Sonntag, 31. Juli 2011

Saisonvorschau: 1.FSV Mainz 05

Ausgangslage: Wenn alle Vereine so gut und konsequent geführt werden würden, wie der FSV Mainz... Ich hätte mehr Spaß am Fußball gucken, könnte diesen Blog aber einstellen. Die Mainzer können von sich behaupten die 2 besten Jung-Trainer der Bundesliga ausgebildet zu haben. Und jetzt haben sie 2 Jahre in Folge unter Thomas Tuchel weit über ihrem Niveau beginnt. Als Belohnung dürfen sie gegen Gaz Metan in der Europa League antreten. Und wenn sie Pech haben, kommen sie sogar weiter... Mainz wäre nicht die erste Mannschaft, die nach einer überragenden Saison dank der Mehrfachbelastung abstürzt. Und die bisherigen Stress-Test sehen nicht so gut aus.

Wen werden sie vermissen? Puh... wer ist eigentlich noch da? Spätestens nach dem Abgang von Christian Fuchs war klar, dass der Umbruch heftiger ausfallen wird, als es sich die Mainzer erhofft haben. Von der Boyband der Bundesliga ist nur noch Adam Szalai übrig. Und stand heute wird er nicht der Robbie Williams dieser Boy-Band, das wird eher Andre Schürrle werden.

Wer soll's richten? Im Endeffekt immernoch Thomas Tuchel. Tuchels Konzept soll immernoch für den Vorsprung vor den anderen Vereinen mit mehr Möglichkeiten sorgen. Und das vertrauen in den Trainer ist so groß, dass niemand glaubt, dass die Mainzer in den Abstiegskampf rutschen werden. Dabei ist der Mainzer Kader eigentlich nicht (mehr) so gut, dass man von einer Saison ohne Abstiegskampf ausgehen kann. Wen von den Neuzugängen er am Ende gewinnbringend einwechselt... wird er schon entscheiden können.

Leischtungschträger: Da sich bei den Mainzern alles um Tuchel dreht, fällt sein Name auch hier. Sein Umgang mit Niederlagen ist einfach so unentspannt, dass er nach solchen immer wieder negativ auffällt, Und nächste Saison könnte es mehr Niederlagen geben als je zuvor...

Best Case: Das Konzept greift. Das große Puzzle ist wichtiger als die Einzelteile. Und als es im Herbst echt schwierig wird das laufaufwendige Spiel durchzuziehen, schaffen sie es sogar aus der Europa League auszuscheiden. So erleben die Mainzer wieder eine Saison ohne große Sorgen und mit viel guter Laune.

Worst Case: SVN Zweibrücken ist Thomas Tuchels Stolperstein. Schließlich darf man, wie schon Jörn Andresen erfahren hat, in Mainz beinah alles, nur nicht in der ersten Runde des DFB-Pokals ausscheiden. So erlebt Tuchel den ersten Spieltag der Bundesliga nicht mehr als Mainzer Trainer und heuert nach 7 Spieltagen beim VfB Stuttgart an. Aber die Mainzer wissen, was sie tun und selbst Stefen Sartori führt die Mainzer auf Paltz 13 und damit vor die Stuttgarter.

Samstag, 30. Juli 2011

Saisonvorschau: 1.FC Nürnberg

Die Zusammenfassung des Stress-Tests (den Begriff werde ich, weil er gerade so in ist, so oft wie möglich verwenden...) DFB-Pokals gibt es Montag... wenn alle Sensationen durch sind... 

Ausgangslage: Auch Nürnberg gehört zu diesen Mannschaften, die ihren Kindern von der letzten Saison noch in Jahren erzählen werden. Dass all die Neueinkäufe und Leihspieler einschlagen würden und so viele Junge Spieler einen entscheidenden Schritt machen würden, war eigentlich ziemlich unwahrscheinlich. Dass viele von diesen Spielern jetzt weg sind, macht diese Saison verdammt schwierig. In Nürnberg sollte niemand erwarten, dass man all die Mannschaften hinter sich lässt. Eher sollte man darauf hoffen, dass man Hannover 96 und den FSV Mainz dieses Jahr hinter sich bringen kann...

Wen werden sie vermissen? Wen werden sie nicht vermissen? Selbst Marek Mintál, wenn auch nicht nach sportlichen Gesichtspunkten, wird der Mannschaft fehlen. Aber mit Andreas Wolf, Ilkay Gündogan, Mehmet Eckici und Julian Schieber verlässt im wörtlichen Sinne eine Achse die Mannschaft. Und zwar nach dem Verlauf der letzten Saison nicht die schlechteste.

Wer soll's richten? Nürnberg nimmt die Sache mit dem Ausbildungsverein wirklich verdammt wichtig. Der einzige Neuzugang, der so etwas wie ein gestandener Bundesligaspieler ist, ist Markus Feulner. Der ist zwar technisch gesehen Deutscher Meister, kam aber praktisch gesehen nicht an Antonio da Silva vorbei... Also müssen die Nürnberger hoffen, dass all die jungen Spieler wieder überraschend gut einschlagen und den nächsten Schritt machen. Nur um sie in diesem Fall am Ende der Saison wieder abzugeben...

Leischtungschträger: Entweder dieses Konzept geht wieder auf, dann wird es keine großartigen Leischtungen in Nürnberg geben, oder es fährt komplett gegen den Baum, dann wird es ganz schnell verdammt eng für Dieter Hecking und Martin Bader.

Best Case: Es muss irgendwie am Nürnberg Wasser liegen. Irgendetwas muss da drin sein. Die Nürnberger Achse stellt im Exil fest, dass sie allesamt eigentlich nicht so gut sind. Sie bringen in ihren neuen Vereinen nicht mal annähernd die Leistungen, die man von ihnen kannte. In Dortmund fragt man sich nach 3 Monaten, warum man eigentlich Feulner gegen Gündogan getauscht hat, Feulner spielt doch so viel besser. So steuert der Club wieder einer sorgenlosen Saison entgegen.

Worst Case: In Nürnberg träumen sie schon wieder von großen Zielen. Schließlich ist man ja technische gesehen immernoch Vize-Rekordmeister. Das die Nürnberger nach ihrer letzten Meisterschaft direkt abgestiegen sind... bedenkt dabei keiner. Auch auf den letzten Titel 2007 folgte postwendendend der Abstieg. Am Ende dieser Saison denken sich die Nürnberger Fans allerdings: Das waren noch Zeiten... als man wenigstens einen Titel geholt hat, bevor man abgestiegen ist...

Freitag, 29. Juli 2011

Saisonvorschau: 1.FC Kaiserslautern

Ausgangslage: Man muss nur auf all die Mannschaften schauen, die die Pfälzer letztes Jahr hinter sich gelassen haben. Da all diese Mannschaften dieses Jahr wieder nach oben wollen, wird das zweite Jahr Bundesliga verdammt hart werden. Zwar könnte man genau diesen Satz über die nächsten 3 Mannschaften auch genau so sagen, aber Kaiserslautern hat von all den Überfliegern einfach die schlechteste Ausgangssituation. Schließlich ist Christian Tiffert ihr gefährlichster Bundesligatorjäger mit 11 Karrieretoren...

Wer soll's richten?  Marco Kurz wird wieder mit all seinen mutigen Entscheidungen recht behalten müssen, damit Kaiserslautern eine sorgenfreie Saison erlebt. Letzte Saison traute er es sich, seinen eigentlich gut spielenden Torwart wegen einer Grippe zur Nummer 2 zu erklären... und es funktionierte. Das fasst die guten Griffe von Kurz ganz gut zusammen.
Itay Shechter hat die lustige Aufgabe, den Stürmer zu ersetzen, der in einer Saison mehr Tore erzielt hat als der gefährlichste übrig gebliebene Lauterner in seiner Karriere erzielt hat. Und bei all dem Stress, der die Verpflichtung gemacht hat, sollte er wohl besser einschlagen. Denn viel raum für Fehlgriffe haben sie in der Pfalz einfach nicht.

Wen werden sie vermissen? Natürlich wird es eine spannende Frage sein, ob Srdjan Lakic seine eine gute Bundesligasaison wiederholen kann. Aber in Kaiserslautern hätten sie garantiert nichts dagegen, wenn sie das auf dem Betzenberg und nicht bei VW rauskriegen würden.

Leischtungschträger: Bei einer Mannschaft wie Kaiserslautern, bei der von Nummer 1 bis 16 alle eine außergewöhnliche Saison gespielt haben, ist es echt schwer jetzt die Leute rauszupicken, die außergewöhnliche Leischtungen bringen werden. Natürlich wird der eine oder andere mal den einen oder anderen Aussetzer haben. Um das zu vermeiden sind sie in Lautern einfach nicht gut genug besetzt. Aber wer dann dafür verantwortlich ist... keine Ahnung

Best Case: Diese Saison macht es deutlich: Marco Kurz ist wirklich ein guter Trainer und auch Stefan Kuntz weiß anscheinend, was er macht. Shechter und Gil Vermouth schlagen voll ein. Christian Tiffert wird nach Nuri Sahins Abgang zum zumindest statistisch besten 6er der Liga. 23 Torvorlagen sind aber genau genommen auch Wahnsinn. Der 1.FC K verbringt eine weitere sorgenfreie Saison. Zur EM darf aber trotzdem Christian Träsch fahren...

Worst Case: Diese Saison macht es deutlich: Marco Kurz ist wirklich ein guter Trainer. Mit den starken Neuzugängen und einem groß aufspielenden Christian Tiffert erreicht der 1. FC K die Europa League. Christian Tiffert darf sogart mit zur EM fahren... und wechselt hinterher zum Hamburger SV. Den Fluch des schweren 2. Jahres haben die Pfälzer sehr gut überstanden. Den Fluch der Europa League im Jahr darauf ist dann zu viel. Im Endeffekt wird der Abstieg nur um ein Jahr verschoben.

Donnerstag, 28. Juli 2011

Saisonvorschau: Hamburger SV

Erstmal ein ganz dickes Danke an die jungs von Spox.com, die mich wirklich auf ihrer Seite verlinkt haben.
Ich hab mir gerade 3 Tage Ostsee gegönnt, aber jetzt geht es wieder weiter mit den wichtigen Dingen: dem Hamburger SV

Ausgangslage: Die Hansestädter beherrschen es wie kein zweiter Verein in Deutschland, dem Trend hinterherzurennen.Zunächst versuchten sie sich mit Spielern wie Piotr Trochowski, Marcell Jansen, Paolo Guerrero und David Jarolim das Bayern-Gen einzukaufen. Danach wurde man quasi zum Doha der Bundesliga und leistete sich viele routinierte Altstars wie Zé Roberto und Ruud van Nistelrooy. Das Ergebnis war jeweils eine Mannschaft, die in entscheidenden Spielen immer wieder versagte und selbst gegen den FC St.Pauli sein Heimspiel verlor. Das vielleicht letzte Spiel, dass die Kiez-Kicker jemals in der Bundesliga gewonnen haben... Jetzt versucht man den in der Liga ausgebrochenen Jugendtrend hinterher zurennen und nimmt sich den FC Nürnberg, der immer wieder erfolgreich Spieler ausleiht, zum Vorbild... Wie immer erst nachdem alle andern das schon ausprobiert haben.

Wer soll's richten? zunächst mal ist da natürlich Frank Arnesen zu nennen. Schließlich ist er für diese kreative Neuausrichtung verantwortlich. Und der Hauptgrund, warum der HSV hier ab sofort als Chelsea London II geführt wird. 4 Neuzugänge brachte er vom FC Chelsea mit. Bleibt zu hoffen, dass er weiß, was er tut, schließlich war Chelsea auch der Verein, der 58 Millionen in Ferndando Torres steckte...

Wen werden sie vermissen? Piotr Trochowski wird ab sofort von anderen Trainern als den Hamburgern aussortiert werden. Was allein schon ein Fortschritt für den HSV ist. Schließlich verkörperte kaum ein Spieler die enttäuschten Erwartungen die Piotr. Auch die Altlasten van Nisterlrooy und Zé Roberto wurden in Richtung wärmeres Wetter entsorgt, aber vermissen wird die beiden wohl auch kaum niemand. Bei Joris Mathjisen wird sogar von einem Symboltransfer, der die neue Richtung definiert gesprochen: Mathjisen gehtm der jung Burma kommt. Bleibt zu hoffen, dass all die jungen nicht am Ende schlechter sind...

Leischtungschträger: Paolo Guerreo ist immernoch da. Und das allein gibt mir einen Grund mein Lieblingsvideo zu verlinken. Jetzt ist er gerade wieder Hoffnugsträger. Mladen Petric soll derweil seinen Vertrag verlängern und eine Säule des Neuaufbaus sein. Wenn ein Spieler, der gefühlt jede Transferperiode auf gepackten Koffern sitzt, deine Säule sein soll... ist es wahrscheinlich gut, dass du eh nur auf Leihspieler setzt...
Zu guter letzt wird David Jarolim auch dieses Jahr beweisen, dass man sowohl Aggressive-Leader und zeitgleich auch eine Heulsuse sein kann.

Best Case: Der Neuaufbau scheint zunächst keine Verbesserung zu bringen. Der FC Chelsea London II hängt wieder die meiste Zeit im Mittelfeld rum. Die Tuchfühlung zur Europa League wird zwar gehalten,  aber wirklich nach vorne kommen die jungen Spieler nicht. 3 Spieltage vor Schluß bräuchten sie noch 3 Siege um nächstes Jahr international zu spielen. Dann bricht das Chelsea Gen auf einmal durch und die Hamburger holen diese 9 Punkte und das Ticket nach Europa. Völlig euphorisiert dürfen sie nächste Jahr gegen Gaz Metan Medias antreten...

Worst Case: Der Neuaufbau veläuft schleppender als erwartet. Aber die Hamburger Fans und Medien bleiben ruhig, weil sie sehen wollen wie diese Mannschaft wächst. Arnesen wiedersteht sogar dem Verlangen, Michael Oenning zurück an die Uni zu schicken... immerhin absteigen wird man am Ende nicht. Zumindest braucht man 3 Spieltage vor Schluß nur noch einen einzigen Punkt. Aber dann schlägt das Hamburg Gen komplett durch und sie verlieren ihre letzten 3 Spiele. Aber in der Relegation liegen sie im Rückspiel schon 1:0 vorne... nur um doch noch 1:2 zu verlieren und abzusteigen... Auch der neue HSV ist eine Mannschaft, die einknickt, wenn es um alles geht

Montag, 25. Juli 2011

Saisonvorschau SC Freiburg

Ausgangslage: Die Breisgauer haben eine Saison lang am Limit ihrer Möglichkeiten gespielt. Genau genommen haben sie eine Hinrunde weit über ihren Möglichkeiten gespielt und sind dann schon in der Rückrunde eher eingebrochen. Jetzt müssen sie ohne ihren Architekten auskommen, aber das Freiburger Konzept könnte nicht zum  ersten Mal größer ein als seine Einzelteile.

Wer soll's richten? Marcus Sorg soll die Lösung aller Probleme sein. Und auch der 3. Freiburger Bundesligatrainer passt in deren Konzept: Keiner weiß, wo er herkommt und was er gemacht hat. Dennoch ist spätestens seit Robin Dutt das Vertrauen in die Freiburger Verantwortlichen so groß... die werden schon wissen, was sie tun.
Auch die andere Neuzugänge folgen diesem Schema. Gerra Dembélé wurde quasi schonmal als Papiss Cissé Nachfolger verpflichtet, bevor de überhaupt weg ist. Ob er das kann? Keine Ahnung, aber hättet ihr geglaubt, dass Cissé 22 Saisontore schießt?

Wen werden sie vermissen? Natülich ist da zuerst einmal Robin Dutt zu nennen. Schließlich gilt er als Mastermind des Aufstiegs und der letzten erfolgreichen Saison. Und das er Ömer Toprak mit nach Leverkusen genommen hat, könnte den Freiburgern durchaus weh tun. Aber am Ende werden diese Abgänge nicht viel am Freiburger Fußball ändern. Ob es allerdings wieder so weit hinaus geht, wie in der Hinrunde, bleibt zu bezweifeln.

Leischtungschträger: Wen soll man da beim wohl am seriösestem geführten Verein nennen? Die Frage, ob sich Cissé wieder mal über die Anweisungen des Trainers beim Elfmeter hinwegsetzt, ist da schon die spannendste. Skandale und Fehltritte werden wohl auch dieses Jahr in Freiburg ausbleiben.

Best Case: Die neue Saison bringt eine überraschende Erkenntnis nach Leverkusen und Freiburg: Dutt ist gar kein so besonders guter Trainer... der hat nur im Freiburger Konzept relativ gut funktioniert. Marcus Sorg ist dagegen viel besser. Zumindest landet er mit den Freiburgern vor Leverkusen und in der Champions League.

Worst Case: Es läuft überhaupt nicht rund beim SC. Abwehrpatzer, Undiszipliniertheiten und all die anderen Sachen, die man sonst aus Gladbach kennt, halten mit dem neuen Trainer Einzug. Und dementsprechend steil geht es bergab. 12 Punkte sammeln sie in der Hinrunde... nur die Stuttgarter lassen sie noch hinter sich. Nach 20 Spieltagen ist es dann so weit: Marcus Sorg wird als erster Freiburger Trainer entlassen... Danach stellen Dirk Dufner und das Präsidium fest: "Dieses Trainer entlassen ist ja total geil. Wieso haben wir da immer drauf verzichtet?" und entlassen bis zum Saisonende 6 weitere Trainer. Im Kampf um den Klassenerhalt hilft das nicht, aber dafür wird jede Woche über den SC berichtet.

Sonntag, 24. Juli 2011

Saisonvorschau 1.FC Köln

Ausgangslage: Die Kölner haben ein grundlegendes Problem: sie wollen nach vorne kommen. Möglichst schnell und möglichst weit nach vorne. Das Problem: Sie werden nur so weit kommen, wie Lukas Podolski sie tragen kann. Vor 2 Jahren beschlossen sie in der Domstadt, alles auf die Karte Poldi zu setzen. Dieses Jahr haben sie immerhin einige Mannschaften mit großem Namen hinter sich gelassen. Wie sie das aber im Schlußspurt hinbekommen haben, wissen sie selber nicht. Nur die Kurzform: in Köln hatten sie mit Frank Schaefer zumindest in den Heimspielen ihre Version von Thomas Tuchel gefunden. Dennoch entschied sich die Mannschaft nach einer starken Phase sich doch nochmal gehen zu lassen, so dass ihr Messias gehen musste. Ihr Anführer ließ sich darauf hin sichtbar hängen, man holte aber trotzdem die Punkte zum Klassenerhalt. Im wesentlichen, weil es gegen Bayer Leverkusen ging, die an entscheidenden Spieltagen nun mal sehr gerne verlieren, ohne dass der Gegner hinterher weiß, wie er gewonnen hat.

Wer soll's richten? Stale Solbakken ist der entscheidende Transfer dieses Sommers. Ein Trainer mit Konzept in einer Stadt voller Hysterie...  und schon jetzt wird sich zum ersten Mal gefragt, ob man mit dem Kölner Kader und einem Instinkt-Fußballer als Prinzen überhaupt Konzepfußball spielen kann...
Sascha Riether wird in der nächsten Saison die spannende Frage beantworten müssen, warum er unbedingt weg von den Wolfburger Millionen und hin zum 1.FC Köln wollte... oder er wird sich diese Frage selber zum ersten Mal stellen...
Und natürlich Lukas Podolski: Er hat alle Möglchkeiten die Kölner Mannschaft zumindest in Richtung obere Hälfte zu führen. Nur wird er sein Talent endlich abrufen?

Wen werden sie vermissen? Gute Frage... Abgegeben wurden nur Spieler aus der2. Reihe. Aber die spannende Frage bleibt: Würden die Kölner wirklich irgendwelche Spieler aus diesem Kader ernsthaft vermissen?

Leischungschtäger: Lukas Podolski. Dieser Blog beginnt mit Lukas Podolski und wenn selbst er sein unglaubliches Talent endlich mal nutzt... werde ich das hier immernoch vermerken müssen. Die spannenste Frage bleibt: Kann man mit einem Lauffaulen Sturmduo Poldi/ Milvoje Novakovic überhaupt Konzeptfußball spielen? An diesem Punkt wird Solebakkens Erfolg hängen.

Best Case: Lukas Podolski hat eine völlig überraschende Erkenntnis: Diese Sache mit dem Konzeptfußball ist ja total geil. Man macht hier und da mal nen paar Meter mehr und die Mannschaft spielt auf einmal viel erfolgreicher. Sogar bis in die Europa-League geht es für die Kölner. Podolski kämpft sogar um die Torjägerkrone und selbst die Kölner Boullevardpresse erklärt die Viererkette. Der einzige Nachteil: Jogi Löw hat sein neues Spielzeug gefunden und keine Verwendung mehr für seinen Ex-Prinzen. Michael  Thurk darf sich stattdessen als Nationalstürmer versuchen.

Worst Case: Konzeptfußball ist doch doof. Denkt sich zumindest Poldi. Eigentlich kann er doch nur eine Anweisung umsetzen: "Trainer sagt Tore schießen!" Alles andere bleibt ihm unverständlich. Da Novakovic auch kein gesteigertes Interesse an Laufarbeit hat, versuchen 8 Kölner sich verzweifelt zu verschieben, können die Lücken aber nicht schließen. Für die 8 Verteidigenden Kölner heißt das also Abstiegskampf pur. Poldi und Novakovi träumen zeitgleich von der Meisterschaft und dem Europameistertitel...

Samstag, 23. Juli 2011

Saisonvorschau: TSG Hoffenheim

Ausgangslage: Die Hoppenheimer sind so was wie das Anti-Stuttgart. Was allein schon deshalb lustig ist, weil gefühlt die halbe Mannschaft aus Stuttgart und Umgebung kommt. Hoffenheim spielt also in der Hinrunde den traumhaften und erfolgreichen Fußball, nur um sich dann in der Rückrunde wie ein Absteiger zu präsentieren. Wenn es irgendwann mal jemand schafft, die beiden Mannschaften sinnvoll zu verbinden, steigt die eine der beiden Mannschaften ab, während die andere Meister wird...
Die Kraichgauer sind immernoch auf der Suche nach einer Identität. Was unter anderem auch daran liegt, dass sie immer gerade das Konzept umsetzen müssen, was Mäzen Dietmar Hopp so vorgibt... Zunächst hat er den Aufstieg in die Bundesliga mit einer für einen Verein der nie hochklassig gespielt hat sündhaft teuren und internationalen U-21 Auswahl geschafft. Nachdem dann immer mehr immernoch teure aber nicht mehr wirklich gute Spieler aus dem Ausland kamen, sollte der nächste Schritt dann mit jungen Deutschen Spielern geschafft werden. Leider wollten so richtig aber nur junge Stuttgarter wirklich zur TSG. Also war der nächste Schritt dann die Verpflichtung von Ryan Babel...

Wer soll's richten? Da der Kader quasi immernoch derselbe ist wie letzte Saison... Holger Stanislawski... Der Mann besitzt schließlich nach 18 Jahren beim FC St.Pauli mehr Identität als ganz Hoffenheim zusammen.  Neue Spieler bekommt er aber nicht wirklich. Sven Schipplock ist quasi der Quoten-Stuttgarter, der verpflichtet werden musste. Fabian Johnson ist für Hoffenheimer Verhältnisse nicht mehr wirklich jung, muss aber nach wie vor beweisen, dass er sich überhaupt in der Bundesliga durchsetzen kann... also bleiben nur die alten Helden, die bis jetzt jede Rückrunde in den Sand gesetzt haben...

Wen werden sie vermissen? Luiz Gustavo. Der Winterabgang deutete schon im ersten halben Jahr in München an, dass er der vielleicht beste Spieler der jemals in Hoffenheim spielen wird, sein könnte. An sonsten waren er und Demba Ba die einzigen Spieler, die der starken ersten Hinrunde ihr Niveau so hoch gehalten haben, dass sie wirklich für andere Vereine interessant wurden...

Leischtungschträger: Die Hoffenheimer Saison wird von 2 Storylines geprägt: 1. Welches Konzept wird Dietmar Hopp in diesem Sommer umsetzten? Und 2.: Wie lange wird es dauern, bis Ryan Babel erkennt, dass er im wortlichsten Sinn auf einem Dorf gelandet ist? Babel wird, sobald er das festgestellt hat, schnellst möglich weg wollen.

Best Case: Dietmar Hopp will endlich raus aus dem Mittelmaß. Deswegen wird nach einer ordentlichen Hinrunde nochmal richtig Geld in die Hand genommen und für 40 Millionen neue Spieler verpflichtet. Und der Erfolg ist wirklich käflich... zumindest die Europa League, an der die Hoppenheimer zum ersten Mal teilnehmen. Und somit wird Hoffenheim endlich weltweit, also auch in Lviv und Ploesti bekannt.

Worst Case: Dietmar Hopp will endlich raus aus dem Mittelmaß. Und nach der Hinrunde sind die Sinsheimer sogar auf Champions League Kurs. Nur um in der Rückrunde wieder auf Absteigerniveu zu agieren. Am Ende wird das Europäische Geschäft wieder verpasst. Zum Glück gibt Robinho am Ende der Saison bekannt, dass es schon immer sein Traum gewesen wäre für einen Mittelmäßigen Deutschen Verein zu spielen.

Freitag, 22. Juli 2011

Saisonvorschau: VfB Stuttgart

Ausgangslage: Die Stuttgart sind Rückrundenmeister. Und zwar gefühlt seit 5 Jahren. Seit der Deutschen Meisterschaft 2007 laufen die Stuttgarter Saison quasi immer gleich (und genau genommen lief selbst die Meistersaison schon genau so): Nach starker Rückrunde lassen sich die Stuttgarter Spieler feiern. Die besten werden verkauft, ordentlicher Ersatz wird nicht verpflichtet. Die Mannschaft lässt sich ein wenig gehen und ruft das durchaus vorhandene Potentzial nicht ab... Die Hinrunde wird in den Sand gesetzt. (Und der Trend in der Hinrunde wird von Saison zu Saison schlimmer.) Danach folgt der Trainerwechsel und der völlig überraschende Aufschwung. Und am Ende sind wieder alle irgendwie glücklich.

Wer soll's richten? Zunächst einmal Bruno Labbadia. Weil der ja auf jeder seiner Trainerstationen nachgewiesen hat, dass er für mehr als ein gutes halbes Jahr zu gebrauchen ist. Zumindest geht er gegen den gängigen Stuttgarter Trend: Bei ihm waren bis jetzt immer die Hinrunden gut und die Rückrunden. Auf dem Feld soll Cacau vorne Weg marschieren. Schließlich ist der so ein toller Führungsspieler, der schon in den letzten Jahren in den Hinrunden immer verhindern konnte, dass die Stuttgart sich wieder hängen lassen. (Eigentlich ist es komisch, dass Cacau es nie geschafft hat, als Führungsspieler zum Hamburger SV zu wechseln... das hätte echt gepasst...)
William Kvist setzt den neusten Trend der Bundesliga vor, den Dänischen Champions League Achtelfinalisten FC Kopenhagen aufzukaufen. Und mit Shinji Okazaki  zeigte der VfB ja schon im Winter, dass sie den Aktuellen Bundesligatrends perfekt hinterherlaufen können... Ach und Tamas Hajnal, der sich bis jetzt bei keinem Verein länger als eine halbe Saison durchsetzen konnte, ist der einzige 10er im Kader der Schwaben...

Wen werden sie vermissen? Zunächst mal, weil es halt der VfB ist, die Form der Rückrunde. Bruno Labbadia ist halt schon der 5. Trainer, der versucht diese ominöse Form mit in die nächste Saison zu nehmen...
An sonsten natürlich Elson!!! Ja, der VfB hat es wirklich erst dieses Jahr geschafft diesen Spieler endlich loszuwerden, nachdem er gefühlt schon 7 Mal weg war...

Leischtungschträger: Kann Bruno Labbadia endlich mal länger als ein Halbes Jahr erfolgreich arbeiten? Sollte er, sonst wird er automatisch Leischtungschträger (und kriegt wahrscheinlich trotzdem wieder ein Top-Angebot...) Die andere spannende Frage: Wie schnell wird Fredi Bobic im Zweifelsfall von Labbadia abrücken? Bei Jens Keller dauerte es nur 9 Spieltage...
Auf dem Feld ist jeder Deutsche automatisch ein Potentzielle Nationalspieler... der Leischtungschträger ist aber in diesem Fall kein Stuttgarter, sondern das Original: Jogi Löw.

Best Case: Die Sommerpause läuft in Stuttgart quasi perfekt. Sie schaffen es sogar ihren Müll für 15 Millionen in Wolfsburg zu entsorgen. Julian Schieber verdrängt Cacau endlich dorthin, wo er auch hin gehört: Raus aus dem Nationalteam, rauf auf die Stuttgarter Bank. Den obligatorischen Absturz zur Hinrunde können sie trotzdem nicht ganz verhindern. Aber immerhin fällt er dieses Jahr wieder so gnädig aus, dass der VfB in der Ruckrunde noch in die Europaleague stürmen kann...

Worst Case: In der Mathematik mag es funktionieren... da ergibt Minus mal Minus Plus. Aber Fußball, das wissen wir spätestens seit Karl-Heinz Rummenigge ist keine Mathematik... Und wenn man ein Team, dass nach einem halbjährigen Hoch immer wieder abstürzt, mit einem Trainer zusammenführt, der bisher immer nur ein halbes Jahr lang für Euphorie sorgen kann... und dieses Halbe Jahr jetzt abgelaufen ist. Kurz vor der Winterpause legt Tasmania Berlin Einspruch ein und bewirkt so die Entlassung von Bruno Labbadia. Eine starke Rückrunde verhindert dann zumindest, dass Tasmanias Ewiger Rekord als schlechteste Bundesligamannschaft hält... mehr ist für den VfB aber nicht mehr zu erreichen...

Donnerstag, 21. Juli 2011

Saisonvorschau: Werder Bremen

Ausgangslage: Es gibt viele offene Fragen an der Weser. Zum ersten Mal seit der Machtübernahme des Duos Thomas SchaafKlaus Allofs gibt es so etwas wie einen Offenen Machtkampf, der sogar zu einer Schlammschlacht ausarten könnte. Dabei ist die Grundlage für diesen Machtkampf eigentlich auch nicht ganz klar. Das Werder finanziell mit anderen Mitteln arbeitet als zum Beispiel ein Hamburger SV wurde eigentlich immer betont. Dass sie sich damit weniger Fehltritte erlauben können als der HSV ist auch logisch.
Die Frage ist also: Hat das Duo Allofs/Schaaf einfach einen Spieler vom Niveau Arnautovic, Carlos Alberto, Gustavo Nevy zu viel geholt und ist deswegen kein Geld mehr da? Oder will sich Willi Lemke einfach nur profilieren, auch wenn das zum Ende der Ära Schaaf/Allofs führen könnte?
Fakt ist so oder so: Werder Bremen braucht wieder den erfolgreichen Riecher von Allofs und das greifende Konzept von Schaaf um wieder vorne anzugreifen. Denn noch so eine Saison mit Platz 13 und ohne eine Qualifikation fürs Internationale Geschäft wäre tödlich für die Bremer Ansprüche, die sie sich über Jahre aufgebaut haben.

Wer soll's richten? Mehmet Eckici natürlich. Schließlich war es trotz der beschränkten finanziellen Mittel und der auch nicht ganz neuen Sorgen in der Defensive erstmal wichtiger 5 Millionen in Eckici zu stecken. Und dieser Transfer könnte der wichtigste der Ära Schaaf/ Allofs sein. Wenn er einschlägt, der erhoffte Özil-Ersatz wird und die Bremer zumindest in die Europa-League führt, ist alles gut. Wenn er sich nicht so gut macht und die Bremer feststellen, dass sie die 5 Millionen doch lieber in Verteidiger hätten stecken sollen... Ich bin wahrscheinlich nicht der einzige, der dieses Szenario nicht zu Ende denken will...
An sonsten bleibt zu Hoffen, dass der gefühlt 25. Lösungsversuch für die Position hinten Links mit Lukas Schmitz endlich die richtige ist. Und das sich Marko Marin und Marko Arnautovic endlich zu den Versprechen  entwickeln, als die sie letztes Jahr angekündigt wurden. Das könnte den Bremern vieles erleichtern.

Wen werden sie vermissen? Die Antwort auf diese Frage lautet immernoch Mesut Özil. Er ist immernoch der Abgang, der am meisten schmerzt. Auch Thorsten Frings wird der Mannschaft sicherlich fehlen, aber man muss auch zugeben, dass Frings eigentlich schon weit über seinen Zenit hinaus ist... und Özil ist dagegen immernoch jung und trotzdem schon verdammt gut.

Leischtungschträger: Marko Arnautovic: oder glaubt irgendjemand, dass der, selbst wenn er sich wirklich als geläutert gibt, es schafft diese Saison komplett unter dem Radar zu fliegen?
Willi Lemke: denn sollte er es wirklich schaffen, das Traumduo Schaaf/Allofs zu vergraulen, sollte die versammelte Konkurenz ihm einen Orden ausgeben.
Die gesamte Bremer Verteidigung: Eigentlich ist  es in Bremen fast schon egal, wen sie da aufstellen. Es wird garantiert die eine oder andere Fehlleistung geben.

Best Case: Thomas Schaaf hat ja eigentlich keine Wahl. Er hat halt eigentlich keine Innenverteidiger, die er aufstellen kann. Also packt er das gute alte 2-3-5 System aus, mit dem wir schließlich schon 1954 Weltmeister geworden sind. Das Zentrum wird hinten einfach komplett gar nicht besetzt, dafür spielen Lukas Schmitz und Clemens Fritz Außenverteidiger mit viel Vorwärtsdrang. Das 3er Mittelfeld besteht aus WesleyPhilip Bargfrede und Eckici. Einzig Bargfrede denkt zumindest ab und zu ans Verteidigen. Vorne wirbeln dann Marin, Arnautovic, Claudion PizzaroSandro Wagner und Markus Rosenberg. Um die Meisterschaft spielen die Bremer so nicht mit. Aber die Spiele enden endlich wieder 6:4 und Bremen wird am Ende 4.

Worst Case: Willi Lemke setzt sich wirklich durch. Und nach einer weiteren Saison im Mittelmaß geben Schaaf und Allofs zum Saisonende wirklich auf. Wie gut die Arbeit der beiden wirklich war, wird erst deutlich, nachdem sie weg sind. In den Folgejahren holt Bremen (wie schon nach der Ära Rehagel) all die Trainerwechsel, die sie in den letzten 10 Jahren verpasst haben, nach. Und Schaaf gönnt sich ein Jahr Pause, bevor er dann zur Jupp Henyckes Nachfolge in München antritt. Bei den Bayern beginnt eine neue mit Hitzfelds Erfolgen vergleichbare Ära... und Willi Lemke schlägt sich jeden Morgen den Kopf auf seinem Schreibtisch wund, weil er, als Hoeneß-Gegenspieler Nummer Eins, genau weiß, dass er Schuld daran ist...

Mittwoch, 20. Juli 2011

Saisonvorschau: FC Schalke 04

Ausgangslage: Letzte Saison gab es genau genommen 2 Schalker Mannschaften. Was auch nicht weiter verwunderlich ist, schließlich hatte Felix Magath genügend Spieler geholt und seinen Kader so weit aufgebläht, dass es auch locker für 2 Mannschaften gerreicht hätte... In der Bundesliga liefen die Schalker die meiste Zeit hinterher und gerieten sogar beinah in Abstiegsnöte. Dafür gab es aber große Champions League Abende und sogar einen Titel mit dem DFB-Pokal.
Das Grundproblem der Schalker war aber das Missverständnis zwischen Magath und Schalke. Magath dachte, er wäre nach Schalke gekommen um genau das zu machen, was er in Wolfsburg auch durchgezogen hat: So lange und teilweise frei von jeglicher wirtschaftlicher Logik den Kader austauschen und umbauen, bis dann am Ende im Trial and Error Verfahren eine Meistermannschaft bei rauskommt. Schalke ist aber im Gegensatz zu Wolfsburg ein Verein mit Fans, die sich mit ihrer Mannschaft indentifizieren wollen. Und viele dieser Fans waren halt schon da, bevor Magath seinen Meisterplan umsetzen konnte... Dementsprechend unzufrieden waren die Fans, als sie jede Woche neue Namen für die Startaufstellung lernen mussten. Also kippte die Stimmung irgendwann gegen Magath und der erfolgreichste Trainer seit Ralf Rangnick wurde zurück nach Wolfsburg geschickt. Auch wenn wir wahrscheinlich nie erfahren werden, was da am Ende wirklich gelaufen ist.

Wer soll's richten? Anfangen sollte man mit José Jurado und Jan-Klaas Huntelaar. Schließlich werden die beiden als teuerste Transfers in der Schalker Geschichte geführt. Das Problem daran: Jurado soll angeblich schon wieder verkauft werden und Huntelaar muss immernoch nachweisen, dass er besser als Kevin Kuranyi ist, der ohne eine Ablöse zu zahlen wahrscheinlich auch nicht teurer gewesen wäre.
Christian Fuchs ist, da Phillip Lahm wohl wieder die Seiten wechselt, wohl der zweit beste Linke Verteidiger der Bundesliga und sollte auf der wohl am schwierigsten zu besetzenden Position der Bundesliga alle Erwartungen erfüllen. Lewis Holtby kommt aus Mainz zurück und muss sich nach den Boygroup Tagen als Solokünstler im harten Alltagsgeschäft beweisen.
Oh, und natürlich Christian Fährmann der die undankbare Aufgabe hat den Michael Rensing zu machen und den besten deutschen Torwart ersetzen soll.

Wen werden sie vermissen? Tore Reginiussen. Ganz bestimmte Reginiussen. Falls euch der Name nichts sagt, dass ist einer dieser Spieler, die Magath verpflichtet hat, die dann ein einziges Bundesligaspiel gemacht haben und die hinterher wieder verliehen und verkauft wurden. In die selbe Kerbe schlagen Ciprian Deac, Ali Karimi, Angelos Charisteas, Nicolas Plestan und Danilp Avelar. Und wenn man die 6 Abgänge betrachtet, die jeweils nicht auf 6 Bundesligaspiele kommen... versteht man vielleicht das Problem, dass die Schalker Fans mit Felix Magath hatten...
Oh, und dann ist da natürlich noch dieser Manuell Neuer...

Leischtungschträger: Christian Fährmann hat schon in Frankfurt bewiesen, dass er sehr viel Vertrauen braucht um seine Leistungen zu bringen (die dann aber auch durchaus stark sind). In Schalke reden derweil selbst die eigenen Offiziellen quasi schon davon, was passieren wird, wenn er an der Neuer ersetzen Aufgabe scheitert. Keine gute Kombination.
Jefferson Farfan will derzeit derweil wohl seinen Vertrag verlängern. Dies führt dann zu weiteren Transferperioden, in denen Farfan dann wieder unbedingt weg will.
Jermaine Jones könnte der beste Defensive Mittelfeldspieler der Liga sein. Aber irgendwie scheint er es immer wieder hinzubekommen, dass die Trainer lieber nicht mehr auf ihn bauen...

Best Case: Die Schalker Fans trauen ihren Augen kaum. In der Arena wird aggressives Pressing, Kurzpassspiel und schnelles Umschalten zelebriert. Und zwar zum ersten Mal seit 2005 nicht vom Gegner. Und erfolgreich ist das ganze auch noch. Selbst Clemens Tönnies reibt sich verwundert die Augen. Nach 30 Spieltagen sind die Schalker letzter und einziger Verfolger der Bayern. Tönnies beordert Ralf Rangnick in sein Büro und will sich erklären lassen, wie das geschehen ist. Der Professor Rangnick hält einen 2 Stündigen Vortrag, von dem Tönnies nichts versteht. Außer dass Ralf Rangnick mehr vom Fußball versteht als er. Ein für Schalke untragbarer Zustand. Ralf Rangnick wird entlassen und Peter Neuruer wird sein Nachfolger. Da ist sich Tönnies wenigstens sicher, dass er wieder mehr Ahnung hat als der Trainer.

Worst Case: Die Schalker stürmen regelrecht aus den Startlöchern in die neue Saison. 9 Seige zum Saisonauftakt. Nach 15 Spieltagen wird darüber spekuliert, ob Huntelaar den 40 Tore Rekord von Gerd Müller brechen kann. Sollte machbar sein, 30 Tore hat er ja schließlich schon. Schalke geht als Herbstmeister in die Winterpause. Leider verläuft die Rückrunde so wie immer: Das von Rangnick trainiert Team spielt auf einmal wie ein Absteiger. Schalke wird am Ende nur ernüternder Achter. Und viel schlimmer: Wie immer wenn ein Team mit 9 Siegen in die Saison startet... wird Borussia Dortmund am Ende Meister.

Dienstag, 19. Juli 2011

Die Finalen Highlights dieses Fußballsommers

Falls es noch irgendeinen Beweis brauchte, dass die Turniere, die diesen Sommer ausgetragen werden, fürn Arsch sind...
Sonntag abend gegen 11 gab es quasi direkt hintereinander 2 Elfmeterschießen auf zumindest theoretisch allerhöchstem Niveau. Den Anfang machten die Frauen beim WM Finale in Frankfurt.


und falls es noch irgendwelche Zweifel am Frauenfußball gab, dieses Elfmeterschießen hat sie wahrscheinlich beseitigt. Die Amerikanerin brauchten erstmal 2 Versuche um halbwegs rauszukriegen, wie das mit dem Elfmeterschießen eigentlich läuft. Und das, obwohl die Torhüterinen wohl (und das wird gerade beim Elfmeterschießen immer wieder deutlich) die schwächste Position im Frauenfußball sind (Total sinnlose Statistik: Eine Einzige Torhüterin hat einen Notenschnitt, der mit 2, beginnt, und das auch nur, weil sie im Finale 2 Elfmeter gehalten hat... und normaler Weise kommen bei den Kickernoten Torhüter im großen und ganzen besser weg...)
Aber direkt auf das Elfmeterschießen der Frauen folgte ja die Copa America mit den Brasilianern... und die haben es sich anscheinend bei dieser Copa zum Ziel gesetzt, aktiv Werbung für den Frauenfußball zu betreiben. Denn im Vergleich zu den Brasilianern bei der Copa (Argentinien hat sich dem Konzept nebenbei auch angeschlossen) war die Frauenfußball-WM richtig unterhaltsam. Und auch das Elfmeterschießen der Damen stellten die Brasilianer in den Schatten:

Ja, ihr seht richtig, Paraguay gewinnt dieses Elfmeterschießen mit 2:0. Der insgesamt 3. Elfmeter ist der erste, der überhaupt aufs Tor kommt. Und wer jetzt behauptet, Brasilien wäre an Justo Villar gescheitert... wenn die Paraguayer das Elfmeterschießen einfach ohne Torwart bestritten hätten... wären sie immernoch als 2:1 Sieger vom Platz gegangen.
Nur mal so unter uns: Das Elfmeterschießen wurde quasi schon 1996 gelöst. Selbst die Engländer hatten den Dreh damals eigentlich raus: 11 quasi unhaltbar geschossenen Elfmeter und Garreth Southgate, der die Arschkarte zieht. Ein schwacher Elfmeter reichte, um rauszufliegen... am letzten Sonntag hätte ein gut geschossener Elfmeter gerreicht um weiterzukommen...

Montag, 18. Juli 2011

Saisonvorschau: VfL Wolfsburg

Ausgangslage: 55 Millionen steckte der VfL Wolfsburg letzte Saison in neue Spieler. Und das, obwohl Felix Magath erst nach dem Ende der Transferperiode übernahm. Dennoch lernte der Werksclub auf schmerzhafte Weise die Hertha Lektion: Nur weil man einen Hoeneß mit Geld um sich werfen lässt, bedeutet das nicht, dass dein Kader dadurch besser wird. Meistens ist zumindest bei der Dieter-Edition eher das Gegenteil der Fall.
Fakt ist: Das Wolfsburger Puzzle passte zu keiner Zeit zusammen. Simon Kjaer war quasi eine 12 Millionen Eure Versicherung im Abstiegskampf. Arne Friedrich hatte direkt erstmal einen Bandscheibenvorfall. Dass Diego die ganze Saison nicht einmal vom Platz geflogen ist, gleicht einem Wunder. Und von den 5 Panikeinkäufen im Winter ist gefühlt nur noch einer im Kader... Dennoch rettete sich der VfL Wolfsburg auch dank der unglaublichen Schlußspurts von Eintracht Frankfurt und dem FC St.Pauli in der Liga. Und dieses Jahr soll alles besser werden.

Wer soll's richten? Die Wolfsburger haben ein Problem in ihrer Kaderstruktur ausgemacht. Sie brauchen Führungsspieler, die in entscheidenden Situationen vorne weg marschieren. Also verpflichten sie Patrick Ochs für 3 Millionen Euro, der a) Ablösefrei gewesen wäre und b) in Frankfurt als Kapitän gerade alles andere als vorne weg marschiert ist, sondern dank einer historisch schlechten Rückrunde abgestiegen ist... klingt nach einem großartigen Plan...
An sonsten ist da noch der vielleicht einzige gute Transfer von Dieter Hoeneß: Srdjan Lakic Der passt genau ins Wolfsburger Stürmer-Profil: er hat eine gute Bundesliga Saison gespielt und muss sich jetzt an viel höheren Ansprüchen messen lassen.
Und natürlich Hasan Salihamidzic: Schön, dass du wieder da bist...

Wen werden sie vermissen? Kann man nach so einer Saison überhaupt Spieler vermissen? Hätte irgendjemand ein Problem damit, wenn der gesamte Kader ausgetauscht werden würde? Was einem Felix Magath durchaus zuzutrauen wäre... Aber aus reiner Höflichkeit erwähne ich Grafite und Sascha Riether. Denn damit sind von der Wolfsburger Meisterelf, die in der Form ja nun schmerzlichst vermisst wird, nur noch Daniel Benaglio und die Josue übrig sind...

Leischtungschträger: Diego. Solange Diego noch da ist, ist er auch automatisch Leistungsträger. 15 Millionen absolut totes Kapital... und das ist nur die Ablöse. An sonsten ist immernoch Dieter Hoeneß und die spannende Frage, wie lange sich all die schlechten Transfers noch auf die Wolfsburger auswirken werden, zu nennen. Und die spannenste aller Fragen: Wann wird Magath in einen Großen Kaufrausch verfallen? Schon in diesem Winter oder doch erst im nächsten Sommer?

Best CaseFelix Magath ist unzufrieden. Der Kader ist bei weitem nicht so, wie er ihn sich vorgestellt hat. Die Vorraussetzungen sind irgendwie ganz andere, als ihm versprochen wurde. Also schaut sich Magath in seinem eigenen Kader um. Wolfsburg stürmt mit Spielern, die keiner kennt in die Champions League. Und im Jahr darauf verbannt Magath all die jungen Leute wieder auf die Tribüne um sich satte Alt-Stars zu kaufen...

Worst Case: Felix Magath war sich so sicher: Dieser Kader ist gut genug, er braucht nur einige wenige sinnvolle Transfers, damit es in Wolfsburg wieder bergauf geht. Ein großer Umbruch ist gar nicht von nöten. Und er hält sich sogar an diese Aussage und gibt nur 7 Millionen auf dem Transfermarkt aus. Da wird die Wolfsburger Führungsriege stutzig. Sie heuern einen Privatdetektiv an um rauszukriegen, was mit Magath passiert ist. Nach 3 Tagen kriegt der die schockierende Wahrheit raus: Wenn dieser Magath zu Hause ankommt, perlt er sich aus seinem perfekten Kostüm und Peter Neururer kommt zum vorscheinen. Dem Präsidium wird schlagartig bewusst: Scheiße, wir haben uns damals verwählt und Neururer hat einfach perfekt mitgespielt...

Sonntag, 17. Juli 2011

Saisonvorschau: Borussia Mönchengladbach

Ausgangslage: Das Gladbach dieses Jahr noch in der Bundesliga spielt ist eigentlich irre. 10 Punkte hatten die Fohlen in der Hinrunde gesammelt und trotzdem wurde weiterhin an Trainer Michael Frontzeck festgehalten. Weil ein Trainer ja für Dinge wie Sinnlose Disziplinlosigkeiten oder schlechtes Abwehrverhalten nichts kann. Und zusätzlich gab es unglaublich peinliche Torwartfehler... Nach 22 Spieltagen durfte mit Lucien Favre endlich ein ordentlicher Trainer übernehmen. Auf einen ordentlichen Torwart mussten sie noch bis zum 29. Spieltag warten. Und dennoch retteten sich die Gladbacher zunächst in die Relegation und dann gegen Bochum in die Bundesliga. Ob das jetzt ein gutes oder ein schlechtes Zeichen für das Niveau der Bundesliga ist, bleibt unklar. Genau so unklar bleibt, ob die Gladbacher dieses Jahr gleich ihr Potentzial abrufen können, oder ob sie wieder von unten ein Aufholjagd starten müssen...

Wer soll's richten? Im Wesentlichen die Helden der Rückrunde. Also Marc-Andre ter Stegen, Michael Stranzl und Mike Hanke... Geld gaben sie bisher nur für einen 19 Jährigen 2. Ligaspieler aus. Dazu kommt ein Schwedischer Champions League Teilnehmer aus Dänemark (der allerdings gleichzeitig als bester Transfer des Jahres durchgehen könnte... ein 25 Jahre alter Spieler wechselt ablösefrei von der Champions League zum Bundesliga 16....)
Am Ende wird es aber wohl wieder der einzig definitiv gute Fußballer in diesem Kader richten müssen: Marco Reuss. Gladbach wird nur so weit kommen, wie er diese Mannschaft in der Offensive tragen kann.

Wen werden sie vermissen? Wie immer ist nach so einer Hinrunde und all den Wintertransfers erstmal ausmisten angesagt. Da sind die Gladbacher aber noch nicht so wirklich weit gekommen. Die Frage lautet also eher: Wen würden die Gladbacher gerne vermissen? Michael Bradley ist wieder da. Tobias Levels und Mohammad Idrissou sind es immernoch. Und selbst Raul Bobadilla ist erstmal wieder zurück im Gladbacher Kader. Und den einzigen Spieler, der noch auf der Kippe steht und den sie bis zum Ende der Transferperiode noch vermissen könnten, ist Dante...

Leischtugschträger: Raul Bobadilla ist wieder da!!! Dass heißt: wir können auf mehr sinnlose Aktionen hoffen.  Mo Idrissou wird derweil wahrscheinlich demnächst bekannt geben, dass Gladbach ihn eigentlich egal ist, er wird ja demnächst Champions League spielen...

Best Case: Borussia Mönchengladbach ist die Überraschungsmannschaft der Bundesliga. Und keiner weiß genau, warum... Aber Favres Konzept aus guten Hertha Tagen scheint zu greifen und die Gladbacher schießen immer irgendwie ein Tor. Am Ende ist sogar die Champions League drin, aber in den Entscheidenden Spielen setzt Favre Marco Reuss auf die Bank. Keiner versteht genau warum, aber die Champions League wird verpasst, Reuss wechselt auf die Bayern-Bank und Gladbach beginnt die nächste Saison mit 9 Sieglosen Spielen in Folge.

Worst Case: Ein halbes Jahr lang konnten sie in Gladbach jegliche Logik und die Naturgesetze außer Kraft setzen. Aber jetzt schlägt die Wirklichkeit brutal zurück: Mike Hanke ist der Hoffnungsträger in der Offensive. Pele ruft bei seinem Regionalchef Franz Beckenbauer an und fragt, wie das funktionieren konnte. In Gladbach reiht sich darauf hin ein Wahnsinnspatzer an die nächste Disziplinlosigkeit. Oder kurz gesagt: Die Hinrunde verläuft genau so wie letztes Jahr... Und die einzige Frage ist: Kann Max Eberl noch einmal einen Transfercoup landen, der die Fußballgötter dermaßen irritiert, dass der Klassenerhalt noch möglich bleibt. Völlig verzweifelt ruft er in Köln an... aber das Angebot für Lukas Podolski wird eiskalt abgelehnt...

Samstag, 16. Juli 2011

Saisonvorschau: Hertha BSC Berlin

Ausgangslage: Der Hauptstadtverein war als 2.Ligist so gut besetzt, dass der Betriebsunfall Abstieg am Ende souverän behoben werden konnte. Dennoch ließ der talentiertste Kader der 2. Liga die Zügel immer wieder schleifen, so dass es eigentlich unnötige Rückschläge gab. Aber am Ende stand ein mehr als souveräner Aufstieg. Dieses Jahr wird es aber wohl trotzdem nur um den Klassenerhalt gehen

Wer soll es richten? Zunächst mal das Bayern-Gen. Oder zumindest die Hoffnung, dass Thomas Kraft und Andreas Ottl in all den Jahren auf der Bayern-Bank zumindest ein bischen was von dem Bayern-Gen abbekommen haben...
Dann natürlich Markus Babbel, der beweisen muss, dass er nachhaltig arbeiten kann und der Absturz nach einer starken Debüt-Saison in Stuttgart wirklich nur am Trainerlehrgang (oder an den Stuttgarten) lag.
Zu guter Letzt: Maik Franz, der als Verstärkung der Abwehr verpflichtet wurde. Hate him or Love him (ich tendiere ja offiziell zu letzterem) aber mit Maik Franz gibt es ein Problem: Seine beiden letzten Stationen endeten jeweils mit dem Abstieg in die 2. Liga. Wenn es also wirklich eng wird, weiß Franz wie der Abstiegskampf funktioniert.

Wen werden sie vermissen? Hauptsächlich die schwächeren Gegner, die man in der 2. Liga auch noch schlagen konnte, wenn man mit bescheidenen Fitness-Werten in die Vorbereitung geht... Und sie haben den letzten Spieler, der jemals Oliver Kahn überwunden hat, abgegeben. Allerdings war das auch explizit alles, was Valeri Domovchiyski je geleistet hat...

Leischtungschträger: Über Maik Franz wird auch dieses Jahr in jedem Fall diskutiert werden. Schließlich gleichen seine Sympathieweren denen der USA unter George W. Bush. Patrick Ebert ist immer für den Titel Vollidiot der Woche gut. Und Thomas Kraft wird entweder nachweisen, dass er doch ein richtig guter Torwart ist, oder halt weitere Patzer folgen lassen. Das kann ich dann entweder den Bayern oder ihm vorwerfen.

Best Case: In Berlin passiert dieses Jahr nichts. Gar nichts. Die Mannschaft setzt sich frühzeitig im Mittelfeld fest und kann sich schon ab April weder nach unten noch nach oben bewegen. Dennoch wird plötzlich Markus Babbel entlassen, allein aus dem Grund, dass es sich ein Hauptstadtklub nicht leisten kann im April einfach nicht in den Medien zu stehen. Sein Nachfolger wird Christoph Daum... und am Ende wird der Abstiegskampf dann doch noch ein Drama mit ungewissem Ausgang...

Worst Case: Am 17. Spieltag ist es endlich so weit: Es kommt zum Rückspiel in Sinsheim: Maik Franz gegen Peniel Mlapa. Diesmal geht der Hoffenheimer aufs Ganze und steigt gleich auf Kniehöhe bei Franz ein. Dennoch sieht Maik Franz, weil er ja der Rambo der Bundesliga ist, Rot und seine gesamte Mannschaft inklusive Ärzteteam wird in Sippenhaft genommen. Der Grund: Rudelbildung um Maik Franz. Zusätzlich werden der Hertha 6 Punkte abgezogen, die ihnen am Ende zum Klassenerhalt fehlen... Mlapa wird derweil heilig gesprochen und darf sich von Theo Zwanziger Lobreden auf seinen tollen Charakter anhören.

Freitag, 15. Juli 2011

Saisonvorschau: FC Augsburg

Für alle, die schon die Tage zählen bis sie endlich wieder ehrlich zugeben können, dass Frauen-Fußball ihnen Scheiß egal ist (ok, eigentlich nur noch 2 Tage) und eder Ligaalltag endlich wieder auf sie wartet: Es sind noch 21 Tage bis der Ball wieder vernünftig läuft. Dass heißt bei 18 Mannschaften aber auch: Höchste Zeit eine Saisonvorschau zu starten. Das Problem daran: das Kicker-Sonderheft mit allen Infortmationen kommt erst in 5 Tagen. Damit hatte ich jetzt die Wahl, mir das Sport-Bild Exemplar zu kaufen, oder erstmal ohne Ahnung anzufangen... ich hab mich gegen den Springerverlag entschieden...

FC Augsburg  

Letzte Saison: Aufstieg in die Bundesliga. Da sie im Jahr davor schon in der Relegation gescheitert sind, muss man wohl endlich sagen. Auch wenn die Fürther da wohl protestieren werden...

Wer soll es richten? Michael Thurk, Uwe Möhrle und Simon Jentzsch. Aber dieses Trio repräsentiert auch das Grundproblem der Augsburger: Diese 3 Leistungsträger haben es auf dem Höhepunkt ihrer Karriere nicht geschafft sich dauerhaft in der Bundesliga durchzusetzen. Jetzt sollen sie Augsburg zum Klassenerhalt führen. Da die Neuzugänge zusammen 275.000 Euro kosten. Sicherlich kann man für kleines Geld auch gute Leute holen... aber ob man das als Ex-Manager des 1.FC Kölns auch kan... Was dazu führt, dass Augsburg der unbestrittene Abstiegskandidat Nummer Eins ist. Die Augsburger haben quasi die Wahl, ob sie sich mit diesem Amt den 1.FSV Mainz oder doch eher den FC St.Pauli zum Vorbild nehmen.

Wen werden sie vermissen?  Der Vorteil der Augsburger: Sie haben auch kaum Leistungsträger abgegeben. Einzig Ibrahim Trore verlässt die Augsburger Richtung VfB Stuttgart. Und der muss auch erst noch beweisen, dass er ein brauchbarer Bundesligaspieler ist. Ob es jetzt aber ein gutes Zeichen ist, dass selbst nicht-Aufsteiger Energie Cottbus mehr interessante Spieler für Erstligisten hatte, als man selber...

Leischtungsträgscher (für diesen Blog): Hmm... ich würde am ehesten auf Michael Thurk setzen. Falls er sich nicht durchsetzt, auf der Bank landet und dann für Unruhe sorgt... An sonsten werden die Augsburger wahrscheinlich eng zusammen halten, an ihrem Limit spielen und hoffen, dass das am Ende reicht. Was sie nicht zu Leischtungschträgern macht...

Best Case: der VfB Stuttgart und der SC Freiburg tragen ihre Heimspiele dieses Jahr immer am selben Wochenende aus. Und Augsburg hat in den Wochen immer Auswärtsspiele. Was wiederum heißt: Jogi Löw hat während der Heimspielwochen der Augschburger viel Zeit und lässt sich immer wieder im Stadion blicken. Im Abstiegskampf hilft das nicht wirklich, Augsburg steigt frühzeitig ab, aber Thurk, Möhrle, Jan-Ingwer Callsen-Bracker und Daniel Baier geben ihr Debüt in der Deutschen Nationalmannschaft. Thurk und Callsen-Bracker fahren sogar vor Kevin Kuranyi und Mats Hummels mit zur Europameisterschaft...

Worst Case: Die Augsburger spielen an ihrem Limit. Und tun den Augschburgschfansch Dinge an, die sie noch nie erleben mussten: Einen erbitterten und verzweifelten Abstiegskampf. Am letzten Spieltag haben sie sogar noch Chancen auf den Klassenerhalt beim Hamburger SV. Der Sieg in der Hansestadt wird relativ einfach eingefahren, aber die Konkurenz müsste auch patzen. Stattdessen gibt es bittere Tränen bei den Bayern...

Donnerstag, 14. Juli 2011

Das werde nwir unseren Kindern erklären müssen: Lukas Podolski

Nummer 1 Lukas Podolski: Länderspiele: 89 (und am Ende werden es mindestens 100 werden)
Debüt6.6.2004 gegen Ungarn 

Überrascht das irgendjemanden? Ja, Podolski Bashing ist mein Lieblingshobby und ja, ich lasse auch keine Gelegenheit aus. Aber er macht es einem auch einfach zu einfach.
Sein Debüt gab er kurz vor der Europameisterschaft 2004. Er war so was wie der letzte Hoffnungsschimmer bei dieser EM. Das Vorrundenaus konnte er trotzdem nicht verhindern (genausowenig wie den Abstieg des 1.FC Kölns, nur so nebenbei...). Danach spielte er EINE richtig starke Saison und machte 24 Buden (dazu gefühlt jeden Monat das Tor des Monats)... nur leider rockte er die 2. Liga... Es folgte noch eine Saison als Leistungsträger beim wieder Absteiger Köln und danach konnte er sich nicht bei den Bayern durchsetzen (für die Bayern erzielte er 15 Tore... in 3 Jahren... als Stürmer... beim Rekordmeister... Alexander Zickler dürfte auf eine bessere Quote kommen...) Nach seiner Rückkehr nach Köln wurde es zunächst auch nicht besser. 2 Tore erzielte er im ersten Jahr. Erst in der 2. Saison wurde er wieder zu so etwas wie ein Leistungsträger für einen Verein, der wiedermal lange im Abstiegskampf steckte. Auf 2 gute Spiele in Folge von ihm wartet man in Kökn aber weiter.
Dass heißt, Lukas Podolski hat in 6 Jahren Bundesliga 2 halbwegs brauchbare Jahre für eine Mannschaft aus dem Unteren Drittel abgeliefert. Christian Tiffert dürfte auch die selbe Anzahl starker Saisons kommen, aber ihn will niemand in der Nationalmannschaft sehen.
Denn Poldi spielte eine starke Heim WM. was ihm quasi einen Freibrief bei Jogi Löw verschaffte und jetzt ist er auf dem Weg zum Rekordnationalspieler (auch wenn Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger das hoffentlich verhindern werden). Weil er im Nationaltrikot immer starke Leistungen gezeigt hat und es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat Bananenrepunbliken wie Südafrika oder Luxembrug abzuschießen... Lothar Matthäus darf sich in seinem Fußballer-Grab umdrehen und wir werden offiziell zu einer Bananenrepublik des Fußballs, wenn Podolksi die 100 Länderspiele voll macht.
Wie absurd sind 90 Länderspiele für Lukas Podolski? Auf der Liste der ewigen Bundesligatorjäger ist er (als Stürmer) mit 51 Toren derzeit auf Platz 186. Ganz knapp vor Thorsten Frings der Defensiver Mittelfeldspieler ist und noch hinter Stefan Beinlich der 5 Länderspiele hat. Martin Max ist auf dieser Liste 23. und kommt auf ein einziges Länderspiel...
Lukas Podolski hat es geschafft, mit 25 Jahren mehr Länderspieltore als Bundesligatore erzielt. Eine wahrscheinlich einmalige Bilanz für einen Spieler, der nicht frühzeitig ins Ausland gewechselt ist... Zyniker können behaupten, dass das einem Uwe Seeler ähnlich ging... Aber uns Uwe war schon 27 als die Bundesliga in ihre Debütsaison ging... und er brauchte nicht mal eine Saison um diesens Mißstand gerade zu biegen...
Und das sind nur die nackten Zahlen. Dazu kommen noch eigentlich der unverzeiliche Fehltritt gegen den amtierenden Kapitän Michael Ballack der konsequent wie Löw nun mal ist gar keine Konsequenzen nach sich zog. So wie die Geschichte mit Ballack jetzt gelaufen ist, muss der fast froh sein, dass Löw ihn damals nicht suspendiert hat. Mit der einfachen Erklärung: "Wie kann er es wagen meinen Lieblingsspieler so zu kritisieren, dass er ihm eine Ohrfeige gibt?"
Jetzt werden die Podolski Verteidiger aber sofort einwerfen: Aber wir haben doch die letzten Turniere so erfolgreich bestritten!!! Dem entgegne ich nur: Trotz und nicht gegen Podolski. Gegen die Aktuelle Top 10 der Fifa Weltrangliste hat er in Turnierspielen 1 Tor erzielt. Gegen die Engländer 2010 in Südafrika. Dazu kommt ein wichtiges Tor im EM Halbfinale 2008 gegen die Türkei. Ja, ich unterschlage seine Leistungen nicht, aber an sonsten besteht die im Wesentlichen aus Toren gegen die Aufwärmgegner in der Vorrunde oder im Achtelfinale.
Und jetzt lehne ich mich mal relativ weit aus dem Fenster: Mit einem Lukas Podolski in der Startelf werden wir die Spanier nie schlagen. Es sei den Stale Solbakken ist wirklich ein Genie als Trainer. Der Grund dafür? Im 4-2-3-1 ist die Offensive Dreierreihe verdammt wichtig. Und zwar nicht nur in der Vorwärtsbewegung, sondern auch beim Pressing und bei der Balleroberung. Der FSV Mainz 05 mit Andre Schürrle in der Rolle vorne Links hat das letztes Jahr beinah zur Perfektion vorgeführt. Und die Spanier muss man mit einer läufersich starken 3er Reihe unter Druck setzen. Jetzt haben allein in der Bundesliga mindestens 5 Trainer versucht aus Lukas Podolski einen in der Rückwärtsbewegung zumindest annehmbaren Bundesligaspieler zu machen. Die 3 Bayerntrainer haben es mehr oder weniger aufgegeben und ihn auf die Bank verbannt, in Köln musste er trotzdem immer spielen.
Aber hey, Jogi Löw ist das egal, denn er hat ja auch immer die wichtigen Tore im Nationaldress geschossen. Und weder die Führung im DFB noch unsere mehr oder weniger sachlichen Medien schaffen es, die Sachlage mal offen anzusprechen und Löw für das festhalten an Poldi so richtig zu kritisieren. Im Gegenteil, sie bescheinigen Lukas Podoslki internationale Klasse.
Ich gehe so weit und behaupte: Wenn Lukas Podolski seine Bundesligakarriere zwischen '72 und '96 begonnen hätte, würde er immernoch bei 0 Länderpsielen stehen (oder er hätte wirklich mal an seinen Spiel gearbeitet...). Damals hätten sie ihm gesagt: Mach erstmal mehr als ne Handvoll ordentlicher Bundesligaspiele und dann reden wir nochmal über eine Nominierung. Selbst ein Lothar Matthäus, zweifelsohne der bessere Fußballer, musste 4 Jahre Bundesliga spielen bevor er sich in der Nationalmannschaft durchsetzen durfte. Und jetzt ist Prinz Podli auf dem Weg ihn zu überholen. Allein dieser Fakt verdeutlicht, wie schwach und verzweifelt die Nationalmannschft lange Zeit war und macht Lukas Podolski zur Nummer eins auf der "Das werden wir unseren Kindern erklären müssen" Liste.

Update: Im Aktuellen Donnerstag-Kicker gibt es überraschender Weise 2 Artikel, die sich genau mit dem Problem Podolski und Fußball auf (gehobenen) Bundesliganiveau spielen beschäftigen. Zunächst wird im Dortmund Artikel halt mal ganz sachlich erklärt, dass es für einen Linksverteidiger halt schwerer ist defensiv zu glänzen, wenn das Kampfschwein Grosskreutz vor ihm durch die Faule Sau Podolski ersetzt wird (wobei auch Andre Schürrle da in den Länderspielen nicht gut weg kam.). Im zweiten Artikel fragt der Kicker dann direkt, ob Stale Solbakken einen Spieler wie Podolski überhaupt in diesen Zitat Poldi aus dem Jahre 2005 "System-Dreckscheiß" zwingen kann. Uwe Rapolder soll genau daran gescheitert sein. Dass einzige, was in dem Artikel steht und ich bisher nicht gesehen habe, ist die Entwicklung, die Podolski seit dem genommen haben soll. Es wird auf jeden Fall interessant.

Mittwoch, 13. Juli 2011

Das werden wir unseren Kindern erklären müssen: Dietmar Hamann

Nummer 2: Didi Hamann: Länderspiele 59
Debüt15.11,1997 gegen Südafrika

Didi Hamann ist bestimmt kein schlechter Fuballer. Ok, es ist relativ schwierig aus ihm einen schlechten Fußballer zu machen. Schließlich hat er 11 Jahre in der besten Liga der Welt, also der Englischen Premiere League gespielt. Und einen großteil davon sogar für den Englischen Ex-Rekordmeister FC Liverpool (auch wenn der seinen letzten Titel vor Hamanns Zeit geholt hat.) Und ja, in Liverpool schulden sie ihn sogar ein Denkmal. Schließlich wurde das legendärste aller 6 Minuten Comebacks in einem Champions League Finale durch die Einwechslung von Didi Hamann eingeleitet.
Dennoch wird eine Generation, die mit einem Bender, Schweinsteiger - Götze, Özil, Müller - Mittelfeld  aufwächst nie die Leiden erfassen können, die uns das Ramelow, Hamann, Ballack - Mittelfeld gebracht haben. Gerade weil Didi Hamann Stammspieler in der Schnellsten Liga der Welt war... Theoretisch stand er in seiner Club-Karriere für alles, was dem Deutschen Fußball um die Jahrtausendwende fehlte...
In der Nationalmannschaft trat er immer und konsequent erstmal auf den Ball, drehte sich gefühlt 3 Mal um die eigene Achse und guckte dann, wo er den Ball vielleicht hinspielen kann. Und das Ziel war dann meistens Michael Ballack mit einem hohen Ball. Da Didi Hamann viel zu oft im Spielaufbau gesucht wurde, war schnelles umschalten quasi unmöglich.
Didi Hamann war so was die wie Ultimative Spaßbremse. Der integrierte Zeitraffer im Deutschen Spiel. Und die spielerisch prägende Gestalt im deutschen Mittelfeld zwischen 1998 und 2004. Und all die Leute, die nicht verstehen können, was für qualen wir durchlitten haben, während deutsche Kommentatoren uns das deutsche Spiel schön reden wollten: Schaut euch die Länderspiele von Didi Hamann an.

Dienstag, 12. Juli 2011

Das werden wir unseren Kindern erklären müssen: Christian Wörns

Platz 3: Christian Wörns Länderspiele: 66
Debüt22.4.1992 gegen die Tschechoslowakei 

Wenn es einen Spieler gibt, der beweist, dass die Deutsche Nationalmannschaft im neuen Jahrtausend noch viel zu alten Trends hinterher lief... ist es Christian Wörns. Allein schon, dass er seine Debüt 1992 gegen die Tschechoslowakei gab, sollte alles sagen. Gerüchteweis hat sich dieses Land sofort aufgelöst, nachdem sie mitbekommen haben, wie sehr sie durch das Länderspieldebüt von Wörns gedemütigt wurden.
Christian Wörns Nationalmannschaftskarriere war gefühlt öfters vorbei als sie richtig am Laufen war. Nachdem er bei der 92er Europameisterschaft im Kader stand, wurde er hinterher 3 Jahrelang komplett ignoriert. Danach wurde er 1996 NICHT Europameister. Erst als es danach dann mit der mit der Nationalmannschaft bergab ging, wurde Christian Wörns wieder gebraucht. Christian Wörns hartes und mit Rot bestraftes Einsteigen im WM-Viertelfinale, gefolgt von Jürgen Kohlers "Warum werden eigentlich immer wir Deutschen bestraft?" Zitat, war eine der ersten Fußball-Erinnerungen, die sich in mein Gehirn brannten. Auch wenn das Foul in der ersten Einstellung nicht so böse aussah, nachdem die Wiederholung eingespielt wird, gibt selbst der DEUTSCHE Kommentator zu, dass es ein berechtigter Platzverweis war.
Christian Wörns durfte sich danach beim Confed Cup in Mexiko blamieren dafür kämpfen, dass Deutschland 2006 eine WM (ohne ihn) austragen darf und wurde vor der Europameisterschaft 2000 aussortiert. Was für seine Bewertung eher ein Vor- als ein Nachteil ist. Dass er sich danach wieder rankämpfte, nur um beim ,ja, ich verlinke es immer wieder gerne, legendärem 5:1 Sieg der Engländer  seine Chance auf die WM zu verspielen. Wobei das auch nicht ganz korrekt ist. Wenn wir über die gesamte WM Quali so gepunktet hätten, wie mit Christian Wörns (1 Punkt in 2 Spielen und das 2. Spiel war gegen Finnland...), hätten wir es nie bis nach Asien geschafft.
Das eine brauchbare Turnier hat er also nicht gespielt. Erst zur WM 2004 wurde er dann wieder Stammspieler. Nur um zu beweisen, dass es für die deutsche Nationalmannschaft, eigentlich unvorstellbar, aber trotzdem möglich, weiter bergab ging.
Vor der WM 2006 zeigten Jürgen Klinsmann und Jogi Löw dann am Beispiel Christian Wörns zum ersten Mal, wie lange sie Spieler hinhalten und wie gut sie die am Ende rausekeln können. Und der größte Schock an der Geschichte: Schon damals beschwehrte sich Michael Ballack über diese nicht-Nominierung. Das mag im Falle eines Christian Wörns unlogisch erscheinen, aber wenigstens war er in seiner Haltung konsequent. Dass das 2006er Turnier ohne Wörns dann zur großen Party (die dann noch eine Handball-Party und den Versuch einer Frauen-Fußball-Party nach sich zog) wurde, muss ich euch wahrscheinlich nicht erklären.

Christian Wörns war ein Verteidiger der ganz alten Schule. Ein Verteidiger, der Jens Nowotny und Jürgen Kohler brilliant aussehen ließ. Und er war eigentlich schon oft genug raus aus der Nationalmannschaft. Da aber oft genug festgestellt werden musste, dass es keine besseren Deutschen Verteidiger gibt... musste er immer wieder ausgegraben werden...
Und jetzt, als Bawful Bonus Feature des Tages, hier der Link zu einem Scheiss-Fussball-Comic, der die Karriere von Christian Wörns ganz gut zusammenfässt.

Montag, 11. Juli 2011

Das werden wir unseren Kindern erklären müssen: Arne Friedrich

nur um mal festzuhalten, wie furchtbar dieser Fußball-Sommer ist: zunächst mal haben wir versucht, eine Frauenfußball-WM zu hypen... aber das ist jetzt wohl vorbei.
Dann schaffte es das fachkundige Dresdener Publikum, den einzig brauchbaren Akteur, den es in diesem Sommer zu sehen gibt, 60 Minuten lang bei jeder Ballberührung auszupfeifen... vielleicht hätte ihnen vorher jemand erklären sollen, dass sie nie wieder etwas wie Marta in ihrem Stadion sehen werden...
aber als würden die Herren sich bessere anstellen. Lionel Messi im Argentinien-Trikot schießt einen Freistoß aus 17 Metern 15 Meter am Tor vorbei.... ich war so sicher, dass ich mir einen Virus eingefangen habe, ich habe hinterher meinen gesamten Rechner formatiert....
aber folgende Schlagzeile belegte dann, dass dies der Most-Bawful-Summer seit der Europameisterschaft in Portugal (ich wisst schon, der Sommer wo Griechenland Europameister wurde) ist: Brasilien  jubelt über ein 2:2 gegen Paraguay. Gut, dass die Südamerikaner nicht die Griechen eingeladen haben...
Also zurück zu den Unterhaltsamen Serien dieses Sommers: Das werden wir unseren Kindern erklären müssen. Ab sofort werden (damit aus der Top 3 auch was wirklich besonderes wird) die Spieler nicht mehr einfach nur nach der Anzahl ihrer Länderspiele nominiert. Deswegen kommen wir heute zu

Arne Friedrich: Länderspiele 82 (stand 11.Juli 2011, bei Jogi Löws Nominierungspraktiken wird Arne bestimmt noch die eine oder andere Chance bekommen...)
Debüt: 21.8.2002 gegen Bulgarien

Ja, Arne Friedrich kommt auf mehr als 80 Länderspiele. Die anderen deutschen Nationalspieler mit 80 Einsätzen oder mehr wurden entweder Welt-, oder Europa-, oder wenigstens Deutscher Meister und Pokalsieger (die einzige Ausnahme (und damit der einzige Reine Vize-Kusener, der die 80 Länderspiele knackte: Bernd Schneider.). Oder sie holten gleich all diese Titel. Und eben Arne Friedrich. Der hat die Hertha so lange auf seinem Rücken getragen, bis er einen Bandscheibenvorfall davon getragen hat... und die Hertha abgestiegen ist.
Leider war der einzige Wettbewerb, in dem die Hertha jemals richtig gut war, der Ligapokal. Und das war auch, bevor Arne da hingewechselt ist. Man könnte quasi behaupten, dass Arne Friedrichs Verpflichtung der letzte gescheiterte Versuch war, noch einmal ganz oben anzugreifen. Vorher kratzte man relativ regelmäßig an der Champions League, danach ging es Stück für Stück abwärts.
Natürlich ist das nicht allein Arne Friedrichs Schuld. Aber sein Vertrag hatte die lustige Klausel, dass er beim verpassen der Champions League zu einem Verein, der in der selbigen spielt, wechseln könnte. Das Problem daran ist: so ein Verein hatte am Ende nie ernsthaftes Interesse an Friedrich. Und wenn man bedenkt, dass Mannschaften es versucht haben mit Verteidigern wie Daniel van Buyten die Champions League zu gewinnen... sagt das einiges über Arne Friedrich aus.
Wie kommt er nun auf 82 Länderspiele?  Niemand weiß es so genau. Nur so zum Vergleich: Namensvetter Manuel Friedrich ist genau so alt, kommt ebenfalls auf über 200 Bundesligaspiele (und darf sich dieses Jahr sogar an der Champions League versuchen) und kommt auf angemessen erscheinende 9 Länderspiele. Aber Arne hat es irgendwie geschafft schon 2002 auf den Nationalmanschaftszug aufzuspringen, die EM 2004 als Leischtungschträger zu spielen und hinterher nicht abgesägt zu werden. Und deswegen machte er 80 Länderspiele. Denn wenn man erstmal in Jögi Löws Zirkel des Vertrauens ist (und auch immer schön "Ja" und "Amen" sagt), kommt man da auch nicht mehr raus. Selbst wenn man auf Grund eines Bandscheibenvorfalles nur noch 15 Bundesligaspiele bestreiten kann und beinah zum 2. Mal in Folge abgestiegen wäre...

Samstag, 9. Juli 2011

Das werdem wir unseren Kindern erklären müssen: Thomas Hitzlsperger

Nummer 5: Thomas Hitzlsperger, Länderspiele: 52
Debüt: 9.10.2004 gegen den Iran 

Thomas Hitzlsperger ist der lebende Beweis, wie relativ Jogi Löws Leischtungschprizschip doch ist. Oder halt das beste Beispiel, wie weit man derzeit als Nationalspieler kommen kann, wenn man in Stuttgart spielt. Auch wenn der schon in Jugendjahren nach England gewechselte Hitzlsperger sein Debüt noch als Spieler von Aston Villa gab, aber sein wir ehrlich: wenn er in England geblieben wäre und bei Durchschnittlichen Englischen Vereinen einen Führungsspieler abgegeben hätte... die Antwort auf diese Frage ist eine weitere Frage: Wieviele Länderspiele hat eigentlich Robert Huth?
Wenn Hitzlsperger auf genau so wenig Länderspiele kommen würde... Aber er war ja ein Durchschnittlicher Bundesligaspieler beim Rückrunden-Meister Stuttgart. Deswegen kommt er auf 52 Länderspiele. Und selbst, als er im Schwabenland auf die Tribüne verbannt und nach Italien vertrieben wurde, machte Löw ihn immernoch Hoffnung auf eine Nominierung zur WM 2010. Er hat quasi die Bahandlung bekommen, die ein Michael Ballack verdient gehabt hätte.
Die Liste von guten Spielern, die weniger Länderspiele als Hitzlsperger gemacht haben ist lang. Sehr lang. Aber da hört die Schande ja noch nicht mal auf. Thomas Hitzlsperger durfte die Deutsche Mannschaft in einem dieser ominösen Freundschaftsspielen als Kapitän auf das Feld führen! Damit steht er theoretisch in einer Reihe mit den richtig großen Fußballern, die Deutschland hervorgebracht hat. Und spätestens da hätte doch jemand eingreifen müssen und dem Löw darauf hinweisen, dass das so nicht geht...
Der Fakt, dass Thomas Hitzlsperger abseits vom VfB und in Italien zunächst gar nicht zum Zug kam und dann letzte Saison für einen Absteiger der Englischen Premiere League spielte (wobei man ihm zugute halten muss, dass er lange verletzt war... aber eine ganz ehrliche Frage an all die Stuttgart Fans, die jede Hinrunde erleben durften, wie Hitzlsperger diese Elf in die Krise führt: Glaubt ihr wirklich, dass er in der Hinrunde einen Unterschied gemacht hätte?), dürften sein wirkliches Leistungsvermögen zeigen. Und wie jemand aus diesen Regionen 52 Länderspiele macht, bleibt ein Rätsel...

Freitag, 8. Juli 2011

Das werden wir unseren Kindern erklären müssen: Jens Nowotny

Nummer 6: Jens Nowotny: Länderspiele 48
Debüt: 30.04.1997 gegen die Ukraine

Es ist doch erstaunlich, wie viele von den Top Leuten dieser Liste das Spiel von Bayer Leverkusen geprägt haben. Diese Spieler belegen quasi, dass es nicht nur an der Auswahl haperte, sondern auch an der Philosophie, dass dem Deutschen Fußball fehlte.
Jens Nowotny war sowohl in Leverkusen, als auch bei den beiden finsteren EM Turnieren, der Abwehrchef. In Leverkusen bedeutete das Vize-Meisterschaften en masse, in der Nationalmannschaft nur das 2 Fache Vorrundenaus. Und bei der WM 2002, also dem Highlight der finsteren Jahre, fehlte er verletzt.
Erst bei der WM 2006 schien Jürgen Klinsmann dann endlich die richtige Rolle für Nowotny gefunden zu haben: Als Bank- und Daumendrücker durfte er zum ersten mal richtige Erfolge in der Nationalmannschaft feiern.
Die Karriere in Leverkusen endete überraschend hässlich. Nach einigen heftigen Verletzungen verklagte Nowotny den Verein, für den er 10 Jahre gespielt hat, um die Lohnfortzahlung. Oder Bayer Leverkusen verweigerte einem Spieler, der 10 Jahre lang die Knochen hingehalten hat, genau dieses Geld. Wer da am Ende die gierige Partei war, wird wohl nie rauszukriegen sein.
Jens Nowotny ist an sich kein schlechter Fußballer. Die Rechnung ist an sich sogar ganz einfach: wenn man einen Weltklasse Mann wie Lucio neben ihn aufstellt, kann man durchaus Erfolge mit ihm feiern. Aber wenn man ihn neben all den anderen Helden auf dieser Liste aufstellt, gibt es eher schmerzhafte Erfahrungen und Erinnerungen.

Dienstag, 5. Juli 2011

die wirklich wichtigen Nachrichten

werden natürlich auch in der Sommerpause bearbeitet. Ich stecke gerade mitten im Prüfungsstress, was sich aber zum Glück mit der Sommerpause, in der eh nicht so viel los ist, überschneidet. Aber derzeit ist es halt nicht ganz so einfach die Zeit zum schreiben zu finden. Dennoch gibt es Nachrichten, die einschlagen wie Bomben:
Wolfsburg schnappt sich Salihamidzic!!! Das hätte ich mir nicht erträumen lassen. All die Abgänge (und allein der Hamburger SV hat ja genug) die ich vermissen werde, können durch diesen einen Transfer kompensiert werden.
Es ist einer dieser Transfers, die nur Felix Magath bringen kann. Schon in den Jahren bei den Bayern hat eigentlich kaum jemand verstanden, was er in dieser Mannschaft verloren hat. Aber jede gute Mannschaft braucht halt auch einen Giftzwerg. Bei Juventus Turin wurde er zuletzt aussortiert und saß nur noch auf der Tribüne. Aber Magath ist auch in der Lage aus ihm wieder einen brauchbaren Spieler zu machen...
Und seine Erfolge sprechen schließlich für Hasan. Schließlich hat er in 2 Champions League Finalen gespielt. Nun könnte man behaupten, dass er in Barcelona beim Stand von 1:0 eingewechselt wurde, um Zeit zu schinden, was nicht so wirklich funktioniert hat...
Aber jetzt ist er endlich wieder zurück in der Bundesliga... und schon allein dafür, dass ich deswegen nochmal das Champions League Finale 1999 ausgraben konnte... muss ich mich bei Felix Magath bedanken.

Montag, 4. Juli 2011

Es wird dann doch überraschend viel Fußball gespielt

wenn man bedenkt, dass es eigentlich kein großes Europäisches Turnier in diesem Sommer gibt. Aber anscheinend brauchen wir kein derartiges Turnier um genügend bawfulnes zu produzieren...
Unsere U-17 Nationalmannschaft ist anscheinend richtig gut. Immerhin schlagen sie all die Amerikaner, die nicht gut genug sind um an richtigen Amerikanischen Sportarten teilzunehmen mit 4:0. Allerdings sollte uns die Aufstellung unserer U-17 zu denken geben. Wir sollten die Sache mit der Integration und dem Sport nochmal überdenken... mittlerweile brauchen wir eigentlich ein Integrationsprogramm, dass junge deutsche Spieler in unsere Nationalmannschaft einbaut. Nicht, dass ich damit ein Problem habe, wenn es Nazis immer schwerer fällt sich für unsere Nationalmannschaft zu begeistern. Das Poblem entsteht an der Stelle, wo sich dann Angela Merkel hinstellt und es als Musterbeispiel der gelungenen Integration feiert: Talentierte Fußballer sind ungefähr so brauchbare Beispiele für mustergültige Integration, wie Indische Green-Card Besitzer Beispiele für eine gelungene Einwanderungspolitik sind: Wenn du was kannst, ist es verdammt einfach. Aber was machen wir mit dir, wenn du kein besonderes Talent hast?

Gleichzeitig zur Frauenfußball WM läuft derzeit die Copa America. Daß heißt, wir konnten gestern 2 Brasilianische Nationalmannschaften im Einsatz sehen. Das erste Problem: Der Herrensturm mit Neymar und Robinho sieht weiblicher aus als sein weibliches Pendant. Das größere Problem: bei dem Frauenspiel war mehr los. Also zumindest innerhalb des Rasensvierecks... Ich hatte mich eigentlich auf ein Fußballspiel mit Neymar, Robinho und Pato gegen einen Sparringspartner gefreut. Schließlich schuldet mir Brasilien von der letzten Fußball-WM noch das eine oder andere Fußballfest... stattdessen musste der Kommentator auf Sport1 in der 2. Halbzeit jede Aktion von Julio Cesar besonders hervorheben. Cesar ist der Brasilianische Torwart... und er hatte in der 2. Halbzeit mehr zu tun als der Hüter Venezuelas... Die drei Hoffnungsträger bauten derweil in der 2. Halbzeit drastischer ab als ein Lukas Podolski, obwohl das Tempo in der ersten Halbzeit alles andere als hoch war. Die Brasilianische Frauennationalmannschaft hatte immerhin Marta. So ungefähr habe ich mir den brasilianischen Herrensturm vorgestellt.

 Unsere Deutsche Frauennationalmannschaft könnte die beste der Welt sein. Aber, und das ist die traurige Wahrheit, sie schleppen Birgit Prinz mit durch. Prinz's Erfolge sind einfach nur Wahnsinn. Es hat schon seine Gründe, dass im wesentlichen Marta und Prinz die Weltfußballerin quasi untereinander ausgemacht haben. Aber Birgit Prinz ist in einem Alter angekommen, wo sie Joseph Blatters Tipp "Ab einem gewissen Alter haben die Frauen in der Gesellschaft eine andere Funktion als Fußball spielen." ernst nehmen sollte und ein paar kleine Fußballer in die Welt setzen sollte...

Derweil hat unser DFB-Präsident Theo Zwanziger dem Blatter ganz klar seine Grenzen aufgezeigt. WM Vergaben verschieben? Ok, da haben wir ja nu von profitiert. Gegenspieler rausekeln? Beeindruckend, kannst du uns das auch beibringen? Frauen zu Gebährmaschinen erklären? Hey, ist doch auch die Meinung unserer spirituellen Führung... Aber einen 15.000 Euro Teuren Umbau einer WM Arena beantragen, nur damit er in der Mitte sitzen kann... da hört der Spaß aber auf.

Aber dann ist da ja noch die eine Szene, die alles überstrahlt (und die bei mir seit gestern abend in einer Endlosschleife läuft). Man nennt sie einfach nur: Das kuriose Handspiel. Schaut es euch an, es wird euren Sommer retten. Die Ruhe, mit der Bruna den Ball in die Hand nimmt. Die Nebensächlichkeit, mit der sie ihn dann wieder lässig zur Seite wirft. Der irritierte Blick und das eher schüchterne Beschwehren der Australischen Stürmerin. Und natürlich die Meisterleistung der 3 Schiedsrichterinnen, das nicht zu sehen. Frauenfußball ist wirklich ästhetischer.

Sonntag, 3. Juli 2011

Das werden wir unseren Kindern erklären müssen: Christoph Metzelder

Die Nummer 8 wird unauffällig übergangen... warum? hmm... ganz einfach. Es ist schwer jemanden vorzuwerfen, dass er Deutscher Nationalspieler war, wenn er sich zeitgleich Champions League Sieger nennen darf. Es sei denn es handelt sich um Carsten Jancker, da ist es einfach nur seine Spielweise.
also: Top 7:
Christoph Metzelder: Länderspiele 47
Debüt: 18.8.2001 gegen Ungarn

Christoph Metzelder ist bestimmt ein ganz toller Verteidiger. Verteidiger bei den Königlicken wird ja nicht jeder beliebige Verteidiger. Schließlich verpflichtet Real Madrid nicht jeden x-beliebigen Verteidiger, weil sie ja irgendwie doch welche aufstellen müssen und all die "Aufmerksamkeit" (sprich Euros) der Offensive zuwenden. Ok, vielleicht ist der Ablösefreie Wechsel zu Real nicht das beste Argument, um Maetzelders Karriere zu beurteilen. Vor allem, weil er in den 3 Jahren bei Real Madrid insgesamt 23 Ligaspiele gemacht hat. Dennoch wird Metzelder behaupten, dass er bei den wichtigen Spielen immer dabei gewesen ist. Das Problem daran: Die wichtigen Spiele waren gegen den FC Barcelona und endeten meistens mit deftigen NiederlagenWillkommen im Club. Und am Ende führte der Wechsel zu Real Madrid zum vorzeitigen Ende der Nationalmannschaftskarrie. Und der Wechsel zu Schalke 04 wird kaum der entscheidende Fortschritt gewesen sein.

Aber Metzelders Nationalmannschaftskarriere hat eigentlich ein ganz anderes Problem: Eigentlich war er nur zu Weltmeisterschaften fit. Davor und danach war er eigentlich nie in der Lage konstant die Leistungen abzurufen, die einem für die Nationalmannschaft qualifizieren. 25 Ligaeinsätze im WM Jahr 2002 waren das höchste der Gefühle (lustiger Weise bis zur letzten Saison, als er das erste Mal in seinem Leben auf mehr als 30 Ligaeinsätze kam, aber trotzdem kein Thema mehr für die Nationalmannschaft war.)
 In guten Jahren hätte man einem Metzelder gesagt: werde erstmal richtig fit, komme wieder auf die Beine und  dann wirst du wieder für die Nationalmannschaft interessant. Aber in den letzten 10 Jahren war es mehr so: da ist ein brauchbarer Fußballer!!! Rette uns!!!
Andererseits kann Metzelder natürlich von sich behaupten: Schaut euch die beiden Europameisterschaften, die ich verpasst habe, an! Die Gelten als Tiefpunkte der Deutschen Nationalmannschaftsgeschichte... und mit mir wären wir bestimmt Europameister geworden... oder hätten zumindest die Vorrunde überstanden.
In den Hochzeiten der Deutschen Nationalmannschaft wäre Metzelder so was wie das ewige Talent, dass endlich mal fit bleiben müsste um den Durchbruch zu schaffen, gewesen. Um die Jahrtausendwende wurde man unter dieser Vorraussetzung Abwehrchef der Nationalelf.

Samstag, 2. Juli 2011

Das werden wir unseren Kindern erklären müssen: Carsten Ramelow

wir sind dann nebenbei innerhalb der Top10 dieser Liste angekommen. Dies werden die großen Namen sein, die das Spiel unseren Nationalmannschaft über Jahre geprägt haben.
Platz 9.: Carsten Ramelow: Länderspiele 46
Debüt1010.1998 gegen die Türkei 

Sein wir ehrlich: Carsten Ramelow hätte zu allen Zeiten eine Hand voll Länderspiele gemacht. Er war so etwas wie der ehrliche Arbeiter der Werkself aus Leverkusen. Und damit ist er auch ein essentieller Bestandteil von Vize-Kusen. Im positiven wie im negativen Sinne. Und Ramelow war ein 6er der ganz alten Schule. Moderner Spielaufbau? Schnelles Umschalten? Das sammeln von Gelben Karten lag ihm eher. Und er prägte das Fußball-Spiel der Deutschen Nationalmannschaft um die WM 2002. Dabei wären wir ohne ihne wahrscheinlich sogar Weltmeister geworden. Oder wenn er vor Michael Ballacks legendären Gelben Karte einfach selber zugepackt hätte...  Carsten Ramelow sammelte in  5 Jahren um die WM im Durchschnitt 10 Gelbe Karten pro Saison, aber im entscheidenden Moment verpasste er es, zuzupacken. Andererseits, sein wir ehrlich... Ballack ist am Ende doch nicht der Spieler, der im Finale groß auftrumpfen wird... aber das wussten wir damals ja noch nicht...

Das überraschenste an Ramelows Nationalmannschaftskarriere: Er beendete sie selber. Er gab 5 Tage vor der EM Aufgrund von zu vielen Verletzungen selber den Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt. Obwohl er in den 2 Jahren zuvor zusammen 60 Bundesligaspiele (und im Jahr danach nochmal 31) gemacht hat. Das macht ihn quasi zum Anti-Ballack.
Man kann Ramelow an und für sich nicht mal einen Vorwurf machen. In einer guten Nationalmannschaft wäre er vielleicht nicht mal negativ aufgefallen. Aber dass er gemeinsam mit Didi Hamann (zu dem wir natürlich auch noch kommen werden) 4 Jahrelang das Herz des Deutschen Mittelfeldes bildeten...  nüchtern war das nicht zu ertragen