Mittwoch, 31. Juli 2013

Saisonvorschau: Eintracht Frankfurt

Ausgangslage: Die Frankfurter Eintracht war DIE Überraschungsmannschaft der letzten Saison. Als Aufsteiger startete man direkt in die Europa League durch und bewies somit, dass die Horrorrückrunde 2011 wirklich nur ein Betriebsunfall war. Schneller und besser wurde so ein Betriebsunfall Abstieg wohl noch nie verkraftet... wobei die wirklich schwere Aufgabe erst noch kommt: Den Erfolg bestätigen.

Wen werden sie vermissen? Sebastian Rode? Pirmin Schwegler? Marco Russ? Wie jetzt, die sind alle noch da? Das funktioniert doch sonst nicht? Können sich diese Überraschungsspieler mal bitte an die Gesetze des Marktes halten und auf der Bank eines besser bezahlenden Vereins einreihen? Aber irgendwie hat Bruno Hübner es geschafft, den kompletten Erfolgskader zusammen zuhalten... zumindest für ein weiteres Jahr...
Außer natürlich... Oka Nikolov. Der Großmeister der Voodoo Puppen wechselte nach gefühlt 120 Jahren im Eintracht-Trikot in die USA...

Wer soll's richten? Das schöne an den fehlenden Abgängen: Man musste sich auch nicht groß verstärken. Gleichzeitig nutzte man die Marktgesetze im Johannes Flum für die Back-Up Rolle im Defensiven Mittelfeld zu holen... was allein schon deswegen clever ist, weil es ihnen kaum ein zweites Mal glücken dürfte, alle zu halten. Nur dass man immer noch keinen brauchbaren Bundesliga-Stürmer gefunden hat, dürfte den Frankfurtern schaden... Aber im großen bleibt alles beim Alten. Die Frankfurter dürften die einzige Mannschaft der Bundesliga sein, deren Idealformation ohne Neuzugang auskommt... jetzt müssen nur alle so gut spielen, wie in der Vorsaison... oder im Fall von Srdjan Lakic so gut wie vor ein paar Jahren... nur um mal zu verdeutlichen, wie wahrscheinlich das ist...

Leischtungschträgscher: Armin Veh. Auch wenn's komisch klingt. Veh dürfte der Trainer sein, der sich seiner neu erworbenen Macht am ehesten zu bewusst ist. Und so wird es auch im nächsten Winter/Frühjahr die große Debatte geben, zu welchen Konditionen er denn verlängern würde. Wenn er dann überhaupt noch Trainer ist... Denn sein wir ehrlich: im wesentlichen lebt Veh's Ruf von der einen Meisterschaft mit dem VfB Stuttgart 2007. Und das ist genau genommen schon verdammt lang her... und vorher war er quasi auf dem besten Weg raus aus der Bundesliga (beim VfB wurde er von Interims- zum Meistertrainer...). Seit der Meisterschaft hat er genau 2 Bundesliga-Saisons bis zum Ende gecoacht: Die Nach-Meister Saison in Stuttgart, als man ihn quasi auch nicht entlassen konnte, und die letzte Saison in Frankfurt. Noch viel schlimmer: Bisher war immer spätestens während der dritten Saison Schluss... Andererseits ist Veh ein Trainer, der sich ständig und auch über die Medien so positioniert, dass er Druck auf den Verein und dessen Neuverpflichtungen ausübt... Und er unterschreibt nur noch Ein-Jahres-Verträge... man hat die Debatte also jedes Jahr... Ob ein Trainer mit einem Maximalen Haltbarkeitsdatum wirklich so viel Stress wert ist? Das müssen zum Glück die Frankfurter entscheiden...

Best Case Szenario: Das verflixte zweite Jahr. Wie viele sind daran schon gescheitert. Und für die Frankfurter wird das alles noch mal um einiges schwieriger, weil man am Donnerstag noch durch die europäischen Dörfer ziehen muss... Und dementsprechend steht knallharter Überlebenskampf auf dem Programm. Abstiegskampf in seiner reinsten Form. Aber am Ende sind sie erfolgreich und lassen 3 Dümmere hinter sich. Und das beste daran: auf Grund der doch recht desaströsen Saison will hinterher niemand mehr das Frankfurter Tafelsilber kaufen... und man kann mit einigen wenigen Verstärkungen ganz entspannt die 3. Bundesligasaison in Folge antreten...

Worst Case Szenario:Das verflixte zweite Jahr... meistert Frankfurt auch mit Leichtigkeit. Nichts kann sie mehr aufhalten. So glauben es zumindest die Verantwortlichen und Fans nach Platz 7. Man träumt schon wieder von den ganz großen Zeiten und den Europäischen Titeln... weshalb man Armin Veh im Herbst 2014 auf Platz 9 liegend etwas überraschend entlässt... noch viel überraschender hatte der doch verdammt viel mit den Frankfurter Erfolgen zu tun... Und die Frankfurter stürzen ohne ihn wieder ab...

Dienstag, 30. Juli 2013

Saisonvorschau: Hamburger SV

Ausgangslage: Und täglich grüßt der HSV. Das Murmeltier der Liga. Seit April 2010 will der Hamburger SV wieder nach Europa. Seit 2010 tut sich da aber so wirklich nichts. Auch diese Saison sind die Voraussetzungen genau genommen nicht besser geworden. Denn während sich die Konkurrenten aus Stuttgart und Gladbach auf dem Transfermarkt verstärken konnten, musste der HSV Geld verdienen. Im wesentlichen sind die Hamburger jetzt ein Jahr älter, was wenn dein Hoffnungsträger dadurch die 30 überschreitet nur bedingt ein gutes Zeichen ist.

Wen werden sie vermissen? Offiziell niemanden. Denn laut Vorsitzenden Carl-Edgar Jarchow musste man definitiv keinen Leistungsträger verkaufen. Was ja auch nur bedeutet, dass Heung Min Sons 12 Saisontore (nebenbei mit Atjoms Rudnevs die meisten der letzten Saison) nicht als Leistung betrachtet wurden... Und der Hamburger Jugendspieler mit asiatischen Wurzeln nicht auch noch als Identifikationsfigur und Werbefigur fehlen wird... Ignoranz kann eine Gabe sein...
Wo wir schon bei Hoffnungsträgern mit Identifikationspotenzial sind: Levin Öztunali zog ebenfalls nach Leverkusen weiter. Und der ist Uwe Seelers Enkel mit türkischen Wurzeln. Öztunali und Son hätten für eine bessere Zukunft stehen können... aber egal.
In Hamburg vermissen sie stattdessen lieber Eren Derdiyok und Roque Santa Cruz. Also Spieler, die als Offensivverstärkung diskutiert wurden. Und Zwei Stürmer, die bei wirklichen Europa League Aspiranten bisher nur Ergänzungsspieler waren...

Wer soll's richten? Heiko Westermann ist dann endlich in der Lage, Verantwortung zu übernehmen und als Führungsspieler zu agieren. Zumindest hat er sein jährliches Sommerinterview zu dem Thema im Kicker gegeben. Und der Kicker macht sich mittlerweile nicht mal mehr die Mühe, nachzufragen ob der das letztes Jahr nicht auch schon behauptet hat. Das lustigste: Es ist immer im Wechsel die Kapitänsbinde. Also vom "ich brauche die Binde nicht" übers "jetzt, wo ich die Binde habe, kann ich endlich" zu "jetzt ohne Binde kann ich aber endgültig"...
Aber der Hauptgrund für Westermanns Leistungsschwankungen war ja nicht er selbst, sondern die ständig wechselnden Partner in der Innenverteidigung. Mal abgesehen davon, dass ein Führungsspieler genau diesen wechselnden Partnern den Halt geben sollten und nicht anders herum, hat der HSV dieses Problem jetzt elegant behoben. Diese Saison werden Johan Djourou (Verteidigte letzte Saison 14 Spiele für die zweit schlechteste Abwehr der Bundesliga) und Lasse Sobiech (Mit Fürth im Verbund immerhin 2 Gegentore besser als Hannover) um Westermann herum rotieren. Damit sind doch alle Probleme gelöst.
Die einzige wirkliche Verstärkung könnte Hakan Calhanoglu werden. Dort macht sich das nächste Problem breit: Er ist ein klassischer 10er... und auf der 10 spielt halt schon der Heiland, Blonde Engel und nicht mehr Ehemann von Sylvie... nicht, dass der van der Vaart Transfer so falsch war... denn sein wir ehrlich, ohne ihn wäre der Abstieg eine viel zu wahrscheinliche Option gewesen... Aber nach dem Milan Badelj ein halbes Jahr lang eindrucksvoll nachgewiesen hat, dass er die 6 nicht alleine bearbeiten kann, hat der HSV eine Position weiter vorne auf ein Mal einen Stau.
Oh, und Maximilian Beister, der nach seiner lustlosen Roten Karte gegen Augsburg am liebsten vom Hof gejagt hätte, ist jetzt der neuste Hoffnungsträger als Son-Ersatz... wie wir sind noch gar nicht bei den

Leischtungschträgschern: All of the above. Und der Vorstand... und der Aufsichtsrat... Und Rafael van der Vaart, weil er Sylvie betrogen hat... wie das hatten wir schon? Sein wir kurz ehrlich: Der HSV in seiner derzeitigen Version ist das reinste Chaos. Und dass man ohne wenn und aber die Europa League fordert, wird nur bedingt helfen. Turbulenzen sind auch in dieser Saison vorprogrammiert... Denn wirklich besser als die Mannschaft, die sich von den Bayern 2:9 abschießen ließ, ist man immer noch nicht.

Best Case Szenario: Am 33. Spieltag heißt es: Hoffentlich zeigen die Bayern Gnade. Denn der HSV  nach 5 Trainerwechseln (am Ende übernimmt Investor Klaus-Michael Kühne) braucht man unbedingt 2 Siege, um wenigstens den Relegationsplatz zu ergattern. Aber die Bayern brauchen die Punkte selber... Also geht der HSV bitteren Gang in die 2. Liga. Für die all das Tafelsilber keinen Vertrag besitzt... der nach seiner Entlassung enttäuschte Kühne verlangt derweil all sein Geld zurück. Nach einer mittelmäßigen Zweitligasaison muss der HSV auf ein Mal sogar Insolvenz anmelden... und darf sich auf Grund seiner Tradition als Bezirksligist neu gründen. Und damit kommt dann endlich das reinigende Gewitter und es werden Leute mit Ahnung vom Fußball in entsprechende Funktionen gesetzt. Der Durchmarsch bis in Liga 2 gelingt problemlos. Dort wird man dann zwar 3 Jahre aufgehalten, aber Tradition lässt sich halt nicht dauerhaft stoppen. Und schließlich, im Jahre 2036 (also zum 100. Geburtstag von Uwe Seeler) schießt der inzwischen steinalte Öztunali den HSV zu seiner ersten Meisterschaft seit 1983. Und hey, die Schalker warten auch im Jahre 2036 noch auf ihre nächste Meisterschaft...

Worst Case Szenario: Ok, wirklich überzeugen kann der HSV nicht. Aber der Rest ist mehr mit sich selbst beschäftigt, als mit der Bundesliga. Schalke erreicht das Achtelfinale der Champions League und muss darauf hin Jens Keller entlassen... Obwohl man auf Platz 4 liegt... Werder Bremen holt alle Trainerentlassungen der letzten 14 Jahre in einer Saison nach. VfL Wolfsburg stellt fest. dass Klaus Allofs sein Goldenes Händchen irgendwo im Jahrzehnt ohne Namen liegen gelassen hat. Von Freiburg und Frankfurt ist nichts anderes als der Absturz zu erwarten. Gladbach bricht zum Ende der Saison ein... und bereitet so den Abstiegskampf 2015 vor. Stuttgart und Hannover sind einfach nicht gut genug besetzt... und am Ende wird der HSV 4.. VIERTER!!! Dass das mit dem eigenen Leistungen wenig zu tun hatte, fällt niemanden auf. Jarchow sieht sich bestätigt und der Chaos-Kurs wird beibehalten... Obwohl man in der Champion League Qualifikation an Red Bull Salzburg scheitert, in der Europa League kein Bein auf die Erde bekommt und in der Liga 2015 am Ende 14. wird... Und auch in den kommenden 5 Jahren keinen Einstelligen Tabellenplatz erreichen kann... Das eine Jahr in dem man fast Champions League gespielt hätte reicht als Bestätigung aus...

Montag, 29. Juli 2013

Saisonvorschau: Borussia Mönchengladbach

Ausgangslage: Es ist schon irre, wie schnell das gehen kann. Kaum zu glauben, aber vor 2 1/2 Jahren stand die Borussia mit mehr als einem Bein in der Zweiten Liga. Aber der Relegation sei dank (ich verspreche euch, es ist das LETZTE Mal in diesem Jahr, dass ich die Relegation erwähne...), konnte man sich doch noch retten und danach richtig durchstarten. Jetzt hat man eine Mannschaft zusammen, die einen durchaus von Europa träumen lässt. Was ist passiert? Nun ja, hauptsächlich Lucien Favre und Marco Reus. Der eine legte den Grundstein für den Fußball auf dem Platz, der andere finanzierte mit den 17 Millionen, die Dortmund für ihn zahlte, quasi den kompletten Kader. Und diese Saison muss man nicht eine komplette Achse ersetzen. Im Gegenteil, es kamen sogar Offensivspieler, die den Hochgeschwindigkeitsfußball, von dem Favre immer träumt (wie jetzt, das Gegurke, mit dem Hertha 2009 auf Platz 4 stürmte, war gar nicht Favre's Idealvorstellung von Fußball?), umsetzen können. Anders ausgedrückt: von all den Traditionsvereinen, die wieder nach Europa wollen, hat Gladbach die besten Voraussetzungen.

Wen werden sie vermissen? Wenn sie ehrlich sind, immer noch Reus und Dante... denn die beiden haben letzte Saison endgültig nachgewiesen, wie gut sie wirklich sind... diese Saison verlässt die Borussia nur Igor de Camargo. Und das die Hoffenheimer für das Weiterreichen nach Lüttich 1,4 Millionen nach Gladbach überweisen, dürfte Max Eberls größter Geniestreich gewesen sein. Apropos...

Wer soll's richten? Kann es sein, dass Eberl still und heimlich der zweitbeste Manager der Bundesliga ist? Seine Transferbilanz liest sich erstaunlich gut. Vor allem, wenn man bedenkt, dass weder Reus, noch Patrick Herrman, Havard Nordveit oder Branimir Hrgota bei den Gladbachern ausgebildet worden sind. Eberl scheint wirklich ein Gespür für junge, günstige und entwicklungsfähige Spieler zu haben. Und wenn ihn seine Nase nicht täuschen sollte, können wir von Max Kruse noch einiges erwarten. Das einzige, was man ihm vorwerfen kann, ist, dass er selbst in Krisenzeiten zu lange an seinen Trainern festhält... aber will man das wirklich?

Leischtungschträgscher: Juan Arango. Seit 2009 ist man im wesentlichen von den Launen und dem genialen linken Fuß Arangos abhängig. Jetzt wird er der sein, der am ehesten hinten runter fällt... und von den neuen oder jüngeren Hochgeschwindigkeitsfußballern überholt wird. Und wie er darauf reagiert, könnte die "spannendste" Story in Gladbach werden...

Best Case Szenario: Das Comeback der 90er war ja schon ganz nett anzuschauen. Aber die Beste Zeit der Bundesliga bleiben die 70er Jahre. Nicht nur als Gladbach-Fan. Aber gerade dort. Deswegen verteilt Lucien Favre auch seiner gesamten Mannschaft diese beschissenen Frisuren. Das wir ihm aber verziehen. Schließlich lautet das Motto: Wenn schon Fohlenelf, dann auch richtig. Inklusive Meisterschaft. Und Patrick Herrman wird ab dieser Saison verehrt, wie sonst nur Günther Netzer. Was ihn nicht daran hindert, in dessen Fußstapfen zu treten... also zu Real Madrid zu wechseln.

Worst Case Szenario: Früher war alles besser. Vor allem in Mönchengladbach, wo man sich Jahrelang auf Augenhöhe mit den großen Bayern befand. Da will man natürlich wieder hin. Und deswegen studiert man auch das Spiel der Mannschaft von damals. Ganz besonders fällt Raffael dabei dieser Günther Netzer auf. So will er auch spielen. Also vor allem so wenig laufen will der auch. Leider bringt es Lucien Favre nicht übers Herz, seinen Lieblingsschüler aus der Mannschaft zu nehmen... und die Zeiten der Stehgeiger sind halt vorbei. Raffael hat zwar alle 4 Spiele einen genialen Moment, die für ihn arbeitende Mannschaft wird trotzdem nur Vierzehnter...

Samstag, 27. Juli 2013

Saisonvorschau: Hannover 96

Ausgangslage: Irgendetwas ist in Hannover passiert. Und keiner kann so genau erklären, was. Irgendwie gehen sie in Hannover davon aus, dass die letzte Saison ein Ausreißer nach unten war... und nicht die 2 Jahre zuvor ein überraschender Ausreißer nach oben. Obwohl Hannover in 50 Jahren Bundesliga ganze 2 Mal besser als Platz Sieben war. Dennoch redet man ganz offen von der Europa League als Saisonziel. Obwohl Schalke, Leverkusen, Dortmund und die Bayern offensichtlich eine ganze Klasse besser sind. Und Borussia Mönchengladbach sich ordentlich verstärkt hat... und der Hamburger SV den aus Tradition gewachsenen Anspruch hat... Und obwohl der VfL Wolfsburg eigentlich in den Einzelteilen auch besser besetzt ist... aber ganz ehrlich: Was sollen sie in Hannover auch sonst machen? Die 12. Saison am Stück spielen sie jetzt schon Bundesliga. In wirklicher Abstiegsnot geriet man nur im Jahr der Robert Enke Tragödie. Wenn man dann als Saisonziel "Wir wollen eine ordentliche Saison spielen und mit dem Abstieg nichts zu tun haben" ausgibt...

Wen werden sie vermissen? Mohammed Abdellaoue? Sein wir kurz ehrlich: Hannover hatte letztes Jahr definitiv so viele gute Stürmer, dass der eine weniger kaum auffallen wird. Und da ein Mame Diouf Wechsel lange Zeit im Raum stand, hätte es sie schlimmer treffen können... Dann schon eher Sergio Pinto, den man ablösefrei ziehen ließ. Natürlich ist der alt... aber war halt auch ein Führungsspieler... und vor allem setzt man jetzt auf die Entwicklung der Jungen Talente und die Fitness von Leon Andreasen und Co. Beides sind nicht unbedingt die herausragenden Stärken von Hannover...

Wer soll's richten? Die Neuzugänge haben alle eines Gemeinsam: Sie sind jung und entwicklungsfähig. Und wenn Edgar Prib mit 23 dein ältester Neuzugang ist, muss man das wohl so ausdrücken. Andererseits muss sich erst noch herausstellen, ob die Hannoveraner nicht am Ende die Dummen waren, weil sie das meiste Geld in einen Fürther Bundesligaprofi gesteckt haben. Die anderen Kandidaten waren zumindest günstiger zu haben. Hier kommen wir aber zum eigentlichen Thema: Ist Mirko Slomka wirklich der richtige Mann um Spieler weiterzubilden? Versteht mich nicht falsch, Slomkas Erfolge weisen ihn definitiv als guten Trainer aus. Aber wie viele Spieler hat er wirklich weiter entwickelt? Christian Schulz, Christian Pander und Jan Schlaudraff kamen allesamt als Deutsche Nationalspieler nach Hannover. Hat irgendeiner von denen unter Slomka den Sprung zurück in die Nationalmannschaft geschafft? Der einzige Deutsche Nationalspieler ist aktuell Ron Robert Zieler. Und da bleiben 2 Fragen offen: 1. Warum findet Jogi Löw den eigentlich so viel besser als Roman Weidenfeller? 2. Wie viel hat ein Chef-Trainer mit der Ausbildung seines Spezialisten zu tun?
Diouf, Abdellauoe und Didie Ya Konan waren halt genau genommen Perlen, für die sich Slomka bei Jörg Schmadkte bedanken hätte sollen... und zwar nicht nur per E-Mail...
Nicht falsch verstehen, Slomka ist definitiv ein guter Trainer. Aber er ist halt eher aus der "Gebt mir euren Müll, ich mache daraus eine funktionierende Mannschaft" Kategorie als aus der "Gebt mir eure Jungs, ich forme daraus eine faszinierende Truppe".

Leischtungschträgscher: Und jetzt, wo Slomka den Machtkampf mit Schmadkte gewonnen hat... ist zumindest diese Unterhaltsame Episode endgültig beendet. Die Frage ist, wie sich Martin Kind, jetzt wo er als Babysitter Moderator seiner leitenden Angestellten nicht mehr gebraucht wird, jetzt einbringt. Und abgesehen von diesem Brandherd ist aus dem ehemaligen Chaos-Club Hannover (genau genommen seit 2006) ein richtig gut geführter Bundesligist geworden. Quasi das, was Köln immer sein wollte...

Best Case Szenario: Slomka ist doch ein Genie. Und Schmadtke hat ihn am Ende nur aufgehalten. Wieso hat man diesen Mann nicht früher mit hoffnungsvollen Talenten versorgt? Sondern nur mit Angreifern, die nicht ohne Grund nur in Norwegen erfolgreich waren? Die Europa League? Wird trotzdem verpasst. Aber man spielt begeisternden nur leider teilweise etwas chaotischen Offensivfußball. Und wer jetzt denkt, dass sie dass doch schon letzte Saison gemacht haben... stimmt, aber diese Mannschaft hat das Potenzial sich noch zu einer richtig guten zu entwickeln... und davon konnte man vorher nicht sprechen.

Worst Case Szenario: Slomka ist doch ein Genie. Leider fällt ihnen das in Hannover erst auf, als sie ihn nach 20 Spieltagen auf Platz 11 liegend, entlassen. Hannover holt danach nie wieder einen Bundesligasieg... Aber Slomka wird neuer Bayern-Trainer. Frei nach dem Motto: wie soll jemand, der diese Gurkentruppe 3 Jahre in Folge auf einen Einstelligen Tabellenplatz führt, mit einem Elitekader wie dem der Bayern jemals wieder ein Spiel verlieren?

Freitag, 26. Juli 2013

Saisonvorschau: 1.FC Nürnbgerg

Ausgansglage: Da sind sie wieder. Zum genau genommen Siebten Mal seit ihrer letzten Meisterschaft im Jahre 1968 versucht sich der 1.FC Nürnberg als Bundesligist endgültig zu etablieren. 5 Saisons in Folge ohne Abstieg gab es zuletzt zwischen 1988 und 94. Immer, wenn man danach kurz davor stand, passierte irgendetwas dummes. Im Zweifelsfall etwas ganz dummes. So auf dem Frank Baumann steht alleine vor dem leeren Tor und trifft nicht Niveau... Und ja, Nürnberg ist auch der einzige Verein, der als amtierender Meister abstieg... und um das Double komplett zu machen, auch als amtierender Pokalsieger 2007/08.
Logisch, dass bei so einer Vereinshistorie das große Träumen ausbleibt. Neben Augsburg und Braunschweig sind die Nürnberger die einzigen, die den Klassenerhalt zum Saisonziel erklären.

Wen werden sie vermissen? Eigentlich müsste man Timmy Simmons und Tim Klose schreiben... Aber Simmons ist ein 6er der ganz alten Schule, der wenn er nicht das Abseits aufheben würde, den eigenen Strafraum kaum verlassen würde... und er ist auch schon steinalt. Tim Klose hat bisher nur eine einzige ordentliche Bundesligasaison gespielt. Für diese beiden Spieler insgesamt 7 Millionen zu kassieren (und Emanuel Pogatetz als Gratiszugabe.) ist nicht die schlechteste Entschädigung. Vor allem, wenn man das Geld auch noch zu großen Teilen reinvestieren konnte.

Wer soll's richten? In Nürnberg tut sich was. Junge Spieler stellen fest, dass z.B. ein Ilkay Gündogan beim Club seinen Feinschliff bekommen hat. Und so wechseln, nach Timo Gebhardt letzte Saison, mit Daniel Ginczek und Josip Drmic die nächsten Hoffnungsvollen Talente ins Frankenland. Und während man sich solche Spieler früher ausleihen musste, konnte man sie sich jetzt (Klaus Allofs sei Dank) fest verpflichten. Wenn nur einer der beiden richtig einschlägt und für mehr Geld weiterverkauft werden kann, haben sich die 4,5 Millionen Euro Ablöse schon gelohnt.
Und das solche Marktwertsteigerungen in Nürnberg durchaus möglich sind, beweist Hiroshi Kiyotake gerade, für den ein englischer Verein 10 Millionen geboten haben soll. Und in Nürnberg haben sie genügend junge Leute, denen der nächste Schritt zuzutrauen ist...

Leischtungschträgscher: andererseits... was passiert, wenn sie diesen Schritt allesamt verpassen? Gerade in der Offensive hat man nicht all zu viel Spielraum für Fehlgriffe. Denn den Druck von hinten soll Alexander Esswein ausüben... und Esswein ist so was wie ein Andre Schürrle für Arme. Am Ende sagt eine Statistik alles aus: Per Nilsson war letztes Jahr der Top Torjäger... und der ist immer noch Innenverteidiger...

Best Case Szenario: Alles läuft nach Plan. In Wolfsburg beweist Dieter Hecking, dass er mehr von den Nürnbergern profitiert hat, als sie von ihm. Michael Wiesinger wird das neue von Schalke begehrt Trainertalent. Und am letzten Spieltag schafft man es durch eine 1:5 Klatsche gegen genau diese Schalker sogar gerade so, der Europa League Falle aus dem Weg zu gehen. Und spielt Nürnberg auch auf Jahre hinaus noch Bundesliga.

Worst Case Szenario: Den Gegner fällt in der Saisonvorbereitung etwas entscheidendes auf: Die Nürnberger haben in der letzten Saison eh nur dürftige 39 Tore erzielt... aber mehr als die Hälfte davon durch Standards. Jetzt weigern sich die Gegner einfach, die Nürnberger zu foulen. Was teilweise zu absurden Situationen führt: Die Verteidiger lassen die Nürnberger Angreifer lieber alleine aufs Tor zu laufen und gehen aus dem Weg als eine Kiyotake Standard zu riskieren... und das ganze funktioniert auch noch... mit 21 erzielten Toren steigt Nürnberg am Ende ab...

Donnerstag, 25. Juli 2013

Saisonvorschau: VfL Wolfsburg

Ausgangslage: Irgendwo in Wolfsburg wird Dr. Francisco Sanz sitzen und sich fragen: wie konnte Borussia Dortmund uns eigentlich so krass überholen? Die Älteren unter uns werden sich erinnern: 2009 stand der ehemalige Retortenklub VfL Wolfsburg auf dem Nationalen Gipfel. Mit dem erstmaligen erreichen der Champions League und einem der potentesten Geldgeber in Deutschland als Sponsor war man in der Pole-Position, die großen Bayern auf Jahre herauszufordern... Aber anstatt Neuzugänge mit Spielen in Barcelona zu locken, kann man derzeit noch nicht mal mit den Touren durch die Europäischen Dörfer werben... was ist passiert?
Nun ja, zunächst entschied sich Meistermacher Felix Magath gegen Erfolge und Investitionsmöglichkeiten und für Tradition und Schulden... Und da große Trainer bekanntlich große Lücken hinterlassen, schaffte es nach Magath, dem Meistertrainer, keiner mehr eine komplette Saison in Wolfsburg zu überstehen. Obwohl Magath selbst, in der Hybris Version, einer der Nachfolger war...
Das logische Ergebnis der mangelnden Konstanz: Man hat genügend Spieler um 3 Mannschaften zu stellen, aber keine Mannschaft, die wirklich oben angreifen kann. Jetzt sollen Klaus Allofs und Dieter Hecking endlich für Ruhe und Ordnung sorgen... dafür muss Allofs besser einkaufen als zuletzt in Bremen... und Hecking darf halt kein noch interessanteres Angebot bekommen...

Wen werden sie vermissen? Hmm... bei dem aufgeblähten Kader? Würden die Wolfsburger Fans eigentlich ihre aussortierten Tribünenhocker auf der Straße wieder erkennen? Wohl eher nicht. Also bleibt Alexander Madlung, der genau genommen seit seiner Ankuft in Wolfsburg 2006 als Auslaufmodell gilt und trotzdem am Ende immer gebraucht wurde... Wenn dieses Ende naht wird Madlung dieses Mal fehlen...

Wer soll's richten? Luiz Gustavo? "Wie jetzt Wolfsburg will mich? Nee, da bleibe ich dann doch lieber in München..." Pirmind Schwegler und Sebastian Jung? Spielen lieber jetzt schon mit Frankfurt Europa League als vage darauf zu hoffen, dass das nächste Saison was wird... Heung-Min Son? Mittelmaß könnte der auch in Hamburg haben... und dann fragte auch noch Leverkusen an... Dass die Mannschaft nur punktuell verstärkt worden ist, muss nicht unbedingt am Vertrauen ins vorhandene Personal liegen... So bleiben Max Grün, Daniel Caliguiri und Tim Klose als Neuzugänge übrig... und 15 Spieler die man in der letzten Saison ausgeliehen hat und für die man eigentlich keiner Verwendung mehr hat. In Worten FÜNFZEHN. Ok, es fehlt ein Torwart, aber theoretisch könnte man mit dem Kader der verliehenen eine eigene Bundesligamannschaft stellen... schlechter als Braunschweig würden die auch nicht besetzt sein...

Leischtungschträgscher: Diego ist jetzt offiziell Führungsspieler. Oder aber auf dem Absprung Richtung Atletico Madrid. Eins von beidem. Bei allem fußballerischen Talent steht aber eins fest: Wer eine Diva wie Diego als Führungsspieler braucht, hat ein Problem. Denn egal wo er bisher war, durchs vorne weg marschieren ist er noch nie aufgefallen.
Ivan Perisic: Er war die erste große Verpflichtung von Klaus Allofs als Wolfsburger... und wenn die Rückrunde der Indikator ist, dann setzt sich eher seine Serie aus "Nicht so Geniestreichen" fort.

Best Case Szenario: Stell dir vor, Wolfsburg spielt Bundesliga, und niemand kriegt es mit. Genau das passiert den Wolfsburgern: Sie spielen einfach nur eine Normale Bundesligasaison. Nichts herausragendes, aber auch nichts, wofür man den Trainer entlassen könnte. Auf dieser neu gefundenen Ruhe und Stabilität bauen sie dann in der nächsten Saison ihren großen Angriff auf Europa auf. Einzig Diego ist enttäuscht, weil er in so einer Saison natürlich keine Eigenwerbung in Sachen Heim-WM machen konnte... nach seinem ablösefreien Wechsel im Sommer wird aber auf ein Mal klar, dass Diego eher das Problem und Ja-Chael Koo die Lösung ist...

Worst Case Szenario: Die Saison beginnt eigentlich viel zu gut. Nach dem man am 7. Spieltag die großen Bayern schlägt, ist man auf ein Mal ungeschlagener Tabellenführer. Dummer Weise beendet man damit auch die Ära Guardiola... und auch wenn er sich eigentlich als loyaler Arbeitnehmer, der seine Verträge erfüllt, ausgibt, so kann Dieter Hecking das Angebot der Bayern natürlich nicht ablehnen. Kein Problem, sagt Klaus Allofs, er hat da einen Trumpf in der Hinterhand... und während Thomas Eichin und Robin Dutt einen eindrucksvollen Neuanfang in Bremen hinlegen, beweist das wiedervereinte Duo Allofs-Schaaf, dass genau genommen beide am Ende das Problem an der Weser waren... so stürzt der VfL in eine neue Ära des Chaos.

Mittwoch, 24. Juli 2013

Saisonvorschau: VfB Stuttgart

Ausgangslage: Beim VfB Stuttgart passierte in dieser Saison etwas seltsames: Die Rückrunde war wesentlich schwächer als die Hinrunde. Und wenn selbst dein Wikipedia-Artikel über die letzten Jahre mit der Schlagzeile "Schwache Hinrunden, starke Rückrunden" beginnt, ist das schon was besonderes. Spätestens nach dem der Einzug in die Europa League über den DFB-Pokal feststand, schenkte die Mannschaft der Liga nicht mehr Aufmerksamkeit als unbedingt nötig. Antonio Rüdiger sah sogar den vielleicht dümmsten Platzverweis der Saison... für eine Tätlichkeit abseits des Balles aber innerhalb des Strafraums... In der Bundesliga ist er deswegen noch für 3 Spieltage gesperrt. Das DFB Pokal Finale konnte er trotzdem bestreiten.
Aber es passierte noch etwas seltsames. Der VfB Vorstand bewahrte die Ruhe und verlängerte den Vertrag mit Bruno Labbadia.Nur um das mal in Relationen zu setzen: Bei seinen 3 vorherigen Stationen wurde Labbadia jeweils nach dem verpassen des Saisonziels in seiner ersten Rückrunde zum Vereinswechsel bewegt. Auch wenn er nur in Hamburg wirklich entlassen worden ist...
Beim VfB durfte seit der Ära Felix Magath nur noch Armin Veh 3 Saisonvorbereitungen in Folge antreten. Und das auch nur, weil er in der ersten Saison zufälliger Weise Meister wurde...
Was hat sich seit dem verändert? Nun ja... Horst Heldt flüchtete in Richtung Schalke und wurde durch Fredi Bobic ersetzt. Denn schnellen Abschussfinger musste also inzwischen Huub Stevens erleben, während Bobic auf den Klopp-Effekt setzt: Dass die Verlängerung mit einem jungen Trainer zu langfristig außerordentlichen Erfolgen führt. Wer von den beiden Recht behält, muss die neue Saison zeigen. Aber es könnte sein, dass Stuttgart das eigentliche Problem gelöst hat, als Heldt nach Schalke ging... nur so ein Gedanke...

Wen werden sie vermissen? Dank der erneuten Europa League Teilnahme kann der VfB seinen Kader weitestgehend zusammen halten. Denn es mangelte nicht an Qualität, sondern an Breite. Deswegen vermissen sie auch nur das Talent Raphael Holzhäuser, dass in Augsburg beigebracht bekommen soll, wie ordentliche Rückrunden funktionieren, und das eine Tor von Shinji Okazaki. Wenn am Ende allerdings genau ein Tor zur Europa League fehlen sollte...

Wer soll's richten? Im Kern ein Hannoveraner Angreifer und 5 ablösefreie Spieler. Was erst Mal nicht soo beeindruckend klingt... bis einem Auffällt, dass Mohamed Abdellaoue genau der Stürmertyp ist, der einen "Boah, heute geht eigentlich gar nichts, weil gestern Europa League war" Spiele mit einer einzigen Aktion gewinnt... Und die 5 ablösefreien Spieler sind Thorsten Kirschbaum (wer will wirklich Geld in seinen Ersatztorwart stecken), Konstantin Rausch (jung, deutsch, seit Jahren Stammspieler), Daniel Schwaab (jung, deutsch, und halt unzufrieden damit bei der drittbesten Mannschaft nur Aushilfe zu sein), Sercan Sararer (ja, klar, ein Fürther Offensivspieler... Aber sein wir ehrlich: andere Mannschaften haben zusammen 5 Millionen für Fürther Bundesligaprofis ausgegeben...) und Marcos Rojas (hey, der Mann schießt mich gerade beim Fifa Manager zur Australischen Meisterschaft... der MUSS gut sein...). Ablösefrei kann man kaum besser einkaufen.

Leischtungschträgscher: Hab ich schon der Platzverweis von Rüdiger erwähnt? Und wie dumm der war? Und dass der als 20 Jähriger laut Transfermarkt.de schon 3 Mal vom Platz geflogen ist? Klar, der ist erst 20... und noch Entwicklungsfähig... aber mit den richtigen Mentoren (ich denke da an Maik Franz und Jermaine Jones) kann er alle Platzverweisrekorde der Bundesliga brechen, bevor er 25 ist...
Das eigentliche Problem beim VfB liegt aber nicht mehr auf dem Platz, sondern auf der Tribüne. Die VfB Fans hatten z.B. Cristiano Molinaro nach seinem Fehlpass zum 0:1 gegen die Bayern so krass auf dem Kieker, dass Bruno Labbadia den bei Heimspielen nicht mehr bringen konnte...Bedingungslose Unterstützung sieht anders aus.

Best Case Szenario: Wie heißt es im Schwabenland so schön: Schaffe, schaffe, Häusle Baue. Und die neue Führungsriege erkennt, dass das nur funktioniert, wenn man einen Stein auf den anderen setzt. In einem dramatischen Saisonfinale verpasst man Platz 6 nur ganz knapp. Und die Europa League Teilnahme versaut einen ausgerechnet Borussia Dortmund, weil sie das sicher geglaubte Pokal Finale gegen Hoffenheim verlieren... Aber die Schwaben erkennen, dass es trotzdem verkehrt wäre, den Architekten und seinen Chefingenieur wegen eines Pfostentreffers in der 93. Minute des 34. Spieltages zu entlassen... Und so bauen sie in Stuttgart aus einer eigentlichen Endtäuschung ihre bessere Zukunft. Im Jahre 2020 ist Labbadia schon längst nach Dortmund weitergezogen, aber Stuttgart ist inzwischen zum 6. Mal in Folge an der Champions League teil.

Worst Case Szenario: Was für ein Wahnsinn! Die Bayern und die Dortmunder sind so in mit ihren eigenen Giftpfeilen beschäftigt, dass sie gar nicht merken, dass sich die Stuttgarter an ihnen vorbei gemogelt haben. Und am Ende völlig überraschend Meister werden... Wieso jetzt Worst Case? Nun ja, nicht für die Stuttgarter... aber Jogi Löw kann einfach nicht aus seiner Haut und nominiert den halben Stuttgarter Kader zur WM... Serdar Tasci lässt in der Innenverteidigung Shinji Okazaki wie Kagawa aussehen... und Georg Niedermeier jenen Kagawa wie Lionel Messi. Phillip Lahm Verdränger Antonio Rüdiger fliegt im entscheidenden Gruppenspiel vom Platz. Rani Khedira spielt so überzeugend, dass er nach der WM direkt ein Angebot von Real bekommt... nur leider vom Zweitligisten Real Mallorca und nicht den königlichen aus Madrid... Und Cacau vergibt so viele Großchancen, dass er nie wieder nach Deutschland einreisen darf... Deutschland scheidet in der Vorrunde aus... und auf Grund der sonst reihenweise schwächelnden Favoriten wird Mexico Weltmeister... Im Jahr 2064 wird ein steinalter Bastian Schweinsteiger zugeben müssen: Die Chancen auf einen Weltmeistertitel waren nie so gut wie 2014... aber Jogi Löw musste auf die ganzen Stuttgarter Sensationsmeister setzen...

Dienstag, 23. Juli 2013

Saisonvorschau: 1.FSV Mainz 05

Ausgangslage: In Mainz passiert gerade was überraschendes: Nach zwei 13. Plätzen in Folge reißen die Mainzer freiwillig ihre jahrelange Erfolgsmannschaft auseinander. Als man in der Winterpause noch Favorit im Schneckenrennen um die Europa League war, konnte das noch keiner kommen sehen. In der Rückrunde ließ man aber auf ein Mal nur noch Düsseldorf, Fürth und Bremen hinter sich. Also Vereine, die ebenfalls vor großen Veränderungen standen. Während dieser 6 Monate ist den Mainzern bewusst geworden, dass sie nach 4 Jahren Bundesliga ebenfalls einen großen Umbruch forcieren müssen... Ob dieser nun gelungen ist, wird erst der kommende Abstiegskampf der Bundesliga zeigen: Wenn die Mainzer an diesem teilnehmen... eher nicht.

Wen werden sie vermissen? Mit Andres Ivanschitz, Marco Caliguri, Marcel Risse und Radoslav Zabavnik ließ man einige nicht ganz unwichtige Spieler für insgesamt 700.000 Euro gehen. Gerade der Fakt, dass Ivanschitz ablösefrei ging, erscheint überraschend. Denn der Österreicher war jahrelang eine Stütze im Mainzer Spiel, aber gleichzeitig war es nicht so, dass er haufenweise bessere Angebote hatte. Die Mainzer haben einfach keinen gesteigerten Wert auf seine Dienste gelegt. Wahrscheinlich weil ihnen bewusst war, dass mehr als Platz 13 mit diesen Spielern schwer zu erreichen ist. Nun bleibt die Frage: sollte Mainz nicht mit Platz 13 zufrieden sein?
Bei Jan Kirchhoff hatte man dagegen keine Chance. Er entschied sich noch vor der Pep Guardiola Verpflichtung (und dem endgültigen Nachweis, wie gut die Bayern auch hinten besetzt sind) dafür, die Transferbilanz der Bayern in den nächsten Transferperioden ein wenig aufzubessern.
Am meisten vermissen werden sie Adam Szalai. Denn selbst 8 Millionen sind ein beschissenes Schmerzensgeld für die Mainzer. Denn gleichwertiger Ersatz wird kaum freiwillig nach Mainz kommen...

Wer soll's richten? Und auf ein Mal besteht die Mainzer Offensive aus Dani Schahin, Shinji Okazaki (also known as nicht Kagawa) und Sebastian Polter. Es gab in der letzten Rückrunde 2 Mannschaften, die Offensiv eine noch geringere Bedrohung darstellten als die 18 Tore Mainzer... und genau dort hat man sich jetzt nach Verstärkungen umgeschaut...

Leischtungschträgscher: Thomas Tuchel. Oder wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es diese Saison nicht die Tuchel gegen die Schiedsrichter Debatte geben wird? Egal ob von ihm selbst, den Medien oder einem ehemaligen Schiedsrichter ausgelöst: Sie wird kommen. Und sie wird wieder nichts bringen. Der Rest wird wie immer harte Arbeit verrichten. Und wahrscheinlich wieder auf Platz 13 eintrudeln...

Best Case Szenario: Man hat sich irgendwie dran gewöhnt. Die Mainzer sind immer für eine Überraschung gut und in der Lage die besten Mannschaften der Liga 80 Minuten lang zu fordern. Aber sie sind halt auch genau genommen nicht gut genug um eine wirkliche Bedrohung darzustellen. So trudeln sie zum 3. Mal in Folge ohne großartige Abstiegsängste auf Platz 13 ein. Aber mehr hält man in Mainz erhofft man sich in Mainz ja auch nicht.

Worst Case Szenario: Man hat sich irgendwie dran gewöhnt. Die Mainzer werden halt als gestandener Bundesligist wahr genommen. So wundert es auch niemanden, dass die wieder eine entspannte Saison auf Platz 13 beenden. Was schon eher überrascht: Die Mainzer beschließen nach der Saison, dass Stillstand Rückschritt bedeutet. Und 2 Saisons voller "Rückschritte" in Folge kann man kaum ertragen... Also wird nach der Saison Trainer Thomas Tuchel und Manager Christian Heidel entlassen... Auf Schalke reiben sie sich verwundert die Augen und schlagen dankend zu... und die Mainzer werden nie wieder 13. der Bundesliga.

Montag, 22. Juli 2013

Saisonvorschau: Werder Bremen

Ausgangslage: Was? Jetzt schon? Gehört Werder Bremen in der Abschlusstabelle nicht wesentlich weiter nach vorne? Und damit in der Saisonvorschau wesentlich weiter nach hinten? Aber ja, die 2013er Version hat nur 4 Mannschaften hinter sich gelassen. Und eine Rückrunde mit 13 Niederlagen zwingt selbst die Bremer Macher zum Handeln. Obwohl der Macher in Bremen, Klaus Allofs, das sich schon am sinken befindenden Schiff sicherheitshalber schon in der Hinrunde verlassen hat. Was clever war. Denn so wird die Konsequenz der eher bescheidene Transferbilanz der letzten Jahre nicht mehr mit ihm in Verbindung gebracht... Und kurz vor der Sommerpause wurde dann auch Thomas Schaaf zurückgetreten. Damit beginnt zum ersten Mal seit gefühlt 40 Jahren eine Sommervorbereitung, ohne dass Schaaf irgendwo auf dem Vereinsgelände rum turnt...

Wen werden sie vermissen? Abgesehen von Schaaf? Das Problem an den Bremer Problemkindern: Niemand will sie so richtig haben... Einzig Sokratis konnte man auf dem Transfermarkt verscherbeln. Damit ist man gleichzeitig seinen einzigen brauchbaren Verteidiger losgeworden. An sonsten startet Bremen mit genau der selben Mannschaft, die letzte Saison Thomas Schaaf in die Arbeitslosigkeit getrieben hat... Und dass das alles Schaafs Schuld war, muss erst noch bewiesen werden...

Wer soll's richten? Hmm... die defensiven Patzer wurden immer noch nicht abgestellt... obwohl die 2 Neuzugänge Cedrick Makiadi und Luca Caldirola genau da helfen sollten... zuletzt gab es 3 Testspielniederlagen in Folge. Robin Dutt steht am Scheideweg zwischen "Er ist ein guter Bundesligatrainer" und "Er hatte einfach nur Glück in Freiburg"... Im wesentlichen ruhen alle Hoffnungen für den Saisonstart darauf, dass sie halt nicht sofort gegen Borussia Dortmund antreten müssen...

Leischtungschträgscher: Hab ich erwähnt, dass Bremen ihre Problemkinder nicht los geworden ist? Und ja, das bedeutet, dass Marko Arnautovic und Eljero Elija sich mindestens ein Mal daneben benehmen werden. Und weiterhin jegliche Defensivarbeit verweigern... als wären sie Robben und Ribery... nur ohne die Offensive Brillianz... Und da machen sich schon die nächsten Zweifel breit, dass Thomas Schaaf wirklich DAS Problem in Bremen war...

Best Case Szenario: Neue Besen kehren besser... oder auch nicht... ab und zu stellt man auch einfach fest, dass der Besen nicht an der Unordnung in deiner Wohnung schuld ist. Den Bremern geht das ähnlich, als sie sich vor der Winterpause auf Platz 14 wiederfinden. Vor allem die nur 20 erzielten Tore tun jedem Bremer Fan weh. Aber jetzt, wo man weiß, dass Thomas Schaaf nicht das Problem ist, kann man ihn ja auch zurück holen. Und siehe da, Bremen spielt ab der Rückrunde wieder ihren patentierten Offensivfußball. Und gewinnt ihre Spiele wieder mit 7:4... oder verliert sie halt, aber unterhaltsam ist das ganze wieder. Und im großen und ganzen erfolgreich. Und im Februar 2029 kriegt Thomas Schaaf endlich den Dienstrekord von Otto Rehagel...

Worst Case Szenario: Neue Besen kehren besser... oder auch nicht... im Bremer Fall eher nicht. Nach 25 Spieltagen ist man endgültig im Abstiegskampf angekommen. Braunschweig weigert sich einzubrechen und Augsburg legt seine ganz normale Rückrundenaufholjagd hin... und schon wird es ernst für die Bremer... Und sie verfallen in Panik und entlassen Robin Dutt. Hans-Jürger "Dixie" Dörner wird als Retter verpflichtet... und scheitert... Am Ende ist man in der ersten Saison mit Thomas Schaaf als Spieler aufgestiegen... in der ersten Saison ohne ihn 33 Jahre später steigt man wieder ab...

Sonntag, 21. Juli 2013

Saisonvorschau: FC Augsburg

Ausgangslage: Die Augsburger Rückrundenmeister zu nennen, wäre vielleicht ein bisschen übertrieben. Aber zumindest Rückrundeneuropaleagueteilnehmer wäre ein angemessener Titel. Fest steht: Wenn Augsburg dieses Jahr 16 Punkte holt, haben sie die beste Bundesliga-Hinrunde aller Zeiten gespielt. Genau so sicher ist aber: selbst wenn sie weniger Punkte holen, wird niemand in Panik verfallen. Denn Rückstände in Rückrunden aufholen ist anscheinend ihre Spezialität. Andererseits fehlen mit Fürth und Düsseldorf 2 einfach Rückrundenopfer... Und die Hoffenheimer werden nicht noch mal so um einen Abstieg betteln. Die Augsburger sollten also versuchen, einen extremen Rückstand diese Saison zu vermeiden...

Wen werden sie vermissen? Aber können sie das? Mit Ja-Chale Koo und Dong-Won Ji werden 2 Schlüsselspieler mindestens bis zur Rückrunde fehlen. Und sein wir kurz ehrlich: Wenn sich Koo in Wolfsburg immer noch nicht durchsetzen kann, wird er nach 2 starken Jahren in Augsburg lukrativere Reiseziele als die Fuggerstadt angeboten bekommen.

Wer soll's richten? Immerhin haben die Augsburger es dieses Mal geschafft, ihren Trainer und ihre Seele nicht zu vergraulen. Wer vor der Winterpause einen Euro auf Markus Weinzierl als Augsburger Retter gesetzt hat, ist heute wohl ein reicher Mann... Und Sascha Mölders ist einer dieser im Abstiegskampf entscheidenden Spieler. Weil er dir halt im Zweifelsfall trotz gebrochener Nase das entscheidende Tor macht. Solange Mölders fit ist, hat man zumindest bessere Chancen auf den Klassenerhalt.
Halil Altintop ist zurück! Für alle die es vergessen haben: Halil ist der Stürmer von den beiden Altintop-Zwillingen. Und nach seinen letzten Eindrücken als Frankfurter trotzdem der ungefährlichere der beiden. Jetzt soll er in der Augsburger Offensive den südkoreanischen Schwung ersetzen...

Leischtungschträgscher: Aristide Bancé ist immer noch da... und damit der Hauptgrund, warum diese Mannschaft so abhängig von Sascha Mölders war: Ihre Transferbilanz im letzten Sommer war gerade in der Offensive einfach nur grauenhaft. Jetzt macht sich Bancé zum 5 Mal in Folge für seine erste gute Saison seit dem einen starken Jahr in Mainz fit. Oder für weitere Disziplinlosigkeiten... 

Best Case Szenario: Die Augsburger Hinrundenkrise wird kaum noch wahr genommen. Dass sie zur Winterpause mit 12 Punkten am Tabellenende hängen? Egal. Selbst bei der großen Kicker-Umfrage glauben nur 7% der User an Augsburg als Absteiger. Und Pep Guardiola hat auch immer noch die schlechtere Wett-Quote, wenn es um zu entlassende Trainer geht. Trotz der 6 Punkte Vorsprung auf Dortmund. Und wie erwartet startet Augsburg in der Rückrunde durch und sichert sich am 33. Spieltag den Klassenerhalt. Ohne dass es irgendjemanden auffällt. Am Ende treffen sich Stefan Reuter, Markus Weinzierl und Walter Seinsch zu einer Perspektivsitzung. Das hauptsächliche Thema: wie kriegen sie es hin, dass über die Augsburger wieder mehr berichtet wird...

Worst Case Szenario: Markus Weinzierl bring im Trainingslager eine völlig neue Idee an: Wir spielen einfach schon in der Hinrunde ordentlich mit.Frei nach dem Motto: Was die Düsseldorfer können... Nach dem sie zu Weihnachten 21 Punkte gesammelt haben, sprechen die ersten schon von der Europa League. Schließlich spielt man ja traditionell eine überragende Rückrunde... Leider kopieren sie aber nicht nur die Düsseldorfer Hinrunde, sondern übernehmen ihre 9 Punkte Rückrunde gleich mit... so steht am Ende völlig überraschend der Abstieg.

Freitag, 19. Juli 2013

Saisonvorschau: 1899 Hoffenheim

Ausgangslage: Der 1.FC Kaiserslautern stieg nach einer überzeugenden 2. Liga Saison auf... oder auch nicht. Ich bin nebenbei froh, dass ich kein Kaiserslautern-Fan bin... denn selbst ohne jegliche Sympathie für den Traditionsverein kotzt es mich schon an. dass die Hoffenheimer diesen Bail Out bekommen haben.

Für diejenigen, die es schon vergessen haben: Die Hoppenheimer versuchten wirklich alles um abzusteigen und einen Neuaufbau einzuleiten. 4 Cheftrainer, 3 Stammtorhüter, ein Manager der während der Saison verpflichtet und vor Saisonende wieder entlassen wurde... dieser Manager ging bei Rudi Assauer in die Lehre... Das einzige, was fehlte, waren die Verträge für Michael Meier und Peter Neururer... Und dementsprechend verlief auch die Saison: Vom 13. Spieltag an stand man auf einem Relegationsplatz. Vom 23. Spieltag bis zur 82. Minute des 34. Spieltags stand man auf einem direkten Abstiegsplatz. Ich würde gerne behaupten, dass seit langem niemand mehr so um einen Abstieg gebettelt hat... aber in den 2 Saisons davor haben Eintracht Frankfurt und die Hertha ähnlich viel Mühe gegeben.

Die Hoffenheimer ergriffen aber den letzten Rettungsanker und sicherten sich die Zulassung für die erste Liga in der Relegation. Jetzt wollen sie wieder zurück zu ihrer eigentlichen Identität... und ich dachte, deswegen wollten sie Absteigen... und durch gereicht werden bis in die Bezirksliga...
Aber nein, die Hoffenheimer wollen wieder mit jungen, deutschen, in Stuttgart ausgebildeten Spielern für Furore sorgen.

Wen werden sie vermissen? Andreas Müller? Auch wenn er nicht mehr im Amt ist, wird Müller den Titel "Meier des Jahres" gewinnen. Weil seine Transferbilanz im Winter einfach so absurd schlecht ist. Wie schlecht? Man holte Igor de Camargo aus Gladbach. Für die Hoffenheimer absolvierte er dann 8 Spiele und erreichte eine Kicker Durchschnittsnote von 4,88. Da man aber trotzdem die Klasse hielt, musste man den vorher ausgeliehenen Camargo für 1,4 Millionen fest verpflichten... brauchen wird man ihn aber nicht mehr... so viel Geld kann man mit ihm aber auch nicht verdienen... am Ende ist man einfach nur froh, dass Standart Lüttich ihn überhaupt nehmen wollte...
Und an sonsten? Sein wir ehrlich: Nach der Saison werden die Hoffenheimer Fans eher Elefanten und Schlecker als einen ihrer Versager vermissen...

Wer soll's richten? 9 von 13 Zugängen kommen aus dem eigenen Unterbau. Trotzdem kann Hoffenheim nicht ganz aus seiner Haut und verpflichtet mit Akpoguma, Modeste und vor allem Tarik Elyounoussi den fast schon üblichen Buchstabensalat für viel Geld von unbekannten Vereinen. Weil das ja in den letzten Jahren so gut funktioniert hat... Im wesentlichen hofft man wirklich darauf, dass die Jungen sich allesamt entwickeln... Denn die Aufstiegshelden wie Tobias Weis kriegen ihre eigene Trainingsgruppe... damit sie Markus Gisdol beim Neuaufbau nicht im Weg stehen...

Leischtungschträgscher: Dietmar Hopp. Wie immer. Auch wenn er eigentlich keine Funktion ausführt, wird er immer für alles stehen, was in dem Verein passiert. Immerhin ist er all die Spieler von Roger Wittmann schon fast losgeworden.Aber auf ein Mal wird einem bewusst, wie gut die Arbeit von Ralf Rangnick eigentlich war. Denn seit dem Dietmar Hopp Luiz Gustavo zu seinem Freund Franz Beckenbauer transferieren musste und damit sein Mastermind vergraulte... herrscht Chaos und Planlosigkeit in Sinsheim. Kaum zu glauben, dass Hoffenheim vorher einfach nur ein seriös geführter Retortenverein, der einem abgesehen von Angriffen auf den Mäzen kaum Anlässe zum schreiben gab, war. Alle anderen Handelnden Personen wurden seit dem ausgetauscht... Das Resultat war ein konsequentes Abrutschen...

Best Case Szenario: Diese Sache mit den Jugendspielern ausbilden ist ja mal total geil. Da muss man keine Ablöse bezahlen. Beraten werden die von den jeweiligen Eltern, somit kommt da auch gar keine Diskussion auf. (Und wenn man seinen Berater-Kumpel weiterhin helfen will, kann man ja seine Jungspieler an ihn vermitteln... und er nicht unbrauchbare Spieler an dich...) Natürlich gibt es die üblichen Wachstumsschmerzen, aber das große und ganze entwickelt sich in die richtige Richtung. Und am 34. Spieltag schießt der genesene Boris Vukcevic die Hoffenheimer in die Europa League... die entscheiden sich darauf hin nie wieder Geld für Ablösesummen auszugeben..

Worst Case Szenario: Das Problem mit dem Jugendspielern ist aber... So bald man ein paar gute davon hat, werden die anderen Vereine sofort aufgeschreckt und greifen zu. Im Mai geht das ganze "Ich habe halt schon als Kind in der Bettwäsche von Real Madrid, Bayern München, Borussia Dortmund, dem 1.FC Köln (wie jetzt, ihr hattet nur eine Bettwäsche?) geschlafen... nur von einer Karriere in Hoffenheim hab ich nie geträumt" Theater los... Ende August hat Hoffenheim 30 Millionen auf dem Transfermarkt verdient... Die nachwachsende Generation ist aber bei weitem nicht so gut... und im Winter 2014 ist das "wir werden nie wieder Ablösen zahlen" schon wieder vergessen und die Hoffenheimer holen die Pezaouillies und Agebadeimurs für viel Geld aus unbekannten Ländern, um wenigstens die Klasse zu halten...

Donnerstag, 18. Juli 2013

Saisonvorschau: Hertha BSC Berlin

Ausgangslage: Here we go again. Zum 2. Mal in 3 Jahren versucht die Hertha den Betriebsunfall Abstieg zu reparieren.Und nur um zu beweisen, dass sie aus ihren letzten beiden Abstiegen nichts gelernt haben... ist die allgemeine Sprachreglung, dass nur 7 Vereine besser sind als die Berliner. Mit dem Abstieg wird man garantiert nichts zu tun haben. Wenn man die eigenen Möglichkeiten wirklich ausschöpft, startet man nächste Saison halt in der Europa League... Genau so wie 2009/10 und 2010/11... Wenn ihr den Eindruck habt, dass die Hertha aus den letzten 2 Abstiegen nichts gelernt hat, seid ihr nicht allein...

Wen werden sie vermissen? Da geht das Problem auch schon weiter: Die Hertha ist 2 Mal abgestiegen... und den einzigen wirklich Leistungsträger, den man in dieser Zeit abgeben musste, war Raffael. Alle anderen Abgänge (die prominentesten sind Patrick Ebert und Andreas Ottl) wollte man quasi auch los werden. Was nach einem Abstieg auch nicht ungewöhnlich ist... aber das viel größere Problem:

Wer soll's richten? Thomas Kraft, Levan Kobiashvili, Maik Franz, Roman Hubnik, Fabian Lustenberger, Ronny, Adrian Ramos und Pierre Michelle Lasogga... das sind 8 Spieler, die schon nachgewiesen haben, dass Abstiegskampf mit ihnen eine ernst zunehmende Option ist. Natürlich sind sie alle 2 Jahre älter... Was aber in den Fällen Kobiashvili und Franz nicht unbedingt hilft. Natürlich hat die Hertha in der 2. Liga einige junge Talente eingebaut. Aber von denen war nur einer gut genug für unsere abgespeckte U21... Und die Jungs können nicht davon ausgehen, dass sie in Krisenzeiten vernünftig geführt werden...

Leischtungschträgscher: Michael Preetz. Machen wir uns nichts vor: Wer Otto Rehagel als Bundesligatrainer reanimiert... hat eigentlich seine letzte Patrone verschossen. Und das Preetz eigentlich kein guter Bundesligamanager ist, hätten einen nach der Lucien Favre Entlassung auffallen können... Seine wohl am besten ausgebildetste Fähigkeit ist das Vergraulen von Erfolgstrainern... Und das obwohl diese wahrscheinlich mehr mit dem Erfolg zu tun hatten, als er selbst. Dass Preetz die Hertha souverän durch die garantiert kommenden Krisen führen kann, glaubt er doch selbst nicht. Bleibt also die Hoffnung, dass Jos Luhukay wirklich ein guter Trainer ist... aber das dachten wir von Markus Babbel vor 2 Jahren auch... Oh und nur so nebenbei: Bisher hat Luhukay 2 komplette Bundesligasaisons überlebt. Ich sag's ja nur...

Best Case Szenario: Endlich bewegt sich was in Berlin. Also nicht bei der Hertha... aber bei der Union. Die Hertha spielt halt genau die Saison, von der auszugehen war: Die Jungen Talente gucken sich irritiert um, weil ihnen alles zu schnell geht... und die Veteranen gucken entsetzt zurück: "Wie jetzt, du willst Hilfestellungen von MIR? Ich bin doch selber überfordert!" Aber am Ende steht schon vor der Relegation fest, dass zumindest eine Berliner Mannschaft nächste Saison erstklassig spielen wird. Nach einem Stadtderby um den Einzug in die erste Liga wird die Relegation endlich abgeschafft und die Berliner kriegen endlich bodenständigen und ehrlichen Bundesliga-Fußball... dafür müssen sie halt in die Alter Försterei...

Worst Case Szenario: Es ist doch zum Heulen. Die Hertha spielt genau die Saison, von der auszugehen war. Sie stehen 33. Spieltage immer genau über den Strich... Aber am letzten Spieltag dürfen sie nicht nur die Meisterfeier der Dortmunder miterleben... trotz 3 Punkten und 5 Toren Vorsprung vor dem Spieltag stürzt man noch auch Platz 17 ab... Noch viel Schlimmer: Union Berlin scheitert in der Relegation an 1899 Hoffenheim. Und bevor die Hauptstadt wieder von Bundesligafußball träumen darf, wird der Flughafen fertig gestellt.

Mittwoch, 17. Juli 2013

Saisonvorschau: Eintracht Braunschweig

Ja, es sind nur noch 22 Tage, bis es wieder richtigen ordentlichen Fußball gibt... es ist also höchste Zeit, sich Gedanken zu machen, wie die Saison ausgehen wird. Auf geht's:

Ausgangslage: Kommt euch das irgendwie bekannt vor? Eine gewachsene Mannschaft kommt endlich in der Bundesliga an. Spiele wie Ken Reichel waren schon dabei, als Eintracht Braunschweig schon mit einem Bein in der Viertklassigkeit stand. Hoffnungsträger wie Dennis Kruppke, Dominique Kumbela, Ermin Bicakcic und Timo Perthel wurden von der Bundesliga eigentlich schon gewogen und als zu leicht befunden. Für sie ist es die allerletzte Chance in der Bundesliga einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen... Und mit Thorsten Oehrl wurde sogar der Hoffnungsträger für die Offensive aus Augsburg verpflichtet. Yapp, Eintracht Braunschweig ist die neue Fortuna aus Düsseldorf.
Und wenn sie überhaupt eine Chance haben wollen (und nicht direkt zum neuen Fürth zu werden), muss ihre Saison auch erst mal genau so losgehen, wie die der Düsseldorfer: Voll euphorisiert müssen sie einen herausragenden Saisonstart hinlegen, damit sie wenigstens ein ordentliches Punkte-Polster haben, bevor sie feststellen: Hey, eigentlich sind wir gar nicht soo gut... Und dann müssen sie hoffen, dass das Punkte-Polster bis zum Ende reicht.

Wen werden sie vermissen? Hmm... lasst mal sehen... Florian Dick, Chris Löwe, Mohamadou Idrissou, Mato Jajalo, Daniel Halfar, Anthony Ujah und Torsten Matuschka. Die haben natürlich alle noch nie für Braunschweig gespielt. Aber es sind allesamt Spieler, deren Saison schon an diesem Wochenende beginnt. Und es sind die Gegenspieler, gegen die man sich nachgewiesener Weise durchsetzen könnte.

Wer soll's richten? Ein Jamaikaner der für Kanada beim Gold Cup aufläuft... Ein Augsburger Auslaufmodell... Und 2 Torhüter, die eigentlich schon in der 2. Liga nicht gut genug waren... Je genauer man hinschaut, um so mehr droht den Braunschweigern das Fürther Schicksal. Denn wie die Fürther setzen sie darauf, dass ihre Spieler den Sprung in die erste Liga schon verkraften werden... Und wirklich besser besetzt als die Fürther sind sie nicht... von daher lautet die Antwort auf die ursprüngliche Frage wohl: Die Aufstiegseuphorie!!!

Leischtungschträger: Werden Torhüter Marjan Petkovic oder Daniel Davari für den einen oder anderen Patzer sorgen? Bestimmt. Werden die Innenverteidiger Deniz Dogan und Bicakcic von ihren Gegenspielern vorgeführt werden? Sicherlich mehr als ein Mal. Werden Dramir Vrancic und Omar Elabdellaoui sich denken: Boah, geht das hier aber schnell... und warum ist der Ball schon wieder weg? Garantiert. Und werden sich Kruppke und Kumbela fragen, warum das Gegnerische Tor auf ein Mal so weit weg steht? Jede Woche mindestens ein Mal... Man hat sich halt dafür entschieden, dass man an seinen Aufstiegshelden festhalten will... und so lange für diese Entscheidung nicht am Ende die falschen den Kopf hin halten müssen, ist das auch alles in Ordnung.

Best Case Szenario: Sie haben sich wirklich Mühe gegeben. Gegen die großen Bayern haben sie nur 7 Gegentore kassiert... in beiden Spielen. In Dortmund haben sie sogar einen Punkt entführt, der den Borussen am Ende zur Meisterschaft fehlt. Und auf Schalke hat man sogar gewonnen... leider im DFB Pokal, wofür es in der Liga keine Punkte gibt. Und so scheitert man am Ende ganz knapp an der Relegation. Was aber kein Problem ist. Kumbela bleibt ein Held und Thorsten Lieberknecht weiterhin der Cheftrainer. Die Mannschaft wird von den Fans weiterhin als die Beste seit der Meistermannschaft 1967 gefeiert. Und nächstes Jahr geht es halt wieder gegen die Gegenspieler, gegen die man sich durchsetzen kann...

Worst Case Szenario: Oh du schöne Aufstiegseuphorie. Wie weit du doch eine Mannschaft tragen kannst. Der verschworene Haufen, der den Vereinsnamen wirklich zum Motto erhebt, erobert die Bundesliga im Sturm. Man braucht ziemlich schnell ein Fernglas um den Relegationsplatz noch zu erkennen... und zwar von oben. Und nachdem der Klassenerhalt am 27. Spieltag quasi gesichert ist, bricht noch mal eine richtige Euphoriewelle aus: Am ende Stürmen die Braunschweiger auf Platz 7. Was dank des DFB Pokalfinales Schalke - Leverkusen für die Europa League reicht... Das Problem: Genau an der Stelle kippt die Stimmung. Denn jetzt gehen alle in Braunschweig davon aus, dass dieser Erfolg ja wiederholbar sein muss. Und so wird Thorsten Lieberknecht im Herbst 2014 entlassen... weil seine Arbeit halt jahrelang zu gut war...

Dienstag, 16. Juli 2013

Haben die Bayern gerade ihren ersten großen Fehler gemacht?

Auf jeden Fall sorgt die Entscheidung für ernstes Kopfschütteln: Die Bayern geben Mario Gomez für angeblich lächerliche 20 Millionen an den AC Florenz ab und holen sich dafür Thiago Alcantara vom großen FC Barcelona. Und ernsthaft: die spannende Frage bleibt: warum?

Und zwar auf so vielen Ebenen. Das Kicker Sonderheft zum Saisonfinale weißt Mario Gomez als den drittbesten aktiven Bundesligatorjäger aus. Umringt von Namen wie Claudio Pizarro, Stefan Kießling und Cacau. Aber: Mario Gomez brauchte nur 236 Spiele um seine 138 Tore zu erzielen. Ein Kießling brauchte 40 Spiele mehr um 27 Tore weniger zu erzielen... bei Cacau will ich gar nicht erst nachrechnen, wie viel schlechter die Quote ist... und als Bayern-Profi war die Bilanz eher steigend als fallend. 0,66 Tore erzielte er für die Bayern pro Spiel. Oder anders ausgedrückt: Nicht zu treffen war für ihn die Ausnahme...

Und wer jetzt behauptet: na ja, in der Bundesliga ist es ja auch einfach, Tore für die Bayern zu erzielen... der soll mir mal schnell alle Stürmer aufzählen, die 12 Tore in einer Champions League Saison erzielt haben. Lionel Messi, na klar. Aber auch nur 2 Mal in seiner Karriere. Cristiano Ronaldo natürlich auch. An sonsten... Zlatan Ibrahimovic? Edson Cavani? Robert Lewandowski? Fehlanzeige. Einzig Mario Gomez konnte mit diesen beiden Übertorjägern mithalten.
Und egal, wie Modern das Spiel noch werden mag und wie viele Aufgaben ein Stürmer noch übernehmen muss: Tore erzielen wird immer die Hauptaufgabe bleiben. Ist Mario Gomez perfekt? Sicherlich nicht. Aber er ist im Strafraum stärker als Lionel Messi. Als er zu den Bayern ging, ging ich eigentlich davon aus, dass er am Ende Gerd Müller als Rekordtorjäger der Bundesliga ablösen würde... Und jetzt wird er auf ein Mal nicht mehr gebraucht... weil er während einer einzigen Vorrunde verletzt war... Quasi so wie Arjen Robben jedes Jahr...

Und weil er nicht ins Spielsystem von Pep Guardiola passt... Nun ist Gomez kein Wehrdienstverweigerer in der Defensivarbeit wie Zlatan Ibrahimovic. Auch wenn er im Gegenpressing nie dass Niveau eines Mario Mandzukic erreichen wird, so bemüht er sich doch und lernt stetig dazu. Und er ist auch erst 27, also noch lange kein Auslaufmodell. Ich würde mal ganz dreist behaupten: Ein Trainer-Messias würde es schaffen, einen Gomez in sein System einzubauen. Denn das, was dem Barca-System fehlte, war echte Torgefahr jenseits von Messi...

Im Allgemeinen 4-2-3-1 System (und dem Wahn der Falschen 9) werden richtig gute Stürmer kaum noch ausgebildet. Und Mittelstürmer die Tore schießen sind wie Verteidiger, die Zweikämpfe gewinnen: Die werden nie vollständig aus der Mode kommen.Ich würde als Mittelstürmer einzig Robert Lewandowski bevorzugen. Und der ist entgegen der Aussage von Jupp Heynckes immer noch nicht in München angekommen...

In Florenz werden sie sich in einem Jahr fragen, wie sie diesen Glücksgriff landen konnten. Gomez dürfte dort ungefähr so gut einschlagen, wie Miroslav Klose bei Lazio Rom. Nur dass Gomez halt auch noch 27 ist und nach einem Jahr gewinnbringend weiterverkauft werden kann... und er ist auch immer noch fit genug um nicht jedes Jahr in der entscheidenden Saisonphase mit Muskelproblemen auszufallen...

Aber hey, anstelle von Mario Gomez hat man jetzt Thiago Alcantara. Nur hatten die Bayern schon vor der Verpflichtung das beste Mittelfeld Europas. Die einzige Variante dort wirklich etwas zu verbessern, wäre wohl die Verpflichtung von Andres Iniesta gewesen. Stattdessen holte man sich einen Spieler, der auf einen alternden Xavi nicht wirklich Druck ausüben konnte...

Natürlich ist Alcantara der Beste Spieler der letzten U21 EM. Allerdings müsste dieser Titel mit einem Sternchen versehen werden: Wurde in Abwesenheit der Jahrgansbesten Mario Götze, Toni Kroos, Andre Schürrle und Julian Draxler geholt. Zumindest die ersten Beiden hätten Alcantara ernsthafte Konkurrenz gemacht. Und beide spielen schon bei den Bayern. Mein Theorie, dass Kroos, der eher den Ball schnell macht, als dass er selber schnell ist, könnte die Xavi Rolle übernehmen, ist damit wohl hinfällig... Aber das Alcantara wirklich ein Upgrade im Mittelfeld da stellt, darf weiterhin bezweifelt werden.

Wobei man festhalten muss: beides ist Jammern auf verdammt hohem Niveau. Frühestens im April werden die Spiele kommen, wo die Bayern-Fans auf ein Mal Mario Gomez vermissen werden... oder sich fragen, warum ein Kroos eigentlich im Winter verkauft wurde... Aber wer wie die Bayern die eigentlich unerreichbaren Ziele (Champions League Titelverteidigung) anstrebt...Der wird am Ende feststellen, dass diese Transfers den Bayern nicht geholfen haben...

Montag, 15. Juli 2013

Da sind die ganzen Jamaikaner wirklich gedopt!!!

Wer hätte das gedacht?
Ok, das hat natürlich gar nichts mit Fußball zu tun... bei uns wird ja nicht gedopt. Aber es ist halt auch Sommerpause. Und irgendwie muss man die Zeit bis zur Saisonvorschau überbrücken...

Also: Wer hätte das gedacht? Ein Volk, dass zu 90% aus ehemaligen völkerrechtswidrig verschleppten Sklaven besteht, ist doch nicht einfach so schneller als wir armen Weißen. Und ich dachte, die Jamaikaner kiffen deswegen so viel, weil sie sich selbst sonst viel zu schnell bewegen... Und als letzter rassistisch unangebrachter Witz: Wenn die dummen Neger wirklich in Sachen Schnelligkeit genetische Vorteile gehabt hätten... hätten sie dann nicht vor den Sklavenjägern weg rennen können?
Aber hey, wahrscheinlich haben halt nur die ganz harten die Knochenmühle Sklaverei überlebt und aus denen wurden dann die ganz schnellen...
Aber ganz ehrlich: haben wird den Sozialdarwinismus und den Glauben, dass einige Rassen anderen überlegen sind, nicht 1945 überwunden?

Das beste an der Geschichte sind natürlich die Allgemeine Reaktionen: Die Funktionäre sind schockiert, die Medien sprechen von einem Skandal... und wir als die Zuschauer? Zucken mit den Schultern und sagen: "Was? Wirklich?" Wenn es dich als Funktionär der Leichtathletik wirklich überrascht, dass die Jamaikaner (und nicht nur die, auch einen Amerikaner haben sie erwischt) dopen... dann bist du zu naiv für den Job... oder halt aus deren Sicht genau der richtige Mann...

Die ganzen Reaktionen erinnern mich irgendwie an die NSA-Spionage der Amerikanischen Regierung: Unsere Politiker und Medien sind entsetzt, stellen fest, dass das so nicht geht und sprechen von einem Skandal. Und unsere Reaktion ist: Ein Schulter zucken und ein "Ach wirklich? Davon gingen wir irgendwie seit 2002 aus..."

Aber zurück zu den Leichtathleten: Am Ende ist alles wie immer. Dass die DDR zwischen 1968 und 1988 3 mal so viele Goldmedaillen wie der große kapitalistische Bruder holte, lag ja auch nur am Flächendeckenden Doping. Dass bei der überragenden Sprinter-Generation der Amis um die Jahrtausendwende kräftig nachgeholfen wurde, wissen wir mittlerweile auch. Und Lance Armstrong konnte unseren Jan Ullrich und die Tour de France auch nur so lange so krass dominieren, weil er gedopt hat... also besser gedopt hat...

Was mich zu der eigentlich entscheidenden Frage bringt: Warum kriegen wir das nicht hin? Deutschland, dass Land der Dichter und Denker ist anscheinend nicht in der Lage, sich ein geniales und unauffindbares Dopingsystem aufzubauen. Und selbst wenn wir es (wie im Fall Jan Ullrich) versuchen, hinken wir den Amis einfach nur hinterher...

Und sein wir doch mal kurz ehrlich: Uns als Konsumenten ist es doch fast egal, dass die Jamaikaner dopen. Uns stört doch nur, dass wir da nicht hinterher kommen... Und da müssen wir endlich mal eine ordentliche Lösung finden.

Mittwoch, 10. Juli 2013

Wo ist eigentlich die Doppelmoral geblieben?

Borussia Dortmund hat es endlich gemacht: sie haben die Götze-Millionen in die Hand genommen und zumindest teure und junge Spieler verpflichtet.Die allgemeinen Reaktionen pendeln irgendwo zwischen "Wie spricht man die den bitte schön aus?" und "Na endlich, das wurde aber auch Zeit."

Und niemand nimmt sich die Zeit an AS St.Etienne und Schachtar Donezk zu denken. Denen wird schließlich auch das Herz aus ihrer jungen Mannschaft gerissen. Und auch deren Spieler ignorieren ihre abgeschlossenen Verträge, weil Michael Zorc mit dem großen Geld wedelt.

"Aber Moment mal, das ist doch was ganz anderes!!!" wird der gemeine Dortmund Fan sagen. Nach Dortmund wechselt man doch nicht nur wegen dem Geld, sondern weil das so ein geiler Verein ist... wegen der größten Stehplatztribüne Europas. Und sagte ich schon, dass das ein geiler Verein ist? Ja klar...

Kleine Information am Rande: Mario Götze ist auch nicht nur wegen des Geldes nach München gewechselt. Sondern wegen der Titel, die er dort holen wird. Und wegen der größeren Herausforderung sich in diesem absoluten Elitekader durchzusetzen. Was nebenbei seine Chancen auf einen Stammplatz in der Nationalmannschaft erhöhen würde... was wiederum unsere Chancen auf einen WM-Titel erhöhen dürfte...

Aber Götze ist doch was ganz anderes, der ist doch dooof. Zumindest so lange, bis er uns zum Weltmeistertitel schießt, dann denken wir noch mal drüber nach. Aber all die Dortmunder Fans, die Götzes Charakter in Frage gestellt haben, müssten jetzt dasselbe mit Pierre-Emerick Aubameyang und Henrikh Mkhtitayan machen... aber hey, einheitliche Standards in der Bewertung von Fußballern hat es ja noch nie gegeben...

Auf der nächsten Ebene machen die ersten schon über Julian Draxler Vorwürfe, weil er sich recht offen darüber Gedanken macht, dass er irgendwann seine Ausstiegsklausel nutzen wird. Weil ja auch er nur wegen des Geldes wechseln wird... Auch Draxler wird irgendwo hin wechseln, wo er Titel gewinnen kann. Wichtigere Titel als den DFB Pokal. Was mit einem Verein wie Schalke halt nicht möglich ist. Und das liegt nicht an Draxler, sondern an der Führungsetage...

Es gab in diesem Sommer durchaus Spieler, die nur wegen der Kohle gewechselt sind. Aber diese Spieler wechseln zu Paris St.Germain, AS Monaco oder Anzhi Makhachkala. Also Vereine ohne echte Chance auf international relevante Titel. Und wenn Draxler oder Götze da hin wechseln würden, könnte man sich überlegen, ob man sie vielleicht steinigen sollte... aber bisher kann man ihnen als Fußballer kaum Vorwürfe machen.

Im Gegenteil, die Schalker Fans sollten Dankbar sein, dass Draxler bei diesem Drecksverein (hey, ich sage nur "Jeder Trainer der das Champions League Achtelfinale erreicht hat, wurde vor Saisonende entlassen". Kontert das.) einen langfristigen Vertrag unterschrieben hat, der ihnen am Ende richtig Kohle einbringen wird. Er hätte auch sagen können: Mein Karriereplan sieht einen ablöse-freien Wechsel im Sommer 2014 vor. Das wäre moralisch vollkommen einwandfrei gewesen, hätte ihn aber auch nur zur Hassfigur gemacht...

Dienstag, 9. Juli 2013

Die Sache mit der Doppelbestrafung

Der 3. Spieltag brachte die wohl extremste Regelauslegung des Jahres. Nur zur Erinnerung: Einem zeimlich kleinen aber trotzdem ziemlich wahnsinnigen Nord-Derby zwischen Hannover und Bremen wurde durch ein Traumtor von Szabolcz Hustzi die absolute Krone aufgesetzt.

An der Stelle noch Mal ein dickes Danke an die DFL, die als so ziemlich einziger Ligaverband jegliche brauchbaren Videos von Youtube sperren lässt und die Nutzung jeglicher Bilder verhindert... eine voll Fanfreundliche Politik, die da geführt wird...

Jedenfalls sah Hustzi für das, was dann folgte, direkt Gelb-Rot. Weil er beim Torjubel erst das Trikot auszog (eine wirklich dämliche Regel, aber hey, die Fifa muss halt alles klären, was sie eigentlich nichts angeht) und dann auf den Zaun kletterte (eine sinnvollere Regel, hier geht es darum, dass sich in der allgemeinen Hysterie niemand verletzt...)

Hustzi sah für jedes Vergehen einzelnd Gelb, also in der Summe Gelb-Rot für seinen Torjubel. Was mich zu folgenden Gedanken brachte: Müsste es dann nicht ständig sofortige Gelb-Rote Karten geben?

Es gibt ja auch ohne Torjubel mehrere Varainten sich im Fußball eine Verwarnung abzuholen. In den Fifa Regeln wird hauptsächlich von "Rücksichtlosen" Aktionen geschrieben. Aber auch wiederholtes Foulspiel kann zu einer Verwarnung führen... oder ein absichtliches Handspiel... oder ein so genanntes Taktisches Foul, dass im Mittelfeld einen Angriff unterbindet. Mal abgesehen davon, dass 90% der Fouls im Mittelfeld (oder anders ausgedrückt: Alle Fouls die NICHT von Jermaine Jones begangen wurden) taktische Fouls sind und es bei konsequenter Auslegung ganz schnell ganz schön leer auf dem Platz werden würde...

 Was müsste eigentlich passieren, wenn ein Spieler, bleiben wir einfach mal realistische Weise bei Jermaine Jones, zum sechsten Mal in der ersten Halbzeit ein Foul gegen sich gepfiffen bekommt? Nun war dies allerdings das erste richtige also rücksichtslose Jermaine Jones Foul. Und zufälliger Weise unterbindet er auch noch einen gegnerischen Konter, denn ohne den nach seiner Grätsche am Boden liegenden Jones würde der Gegner in Überzahl richtung Schalker Tor marschieren. Wie ihr seht, ist diese Situation gar nicht so absurd... müsste Jones jetzt nicht für das wiederholte Foulspiel, das rücksichtslose Einsteigen und das Unterbinden des Konters jeweils Gelb sehen? Also quasi Gelb-Gelb-Rot? Wenn man Hustzis Platzverweis für "Regelkonform" hält, wäre das die logsiche Konsequenz...

Montag, 8. Juli 2013

Bei der Fifa bewegt sich was!!!

Ja!!! Unglaublich!!! Die Regelkomission hat sich mit den schlimmsten Fehlinterpretationen im Regelbuch beschäftigt. Und etwas geändert!!! Nur leider bewegt man sich in die falsche Richtung...

Dass Abwehraktionen nicht mehr zu neuen Spielsituationen führt und dadurch das Abseits aufgehoben wird, sollte eigentlich selbstverständlich sein. Was genau unter "eingreifen" verstanden wird, bleibt ein Rätsel. Ich wette mal drauf, dass ein Stürmer im Strafraum weiterhin passiv bleibt, selbst wenn ich als Verteidiger mich instinktiv zu ihm orientiere, obwohl der Ball zu einem anderen (dann durch mein verschieben freien) Angreifer kommt...

Aber hey, das ist ja noch nicht mal das schlimmste. Die Fifa hat sich ebenfalls mit der Doppelbestrafung "Elfmeter und Platzverweis" beschäftigt. Und beschlossen, dass auch Torhüter ab sofort für Notbremsen im Strafraum zwingend Rot sehen müssen. Oder anders ausgedrückt: es gibt für die Schiedsrichter noch weniger Fingerspitzengefühl als bisher...

Das wirklich absurde: Ein Platzverweis plus Elfmeter für den Torwart ist ja de facto eine Dreifachbestrafung: Die angreifende Mannschaft kriegt ihre offiziell verhinderte "klare Torchance" wieder, die verteidigende Mannschaft spielt nur noch zu Zehnt UND muss auf Grund der Überspezialisierung von Torhütern auch noch einen ihrere Wechsel aufgeben, damit wenigstens halbwegs fähiges Personal zwischen den Pfosten steht. Und im Fußball hat man als Trainer nur 3 Mal die Möglichkeit ins Spiel einzugreifen. Da ist jeder erzwungene Wechsel eine weitere Bestrafung.

Am Ende ist alles wie immer: Die Euphorie, dass sich die Fifa mit ihren realitätsfernen Regelauslegungen beschäftigt, weicht ganz schnell dem Realismus: Das ist halt ein Haufen alter, verkaklter Idioten, die selber keine Ahnung vom Fußball haben und wahrscheinlich nie gegen einen Ball getreten haben. Wie schlimm es in Sachen Inkompetenz auf in diesem Verein steht? Nun ja, selbst der Großmeister des realitätsfernen Dünschisses auf Deutsch Franz Beckenbauer will mit denen nichts zu tun haben. Yapp, selbst Beckenbauer hält euch für inkompetent und uneinsichtig... was kein gutes Zeichen sein kann...

Donnerstag, 4. Juli 2013

Don't believe the Hype


Für die Jüngeren unter uns

Wie viele Wochen in Folge war Pep Guardiola jetzt DAS dominierende Thema im Kicker? Angefangen hat es mit der Serie über Pep's Karriere. Solche Serien sind halt gerade in. Dann gab es zum Ende dieser Serie quasi 2 Mal den "Oh mein Gott, Pep beginnt heute mit dem Training" Artikel. Ein Mal halt als Ende der Serie, ein zweites Mal als Thema der Woche. Ungefähr so, als hätten die Redakteure des Innenteils keine Ahnung was im Außenteil stehen wird. 

Darauf hin folgte das erste Testspielwochenende (Pep in diesem oder jenen Kaff... für die Lokalpresse vielleicht das größte Event ihres Lebens, für den Kicker sollten Testspiele ein ganz normaler Vorgang sein.) Jedes taktische Manöver wurde genau unter die Lupe genommen. Wird Franck Ribery jetzt immer Stoßstürmer spielen, weil er es gegen die Kaffhäuser Kicker getan hat?

Dazu musste man sich natürlich mit einer Tollen Slideshow Fragen, welche Talente Pep zum nächsten Überstart aufbauen wird. Schließlich hat er ja auch all die Barca-Talente ausgebildet... also genau genommen Sergio Busquet und Pedro... der Rest war entweder schon vor Pep ein Teil der ersten Mannschaft (Xavi, Iniesta, Pique, Messi) oder konnte sich nie wirklich durchsetzen und tourt jetzt bei kleineren Vereinen durch Europa (Krkic, dos Santos). Bei allem Respekt vor der genialen Barca-Ausbildung... Guardiola ist da eher der Profiteur als das Genie...

Diese Woche musste natürlich analysiert werden, wie die ersten Trainingswoche denn so war. Die wenig überraschende Erkenntnis: großartig... natürlich.
Gleichzeitig gab es einen feinen Artikel, mit wem sich Guardiola alles so messen lassen muss... Die beste Nachricht dieses Artikels: Dem Kicker fiel selber auf, dass er eigentlich noch nichts geleistet hat... und das er auch scheitern könnte... 
Und jetzt sind wir so weit, dass es die erste Krise zwischen Matthias Sammer und Pep gibt. 

Ganz ehrlich, das ganze erinnert mich an ein Beyonce Knowles Konzert, wo auch alle anfingen zu kreischen, bevor sie auch nur einen Ton gesungen hat... Anstatt erst Mal zu sagen: Mädel, ich hab gutes Geld bezahlt, jetzt liefere mir dafür erst Mal was... Der entscheidende Unterschied: Zum Beyonce Knowles Konzert gehen 10.000 Groupies, beim Kicker arbeiten ausgebildete Sportjournalisten... Auch wenn dass bei der immer wiederkehrenden Beweihräucherung (Jupp Heynckes Abschied war ungefähr auf dem selben Niveau... nur dass der halt diese Saison auch was geleistet hat... zum ersten Mal seit 20 Jahren, dafür aber immerhin historisches... Und wenn die Nationalmannschaft gut spielt... oder noch schlimmer: wenn sie schlecht spielt...) kaum noch merkt.

An der Stelle fällt mir auf: Der Kicker trug 2001/02 das letzte Mal das Motto: aktuell, sachlich, kritisch. Vielleicht sollte man sich mal darauf besinnen... Denn wenn ich hysterisch kreischende Massen sehen will, gehe ich auf Konzerte und nicht zum Kicker...

Oh, und nur so nebenbei: der Letzte, der in dieser Form als Bayern-Verbesserer und Fußball-Revolutionär vorgestellt wurde, war Jürgen Klinsmann... wie hat das noch mal funktioniert? Ach ja: Don't believe the Hype.

Mittwoch, 3. Juli 2013

The official Neymar Drinking Game

Ihr kennt das ja wahrscheinlich auch: Ihr sitzt in einer Sportsbar mit euren Freunden und guckt Fußball. Da aber einfach nur gucken langweilig ist... und wetten etwas für Asiaten... entscheidet ihr euch für ein Trinkspiel. Hier ist ein kleiner aber feiner Vorschlag, der all eure Freunde teilnehmen lässt. Die Regeln sind einfach: wenn Voraussetzung X erfüllt ist, muss der entsprechende Kumpel einen Kurzen trinken. Neymar ist schließlich auch kurz. Also:

1. "Ich bin der Vollidiot, der die betrunkenen nachher nach Hause fahren muss.": Auch an dich wurde gedacht. Du trinkst einfach immer einen Kurzen, wenn Neymar einen Defensivzweikampf gewinnt, ohne dass ein Foul gepfiffen wird.

2. "Hey, ich muss morgen Arbeiten, aber ein bisschen Alkohol kann ja nicht schaden.": Jedes Mal wenn Neymar den Ball schnell, direkt und schnörkellos weiterspielt, gibt es einen Shot.

3. "Ich stehe auf Druckbetankung mit einem gewissen Restrisiko": Für die gibt es auf jeden einzelnen Übersteiger einen Schnaps. Dass heißt natürlich, dass du bis zur 80. Minute auf dem trockenen Sitzen kannst, dann aber auf ein Mal 10 Kurze hintereinander exen musst, weil Neymar gerade 10 Übersteiger auf einem Bierdeckel macht (natürlich ohne jeglichen Raumgewinn.)

4. "Ich will mich auf einem konstant hohem Level einpegeln": Wann auch immer Neymar auf dem Boden liegt, füllt der Barkeeper dein Glas nach. Da Neymar normalerweise gefühlte Minuten auf dem Feld liegen bleibt, kriegt ihr nur alle 10 Minuten einen Schnaps... dafür kriegt ihr diesen dann ziemlich konstant.

5. "Ach leckt mich, ich muss unbedingt vergessen wer ich bin (und vor allen Dingen, dass ICH nicht Neymar bin)": Jedes Mal wenn Bela Rethy (oder wer auch immer die Beweihräucherung kommentieren darf) Neymars Namen nennt, darfst du dein Glas leeren. Hierfür sollte man sich am besten gleich ganze Flaschen kaufen, denn der Barkeeper dürfte mit dem nach schenken kaum hinterher kommen.

Dazu gibt es natürlich noch Saal-Runden für Tore, Vorlagen, Gelbe und Rote Karten.

Das Spiel wird ihnen präsentiert von der Fifa, dem CBF und dem FC Santos. Während der FC Barcelona gerade krampfhaft versucht die Regeln umzuprogrammieren... Gespielt wird auf eigene Gefahr. Alkohol kann die Frauen in ihrer Umgebung schöner aussehen lassen, als sie sind...

Dienstag, 2. Juli 2013

Worsties: Das Saisonfinale

30. Spieltag: Er ist einer von UNS!!! Können jetzt zumindest Jan Ullrich,, Boris Becker und Michael Schumacher behaupten: Uli Hoeneß ist ein ganz normaler prominenter Steuerhinterzieher. Abgesehen davon, dass es sich hierbei wohl um Millionen handelt, die hinterzogen worden sind... Das wirklich faszinierende war ja, wie Hoeneß sich in den Folgewochen als unschuldiges Opfer darstellen wollte. Er war halt ein fast schon süchtiger Zocker an der Börse... dass das auch in Deutschland geht, ist dabei nebensächlich... Aber das großartigste an der Verteidigungslinie ist ja: Im wesentlichen lautet die: "Ich bin krank, ich muss nicht ins Gefängnis, ich muss in die Klapse"...
Und nur so nebenbei: wie schwer es doch der Arme Uli in Sachen Steuern hatte, legte er quasi schon 2012 bei Günther Jauch da... Ernsthaft, klickt den Link an, ich habe das Video gerade zufällig gefunden... Und wenn man bedenkt, dass sich ein millionenschwerer Steuerhinterzieher im Deutschen Fernsehen so aufgeführt hat, sollte man seine Opferrolle wirklich nochmal durchdenken... oder sich halt doch für die Klapse entscheiden...
Aber die gute Nachricht für Uli: er ist ja nur ein Steuerhinterzieher. 2 Monate später interessiert das genau genommen keine Sau mehr...

1.FC Nürnberg: Es gibt 2 Mannschaften, gegen die die SpVgg Greuther Fürth in der Bundesliga nie verloren hat. Und ausgerechnet der große Rivale aus Nürnberg ist unter diesen beiden Mannschaften (die andere? Werder Bremen natürlich). Nur mal so zum mitzählen: Fürth gegen Nürnberg war so was wie das erste Deutsche Derby. Und jetzt können die Fürther behaupten, dass sie die Bundesligaversion dieses Derbys nie verloren haben...

Oka Nikolov, the great Voodoo Master: 3 Wochen in Folge konnte der Gegner der Eintracht einen Elfmeter nicht verwandeln. Neuer Bundesligarekord für den Ewigen Oka... Gehalten hat er nebenbei nur einen dieser 3 Elfmeter. Aber er leugnet weiterhin, dass er mit Voodoo Puppen hantiert...

Horst Heldt, der sachliche Analysator... haha ich habe anal gesagt. Aber ganz ehrlich: die ausführliche Version im originalen Worst of ist das beste Beispiel für (bei weitem nicht) alles, was auf Schalke so schief läuft...

31. Spieltag: Die ersten bayrischen Mannschaften stellen inzwischen den Bundeliga-Spielbetrieb ein (und widmen ihre Aufmerksamkeit lieber den Kronjuwelen der Konkurrenz): Das Heimspiel der Bayern musste durch eine Flitzerin gerettet werden. Sonst war einfach mal nichts los (gewonnen wurde das Spiel natürlich trotzdem...)

Nürnberg verliert, nach dem der Verein quasi gerettet ist, erst Mal 4 Spiele in Folge. Und zwar teilweise gegen die eigentlich direkte Konkurrenz.

Fürth... hat sich am 31. Spieltag wirklich bemüht. Aber halt gegen die "wir gewinnen solche Gurkenspiele halt immer" Experten aus Hannover gespielt. (Aber ernsthaft, sollte es einem nicht peinlich sein, in Fürth an die Wand gespielt zu werden und denen 9 Torchancen zu ermöglichen?)

Bleiben die Augsburger, die inzwischen schon punktgleich mit den Düsseldorfern sind. Den am Ende 12 Spiele am Stück sieglosen Düsseldorfern. An der Stelle wird deutlich: das einzige, was ein endgültig völlig belangloses Saisonfinale verhindert hat, war der Spielplan der DFL. Schließlich mussten die Augsburger als nächstes zu 2 schweren Auswärtsspielen nach Freiburg und München. Wenn sie an der Stelle noch ein machbares Spiel bekommen hätten, hätten sie sich schon vor dem 34. Spieltag gerettet...

32. Spieltag: Das war wohl das belangloseste Spitzenspiel aller Zeiten. 20 Punkte trennten die Bayern halt von der Borussia aus Dortmund. Und beide wussten inzwischen, dass sie sich demnächst auf der ganz großen Bühne treffen würden... Und deswegen mussten halt Großkreutz, Felipe Santana, Schieber, Rafinha, van Buyten, Contento, Tymoshchuk, Luiz Gustavo, Shaquiri, Pizarro und Gomez ran... Alles Spieler, die im Champions League Finale kaum eine Rolle spielen sollten... dafür können die Dortmunder inzwischen behaupten, dass sie seit Jahren in der Bundesliga nicht mehr gegen die Bayern verloren haben...

Der VfB Stuttgart und der 1.FC Nürnberg sicherten 2 Spieltage vor Schluss endgültig den Klassenerhalt. Nürnberg mit der 4. Niederlage in Folge, Stuttgart mit (immerhin) einem Sieg in 4 Spielen... ein spannender Abstiegskampf sieht anders aus. Und nur um die Sache Rund zu machen:

33. Spieltag: Werder Bremen sichert sich mit dem 12. Sieglosen Spiel in Folge beim letzten Bundesligaspiel von Thomas Schaaf den Klassenerhalt. Aber hey, genau deswegen sind wir die stärkste Liga der Welt... oder so... Und am Ende riss die Serie der Niederlagen die den Klassenerhalt sichern ausgerechnet bei den Düsseldorfern...

Fürth sicherte sich derweil einen Rekord für die Ewigkeit: Eine Bundesligasaison ohne einen einzigen Heimsieg. Auswärts hätten die Fürther durchaus um die Europa League mitspielen können, zu Hause ging aber halt gar nichts...

34. Spieltag: Die Saison wird durch 2 Zahlen geprägt: Einerseits die 91 Punkte, die die Bayern sammelten. Rekord. Andererseits die 31 Punkte, mit denen sich die Hoffenheimer (über die Relegation) den Klassenerhalt sicherten. Den Rekord müssen sie sich immerhin mit den Nürnbergern teilen... Die eine Zahl nutzt man gerne um nachzuweisen, wie stark die Bundesliga doch geworden ist... die Andere beweist das Gegenteil.

Erinnert ihr euch noch an all die Absurden Rekorde, die die Bayern in dieser Rückrunde sammeln wollten? Von der 16 Siege Rückrunde über das Auswärts Ungeschlagen bis hin zum jüngsten Bayern Spieler aller Zeiten? Hier kommt ein weiter: 3 Gegentore in den ersten 10 Minuten. Ein weiterer Vereinsinterner Rekord. Herzlichen Glückwunsch!?!

Fortuna Düsseldorf, Relegationsteilnehmer der Herzen: Dass die direkt absteigen würden, hat wahrscheinlich keiner gedacht. Dass Augsburg die abfängt... ja klar... damit war so ab dem 20. Spieltag zu rechnen... aber Hoffenheim?
Die Hoppenheimer mussten schließlich nach Dortmund. Und sie sind die Lieblingsfeinde der Dortmunder Großkreutze... Und Dortmund verursacht aus dem nichts 2 Elfmeter in 5 Minuten...
Was aber noch nicht reichte: Am Ende verhinderte Dr. Jürgen Drees mit einer immerhin richtigen Auslegung des Passiven Abseits den verdienten direkten Abstieg der Hoffenheimer... und nebenbei auch den verdienten Aufstieg des 1.FC Kaiserslautern. Oder glaub irgendjemand, dass Düsseldorf sich zur Relegation so weit erholt hätte, um die Roten Teufel zu schlagen?

Die Relegation: Ach, ich habe keinen Bock mehr, dass noch mal auszuführen. Also: FICKT DIE RELEGATION!!!!

Montag, 1. Juli 2013

Wem hat der Confed Cup jetzt am meisten genützt?

Das ist ja quasi die wichtigste Frage, die man sich am Ende von so einem Probeturnier stellen muss...

Dem Brasilianischen Volk, dass seine Regierung und den Rest der Welt mal so richtig gewarnt hat und Gratispornos Krankenhäuser und billigeren Nahverkehr verlangt? Als würden sie abgesehen von den Pornos, die es halt im Internet gibt, irgendwas davon wirklich kriegen...

Die Brasilianische Polizei, die ihr Deeskalationspolitik mal ganz dringend überdenken müssen? Und sich auf mehr und größere Proteste während eines noch größeren Volksfestes nächstes Jahr einstellen müssen? Ja, klar, ganz bestimmt...

Die Brasilianische Mannschaft, die mit teilweise begeisternden Fußball den Titel und die Herzen erobert haben? Ja, klar, wenn es nicht der Confed Cup gewesen wäre... Es hat noch kein Confed Cup Sieger im Jahr darauf auch den WM Titel geholt... Und die Brasilianer haben sich wirklich darauf spezialisiert im Jahr vor der WM begeisternden "Wer soll die im nächsten Jahr eigentlich stoppen?" Fußball zu spielen... nur um die WM dann trotzdem richtig zu verkacken. Und wenn wir ganz ehrlich sind: die letzte wirklich ordentliche WM der Brasilianer war 2002. Confed Cup Sieger wurden sie zum dritten Mal in Folge...
Sprich: ich würde mein Geld eher darauf setzen, dass sich die Brasilianer nächstes Jahr wieder in die Hose machen...

Also die Spanier, denen jetzt zwar immer noch dieser eine Titel in diesem Jahrtausend fehlt, die aber statistisch immer noch Weltmeister werden können? Immer hin haben die jetzt festgestellt, dass es ohne ordentliches Training und einer vernünftigen Einstellung doch nicht ganz reicht...

Italien, die konnten immerhin 2 Mal Elfmeterschießen unter Wettkampfbedingungen üben. Und das könnte am Ende der entscheidende Vorteil sein. Denn Elfmeterschießen kann man in der Form nur ganz selten trainieren... Andererseits müssen sich die Italiener langsam in den Spiegel schauen und feststellen, dass ihr Idol zwischen den Pfosten auf dem besten Weg zum Sicherheitsrisiko ist. Spätestens als Gianluca Buffon in der Verlängerung gegen Spanien einen harmlosen Xavi-Schuss aus 30 Metern mit Mühe und Not an den Pfosten lenkte...

Uruguay, deren Bilanz gegen die ganz großen aus Spanien, Brasilien und Italien mit 3 Niederlagen endete? Immerhin sind die immer noch gut genug, um wie 2010 Vierter zu werden... Zumindest wenn Argentinien, Deutschland, Holland und Frankreich nicht mitspielen...

Japan, denen auf ein Mal bewusst wurde, dass Shinji Okazaki ihr Stoßstürmer ist...

Mexiko, deren Teilnahme ich selber gerade googlen musste, weil ich vergessen hatte, wer der 4. Teilnehmer in Gruppe A war?

Nigeria, deren einziger Sieg gegen einen Fußballzwerg kam? Der gegen sie auch noch ein Tor erzielte?

Tahiti? Ja, genau die. Trotz 24 Gegentore... schließlich erzielten sie ihren ersten Treffer bei einem interkontinental zumindest halbwegs relevanten Turnier.

Und natürlich alle Mannschaften, die schon die Beine hochlegen konnten und als beste WM-Vorbereitung einen ordentlich Urlaub bevorzugen...