Mittwoch, 29. Juni 2011

Das werden wir unseren Kindern erklären müssen: Marcell Jansen

Marcell Jansen: Länderspiele 36
Debüt: 3.9.2005 gegen die Slowakai 

Ja, auch Marcell Jansen ist einer dieser Spieler, der beweist, dass es sie auch heute noch gibt: Die Nationalspieler, bei denen man sich fragt: Warum? Wobei Jansens Debüt 2005 war und er sich damit de facto noch qualifiziert. Aber schon allein, dass bei seinem Debüt Deutschland von Miroslav Karhan abgeschossen wurde... hätte einem zu denken geben können.
Dabei lässt sich das Warum bei Marcell Jansen doch so einfach erklären: Weil Phillip Lahm nach der 2006er WM von der Linken auf die Rechte Verteidiger Seite gewechselt ist. Wir haben halt nur einen brauchbaren Außenverteidiger und irgendjemand muss ja die andere Seite beackern. Und Jansen war selbst genau genommen nur der Ersatzmann für denjenigen, der die andere Seite beackern durfte... Aber dennoch kommt er auf 36 Länderspiele und 3 große Turniere.
Jansens Bundesligakarriere gibt es in der Form auch gefühlt 1000 Mal. Als Junger Deutscher Spieler fiel er bei Borussia Mönchengladbach den großen Bayern auf. Uli Hoeneß hat nunmal eine Schwäche für junge Spieler, deren Abgang hauptsächlich erstmal die Konkurenz schwächt. Jansen wurde jedenfalls für 14 Millionen gekauft und nach einem Jahr für 8 an den Hamburger SV weitergegeben. Rein wirtschaftlich also ein schlechtes Geschäft. Aber irgendwie schaffte Hoeneß es, selbst beim Verkauf des Spielers die Konkurenz zu schwächen.
Seit dem befindet Marcell Jansen irgendwo zwischen er ist verletzt, gescheitert und der Hoffnungsträger. Also quasi ein ganz normaler Hamburg-Profi. Den ersten Umbruch bei den Hamburgern hat er jedenfalls bis jetzt überlebt. Jetzt soll es wieder mal endlich aufwärts gehen mit ihm und dem Verein, so dass er vielleicht doch endlich noch eine Karriere hinlegt, in der 30 Länderspiele angemessen erscheinen.

Montag, 27. Juni 2011

Das werden wir unseren Kindern erkläern müssen: Marko Rehmer

Marko Rehmer: Länderspiele 35
Debüt2.9.1998 gegen Malta 

Marko Rehmer steht symbolisch für die Vereinspolitik von Hansa Rostock in den 90er Jahren. Es wurden junge Spieler (meistens mit Berliner Wurzeln) in Rostock zu Bundesligaspielern ausgebildet und dann für einige Millionen weiterverkauft. Olivier Neuville und Stefan Beinlich sind die Highlights dieser Politik. Rene Schneider (Mitglied meiner All-Time "schlechteste Transfers von Michael Meier" Liste) und Viktor Agali sind die Negativbeispiele, die in anderen Vereinen nie wirklich einen Fuß auf die Erde brachten.
Marko Rehmer ist irgendwo in der Gesunden Mitte. Nach seinen immerhin 3 Jahren in Rostock wechselte er zurück nach Berlin zu Hertha BSC. Nationalspieler war er da schon. Jetzt sollte er Teil des Großen Angriffes des Hauptstadtklubs sein. Ja, genau, dieser große Angriff, der um Klanghafte Namen wie Alex Alves aufgebaut wurde und an dessen Ende Hertha komplett Pleite in die 2. Liga abgestiegen ist. Der große Angriff, an den sich der VfL Wolfsburg hätte erinnern können, als sie Dieter Hoeneß zum Manager des Neuaufbaus gemacht haben. Aber zurück zu Marko Rehmer:
Für den Abstiegskampf mit Hansa Rostock war er gut genug. Wahrscheinlich hätte er auch bei einem Mittelklasseklub wie Eintracht Frankfurt mitspielen können. Aber um einen großen Angriff zu starten... die Champions League wurde jedenfalls jedes Jahr verpasst. In den 4 Champions League Spielen, die er in seiner ersten Saison bestreiten durfte, holte Hertha einen Punkt. Marko Rehmer machte nie mehr als 25 Spiele pro Saison. In seinem besten Jahr sammelte er 4 Scorerpunkte. Vorne weg marschieren sieht irgendwie anders aus.
Die Nationalmannschaftskarriere sieht irgendwie ähnlich aus. 6 Jahre lang war Marko Rehmer dabei. 2 Turniere hat er gespielt. Bei der Euro 2000 konnte er in den letzten beiden Gruppenspielen nicht mehr die Wende bringen. Es ist auch irgendwie interessant, dass selbst bei den Erfolgloseren Fußballern der Nationalmannschaft die EM-Teilnahme 2000 nirgends als Erfolg verbucht wird. Bei dem schon oft genug verlinkten 5:1 der Engländer ging er mit unter. In den Playoffs gegen die Ukraine sogar einmal getroffen. Dennoch fanden die wirklich wichtigen Spiele immer ohne ihn statt. Eine Halbzeit im Achtelfinale gegen Paraguay waren der absolute Höhepunkt. Danach war er beim Vize-Titel nur noch Zuschauer.
Marko Rehmer war ein solider Bundesliga Spieler, vom dem leider sowohl bei der Hertha als auch im Nationalteam mehr als das erwartet wurde.

Sonntag, 26. Juni 2011

Don't believe the Hype

Jetzt ist also Frauen-Fußball-WM... und zwar in Deutschland. Und auf einmal sind wir dabei... 74.000 Fans wollen sich das Eröffnungsspiel anschauen... es gibt Public Viewing und Fanmeilen... für eine Frauen-Fußball-WM... und das alles nur, weil es in Deutschland statt findet. Da soll nochmal jemand sagen, wir sein kein Partyvolk.
Nur um mal die Relationen klar zu machen: als vor 4 Jahren die Deutschen Frauen Weltmeister wurde... habe ich zeitgleich in Leipzig Kreisklasse gespielt. Wenn unsere Herrenmannschaft auch nur ein beschissenes Freundschaftsspiel gegen Thailand abhalten würde... wäre diese Ansetzung undenkbar. Aber jetzt findet der Spaß ja in Deutschland statt. Da ist das ja was ganz anderes...
Ungefähr so anders, wie im Winter 2007, als wir alle anfingen uns für Handball zu interessieren. Die Basketballer fluchen heute schon, dass sie es nicht geschafft haben in Dirk Nowitzkis Karriere ein Basketball-Turnier nach Deutschland auszutragen. Was als in Bewegung gesetzt hätte... wie die Handballer beweisen: NICHTS.
Selbst bei der Fußball WM 2006... hat sich am Ende doch wenig verändert... erinnert ihr euch noch an die großen Diskusionen? An die neue Deutsche Welle? An all diesen Nationalstolz, den wir so offen auf der Straße zeigen durften? Ohne als Nazis zu gelten? Wollten wir uns in diesem Sommer nicht geändert haben? Jetzt packen wir diese Fahnen halt zu jeder Gelegenheit wieder aus... Wer da was spielt, ist relativ egal... Es kommen ja sogar 16.000 Leute um einen Deutschen in Deutschland golfen zu sehen. Wir sind so. Das ist auch nicht weiter schlimm...
Und beim Fußball war es eigentlich auch schon immer so. Jahrelang haben wir nach den Ergebnissen der Fußball-WM gewählt. Wenn wir eine gute WM gespielt haben und Vize-Weltmeister in Asien wurden... haben wir hinterher den Schröder wiedergewählt, obwohl das nach der Hartz-4 Reform eigentlich undenkbar war... während selbst der ewige Kanzler Kohl das eher peinliche aus gegen Kroatien 1998 nicht überleben konnte. Die größte Leistung von dem Schröder könnte am Ende wirklich sein, dass wir nicht mehr im WM Jahr wählen...
Aber zurück zur Frauen-Fußball-WM: Ich werde darüber kaum schreiben können. Ich habe einfach zu wenig Ahnung vom Frauen-Fußball... Und eigentlich keinen Bock mich damit so weit auseinanderzusetzen... Das Problem am Frauen-Sport: Die machen alles, was die Männer auch machen. Nur langsamer. (ok, die eine Ausnahme ist Beach-Volleyball.) Und während das bei schnellen Sportarten wie Volleyball von Vorteil sein kann, weil man noch sieht, was abgeht, ist Fußball an und für sich schon ein sehr langsamer Sport. Wenn nicht gerade Messi spielt, gibt es eigentlich kaum Aktionen, wo man eine Zeitlupe braucht um zu blicken, was da gerade passiert ist. Warum sollte ich mir also eine noch langsamere Version davon angucken? Nur weil das Deutsche sind die in Deutschland spielen? Nicht wirklich.

Freitag, 24. Juni 2011

Das werden wir unseren Kindern erklären müssen: Piotr Trochowski

Piotr Trochowski: Länderspiele 35
Debüt: 7.10.2006 gegen Georgien

Ja, ich weiß, theoretisch qualifiziert sich Trochowski nicht. Er gab sein Debüt erst nach dem Sommermärchen 2006 und spielte damit nur in den guten Jahren. Aber es ist Piotr Trochowski. Kein Spieler hat die Mittelmäßigkeit des Hamburger SVs in den letzten Jahren so sehr repräsentiert, wie Trochowski. Wenn man einen Spieler brauchte, der in wichtigen Spielen abtauchte, war er genau der richtige Mann. Und er hat es damit bis in die Nationalmannschaft geschafft.
Wirklich jeder der zahllosen HSV-Trainer hatte dieselbe Idee: wir bauen unser Mittelfeld um den deutschen Nationalspieler auf. Jeder von ihnen musste am Ende feststellen, dass das eine schlechte Idee war und sortierte ihn wieder aus. Ich glaube, kein Bundesligaspieler ist so oft zwischen Hoffnungsträger und Depp hin und her rotiert, wie Trochowski. Und der einzige Trainer, der auf ihn setzen und im Amt bleiben konnte, war Jogi Löw. Vielleicht ist der ja doch ein besserer Trainer, als ich dachte... Dabei sehen die indivduellen Statistiken noch gar nich mal so schlecht aus. 2008/09 brachte er es sogar auf 15 Scorerpunkte. Aber der HSV schaffte es trotzdem jedes Jahr, seine Ziele knapp oder deutlicher zu verfehlen. Und das Piotr Trochwoski da vorne Weg marschieren sollte, könnte einer der Gründe sein.
Er ist sozusagen so was wie der Anti-Ernst. Seine Nationalmannschaftskarriere sieht nämlich gar nicht so schlecht aus. Vize-Europameister und WM-Dritter wird nicht jeder. Offensichtlich waren die Deutschen gut genug, um ihn als Mitläufer zu ertragen. Andererseits: als man im WM Halbfinale gegen Spanien dank der Sperre von Thomas Müller einen Trochowski brauchte, der den Unterschied ausmacht... Stattdessen hat Toni Kroos laut Fussballdaten.de Spielbericht 7 Minuten nachdem er für Piots eingewechselt wurde, die erste klare Chance und das 1:0 auf dem Fuß...
Trochowski: Ein Spieler, der in entscheidenden Moment immer abtaucht. Und trotzdem deutscher Nationalspieler. Jetzt wechselt er nach Spanien zum FC Sevilla. Ich werde ihn vermissen.

Donnerstag, 23. Juni 2011

Das werden wir unsern Kindern erklären müssen: Carsten Jancker

Carsten Jancker: Länderspiele 33
Debüt: 14.10.1998 gegen Modawien 

Carsten Jancker war ein besonderer Spieler. 193 cm pure Muskelmasse, die umfallen sobald man sich ihnen entgegenstellt. Während andere sich in die Nationalmannschaft odonkorn, janckerte er sich halt zu einer großen Fussballkarriere. Die Taktik war dabei immer die gleiche: Körper reinstellen, Gegnerkontakt suchen und dann theatralisch umfallen. Was alles kein Problem gewesen wäre, wenn er 1,66 klein und schmächtig gewesen wäre, aber bei seinen Maßen... war es eigentlich lächerlich.
Dennoch funktionierte es in der Bundesliga und er holte genügen Freistöße für die Bayern raus, um Nationalspieler  zu werden.
2 große Turniere spielte Jancker. Bei der 2000er EM ging er mit unter. Vor seinem 2. Turnier hatte er seinen Stammplatz bei den Bayern verloren und wechselte nach der WM nach Italien. Sein einziges Tor bei einem großen Turnier erzielte er gegen Saudi Arabien. Ja, das war dieses 8:0 Schützenfest, dass die Grundlage für die Torjägerkanone (und das beinah Einstellen des Ronaldo-Rekordes) für Miroslav Klose war...
Und er erzielte wirklich das 1:0 gegen England im EM Qualifikationsspiel in München. Danach sagten die Engländer aber: Alter, so nicht. Wir ertragen ja einiges, weil wir ja irgendwie auch wissen, dass '66 nicht so ganz zu klären ist und so. Und wir lassen uns auch von Didier Hamann beim Wembley Abschied abschießen... aber ein Jancker Tor? Seriously? That goes too far...

Interessanter Weise funktionierte diese Spielweise aber auch nur bei den Bayern und in der Nationalmannschaft. Selbst in Italien, wo ja die größten Schauspieler der Rasenbühne zu Hause sind, brachte Janckers Spielweise zu wenig für Udinese Calcio um sich dort wirklich durchzusetzen. In England hätte diese Taktik wahrscheinlich doch erfolgreich sein können, wenn auch auf Umwegen... die Englischen Verteidiger hätten wahrscheinlich einen Lachanfall bekommen, wenn sie Jancker umfallen sehen...
2 Jahre in Kaiserslautern zeigten ihm dann, wie es ist, wenn es nicht heißt: Im Zweifel für den (Bayern-)Stürmer und wie es ist, wenn man nicht von den besten Spielern der Liga umgeben ist. Das Projekt, drücken wir es freundlich aus, scheiterte. Im zweiten Jahr brachte er es auf überragende 5 Einsätze an den ersten 8 Spieltagen. Und dabei bekam er 3 Mal die Note 5.
Das halbe Jahr in China wurde wahrscheinlich von der Wettmafia organisiert, damit Shanghai Shenhua einen Spieler hat, der im Zweifelsfall fragwürdige Elfmeter oder Freistöße rausholen kann. Und danach ging es auch schon wieder zurück zu den Wurzeln: Österreich.
Damit kam Jancker nach seiner Reise um die Halbe Welt mit einer einzigen Fähigkeit wieder dort an, wo seine Reise begann.

Mittwoch, 22. Juni 2011

Das werden wir unseren Kindern erklären müssen: Fabian Ernst

Fabian Ernst, Länderspiele: 24
Debüt: 9.5.2002 gegen Kuwait

Fabian Ernst ist der lebende Beweis für die Stärke des Mittelfelds von Werder Bremen unter Thomas Schaaf. Man musste offensichtlich kein wirklich guter Fußballer sein, um in diesem Offensivsystem als Mittelfeldspieler zu glänzen. Anders ist die Karriere eines Ernsts nicht zu erklären. Schließlich legte Ernst in einer einzigen Saison 10 Tore auf. Dafür brauchten andere Nationalspieler ihre gesamte Karriere... Und das Bremer Mittelfeld war in diesen Jahren das spielstärkste der Bundesliga... wenn ein Fabian Ernst dann allerdings in der Nationalmannschaft versuchte, Dinge spielerisch zu lösen... kam das bei raus: Ernst leitet das Ausgleichstor der Niederländer im Gruppenspiel bei der Euro 2004 quasi direkt ein.
Überraschender Weise ging es mit Ernsts Nationalmannschaftskarriere genauso schnell bergab, wie es mit der Nationalmannschaft im Allgemeinen bergauf ging. Den Confed Cup 2005 durfte er noch mitmachen. Danach erlag er allerdings wie so viele Bremer der großen Versuchung Schalke 04. Ernsthaft, Schalke 04 war so etwas wie der Baum der Erkenntnis für die Bremer im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends und Rudi Assauer war die Schlange, die sagte: Beiß zu... Leider war die Allgemeine Erkenntnis dieser Spieler: Eigentlich sind wir nicht so gut. Alle wussten, dass die Vetreibung aus dem Bremer Paradis folgen würde. Und das Schalke am Ende zur Sackgasse werden würde. Dennoch wechselten Oliver Reck, Frank Rost, Fabian Ernst und Aliton allesamt zu den Schalkern.
Ernst kam ohne seine Bremer Komparsen jedenfalls in 3 1/2 Jahren Schalke nicht auf die 10 Torvorlagen, die er in der Bremer Meistersaison auflegte... Und für die Nationalmannschaft durfte er nur noch einmal spielen. Der Wechsel zu Besiktas Istanbul ließ ihn dann endgültig von der allgemeinen Bildfläche verschwinden.
Und so lässt sich Ernsts Nationalmannschaftskarriere in einem Konjunktiv zusammenfassen: Hätte er damals gegen die Niederlande doch nur, wie sich das für einen Deutschen Nationalspieler gehört, den Ball unters Tribünendach gedroschen... Aber er wollte die Situation spielerisch lösen...

Dienstag, 21. Juni 2011

Ich muss ja zugeben,

dass ich bei meinem ursprünglichen Ballack-fliegt-aus-der-Nationalmannschaft Post vor einem Halben Jahr doch relativ weit daneben lag. Ich ging davon aus, dass die erneute schwere Verletzung uns das allgemeine Drama ersparen wird. Aber wie es aussieht, ist der netter Herr Löw ein noch größeres Arschloch als alle gedacht haben. Zumindest, wenn man den Aussagen von Ballack glaubt (und ich glaube ihm eher als Jogi Löw... dafür ist Löws Liste an menschlichen Verfehlungen einfach zu lang). Wenn Ballacks Aussagen wirklich so stimmen...
...dann hat Jogi Löw zunächst einem Spieler Mut gemacht sich extra nochmal für die Nationalmannschaft reinzuhängen und ja nicht aufzgeben, obwohl er eigentlich schon wusste, dass er nicht mehr mit diesem Spieler plant.
Aber das alleine reichte dem Herrn Löw ja noch nicht mal. Nachdem besagter Spieler laut eigener Aussage selber zu der Erkenntnis gekommen ist, dass ein Rücktritt vielleicht doch angemessener wäre, verkündet der Bundestrainer, während dieser Spieler im Urlaub und damit noch für 3 Tage nicht zu erreichen ist, dass man nicht mehr mit ihm plane... und ein 98 facher Nationalspieler muss diese Nachricht eine Stunde vor uns per SMS erfahren.
Holy motherfucking shit. Ernsthaft. Wenn Ballacks Aussagen stimmen (wenn wir ehrlich sind, werden wir nie erfahren, wer von den beiden in dieser Schlammschlacht wirklich noch bei der Wahrheit bleibt... ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass Ballacks Sicht auf die Dinge nicht völlig frei erfunden ist)... sagte ich schon holy motherfucking shit? Und eigentlich hätte sich Löw vorher nur fragen lassen müssen, warum er einen Miroslav Klose und einen Lukas Podolski so bevorzugt, während er einen eher verdienteren Ballack wie Dreck behandelt. Jetzt sollte die Fragestellung eigentlich eine andere sein: "Herr Löw, sind sie ein Arschloch?", oder "War es wirklich zu viel verlangt, dass Michael Ballack seinen Abschied selber verkünden darf?" und wenn wir schon dabei sind: "Sollte unsere Nationalmannschaft von so einem Arschloch trainiert werden?"

Was mich aber an diesem ganzen Drama: Unsere Medien manchen diese Geschichte zu der eigentliche Farce. Sport1.de nennt ihre Bilderserie zu dem Thema "ohne Rücksicht auf große Namen." Das klingt genau nach der kritischen Analyse, die wir brauchen. Aber selbst der Kicker stellt sich eindeutig und ohne zu hinterfragen hinter Löw. Und den absoluten Vogel schießt kicker-Herrausgeber Rainer Holzschuh ab. Ich zitiere aus seinem Kommentar im Montagskicker:
"Da hat ein alternder Sportstar nicht begriffen, dass nachrückende junge Talente schon immer die etablierten Platzhirsche vor sich hergetrieben und früher oder später verdrängt haben;"
Und ich dachte, Podolskis Einstufung in die internationale Klasse wäre fragwürdig... Ganz ehrlich, hat der Mann das letzte Ballack Statement überhaupt gelesen, bevor er seinen Kommentar geschrieben hat? Ich lese es jetzt zum 5. Mal, weil ich irgendwie das Gefühl habe, dass ich eine andere Erklärung bekommen habe, als der Kicker (obwohl meine Erklärung die im Kicker abgedruckte ist...) Wie kann man Michael Ballacks Statement bitte so ignorieren? Das sind richtig heftige Vorwürfe, die da erhoben werden. Und ein kritischer Journalist sollte diesen Vorwürfen vielleicht mal auf den Grund gehen... Aber anscheinend beweihräuchern sich unsere kritischen Journalisten lieber an den Erfolgen der Nationalmannschaft...
Wenn Ballack wirklich die Wahrheit gesagt hat... bleibt in meinen Augen eigentlich nur noch der Rücktritt von Löw oder sein Rauswurf eine Option. Weil die Art und Weise echt alles toppt, was es in der deutschen Nationalmannschaft so gab. Aber es sieht so aus, als würde ein wirklich gutes Spiel bei der Europameisterschaft 2008 und eine spielerisch richtig Starke WM reichen um Jogi Löw für alles die Absolution zu geben.

So einen Umgang hat kein Sportler der Welt verdient. Und Michael Ballack 2 mal nicht. Schließlich hatte Ballack mit den Erfolgen der Deutschen Nationalmannschaft in den letzten 10 Jahren mehr zu tun als Jogi Löw. Nur um das nochmal zu verdeutlichen: Die "Das werden wir unseren Kindern erklären müssen" Liste beinhaltet im wesentlichen die Spieler, mit denen Michael Ballack versuchen musste, internationale Titel zu holen. Und er ist verdammt dicht dran gekommen.

Montag, 20. Juni 2011

Das werden wir unseren Kindern erklären müssen: Dariusz Wosz

Dariusz Wosz: Länderspiele: 17
Debüt: 26.02.1997 gegen Israel

Was soll man über Dariusz Wosz schreiben? Hmm... eigentlich ist es ganz einfach: er ist eine Bochumer Legende. Ja, das reicht eigentlich... Von seinen 16 Profijahren hat er 13 beim VfL Bochum gespielt. Und als er sich dann bei der großen Hertha versuchen wollte, kam er nicht so wirklich zurecht und wechselte nach einem schwachen dritten Jahr lieber zurück in die 2. Liga. Also ein wenig wie Lukas Podolksi, nur halt mit Bochum und Berlin anstelle von den immerhin halbwegs respektablen Kölnern und dem Rekordmeister Bayern München...
Dennoch wurde Wosz nach der 98er WM zum Nationalspieler. Das einzige "große" Turnier, an dem er wirklich Teilnehmen durfte, war aber der Confed Cup, von dem wirklich keiner mehr spricht. Hey, die starken Leistungen der Deutschen Mannschaft bei diesem Wettbewerb sollen angeblich maßgeblich dazu beigetragen haben, dass die Deutschen die WM 2006 austragen durften. Frei nach dem Motto: Können wir uns wirklich drauf verlassen, dass die sich 2006 selber qualifizieren? Wie können wir das umgehen? Wir machen sie zum Gastgeber.
Dariusz Wosz durfte sich noch weiter als Nationalspieler versuchen. Das EM Desaster 2000 durfte er sich aus der ersten Reihe angucken. Als er danach dann die Hertha in einem Anflug von Panik verließt, weil Stefan Beinlich, für dem im EM Kader kein Platz war, seinen Stammplatz erobert hatte, verschwand er vom Radar der Nationalmannschaft. Genau genommen verschwand er sogar völlig vom Radar, schließlich wechselte er in die 2. Liga (Aber halt zurück zu seiner großen Liebe...)
Eigentlich ist gegen die Karriere von Wosz nichts einzuwenden. Vereinstreue ist doch eigentlich etwas gutes. Er wird später behaupten können "Bochum wird nie wieder so gut werden, wie sie mit mir waren", aber er stand seinem Verein auch in schlechteren Zeiten zur Seite. Zwar versuchte er sich kurzzeitig an größeren Aufgaben, kehrte aber relativ schnell wieder zurück. Das Problem ist: wie wird so jemand Nationalspieler und kommt auf 17 Länderspiele? Das wäre uns in den 70ern (wo man vereinstrue immerhin noch ernst nahm) nicht passiert...

Samstag, 18. Juni 2011

Das werden wir unsern Kindern erklären müssen: David Odonkor

David Odonkor: Länderspiele: 16
Debüt: 30. 05. 2006 gegen Japan

2006 steht im Allgemeinen für den Wendepunkt der deutschen Nationalelf. Aber das die Deutschen bei diesem Turnier schon so gut spielen würden... da hat eigentlich nur Jürgen Klinsmann dran geglaubt. Eigentlich waren die Deutschen 2006 noch nicht so weit. Die jungen Spieler wie Schweinsteiger und Lahm waren eigentlich noch nicht so weit, einzig Lukas Podolski war schon auf dem Höhepunkt seines schaffens. Tim Borowksi war ein Teil dieser Mannschaft. Mike Hanke wurde als 4. Stürmer nominiert... und natürlich David Odonkor.

Keine wusste so genau, warum dieser Spieler überhaupt nominiert wurde. Zwar hatte er in der Saison 2006 so ziemlich die meisten Flanken der Bundesliga geschlagen, nur Gefahr hat er dadurch selten verbreitet. Und ja, er ist verdammt schnell... aber eben nicht effektiv. Auf diesem Blog wird Odonkors Spielweise mit einem einfachen und eigenen Wort umschrieben: Odonkorn. Dennoch steht er halt auch für die Magie des 2006er Turniers. Schließlich brauchte er in der Nationalmannschaft nur diese eine Flanke um Neuville zu finden... wenn man bedenkt, wieviele Flanken er sonst braucht um überhaupt den Strafraum zu finden...
Im Halbfinale gegen sehr viel routiniertere Italiener wurde dann aber deutlich, dass Odonkor eigentlich nur schnell ist und sonst nichts.
Dennoch machte Odonkor wohl das meiste aus seinen 15 Minuten des Ruhms. Er wechselte nach Spanien zu Betis Sevilla, wo er aber auch auf Grund von vielen Verletzungen nie wirklich Fuß fassen konnte. Dennoch gab ihm Jogi Löw, weil er ja eigentlich auf Spieler steht, die viel für die Nationalmannschaft geleistet haben (es sei denn sie haben so was wie einen eigenen Kopf...) für eine Ehrenrunde bei der EM 2008 ein. Dort machte er dann sein wohl letztes Länderspiel gegen Kroatien in der Vorrunde.
Eigentlich kann man über David Odonkor kaum was negatives schreiben. Er war halt nur technisch bei weitem nicht so begabt wie die jetzt nachwachsende junge Generation. Dafür arbeitete er hart und kämpfte um jeden Ball. Attribute, die einen eigentlich immer in die Bundesliga gebracht haben. Und das er genausoviele Länderspiele gemacht hat, wie ein Marko Marin, steht symbolisch für diesen Eifer. Nur führt dieser halt normalerweise nicht in die Nationalmannschaft, die war eigentlich eine Ebene zu hoch für ihn. Dennoch hat er das beste draus gemacht.

Freitag, 17. Juni 2011

Wir unterbrechen unsere Sommer-Serie für eine wichtige Mitteilung

Lukas Podolski hat internationale Klasse!!!
Zumindest behauptet das der Kicker. Ich frage mich immer, wie ein eigentlich vernünftiges Blatt wie der Kicker in Sachen Podolski so viele Sachen einfach mal ignoriert und bei Podolski alles rosarot hinnimmt. Sie loben ihn nicht nur in die Internationale Klasse, sondern nenen ihn auch noch einen vorbildlichen Kapitän...
Lukas Podolski hat keine schlechte Rückrunde gespielt. Er hat vielleicht sogar das bester Halbjahr seiner Karriere hinter sich... aber ein Spieler von internationaler Klasse:
... sollte meines erachtens in der Lage sein 2 gute Spiele hintereinander zu machen. Und der Kicker verteilt doch die Noten, da müssen die sie sich doch auch nochmal anschauen, bevor sie ihre Rangliste erstellen...
... solte als logische Konsequenz auch in der Lage sein, auswärts gut zu spielen. Das tat Lukas in dieser Rückrunde nie.
... sollte in der Lage sein einen internationalen Spielplan zu überstehen. Nicht mal 2 Wochen ist es her, dass der Kicker wie selbstverständlich erklärt hat, dass ein Podolski halt nach einer langen Saison müde sei... von den 16 Bundesligaspielen und den paar Länderspielen die er dieses Jahr bestritten hat? Jetzt stellt euch vor, ein Podolski würde für einen Verein spielen der International vertreten ist und auch noch weit kommt... Das würde der nie verkraften.
... sollte in Spielen gegen Aserbaidschan... sagen wir es so: Mesut Özil war in den Spielen auch nicht überragend, dennoch war ein deutlicher Unterschied zwischen Lukas und Mesut zu erkennen... obwohl beide müde waren...
... sollte auch im Spiel gegen den Ball halbwegs brauchbar sein. Bei Lukas Podolski fällt es schon auf, wenn er in der Defensivarbeit mal bemüht ist. Meistens lässt er (vor allem in der Nationalmannschaft, wo er ja auf dem linken Flügel spielt) den linken Verteidiger ziemlich alleine. Fußball auf internationalem Niveau funktioniert so nicht mehr. Wenn die Dortmunder oder die Mainzer (letzte Saison die Mannschaften, die in Sachen Balleroberung ganz weit vorne standen) einen Podolski durchschleppen müssten... würde dort das gesamte System zusammenbrechen. (Random Note: Deswegen wird ein Team um Zlatan Ibrahimovic auch nie die Champions League gewinnen... der führt seine ersten Defensivzweikämpfe im Jahr 20 Minuten bevor er ausscheidet...)

Aber der Kicker ist ja an der Stelle noch nicht fertig. Lukas Podolski ist nicht nur internationale Klasse, sondern auch noch ein "vorbildlicher Kapitän", der seine Kollegen mitreißt... Ja, das steht so im angeblich fachlich besten Fußballmagazin Deutschlands. Ich habe mir die letzten 2 Stunden meinen Kopf an meinem Schreibtisch eingeschlagen und werde dies nach dem Beenden dieses Posts fortsetzen....
Also gut, ein Vorbildlicher Kapitän sollte
... auch in Auswärtsspielen vorne weg gehen. Siehe oben.
... sollte sich gefühlt nicht alle 2 Wochen in einem Auswärtsspiel abschießen lassen, ohne sich zu wehren. Nehmen wir einfach die Partien gegen Hamburg und Mönchengladbach: 2 aufeinanderfolgende Auswärtsspiele gegen Dauergäste auf dieser Seite. Hamburg hat sogar gegen St.Pauli verloren... Kölns Bilanz: 0 Punkte, 3:11 Tore...
... sollte vorne weg marschieren, seine Truppe mitziehen und somit verhindern, dass die Kölner Version von Jürgen Klopp entlassen wird. Sicherlich, Volker Finkes Beitrag zur Frank Schaefer-Entlassung ist nicht zu unterschätzen. Aber wenn die Kölner Spieler es in den Auswärtsspielen gegen Gladbach und Hamburg wenigstens mal versucht hätten... (wobei das nebenbei Podolskis Beste Auswärtsspiele der Rückrunde waren...)
... sollte sich in der entscheidenden Saisonphase, in der es für deinen Heimatverein um alles geht, nicht zurückziehen wie eine Mimose, nur weil sein Lieblingstrainer entlassen wurde. Lukas Podolskis Saisonende war einfach nur hässlich. Ein Notenschnitt von 4,75 über die letzten 4 Spiele, nur ein Tor und viele lustlose Auftritte: der 1. FC Köln hat die entscheidenden Punkte nicht wegen sondern trotz Podolski geholt (mal ganz abgesehen davon, dass die selber nicht genau wissen, wie sie ihre Punkte geholt haben...)

Ich weiß ja, Podolski-Bashing ist mein Lieblingsthema. Und wie Eingangs erwähnt: er hat eine gute Rückrunde (vor allem für seine Verhältnisse) gespielt. Im weiteren Kreis kann man ihn ganz entspannt und sachlich einordnen. Aber Internationalle Klasse und vorbildlicher Kapitän sind für mich andere Kategorien.

Donnerstag, 16. Juni 2011

Jetzt ist dann endlich eine Endscheidung gefallen

Die Nationalmannschaftskarriere des Michael Ballacks ist beendet. Er verzichtet sogar auf das Gnadenbrot gegen Brasilien. Und nur um das einmal festzuhalten: I told you so.
Aber es war echt geschickt vom Jogi Löw, so lange mit der Entscheidung zu warten, bis es eh so was von abzusehen war und alle so sehr gelangweilt von dem Thema waren, dass niemand mehr widerspricht. Und sein wir ehrlich: wahrscheinlich hätte selbst eine starke Bundesligasaison Michael Ballack nicht mehr geholfen.
Ich hoffe ja, dass wenigstens einer unserer kritischen Journalisten den Arsch in der Hose hat und die alles entscheidende Frage stellte: "Herr Löw, wo ist der qualitative Unterschied zwischen Michael Ballack und Miroslav Klose?" Frei nach dem Motto: Wer a sagt muss auch b zahlen.
Miroslav Klose wird auf Grund von seinen Leistungen in der Nationalmannschaft seit 2 Jahren quasi durchgeschleppt. Mit sportlichen Leistungen hat er sich jedenfalls nicht qualifiziert. Dennoch ist er für Jogi Löw gesetzt. Nun sind wir uns alle einig, dass niemand in den letzten 10 Jahren mehr für die Nationalmannschaft geleistet hat als Michael Ballack. Man nehme nur die WM 2002. Während Miroslav Klose stolzer Weise Saudi Arabien abgeschossen hat... erzielte Michael Ballack die entscheidenden Tore im Viertel- und Halbfinale. Die allgemeine Rechnung lautet. Mit Michael Ballack im Finale wären wir Weltmeister geworden... ohne Miroslav Klose wären wir auch ins Finale gekommen...
Also zurück zur entscheidenden Frage: Wieso stützt Jogi Löw die einen und lässt die andern fallen? Und Klose ist ja nun nicht das einzige Beispiel (hust Podolski hust). Eine ehrliche Antwort auf diese Frage würde mich einfach mal interessieren...

Das werden wir unsern Kindern erklären müssen: Lars Ricken

Lars Ricken: Länderspiele: 16
Debüt: 10.09.1998

Lars Ricken war so etwas wie der Mario Götze der späten 90er Jahre. Er wurde frühzeitig zum Jahrhunderttalent erklärt. Immerhin auch nicht ganz zu unrecht, schließlich leistete er auch schon in jungen Jahren großes. Leider war dieser eine Wahnsinnsschuß beinah alles, was Lars Ricken jemals geleistet hat... zugegeben: diese eine Aktion hatte mehr Fußballerische Klasse als manche in ihrem gesamten Leben zeigten. Aber Lars Ricken verpasste es irgendwie, dieses Talent auch wirklich auszuschöpfen.
In der Deutschen Nationalmannschaft fasste er dagegen so richtig nie Fuß. Auch bei Dortmund blieb ihm der ganz große Durchbruch am Ende versagt. Nicht, dass sein Bundesligakarriere schlecht gewesen wäre (49 Tore und 32 Vorlagen in 301 Ligaspielen sind schon respektabel), aber wer seine Karriere so beginnt, sollte eigentlich mehr erreichen.
Und es ist nicht so wie bei Sebastian Deisler, der durch eine vielzahl wahnsinniger Verletzungen seine Potentzial nie verwirklichen konnte. Verletzungen kamen bei Ricken erst ins Spiel, als seine Karriere quasi eh schon vorbei war.
So wurde Lars Ricken zum schlechten Vorbild für all die jungen Talente. Borussia Dortmund machte ihn im Herbst seiner Karriere zum Kapitän ihrer 2. Mannschaft. Frei nach dem Motto: Schaut ihn euch genau an, aber werdet nicht so wie er...
Kritiker werden ihm vorwerfen sein Potentzial verschwendet zu haben. Er wird ihnen entgegnen: Fickt euch, ich habe das Borussen Tor des Jahrhunderts geschossen, bin Meister und Champions League Sieger geworden, mehr war, wenn man in dieser Zeit Deutscher ist und der Borussia treu bleibt, nicht drin. Beide Seiten haben irgendwie recht

Mittwoch, 15. Juni 2011

Das werden wir unsern Kindern erklären müssen: Martin Max und Stefan Beinlich

Martin Max und Stefan Beinlich: Länderspiele: Zusammen weniger als Paolo Rink
Debüt: Im Fall von Martin Max erst mit 34.

Heute nimmt diese Serie mal einen etwas anderen Ansatz: Wieso kommen diese beiden zusammen auf 6 Länderspiele? Wie bereits dagelegt haben einige fragwürdige Spieler in dieser Zeit ihre Chance in der Nationalmannschaft bekommen. Stefan Beinlich und Martin Max wurden dagegen konsequent links liegen gelassen.
Im Fall von Martin Max könnte es wirklich eine Frage des Timings gewesen sein. Schließlich war er vor der EM 2000 schon 32. Andererseits setzten die Deutschen bei dieser WM auf Lothar Matthäus und bürgerten Paolo Rink ein. Wieso also nicht auch den Spieler mit den insgesamt 126 Bundesligatoren zumindest mal einladen? Nun könnte man behaupten, dass Martin Max "nur" ein guter Bundesligaprofi gewesen ist... andererseits war er immerhin das...
Bei Stefan Beinlich wird die Sache noch konfuser. Anders als all die andern Bundesligaprofis, die von Hansa Rostock auszogen um die Liga zu "erobern", hatte Beinlich nicht seine besten Jahre in Rostock, sondern Hansa die besten Jahre ihrer Vereinsgeschichte mit Stefan Beinlich.
Und danach ging er nach Leverkusen und wurde in den drei Jahren im Durchschnitt 2,3. der Bundesliga. In der Saison vor der EM sammelte er 19 Scorerpunkte. Dennoch hielt es Erich Ribbeck für cleverer, einenn Dariusz Wosz einzuladen, der bei der Hertha nie wirklich bleibende spuren hinterlassen konnte (und lustiger weise in der Saison nach der EM von Stefan Beinlich verdrängt wurde und zurück nach Bochum floh)...
Sicherlich, die folgenden Wechsel zurück in die Heimat zu Hertha BSC Berlin und weiter zum Hamburger SV waren karrieretechnisch nicht die weisesten Entscheidungen. Allerdings muss man dazu erwähnen, dass die Hertha in diesen Jahren am großen Aufrüsten war um die Champions League zu erreichen und die Bayern herrauszufordern... und wer konnte denn Ahnen, dass der Dieter Hoeneß als Manager so viel schlechter sein würde als sein großer Bruder.
Martin Max und Stefan Beinlich sind auf jeden Fall besser als einige andere Spieler auf dieser Liste und bekamen dennoch nie eine echte Chance. Und das, obwohl wie die Ergebnisse bei den Europameisterschaften zeigten, dass die deutschen es sich eigentlich nicht leisten konnten auf gute Spieler zu verzichten...

Dienstag, 14. Juni 2011

Das werden wird unsern Kindern erklären müssen: Paolo Rink

Paolo Rink: Länderspiele: 12
Debüt: 2.9.1998 gegen Malta

Und ihr dachtet, Cacau als Nationalspieler wäre lächerlich... Cacau hat wenigstens über Jahre hinweg so was wie Leistung in der Bundesliga gebracht... und er ist erst Deutscher geworden und kam dann für die Nationalmansnchaft ins Gespräch... Und er ist quasi Stuttgarter... aber Paolo Rink?

Die Deutschen dachten, sie hätten die WM 1998 in den Sand gesetzt... immerhin so sehr in den Sand gesetzt, dass der ewige Kanzler hinterher abgewählt wurde... Also musste was passieren. Und man brauchte Stürmer... Gut, dass dieser Leverkusener Stürmer mit 9 Bundesligatoren Deutsche Vorfahren hatte... wenn wir das vor der WM gewusst hätten, wären wir garantiert Weltmeister geworden... allerdings lief das wahrscheinlich so:
Das deutsche Auswertige Amt fragte in Brasilien an, ob man da diesen Fußballspieler abwerben könnte... Bei den Brasilianern schrillten sofort alle Alarmglocken. Die Deutschen sind schließlich schon eine Turniermannschaft, da brauchen die nicht auch noch individuelle Klasse, die Brasilianer nun mal haben. Also haben sie Bänder von Paolo Rink gesichtet... und dann zurückgeschrieben: Seid ihr sicher, dass ihr hier richtig seid und der Mann nicht aus Zypern kommt? Ja? Nun gut, könnt ihr haben...
Aber diese Einbürgerung schien schnell ein Akt der Bürokratie zu werden, weil Paolo Rink seinen Stammplatz an Erik Meijer verlor. Der ist zwar Kult, sagt so Sätze wie "Nichts ist scheißer als der 2. Platz!", aber ein Stürmer der nicht mal auf dem Radar der niederländischen Nationalmannschaft erscheint, sollte einen deutschen Nationalspieler keine Konkurenz machen.
Aber ein halbes Jahr in der Heimat in Brasilien schienen Rink wieder fit zu kriegen. Schließlich hilft deutschen Nationalspielern nichts so sehr wie ein halbes Jahr am Strand in Brasilien zu entspannen spielen. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland spielte er zum ersten Mal richtig starken Fußball. Nach 10 Toren in 16 Spielen wurde Leverkusen Unterhachingen sei Dank Zweiter. Mal wieder...
Und so wurde er zur Sturmspitze der deutschen EM Offensive. Einer Offensive, die ein einziges Tor erzielen sollte... Paolo Rink war der einzige Angreifer, der in allen 3 Spielen in der Anfangsformation stand...
Und die Brasilianer drückten die Daumen, dass Paolo Rink sich bis zur nächsten WM im deutschen Kader halten würde... tat er aber nicht. Bayer Leverkusen setzte nur noch eine Saison lang auf Rink. Danach wurde er zunächst an den 1.FC Nürnberg verkauft. Eine Saison später kam es dann zur Weltpremiere: Ein deutscher Nationalspieler wechselt zu Energie Cottbus. Die Welt sagte "Das geht so nicht", Paolo Rink machte 12 Ligaspiele und Cottbus stieg als Tabellenletzter ab.
Wer dann dachte, Paolo Rinks Reisetour wäre auf dem Tiefpunkt angelangt... sie ging gerade erst los. Seine Bundesligakarriere war vorbei, aber seine Karriere ging in Zypern, Holland, Südkorea, wieder Zypern und Brasilien weiter. Insgesamt spielte er für 7 Vereine in 6 Jahren. Einen Einbürgerungsantrag hat in diesen Ländern keiner mehr für ihn gestellt. Auf den Ausbürgerungsantrag warten wir Deutschen bis heute noch...

Montag, 13. Juni 2011

Das werden wir unsern Kindern erklären müssen: Alexander Zickler

Alexander Zickler, 12 Länderspiele
Debüt18.11.1998 gegen die Niederlande

Nachdem die EM 2000 in den Sand gesetzt wurde, brach bei den Deutschen Panik aus. Wie extrem wurde diese Panik? Nun ja, Alexander Zickler wurde über Nacht zum Hoffnungsträger.
Zicklers Karrierebegin ist die Blaupause vieler junger und aufstrebender Deutscher Spieler. Nach seiner Debütsaison bei Dynamo Dresden wurden die großen Bayern auf ihn aufmerksam. Wie das bei 3 Toren passieren konnte, bleibt ein Rätsel, wahrscheinlich wollte Uli Hoeneß die 1,1 Millionen Euro Ablöse als seinen Beitrag zum Aufbau Ost abrechnen lassen...
Danach erging es ihm wie so vielen jungen Deutschen Talenten von Jan Schlaudraff bis Lukas Podolski: er konnte sich bei den Bayern nicht wirklich durchsetzen. Die ersten 4 Jahre durfte er zumindest noch regelmäßig ran, aber mehr als 9 Tore erzielte er in einer Saison nie. Und das als Bayern-Stürmer... wo selbst ein Mario Gomez in seiner schwachen Saison auf 10 Tore kommt.
Aber irgendwie verpasste Zickler dann im gegensatz zu all den andern jungen Talenten den Absprung. Dafür darf er sich 7facher Deutscher Meister und Champions League Sieger nennen. Als Rollenspieler, wenn überhaupt, aber Titel sind Titel.
Bezeichnender Weise wurde Zickler für die Deutsche Nationalmannschaft wichtiger, je kleiner seine Rolle bei den Bayern wurde. 14 Ligaspiele hat er vor der EM 2000 absolviert. Dennoch sollte er zum Held des Neuaufbaus werden. Beim Länderspiel gegen die Spanier gelangen ihm auch gleich 2 Tore. Nun muss man dazu erwähnen, dass diese Spanier erstens nicht mit der Mannschaft von heute zu vergleichen sind und zweitens noch nicht mal ihre Vorbereitung begonnen hatten...
Unglücklicher Weise sollten das seine einzigen Länderspieltore bleiben. So wurde aus dem Messias sehr schnell doch wieder nur ein einfacher Bauer. Ein Tumor am Rechten Schienbein verhinderte seine WM Teilnahme 2202. Weitere Verletzungen verhinderten, dass er wieder der alte werden konnte.
In der Saison 2005/06 fand Alexander Zickler dann endlich einen Verein und eine Liga, in der er glänzen kann. Der Verein war Red Bull Salzburg die Liga die höchstens zweitklassige Österreichische Bundesliga. Aber hey, insgesamt ist er 10 Mal Nationaler Meister geworden... Und als unsere Not am größten zu sein schien, war er unser Hoffnungsträger... zumindest für 90 Minuten...

Sonntag, 12. Juni 2011

Das werden wir unsern Kindern erklären müssen: Mike Hanke

Mike Hanke, Länderspiele: 11
Debüt8.6.2005 gegen Russland

Nur um zu beweisen, wie lange sich diese Phase in der Deutschen Nationalmannschaft hinzog. Mike Hanke gab sein Debüt erst 2005. Das Turnier, an dem er teilnehmen durfte, gilt im Allgemeinen als der Beginn der neuen Zeitrechnung. Dennoch war der erste Name, der fiel als ich mich mit einem Journalisten (lustiger Weise dem Journalisten, der den Spielbericht über das Sachsenpokalfinale geschrieben hat, die Welt (oder zumindest Leipzig) ist ein Dorf) über dieses Thema unterhalten habe: Mike Hanke.
Eigentlich steht es eher zur Debatte, ob Mike Hanke überhaupt Bundesligatauglich ist. Die wesentliche Leistung von Hanke vor seinem Nationalmannschaftsdebüt: Dieses Tor. Damit stand fest: dieses Schlitzohr brauchen wir. Falls es gegen Paraguay mit Jose Chilavert eine Standartsituation gegen uns gibt, haben wir den Konter... wie Chilavert ist schon in Rente? Damn...
Auf stolze 7 Bundesligator kam Hanke, bevor er in die Nationalmannschaft berufen wurde. Und ja, er spielte Stürmer. Und dann gab er sich selbst den Titel "Vollidiot des Jahres". Beim letzten Pflichtspiel der deutschen Nationalmannschaft vor dem Turnier im eigenen Land holte er sich eine Rote Karte ab. Theoretisch sollte er sich damit doch selbst disqualifiziert haben. Schließlich wurde er für die ersten beiden Gruppenspiele gesperrt... Und ein Kevin Kuranyi schoß im 4 Jahr hintereinander mindestens 10 Tore. So sieht die Bilanz eines zumindest brauchbaren Bundesligastürmers aus...
Es folgte die erste nicht nachzuvollziehende Nominierung der Ära Klinsmann/Löw (mittlerweile nimmt man so was ja einfach schulterzuckend zur Kenntnis) Und Mike Hanke durfte am Sommermärchen teilhaben. Als Bankdrücker... mit einer Einwechslung im bedeutungslosen Spiel um Platz 3... Er wurde quasi zur WM nominiert, weil er so schlecht war, dass er auf keinen Fall irgendwelche Ansprüche stellen kann...
Ein Jahr später reihte sich Hanke in der Liste Hannoveranischer Nationalspieler ein. Also in die Liste von Spielern mit um die 10 Länderspiele, für die Hannover so was wie die letzte Sackgasse werden sollte. 4 Millionen Euro Ablöse wurden für ihn bezahlt. Für einen Stürmer, der noch nie 10 Tore in einer Saison erzielt hat... Immerhin gelang ihm das in der ersten Saison zum bisher einzigen Mal... Aber schon nach der ersten Saison wechselte Hanke von der Rolle des jungen und aufstrebenden Stars zum alten und überbezahlten Frührentner. Spielanteile und Tore sanken drastisch. Immerhin kann er von sich behaupten, seine 2 Tore in der 2010er Saison an den letzten 2 Spieltagen einer einfach nur beschissenen Saison zu erzielen und somit dann doch direkt zum Klassenerhalt beizutragen.
Im letzten Winter (und damit ein halbes Jahr vor Vertragsende) schaffte Hannover es wirklich, ihn loszuwerden. Jetzt sollte der Spieler, der in Hannover nur noch für (zugegebener Weise extrem effektive) Kurzeinsätze gut genug war, in Mönchengladbach den Hoffnungsträger geben. Und man muss auch zugeben: Das hat funktioniert, Gladbach hat die Klasse gehalten.
Jetzt sind wir alle gespannt, wie die Karriere von Mike Hanke weitergeht und ob sie ihn noch in die 2. Liga führt... zurück in die Nationalmannschaft wird sie auf keinen Fall führen.

Samstag, 11. Juni 2011

Das werden wir unsern Kindern erklären müssen: Jörg Böhme

Jörg Böhme: Länderspiele: 10
Debüt: 29.05.2001 gegen Slowakai

Jörg Böhme wäre der perfekte Spieler für die aktuelle Schalker Mannschaft. Gegen 3 Tore in 2 aufeinanderfolgende Pokalfinale kann man kaum etwas sagen. Selbst Jefferson Farfan dürfte ein solche Quote nicht erreichen. Und im Gegensatz zu manch anderen großem Nationalspieler (hust hust Michael Ballack) hat er es im Saisonfinale gegen Unterhachingen geschafft das richtige Tor zu treffen... 2 Mal. Damit ist er offiziell Meister der Herzen. 3 Jahre auf Schalke waren auch der einzig wirklich bleibende Eindruck, den er in der Bundesliga hinterließ. Umrahmt wurden diese 3 Jahre von Lehrjahren und Frührente in Gladbach und Bielefeld. Alles in allem also eine ordentliche Bundesligakarriere, aber nichts, was einem zu höheren beruft.
Bei den Europsport Classics wird er das erste Mal in der Englischen Version auftauchen. Der in Deutschland zensierten, die das 1:5 der Briten in der Qualifikation zeigt. Eines dieser Spiele, die deutlich zeigten, dass etwas im Deutschen Fußball falsch läuft. (ich habe das gute Gefühl, dass dieses Spiel in dieser Serie nicht zum letzten Mal auftauchen wird... merkt euch einfach die Startformation...) Und wir gratulieren du bist dabei. Jörg Böhme spielte in diesem Desaster 90 Minuten.
Dennoch durfte Jörg Böhme, der als Offensivspieler in den 2 Jahren vor der WM genau soviele Tore wie Verwarnungen sammelte, mit nach Japan und Südkorea. Wobei man auch zugeben muss: 13 Socrerpunkte sind im Vergleich zu den Leistungen, die manch anderer gezeigt hat um sich für die Nationalmannschaft zu qualifizieren, echt ordentlich. Auch wenn er in Asien nicht zum Einsatz kam, heißt das: Jörg Böhme ist Vize-Weltmeister. Und steht damit theoretisch auf einer Stufe mit Uwe Seeler.
Das ist zwar praktisch ein Fakt, aber wenn ich solche Sätze auf meinem Bildschirm lesen würde, würde ich davon ausgehen, dass mein durchgedrehter Haushalt gegen mich rebelliert.... Ernsthaft: dieser Artikel versucht nur euch zu irritieren und wer jetzt ganz entspannt duschen geht...
Dass ein Jörg Böhme Vize-Weltmeister ist, bringt den gesamten Zynismus der Weltmeisterschaft 2002 auf den Punkt. Von dem Niveau um in solchen Turnieren weit zu kommen sollte so ein Spieler eigentlich weit entfernt sein.

Freitag, 10. Juni 2011

Das werden wir unsern Kindern erklären müssen: Thomas Brdaric

Thomas Brdaric: Länderspiele: 8
Debüt: 27.03.2002 gegen die USA

ach ja, Thomas Brdaric. Wo soll man eigentlich anfangen? Wie wäre es mit dem Fakt, dass Bradric 11 Bundesligatore erzielt hatte, bevor er für die Nationalelf nominiert wurde. Nicht in der Saison, sondern in seiner gesamten Karriere. Und er war bereits in seiner 4. Bundesligasaison. Zum Glück gibt es das Internet und in diesem geht nichts verloren. So findet man heute noch einen Stern Artikel, der den Test gegen die USA wegen der Nominierungen vpn Ingo Hertzsch und eben Bradric zu einer Farce erklärt. Beide Spieler sollten "durchschnittliche Bundesligaprofis" sein. Man könnte das auch bezweifeln.
Danach ging er den Weg, den so viele aufstrebende Nationalspieler in diesem Jahrtausend gingen: er wechselte zu Hannover 96. Die Niedersachsen schienen echt eine schwäche für dann zumeist ziemlich überteuerte Spieler mit weniger als 10 Länderspielen zu haben.
Aber Thomas Brdaric's Nationalmannschaftskarriere wurde nicht, wie bei vielen andern, durch den Wechsel nach Hannover beendet. Er durfte sogar mit zur EM 2004 fahren. Nach seiner ersten Saison, in der er mehr als 10 Tore erzielte. Total belanglose Statistik: Martin Max spielte seine 4 Saison mit mindestens 10 Toren, musste aber zuhause bleiben...
Und um im zweiten Gruppenspiel was zu bewegen, brachte Rudi Völler wirklich Thomas Brdaric. Es bewegte sich natürlich auch hinterher nichts. Aber Völlers Verzweiflung war quasi greifbar.
Als es dann für die Deutsche Nationalmannschaft auch nur annähernd wieder aufwärts ging, gab es für Thomas Brdaric zur allgemeinen Überraschung keine Verwendung mehr. Obwohl er auch weiterhin nicht viel weniger Tore erzielte. Dafür brachte er tatsächlich noch eine Musik-CD auf den Markt, die aber im Gegensatz zu dem Stern.de Spielbericht von Brdaric Debüt nicht mehr im Internet aufzutreiben ist. Was nur heißen kann, dass dieses Lied noch schlechter ist als Brdaric's Nationalmannschaftskarriere...

Donnerstag, 9. Juni 2011

Da doch auch in der Gegenwart zu viel Blödsinn passiert

kann ich nicht alles einfach unkommentiert lassen. Deswegen hier noch schnell die 50 Cent zum aktuellen Ligaalltag.
Lukas Podolski: Ich finde es schockierend, mit welcher Ruhe festgestellt wird, dass Lukas Podolski beim Länderspiel halt "kräftemäßig ausgezehrt" sei... WOVON DENN? Weil er alle 14 Tage mal ein ordentliches bis gutes Bundesliga (Heim-)spiel macht? Dass ein Mesut Özil nach 63 Saisonseinsätzen müde ist. Oder Phillip Lahm, der ja nun wirklich in jedem Spiel rechts die Bande rauf und runter läuft... aber Lukas Podolski? Weil er 16 Bundesligaspiele gemacht hat?

Jupp Heynckes und seine neuen Bayern. Wie lange ist es jetzt her, dass Rudi Völler für seinen Ex-Trainer die Hand ins Feuer gelegt hat und behauptet hat, der Mensch Jupp Heynckes würde in seinen 2 Jahren keinen Leverkusener nach München holen? Lange hat es jedenfalls nicht gehalten, jetzt wollen die Bayern Aturo Vidal holen.

Dennis Aogo: Es gibt einen Satz in der Kicker-Rangliste, der die Saison beim Hamburger SV so treffend zusammenfasst: "Er gehörte in einer schwachen HSV-Truppe noch zu den Besten. Aber es reichte nicht." (für die Rangliste... und wo wir schon dabei sind:

Heiko Westermann gibt im Kickerinterview (mal wieder) bekannt, dass er durchaus ein Führungsspieler sein kann und vorne weg marschieren will. Auch das zeigt die Probleme beim HSV mal wieder deutlich: Die Spieler reden alle davon, dass sie gut sind und wichtige Rollen übernehmen können, aber in den entscheidenden Momenten tauchen sie einfach ab und gehen mit unter. Sagen wir es so: Durch ein Kicker-Interview ist noch niemand zum Führungsspieler geworden...

Update: ich hätte den Kicker doch erst zuende lesen sollen...
In der FIFA wird jetzt endlich richtig aufgeräumt. Zumindest wird eine neue Kommision gegründet. Diese soll aus einem spanischen Tenor, einem ehmaligen FBI-Chef und dem US-Außenminister, der den Friedensnobelpreis bekam, obwohl er den Militärpuch von Augusto Pinochet unterstützt hat...  Das schlimmste an der Sache: 2 von diesem "Rat der Weisen" sind Amerikaner!!! Seit wann haben Amerikaner denn Ahnung von Fußball? Woher sollen die erkennen, ob Entscheidungen für den Fußballl gut oder schlecht sind? Die jubeln doch, wenn der Ball meilenweit über das Tor geht...

Das werden wir unsern Kindern erklären müssen: Tobias Rau

Tobias Rau, Länderspiele: 7
Debüt: 12.03.2003 gegen Spanien


Tobias Rau steht nochnal symbolisch für all die Spieler, die es auf beinah eine Hand voll Einsätze gebracht haben, aber nicht zu einem großen Turnier eingeladen wurden. Weiter Spieler auf dieser Liste wären solch illustre Namen wie Sven Kmetsch, Christian Nerlinger, Christian Rahn, Benjamin Latuh Michael Hartmann und Marco Engelhartdt, um nur einige Namen zu nennen.
Tobias Rau kommt immerhin auf 7 Länderspiele und war mehr als ein Freundschaftsspieler, den man einladen kann, wenn alle andern absagen. 4 Einsätze in den EM-Qualifikationsspielen stehen zu buche. Davon konnten sogar 2 gewonnen werden...
Was aber den Deutschen Fussball in diesen Jahren so treffend zusammenfasst ist der Wikipedia-Artikel zum diesem Spieler:
"Er begann seine Profilaufbahn 2000 in der Regionalliga bei Eintracht Braunschweig, ehe er 2001 zum Bundesligisten VfL Wolfsburg wechselte und dort zum Nationalspieler reifte."
In dieser Zeit "reifte" man zum Nationalspieler, wenn man 27 Ligaspiele macht und dabei auf 1 Torvorlagen kommt. Immerhin reichte das auch um die Bayern zu beeindrucken, die noch dringend einen Backup für Bixente Lizarazu brauchten. Völlig überraschender Weise setzte er sich nicht bei den Bayern druch. Noch viel überraschender Weise wechselte er nach 2 Jahren nicht nach Hannover, sondern zu Arminia Bielefeld...
Das wirklich faszinierende: der Deutschen Nationalmannschaft ging es richtig schlecht. Dennoch war die Nationalmannschaftskarriere als Bayern Bankdrücker vorbei. Überraschender Weise änderte sich das, als es wieder bergauf ging. Derzeit ist es überhaupt kein Problem bei den Bayern Bankdrücker zu sein und trotzdem Hoffnungs- und Leistungsträger in der Nationalelf... wie Miroslav Klose und vorher Lukas Podolski ausreichend bewiesen haben... vielleicht war doch nicht alles schlecht(er)...

Mittwoch, 8. Juni 2011

Das werden wir unsern Kindern erklären müssen: Lothar Matthäus

Das Mesut Özil sich das Jubeln über den Führungstreffer verkneift, sagt glaub ich alles über das Länderspiel aus... ich wusste gar nicht, das Özil auch halb Aserbaidschaner ist...
und woran erkennt man, dass das Transferfenster geöffnet wurde? Mladen Petric sitzt mal wieder auf gepackten Koffern.
also weiter mit meiner kleinen Serie
Lothar Matthäus, Länderspiele 150
Debüt: vor unserer Zeit

Ok, um das ganze richtig anzufangen: Loddar ist unser Rekordnationalspieler. Und er war unbestritten einer der besten Fußballer der frühen 90er Jahre. Gegen 2 Wahlen zum Fußballer des Jahres kann man eigentlich nichts sagen. Da muss man schon Sport1.de-User sein und Lionel Messi für überbewertet halten...
Dennoch steht Matthäus auch für die Verzweiflung der Deutschen Nationalmannschaft. Nur um mal zusammenzufassen, wie das ungefähr lief: Berti Vogts hatte eigentlich keine Verwendung mehr für Loddar. Matthias Sammer hatte ihn als besten Libero der Gegenwart abgelöst (was auch daran liegen könnte, dass die Deutschen 96 als einzige noch mit Libero antraten...) und der letzte große Erfolg wurde ohne den damals schon 35 jährigan Rekordnationalspieler.
1998 begannen dann die nie mehr endenden Verletzungen von Matthias Sammer und die erste Bild-Kampagne pro Matthäus, die ihn zurück ins Nationalteam brachten. Wahrscheinlich das erste "Danke schön" für sein "geheimes Tagebuch", mit dem er in der Bild Münchener Mannschaftsinterna veröffentlichte. Ein einfach nur überaltertes Team mit 4 Weltmeistern von 1990 verlor dann im Viertelfinale gegen Kroatien. Die logische Konsequenz dieser Erkenntnis: Der älteste dieser Weltmeister muss die Nationalmannschaft zur EM führen.
Aber es wird schlimmer, Loddar setzte sich vor der EM nach Amerika ab, weil ihn die Bayern nicht mehr wirklich wollten/brauchten. In Amerika glänzte er mit einem Englisch, dass noch Jahre später legendär ist. Anscheinend arbeitete er aber mehr an seinem Englisch als an seiner Fitness und kehrte in schlechter Verfassung zurück zur deutschen Nationalelf. Dennoch sollte er die deutsche Mannschaft zum Titel führen. Leider hätte man dafür den Lothar Matthäus vom legendären Jugoslawienspiel aus dem Jahre 1990 gebraucht... wobei nicht mal das stimmt: man hätte den Lothar auf dem Höhepunkt seines Schaffens gebraucht, um überhaupt die Vorrunde zu überstehen. So wurde diese zweifelslos großartige Karriere durch einen Dreierpack von Sergio Conceicao im letzten Gruppenspiel beendet... Für das Turnier (gemessen an den deutschen Ansprüchen) viel zu früh, für Lothars Karriere mindestens 2 Jahre zu spät.
Und der Fakt, dass dieser steinalte Matthäus, obwohl eigentlich nicht zu übersehen war, wie stark der Zahn der Zeit an ihm nagte, zum einzigen Hoffnungsträger dieser Truppe wurde, zeigt wie verzweifelt die deutsche Notionalelf war und wie wenige Talente in dieser Phase nachkamen.

Dienstag, 7. Juni 2011

Vollidiot der Woche: Julian Schieber

und ja, das bedeuted: Doppelpost...
Jeder, der den Montags-Kicker liest, kennt diesen Seitenfüller namens Kicker-Sartt11, wo jedem Fußballer die gleichen 11 Fragen gestellt werden. Und jeder, der ein Gedächtnis hat, das länger als 7 Tage hält, weiß auch, dass es auf die Frage "Wer ist für Sie die/der bedeutendste Deutsche?" schon einige grenzwertige Antworten gab. Aber Julian Schieber schießt den Vogel so was von ab. Ich zitiere:
"Dieter Bohlen. Egal. was er macht, er ist lustig anzuschauen und unterhält mich bestens. Er hat mit seiner Musik und seinem Entertaiment unglaublich viel erreicht und viel geleistet."
Ich schiebe sowieso schon mehr als genug Hass auf Dieter Bohlen. In meinen Augen ist er ein arrogantes Arschloch, das auf perverseste Art und Weise mit den Träumen der Jungen Menschen sein Geld verdient. "Deutschland sucht den Superstar" lautet der Name seiner Sendung. Superstars sind für mich Menschen wie Michael Ballack oder um ein für mich praktischeres Beispiel zu nennen Thomas Gottschalk. Leute, deren Namen und Gesichter ich wiedererkenne, selbst wenn ich "Wetten dass...?" nicht sehe oder mich nicht für Fußball interessiere.
Dieter Bohlen spielt jungen Menschen vor, dass sie mit der Hilfe seiner Show die große Karriere machen könnten. Das Geld macht die Sendung aber nicht mit Musik, sondern mit den Emotionen der jungen Menschen (die wiederum auch dumm genug sind, ihm das zu glauben). Diese prostituieren sich quasi für ihre 15 Minuten des Ruhms. (ernsthaft, checkt den Thomas D. Song zu dem Thema, er trifft den Nagel auf den Kopf...) Superstar ist von denen keiner geworden... und um zurück zum Thema zu kommen:
Für Julian Schieber ist der Mann, der dafür sorgt, dass diese Ausbeutung funktioniert, der bedeutendste Deutsche. Nicht etwa Franz Beckenbauer, der immerhin zweifellos für den Deutschen Fußball großes geleistet hat... oder Angela Merkel, die immerhin dieses Land regiert... oder Helmut Kohl, der als letzter Deutscher für den Friedensnobelpreis im Gespräch war...
"Hallo, ich bin Julian, mein Horizont reicht von Fußball-Feld bis zu RTL und ich bin der Vollidiot der Woche..."

Das werdem wir unsern Kindern erklären müssen: Ingo Hertzsch

Ingo Hertzsch, Länderspiele: 2
Debüt: 15.11.2000 gegen Dänemark 

ok, Ingo Hertzsch passt eigentlich nicht wirklich in diese Reihe. Er wird nämlich nie bei bei den ursprünglich angesprochenen Eurosport Classics auftauchen, da er nie ein großes Turnier gespielt hat. Und so wirklich bleibende Eindrücke hat er auch nicht hinterlassen... wenn man jedenfalls Ingo Hertzsch und Nationalmannschaft googlet... findet man zumindest keine Bilder... Am Ende ist Hertzsch das Äquivalent eines Patrick Helmes im Jahre 2010: Zu diesen Freundschaftsspielen zu den extrem ungünstigen Zeitpunkten, wo eigentlich keiner will und jeder irgendwelche Wehwehchen hat, lädt man solche Spieler ein...
6 Jahre als Stammspieler in Hamburg waren auch schon die Karrierehighlights... danach kam ein Wechsel zu den Leverkusenern, die damals immerhin mit dem "wir spielen jetzt den großen Bayern-Rivalen" dran waren... für die war er dann allerdings auch nicht gut genug und zog nach einem Halben Jahr über Frankfurt weiter nach Kaiserslautern. Beide Vereine stiegen mit ihrem Nationalspieler am Ende ab.
Aber der eigentlich Grund für Ingo Hertzsch Nominierung ist ein anderer: Er beendete vor wenigen Tagen seine Karriere. Und wie es sich für einen richtig großen Spieler (siehe auch van der Saar, Edwin) gehört, gab es einen richtig großen Abschied. Man könnte sogar behaupten: Ingo Hertzsch erzielte das wichtigste Tor im wichtigsten Spiel der Vereinsgeschichte seines Arbeitgebers! Nur leider war der Arbeitgeber Rasenball Leipzig und das Spiel das Finale im Sachsenpokal. Dafür findet man wenigstens nach ewigen suchen eine Leipziger Internetzeitung, die sogar ein Foto von diesem Meilenstein präsentiert...

Montag, 6. Juni 2011

Neue Serie: Das werden wir unseren Kindern erklären müssen

Da das Länderspiel gegen Österreich abgesehen von der Mario Gomez besiegt seine Dämonen und die Deutschen haben mal wieder mehr Glück als Verstand kaum Material liefert...
hier die wesentlichen Nachrichten: Auf diesem Blog wird quasi morgen eine neue Serie starten. Sie hört auf den wunderbaren Titel: "Das werden wir unseren Kindern erklären müssen."
Da wären wir auch direkt bei der Deutschen Nationalmannschaft. Diese hat zweifellos eine große Geschichte (und nein, ich werde nicht die Sportfreunde Stiller verlinken um diese Geschichte zu untermalen) und eine Goldene Zukunft vor sich. Dennoch kommt sie direkt aus einer sehr sehr dunklen Episode in ihrer Geschichte. So dunkel, dass zwischen dem EM Titel 1996 und dem Finaleinzug 2008 kein einziges Europameisterschaftsspiel gewonnen hat. Ja, das bedeutet das Oliver Kahn bei all seinen Erfolgen nie ein Spiel bei einer Europameisterschaft gewonnen hat.
Natürlich blendet die WM-Finalteilnahme (Man Vergleiche Paraguy, USA und Südkorea einfach mal mit den Mannschaften, die der Deutschen Mannschaft bei der WM 2010 im Weg standen... wenn man eine Definition für Losglück im Duden nachschlägt, erscheint da diese Grafik.) 2002 die Wahrnehmung ein wenig, aber die Deutsche Nationalmannschaft war trotz all ihrer Erfolge 10 Jahre lang richtig schlecht. Aber man muss ja zugeben, dass die richtigen Schritte eingeleitet wurden und die Jugendförderung mittlerweile greift.
Dennoch führt diese Epoche bei mir zu folgenden Gedankenexperiment: Ihr sitzt in 10 bis 15 Jahren mit euren Kindern vor dem Fernseher und seht auf Eurosport Nationalmannschafts-Classics. Und euer mit der Generation-Götze aufgewachsener Balg sitzt verwundert vor dem Bildschirm und fragt euch mit großen Augen: "Papa, warum haben solche Vollpfosten in UNSERER Nationalelf gespielt? Die sind doch voll schlecht..."
Und damit ihr dann gut vorbereitet seid, wird dieser Blog euch jetzt schon all diese Nationalspieler vorstellen. Ich werde sie nicht konsequent in einer tabellarischen Reihenfolge auflisten (allein schon weil ich nicht genau weiß, wie lang diese Liste am Ende wird), aber je tiefer wir in die Materie vordringen, um so "größer" wird die Bedeutung dieser Nationalspieler... oh und ja, ich weiß schon wer am Ende Meister dieser Generation wird....

Freitag, 3. Juni 2011

Vorschau: Deutschland - Österreich

Was schreibt man eigentlich zu so einem Spiel? Entsetzt stellt man fest, dass Belgien - Türkei wichtiger ist. Fest steht: Die Türkei als einzig wahrer Konkurent für die EM-Qualifikation hat sich bisher so schwach präsentiert (inklusive Niederlage in Aserbaidschan), dass die restlichen Qualkifikationsspiele quasi zu Testspielen verkommen. Selbst wenn die Deutsche Nationalmannschaft, wie sie es in solchen Fällen gerne macht, einen Gang rausnimmt und den einen oder anderen Punkt liegen lässt... 5 Punkte Vorsprung kann man kaum noch verspielen.
So kann Lukas Podolski in Ruhe weiter an seiner Legende als Rekordnationalspieler arbeiten. Lustig ist, dass selbst Lukas eigentlich nur von seinen Länderspiel-Leistungen die Zitat "-von wenigen Ausnahmen abgesehene- gut und konstant" waren, spricht. Wenn kümmert es, dass Podolskis Leistungskurve nach dem Schaefer-Rücktritt ganz steil nach unten zeigte?
Andre Schürrle dürfte den aussichtslosesten Konkurenzkampf aller Zeiten führen. Durch gute Leistungen im Klub kann er nicht an Podolski vorbeikommen, die sind ja irrelevant. Und in wichtigen Spielen wird Jogi Löw nicht auf seinen Poldi verzichten. Und ein Wechsel nach Leverkusen hilft in der Beziehung ganz sicher nicht...
Wo wir schon bei Beziehungen sind: nach Christian Träschs Verletztung dürften wir eine Premiere erleben: der erste Nationalkader unter Jogi Löw, der ohne (Quoten)-Stuttgarter auskommt. Was der Mannschaft eher gut tun dürfte...
Immerhin, im Sturm "vertraut" Jogi diesmal Mario Gomez. Genau an dem Ort, wo er vor 3 Jahren so krass versagt hat... immerhin kann der seine Dämonen im persönlichen 1 gegen 1 besiegen.
Am Ende erwarten alle einen Sieg der Deutschen. Selbst die Österreicher... wären mit einem Punkt schon mehr als zufrieden...

Mittwoch, 1. Juni 2011

Hall of Shame: Eintracht Frankfurt 2010/11 (Die Rückrundenedition)

Herzlichen Glückwunsch: wir haben das erste Team gefunden, dass als Kollektiv in die Hall of Shame aufgenommen wird.
Ein einfacher Blick auf die Rückrundentabelle reicht: 8 Punkte und 7 Tore in 17 Spieltagen. In der Bundesliga, wo die Spieler 5 Tage die Woche trainieren. Und wo dann im zweifelsfall solche Tore fallen. Ja, die stärkste Aktion der gesammten Rückrunde des eindeutigen und einzigen Torjägers war es, den Ball einfach zu verpassen...
A propos Theofanis Gekas: Wenn der nur eine seiner Großchancen gegen Werder Bremen, wo er 5 mal alleine vor Tim Wiese steht, oder Bayern München, wo er quasi auf der Torlinie angespielt wird, nutzt...
Das bezeichnenste an dieser Rüclrunde: selbst der schon im allgemeinen als am schlechtesten besetzte Konkurent FC St.Pauli, dem auch noch die gesamte Viererkette ausgefallen ist und der mit einer Oberliga Abwehr (und Marius Ebbers im Angriff) antreten musste... spielte eine bessere Rückrunde als Eintracht Frankfurt.
Genau genommen kommt nur eine Mannschaft an diese Rückrunde ran und selbst die hat ein Tor mehr erzielt: Tasmania Berlin.
Und all das nach einer Hinrunde, in der die Eintracht everybodys darling war. Die Sportschau wollte (zugegeben an Spieltagen an denen sie Mainz und Dortmund nicht zeigen konnten) zu DER Überraschungsmannschaft der Saison machen. Oka Nikolov wurde zum besten Torwart der Bundesliga hochgejubelt und ins Aktuelle Sportstudio eingeladen. Und ja, Manuel Neuer hat dieses Jahr Bundesliga gespielt...
Und nach dieser sicherlich richtig guten, aber von den Medien doch übertrieben gehypten, Hinrunde kam dann der brutale Absturz. Selbst ein Motivator wie Christoph Daum konnte diese Mannschaft nicht wiederbeleben... Dazu kommen Fanausschreitungen, die im Zerstören einer hochmodernen Kamera mündeten...
Und als Sahnehäubchen auf dieser Rückrunde kommt dann der Platzverweis von Marcel Titsch-Rivero nach 30 Sekunden in seinem Bundesliga Debüt am letzten Spieltag. Dieser letzte Akt beweist nur: Eintracht Frankfurt hat in dieser Rückrunde alles versucht. Aber alles ist grandios Fehl geschlagen. Und dafür gibt es jetzt einen Platz in der Hall of Shame...
Aber hey, jetzt spricht Armin Veh, der erst das Wolfsburger Meisterteam ins Mittelmaß geführt hat und dann eigentlich in Hamburg seine Karriere beenden wollte, davon richtig einzukaufen und keine Fehler zu machen. Und er will diese Mannschaft zusammenhalten und mit ihr den Aufstieg in Angriff nehmen. Das macht doch Mut.