Montag, 27. Juni 2011

Das werden wir unseren Kindern erkläern müssen: Marko Rehmer

Marko Rehmer: Länderspiele 35
Debüt2.9.1998 gegen Malta 

Marko Rehmer steht symbolisch für die Vereinspolitik von Hansa Rostock in den 90er Jahren. Es wurden junge Spieler (meistens mit Berliner Wurzeln) in Rostock zu Bundesligaspielern ausgebildet und dann für einige Millionen weiterverkauft. Olivier Neuville und Stefan Beinlich sind die Highlights dieser Politik. Rene Schneider (Mitglied meiner All-Time "schlechteste Transfers von Michael Meier" Liste) und Viktor Agali sind die Negativbeispiele, die in anderen Vereinen nie wirklich einen Fuß auf die Erde brachten.
Marko Rehmer ist irgendwo in der Gesunden Mitte. Nach seinen immerhin 3 Jahren in Rostock wechselte er zurück nach Berlin zu Hertha BSC. Nationalspieler war er da schon. Jetzt sollte er Teil des Großen Angriffes des Hauptstadtklubs sein. Ja, genau, dieser große Angriff, der um Klanghafte Namen wie Alex Alves aufgebaut wurde und an dessen Ende Hertha komplett Pleite in die 2. Liga abgestiegen ist. Der große Angriff, an den sich der VfL Wolfsburg hätte erinnern können, als sie Dieter Hoeneß zum Manager des Neuaufbaus gemacht haben. Aber zurück zu Marko Rehmer:
Für den Abstiegskampf mit Hansa Rostock war er gut genug. Wahrscheinlich hätte er auch bei einem Mittelklasseklub wie Eintracht Frankfurt mitspielen können. Aber um einen großen Angriff zu starten... die Champions League wurde jedenfalls jedes Jahr verpasst. In den 4 Champions League Spielen, die er in seiner ersten Saison bestreiten durfte, holte Hertha einen Punkt. Marko Rehmer machte nie mehr als 25 Spiele pro Saison. In seinem besten Jahr sammelte er 4 Scorerpunkte. Vorne weg marschieren sieht irgendwie anders aus.
Die Nationalmannschaftskarriere sieht irgendwie ähnlich aus. 6 Jahre lang war Marko Rehmer dabei. 2 Turniere hat er gespielt. Bei der Euro 2000 konnte er in den letzten beiden Gruppenspielen nicht mehr die Wende bringen. Es ist auch irgendwie interessant, dass selbst bei den Erfolgloseren Fußballern der Nationalmannschaft die EM-Teilnahme 2000 nirgends als Erfolg verbucht wird. Bei dem schon oft genug verlinkten 5:1 der Engländer ging er mit unter. In den Playoffs gegen die Ukraine sogar einmal getroffen. Dennoch fanden die wirklich wichtigen Spiele immer ohne ihn statt. Eine Halbzeit im Achtelfinale gegen Paraguay waren der absolute Höhepunkt. Danach war er beim Vize-Titel nur noch Zuschauer.
Marko Rehmer war ein solider Bundesliga Spieler, vom dem leider sowohl bei der Hertha als auch im Nationalteam mehr als das erwartet wurde.

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