Ausgangslage: Here we go again. Zum 2. Mal in 3 Jahren versucht die Hertha den Betriebsunfall Abstieg zu reparieren.Und nur um zu beweisen, dass sie aus ihren letzten beiden Abstiegen nichts gelernt haben... ist die allgemeine Sprachreglung, dass nur 7 Vereine besser sind als die Berliner. Mit dem Abstieg wird man garantiert nichts zu tun haben. Wenn man die eigenen Möglichkeiten wirklich ausschöpft, startet man nächste Saison halt in der Europa League... Genau so wie 2009/10 und 2010/11... Wenn ihr den Eindruck habt, dass die Hertha aus den letzten 2 Abstiegen nichts gelernt hat, seid ihr nicht allein...
Wen werden sie vermissen? Da geht das Problem auch schon weiter: Die Hertha ist 2 Mal abgestiegen... und den einzigen wirklich Leistungsträger, den man in dieser Zeit abgeben musste, war Raffael. Alle anderen Abgänge (die prominentesten sind Patrick Ebert und Andreas Ottl) wollte man quasi auch los werden. Was nach einem Abstieg auch nicht ungewöhnlich ist... aber das viel größere Problem:
Wer soll's richten? Thomas Kraft, Levan Kobiashvili, Maik Franz, Roman Hubnik, Fabian Lustenberger, Ronny, Adrian Ramos und Pierre Michelle Lasogga... das sind 8 Spieler, die schon nachgewiesen haben, dass Abstiegskampf mit ihnen eine ernst zunehmende Option ist. Natürlich sind sie alle 2 Jahre älter... Was aber in den Fällen Kobiashvili und Franz nicht unbedingt hilft. Natürlich hat die Hertha in der 2. Liga einige junge Talente eingebaut. Aber von denen war nur einer gut genug für unsere abgespeckte U21... Und die Jungs können nicht davon ausgehen, dass sie in Krisenzeiten vernünftig geführt werden...
Leischtungschträgscher: Michael Preetz. Machen wir uns nichts vor: Wer Otto Rehagel als Bundesligatrainer reanimiert... hat eigentlich seine letzte Patrone verschossen. Und das Preetz eigentlich kein guter Bundesligamanager ist, hätten einen nach der Lucien Favre Entlassung auffallen können... Seine wohl am besten ausgebildetste Fähigkeit ist das Vergraulen von Erfolgstrainern... Und das obwohl diese wahrscheinlich mehr mit dem Erfolg zu tun hatten, als er selbst. Dass Preetz die Hertha souverän durch die garantiert kommenden Krisen führen kann, glaubt er doch selbst nicht. Bleibt also die Hoffnung, dass Jos Luhukay wirklich ein guter Trainer ist... aber das dachten wir von Markus Babbel vor 2 Jahren auch... Oh und nur so nebenbei: Bisher hat Luhukay 2 komplette Bundesligasaisons überlebt. Ich sag's ja nur...
Best Case Szenario: Endlich bewegt sich was in Berlin. Also nicht bei der Hertha... aber bei der Union. Die Hertha spielt halt genau die Saison, von der auszugehen war: Die Jungen Talente gucken sich irritiert um, weil ihnen alles zu schnell geht... und die Veteranen gucken entsetzt zurück: "Wie jetzt, du willst Hilfestellungen von MIR? Ich bin doch selber überfordert!" Aber am Ende steht schon vor der Relegation fest, dass zumindest eine Berliner Mannschaft nächste Saison erstklassig spielen wird. Nach einem Stadtderby um den Einzug in die erste Liga wird die Relegation endlich abgeschafft und die Berliner kriegen endlich bodenständigen und ehrlichen Bundesliga-Fußball... dafür müssen sie halt in die Alter Försterei...
Worst Case Szenario: Es ist doch zum Heulen. Die Hertha spielt genau die Saison, von der auszugehen war. Sie stehen 33. Spieltage immer genau über den Strich... Aber am letzten Spieltag dürfen sie nicht nur die Meisterfeier der Dortmunder miterleben... trotz 3 Punkten und 5 Toren Vorsprung vor dem Spieltag stürzt man noch auch Platz 17 ab... Noch viel Schlimmer: Union Berlin scheitert in der Relegation an 1899 Hoffenheim. Und bevor die Hauptstadt wieder von Bundesligafußball träumen darf, wird der Flughafen fertig gestellt.
autsch, ist das ahnungslos. acht spieler werden überhaupt genannt, von denen vier keine große rolle im kader spielen. leistungsträger wie brooks, pekarik, niemeyer oder kluge kommen gar nicht vor, noch weniger die vernünftigen neuzugänge wie etwa hosogai. dass die starke jugendarbeit endlich auch mal früchte trägt (schulz, brooks, holland, mukhtar etc.), wird lässig abgetan. das komplexe preetz/favre/babbel-thema wird auf die dümmlichsten schlagzeilen eingedampft. und dann dieser "ehrlicher"-fußball-käse. in berlin gibt es zwei vereine mit fantastischen und unglaublich treuen fans - wobei die von hertha bunter und weltoffener sind als die eingeschworene köpenicker ostfamilie. "ehrlichen" fußball, was immer das sein mag, gibt es in beiden berliner stadien zu sehen.
AntwortenLöschenDas ist überspitzt und übertrieben... wie alles in diesem Blog. Gerade die Best Case-Worst Case Szenarios...
AntwortenLöschenIm Wesentlichen sage ich ja nur: so einfach, wie die Beteiligten tun, wird es diese Saison für die Hertha nicht.