Mittwoch, 17. Juli 2013

Saisonvorschau: Eintracht Braunschweig

Ja, es sind nur noch 22 Tage, bis es wieder richtigen ordentlichen Fußball gibt... es ist also höchste Zeit, sich Gedanken zu machen, wie die Saison ausgehen wird. Auf geht's:

Ausgangslage: Kommt euch das irgendwie bekannt vor? Eine gewachsene Mannschaft kommt endlich in der Bundesliga an. Spiele wie Ken Reichel waren schon dabei, als Eintracht Braunschweig schon mit einem Bein in der Viertklassigkeit stand. Hoffnungsträger wie Dennis Kruppke, Dominique Kumbela, Ermin Bicakcic und Timo Perthel wurden von der Bundesliga eigentlich schon gewogen und als zu leicht befunden. Für sie ist es die allerletzte Chance in der Bundesliga einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen... Und mit Thorsten Oehrl wurde sogar der Hoffnungsträger für die Offensive aus Augsburg verpflichtet. Yapp, Eintracht Braunschweig ist die neue Fortuna aus Düsseldorf.
Und wenn sie überhaupt eine Chance haben wollen (und nicht direkt zum neuen Fürth zu werden), muss ihre Saison auch erst mal genau so losgehen, wie die der Düsseldorfer: Voll euphorisiert müssen sie einen herausragenden Saisonstart hinlegen, damit sie wenigstens ein ordentliches Punkte-Polster haben, bevor sie feststellen: Hey, eigentlich sind wir gar nicht soo gut... Und dann müssen sie hoffen, dass das Punkte-Polster bis zum Ende reicht.

Wen werden sie vermissen? Hmm... lasst mal sehen... Florian Dick, Chris Löwe, Mohamadou Idrissou, Mato Jajalo, Daniel Halfar, Anthony Ujah und Torsten Matuschka. Die haben natürlich alle noch nie für Braunschweig gespielt. Aber es sind allesamt Spieler, deren Saison schon an diesem Wochenende beginnt. Und es sind die Gegenspieler, gegen die man sich nachgewiesener Weise durchsetzen könnte.

Wer soll's richten? Ein Jamaikaner der für Kanada beim Gold Cup aufläuft... Ein Augsburger Auslaufmodell... Und 2 Torhüter, die eigentlich schon in der 2. Liga nicht gut genug waren... Je genauer man hinschaut, um so mehr droht den Braunschweigern das Fürther Schicksal. Denn wie die Fürther setzen sie darauf, dass ihre Spieler den Sprung in die erste Liga schon verkraften werden... Und wirklich besser besetzt als die Fürther sind sie nicht... von daher lautet die Antwort auf die ursprüngliche Frage wohl: Die Aufstiegseuphorie!!!

Leischtungschträger: Werden Torhüter Marjan Petkovic oder Daniel Davari für den einen oder anderen Patzer sorgen? Bestimmt. Werden die Innenverteidiger Deniz Dogan und Bicakcic von ihren Gegenspielern vorgeführt werden? Sicherlich mehr als ein Mal. Werden Dramir Vrancic und Omar Elabdellaoui sich denken: Boah, geht das hier aber schnell... und warum ist der Ball schon wieder weg? Garantiert. Und werden sich Kruppke und Kumbela fragen, warum das Gegnerische Tor auf ein Mal so weit weg steht? Jede Woche mindestens ein Mal... Man hat sich halt dafür entschieden, dass man an seinen Aufstiegshelden festhalten will... und so lange für diese Entscheidung nicht am Ende die falschen den Kopf hin halten müssen, ist das auch alles in Ordnung.

Best Case Szenario: Sie haben sich wirklich Mühe gegeben. Gegen die großen Bayern haben sie nur 7 Gegentore kassiert... in beiden Spielen. In Dortmund haben sie sogar einen Punkt entführt, der den Borussen am Ende zur Meisterschaft fehlt. Und auf Schalke hat man sogar gewonnen... leider im DFB Pokal, wofür es in der Liga keine Punkte gibt. Und so scheitert man am Ende ganz knapp an der Relegation. Was aber kein Problem ist. Kumbela bleibt ein Held und Thorsten Lieberknecht weiterhin der Cheftrainer. Die Mannschaft wird von den Fans weiterhin als die Beste seit der Meistermannschaft 1967 gefeiert. Und nächstes Jahr geht es halt wieder gegen die Gegenspieler, gegen die man sich durchsetzen kann...

Worst Case Szenario: Oh du schöne Aufstiegseuphorie. Wie weit du doch eine Mannschaft tragen kannst. Der verschworene Haufen, der den Vereinsnamen wirklich zum Motto erhebt, erobert die Bundesliga im Sturm. Man braucht ziemlich schnell ein Fernglas um den Relegationsplatz noch zu erkennen... und zwar von oben. Und nachdem der Klassenerhalt am 27. Spieltag quasi gesichert ist, bricht noch mal eine richtige Euphoriewelle aus: Am ende Stürmen die Braunschweiger auf Platz 7. Was dank des DFB Pokalfinales Schalke - Leverkusen für die Europa League reicht... Das Problem: Genau an der Stelle kippt die Stimmung. Denn jetzt gehen alle in Braunschweig davon aus, dass dieser Erfolg ja wiederholbar sein muss. Und so wird Thorsten Lieberknecht im Herbst 2014 entlassen... weil seine Arbeit halt jahrelang zu gut war...

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