Dienstag, 12. Juli 2011

Das werden wir unseren Kindern erklären müssen: Christian Wörns

Platz 3: Christian Wörns Länderspiele: 66
Debüt22.4.1992 gegen die Tschechoslowakei 

Wenn es einen Spieler gibt, der beweist, dass die Deutsche Nationalmannschaft im neuen Jahrtausend noch viel zu alten Trends hinterher lief... ist es Christian Wörns. Allein schon, dass er seine Debüt 1992 gegen die Tschechoslowakei gab, sollte alles sagen. Gerüchteweis hat sich dieses Land sofort aufgelöst, nachdem sie mitbekommen haben, wie sehr sie durch das Länderspieldebüt von Wörns gedemütigt wurden.
Christian Wörns Nationalmannschaftskarriere war gefühlt öfters vorbei als sie richtig am Laufen war. Nachdem er bei der 92er Europameisterschaft im Kader stand, wurde er hinterher 3 Jahrelang komplett ignoriert. Danach wurde er 1996 NICHT Europameister. Erst als es danach dann mit der mit der Nationalmannschaft bergab ging, wurde Christian Wörns wieder gebraucht. Christian Wörns hartes und mit Rot bestraftes Einsteigen im WM-Viertelfinale, gefolgt von Jürgen Kohlers "Warum werden eigentlich immer wir Deutschen bestraft?" Zitat, war eine der ersten Fußball-Erinnerungen, die sich in mein Gehirn brannten. Auch wenn das Foul in der ersten Einstellung nicht so böse aussah, nachdem die Wiederholung eingespielt wird, gibt selbst der DEUTSCHE Kommentator zu, dass es ein berechtigter Platzverweis war.
Christian Wörns durfte sich danach beim Confed Cup in Mexiko blamieren dafür kämpfen, dass Deutschland 2006 eine WM (ohne ihn) austragen darf und wurde vor der Europameisterschaft 2000 aussortiert. Was für seine Bewertung eher ein Vor- als ein Nachteil ist. Dass er sich danach wieder rankämpfte, nur um beim ,ja, ich verlinke es immer wieder gerne, legendärem 5:1 Sieg der Engländer  seine Chance auf die WM zu verspielen. Wobei das auch nicht ganz korrekt ist. Wenn wir über die gesamte WM Quali so gepunktet hätten, wie mit Christian Wörns (1 Punkt in 2 Spielen und das 2. Spiel war gegen Finnland...), hätten wir es nie bis nach Asien geschafft.
Das eine brauchbare Turnier hat er also nicht gespielt. Erst zur WM 2004 wurde er dann wieder Stammspieler. Nur um zu beweisen, dass es für die deutsche Nationalmannschaft, eigentlich unvorstellbar, aber trotzdem möglich, weiter bergab ging.
Vor der WM 2006 zeigten Jürgen Klinsmann und Jogi Löw dann am Beispiel Christian Wörns zum ersten Mal, wie lange sie Spieler hinhalten und wie gut sie die am Ende rausekeln können. Und der größte Schock an der Geschichte: Schon damals beschwehrte sich Michael Ballack über diese nicht-Nominierung. Das mag im Falle eines Christian Wörns unlogisch erscheinen, aber wenigstens war er in seiner Haltung konsequent. Dass das 2006er Turnier ohne Wörns dann zur großen Party (die dann noch eine Handball-Party und den Versuch einer Frauen-Fußball-Party nach sich zog) wurde, muss ich euch wahrscheinlich nicht erklären.

Christian Wörns war ein Verteidiger der ganz alten Schule. Ein Verteidiger, der Jens Nowotny und Jürgen Kohler brilliant aussehen ließ. Und er war eigentlich schon oft genug raus aus der Nationalmannschaft. Da aber oft genug festgestellt werden musste, dass es keine besseren Deutschen Verteidiger gibt... musste er immer wieder ausgegraben werden...
Und jetzt, als Bawful Bonus Feature des Tages, hier der Link zu einem Scheiss-Fussball-Comic, der die Karriere von Christian Wörns ganz gut zusammenfässt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen