Mittwoch, 4. April 2018

Karl-Heinz Rummenigge ist ein schlechter Verlierer

Welch schockierende Erkenntnis... Die für die regelmäßigen Besucher dieses Blogs bestimmt völlig überraschend kommt...
Schließlich hat Kalle schon nachgewiesen, dass er an Niederlagen auf dem Fußballplatz gerne mal ein Jahr lang knabbert... und sich dann, was die Faktenlage betrifft, eher auf Augenhöhe mit der AfD bewegt, als mit seriöser Problembewältigung...

Und jetzt... hat der auf ein Mal eine Schlacht als Funktionär im Kampf um das 50+1 verloren... Wie fies von der DFL... da muss man sich natürlich sofort "geistig ein Stück von verabschieden"...
Wobei man da den Rummenigge ein wenig in Schutz nehmen muss... der kommt halt aus Bayern... und da heißt Demokratie halt: Wie bestimmen alles so, wie es der CSU am besten passt... Und das seit 60 Jahren... da kann man gerne mal verdrängen, das eine Demokratie eigentlich anders funktioniert...

Dabei spricht Kalle sogar viele richtige Dinge an... also ja, die DFL hat ein das Grundproblem, dass sie für 36 Profiklubs die möglichst beste Entscheidung treffen muss... und von diesen 36 spielen nur 7 international... (Davon 5 gewollt, die anderen beiden müssen halt teilnehmen...) Da kann es durchaus passieren, dass die anderen 29 (also die deutliche Mehrheit) Entscheidungen treffen, die für diese 7 ungünstig sind... Demokratie hieß ursprünglich halt mal: Wir entscheiden so, wie es die meisten und nicht die Reichsten wollen...
Und es ist durchaus auch möglich, dass bei solchen Veranstaltungen falsche Entscheidungen getroffen werden...

Dass Rummenigge allerdings Andreas Rettig "Populismus" vorwirft... ist eigentlich das Eingeständnis seiner Niederlage: Diese Schlacht hat er halt verloren. Deswegen ist er jetzt beleidigt.

Ganz ehrlich: Sowohl Rettig als auch Rummennigge sind... Politiker. Oder Lobbyisten. Oder beides, was ja mittlerweile geht. Solchen Leuten Populismus vorzuwerfen, ist absurd. Da kann man auch seinen Spielern vorwerfen, dass sie schwitzen... Und ja, das ist eine Hagen Rether Referenz: Aber das ist doch der Populist! Nein, das ist der Demagoge!

Dabei weiß Rummenigge selber doch ganz genau, dass Populisten ein vorhandenes Machtvakuum gerne ausnutzen um ihre Interessen durchzusetzen. Also seine Lobbyvereinigung hat ja genau dasselbe gemacht, als es im Zuge des Fifa Korruptionsskandals einen Interimspräsidenten bei der Uefa gab... und deswegen muss der 4. der Bundesliga jetzt nicht mehr in diese doofe Qualifikation, an der man scheitern könnte... Wie gesagt: Rummenigge weiß ganz genau, wie man dieses Spiel spielt. Er ist jetzt nur persönlich beleidigt, dass ein Mal im Leben andere das mit ihm gemacht haben, was er sonst immer mit ihnen durchzieht.
Und wenn ihr euch mal die letzten Aussagen von Rummenigge durchlest (folgt einfach den Links oben...), dann ist das eine Aneinanderreihung von Populistischer Kackscheiße.
Das werfe ich ihm ja noch nicht mal vor. Der Mann ist ein Spitzenfunktionär, der versucht seine Position auszunutzen um die Stimmung möglichst in die Richtung seines Vereins zu drehen. Es ist quasi seine Aufgabe ein Populist zu sein. Genau so wie es das, mit anderen Zielen, die Aufgabe vom Rettig ist.
Und da sich in den Deutschen Medien niemand traut ihm zu widersprechen oder kritisch nachzufragen, ist es "Populistische Interviews zu geben" halt seine beste Option.
Aber anderen den Vorwurf zu machen, weil sie dieselbe Taktik in ihrem Spezialgebieten anwenden... ist genau genommen albern...

Ehrlicher Weise müsste Rummenigge folgendes sagen: Ich habe die besagte Liga-Versammlung unterschätzt. Ich hätte da selber aufkreuzen sollen und keinen Mittelsmann schicken, der bei dieser Diskussion anscheinend vollkommen versagt hat. Das war mein Fehler, damit müssen wir jetzt arbeiten.
Und ja, Rummenigge wäre genau die Person gewesen, die man als Gegenpool für Rettigs Schauspiel gebraucht hätte. Und der uns dann in einer hitzigen Debatte ein wirkliches Spektakel geliefert hätte. Halt mal so einen richtigen Diskurs mit 2 Leuten auf Augenhöhe, die Versuchen die Stimmung in ihre Richtung zu drehen. Mit cleveren Redebeiträgen auf beiden Seiten... So wie man das von früher aus dem Bundestag kannte... Und so, wie die beiden es jetzt hinterher in den Medien machen... nur halt in Live, mit offenem Visier und Ergebnis.

Eigentlich ist das ja sogar was gutes... denn es stärkt indirekt die Rolle der DFL und seiner Tagungen... ich sag das mal so: Wenn die sich das nächste Mal treffen, werden Rummenigge und die 2 Vereine, die gar nicht anwesend waren, dabei sein. Rummenigge wird sich entsprechend vorbereiten... denn anscheinend werden auf diesen Sitzungen doch wichtige Dinge entschieden. Zu denen man nicht irgenjemanden schicken sollte, von dem der gemeine Fußball Fan noch nie was gehört hat. Und das wertet die DFL-Tagung definitiv auf, selbst wenn die Entscheidung in Sachen 50+1 beim nächsten Mal überdacht werden sollte...

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