Oder anders ausgedrückt: Endlich eine Normale Gruppe.
Am Kopf stehen die Franzosen, die sich berechtigte Hoffnungen auf den Titel machen dürfen... Und bei denen alles andere als ein Gruppensieg und danach dann das erreichen des Viertelfinales eine Endtäuschung wäre. Danach soll ja immer die Tagesform gelten...
Dass lediglich (wie mir TheRinger.com heute erklärte und die Statistik ist faszinierend) 7 von 77 teilnehmenden Nationen jemals den WM Titel gewannen... 7 unterschiedliche Titelträger in 20 Ausgaben... da gibt es ja in der Bundesliga mehr Abwechslung... (enttäuschende Feststellung: in den letzten 21 Jahren sind mit Kaisserslautern, München, Dortmund, Bremen, Stuttgart und Wolfsburg nur 6 unterschiedliche Teilnehmer Meister geworden... damn...). Aber nur so zum Vergleich: bei einer Europameisterschaft gab es in 15 Turnieren 10 unterschiedliche Titelträger... weil es alle 12 Jahre einen absurden Gewinner wie Dänemark 92 gibt... oder Griechenland 2004 und Potugal 2016... bei einer WM... also wenn man dann noch bedenkt, dass Uruguay und selbst England ihre Titel weit vor der Moderne geholt haben, wird das Feld der Titelanwärter sehr schnell erstaunlich dünn... Dazu nimmt Italien dieses Jahr nicht mal teil...
Da fällt einem auf, die dumm es eigentlich ist eine Vorschau zu schreiben... im Wesentlichen geht es doch im gesamten Turnier nur darum, wer aus dem Quintett Frankreich, Deutschland, Spanien, Argentinien und Brasilien ins Halbfinale kommt. Und welcher Überraschungsaußenseiter da reingrätscht um dann auszuscheiden. Normaler Weise würde natürlich noch Italien dazugehören... und absurder Weise die Niederlande, die es erschreckend regelmäßig (6 Mal) unter die besten 4 schaffen... und das ohne jemals zu gewinnen. Wenn man diese Namen gehört hat, kennt man 80% aller Halbfinalteilnehmer der WM Geschichte... das ist schon ein ziemlich elitärer Kreis. Trotz des offensichtliche Ausgangs entwickelt so ein Turnier immer noch eine extreme Wirkung... und zwar auch schon vor den Halbfinalen. Was natürlich einerseits daran liegt, dass man aus 7 Mannschaften schlecht ein Halbfinale basteln muss und jemand auf der Strecke bleibt... und dieser "jemand" (siehe Spanien vor 4 Jahren oder Frankreich 2010 und 2002) scheitert ab und zu auch mal in der Gruppenphase... und ja, im Wesentlichen gucken wir die zu 60% um nicht zu verpassen, wer sich so richtig blamiert...
Und die restlichen 40% bestehen aus der einen Mannschaft, die überraschend das Viertel- oder im dann schlimmsten Fall sogar das Halbfinale erreicht... obwohl man die spätestens da eigentlich nicht mehr sehen will. Und um den nächsten Superstar bei seinem Durchbruch zu erleben. Aber irgendwie schafft es die Fifa, das als große Emotionen zu verkaufen...
Und da bin ich ja selbst voll dabei... und studiere die Namen...
Aber ja, Frankreich ist einer der wenigen, wo sich das wirklich lohnt. Die hätten eigentlich vor 2 Jahren Europameister werden müssen und sind seit dem nicht schlechter geworden. Und klar, dieses Turnier soll noch nicht der Höhepunkt des Schaffens werden. Aber das klingt eher wie eine Drohung für die nächste EM als wie ein Ruhekissen für dieses Turnier.
Die andern 3 Teilnehmer spielen dann im wesentlichen aus, wer gegen Argentinien im Achtelfinale ausscheidet... Falls alles nach Plan läuft... Aber dennoch lohnt es sich ihnen zuzuschauen.
Das eigentlich interessanteste aus Sicht eines Scouts (denn sein wir ehrlich, taktisch wird bei einer WM nie mehr sonderlich viel passieren...) sind ja Spieler wie Christian Eriksen. Denn der darf sich jetzt als unumstrittener Superstar einer Mannschaft präsentieren... eine Rolle, die bei Tottenham andere übernehmen. Es ist dann immer faszinierend, wie solche Spieler mit solchen herausragenden Rollen umgehen.
Peru zeigt dann nebenbei schon vor dem Turnier dem Anti-Doping Kampf den Mittelfinger... im Hanf-Hemd, weil es so schön passend ist... Und natürlich wissen wir alle nicht, ob Paolo Guerrero wirklich gedoped hat oder nur zu viel Tee in den Anden getrunken hat. Im Wesentlichen hat der CAS gerade entschieden, dass Dopingsperren nicht so wirklich relevant sind, wenn man nur penetrant "Och bitte lasst mich doch" sagt... Das sind doch echt gute Voraussetzungen...
Oh und Australien spielt mit. Mit Beert van Marwijk, der selbst die Holländer eher treten als spielen ließ... Und die immer noch auf Tim Cahill hoffen, der bereits vor 4 Jahren zu alt für den Scheiß war... Es gibt ja immer diese sympathischen Außenseiter, die ein Turnier berreichen... Australien gehört irgendwie nicht dazu...
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