Dienstag, 20. Mai 2014

Ein Pfostenschuß in der 123. Minute der Nachspielzeit...

Nur um mal festzuhalten, wie eng die Relegation für die 2. Liga war... Darmstadt schoss sich in der 121 Minute zum Aufstieg... und Bielefeld traf kurz darauf nochmal den Pfosten... knapper kann eine Relegation nicht ausgehen...

Wobei mir in dem Moment ein Gedanke kam: Könnte man die Relegation nicht wenigstens ein wenig fairer gestalten?

Nach 6 Jahren Relegation werden die Zahlen langsam eindeutig: Es setzte sich nur 2 Mal der Zweitligist durch. (überraschende Erkenntnis: In der Zweitliga-Relegation setzte sich die Höherklassige Mannschaft nur ein Mal durch... huh?). Von einem fairen Wettbewerb zu reden, fällt da schon schwer... Weil der Zweitliga-Dritte halt nicht Spieler vom Kaliber eines Ilkay Gündogan, Marco Reus, Roman Neustädter, Raffael, Adrian Ramos,  Roberto Firminio, Kevin Volland, Hakan Calhanoglu oder Pierre Michelle Lassogga in seinen Reihen hat... Wer solche Spieler als Zweitligist in seinem Kader hat, wird (wie Hertha BSC Berlin meistens erster... mit deutlichem Abstand.

Der Zweitligist geht also mit einem deutlichen Nachteil (der sich am ehsten durch die Fernseh-Millionen und den dadurch wesentlich größeren Lizenspieleretats ausdrückt...), der sich offensichtlich auch nicht durch die erfolgreiche und euphorisierende Saison ausgleichen lässt... Die Schere zwischen 2. und Bundesliga geht einfach immer weiter auseinander... Beispiel gefällig: Das letzte Mal, dass keiner der 2 1/3 Aufsteiger sofort unter den letzten 3en landete, war in der Saison 2008/09. Dagegen waren am Ende hoffnungslos überforderte Aufsteiger wie St.Pauli, Düsseldorf, Fürth und Braunschweig eher die Regel. Und wer will wirklich daran glauben dass sich Paderborn an der Stelle eher der Ausnahme aus Augsburg und Mainz anschließt...

Zurück zur Faireren Relegation: Wie wäre es denn, wenn man der Mannschaft, die de facto etwas geleistet hat, einen Vorteil gibt? Z.B. in dem man eine Verlängerung ausschließt und am Ende bei Gleichstand der Unterklassige Verein in die höhere Liga darf. Wenn ihr mich fragt, wäre dass das Mindeste. Hey, der Gedanke kam mir in der 110. Minute der Verlängerung und hätte in diesem Moment beiden Relegations-Teilnehmern ihren wohlverdienten aber verwehrten Aufstieg ermöglicht.

Noch besser fände ich es ja, wenn der Unterklassige Verein  in die Relegation mit einem 1:0 Vorsprung starten würde. Würde das den sportlichen Wettkampf verzehren? Bestimmt. Aber der Fakt, dass selbst Paderborn nach ihrem Aufstieg den Etat von 6,2 auf 14 Millionen austockt, beweist doch, dass der Wettbewerb eh verzerrt ist...

Und um sportliche Fairness geht es ja bei der Relegation eh nicht. Es geht um zusätzliche TV Millionen. Und die würden auch fließen, wenn der Zweitligist das Spiel mit einer 1:0 Führung beginnen würde...

Aber hey, wer diesen Blog schon länger verfolgt, wer kennt meine grundlegende Ablehnung der Relegation und der weiß, dass ich eigentlich dafür wäre, die unterklassige Mannschaft mit einem 9:0 Vorsprung starten zu lassen... aber ich bin ja trotz meiner Anti-Haltung in der Lage konstruktive Vorschläge zu machen... Deswegen endet dieser Beitrag auch mit einem Tocotronic Lied:

1 Kommentar:

  1. Geb ich dir grundsätzlich definitiv recht. Die Regelung derzeit dient natürlich der Spannung und Vermarktung, gegenüber der früheren Aufstiegsregelung ist sie aber eine klare Benachteiligung für das unterklassige Team. Die 1:0-Idee sagt mir nicht so zu, die Idee mit der ausgeschlossenen Verlängerung dafür sehr wohl. Da das aber einen Spannungsverlust und potentiell verlorene Zeit für die Käufer der Rechte bedeutet, kann ich es mir (leider) kaum vorstellen. Ich fände auch interessant: Nur EIN Spiel - immer im Stadion des unterklassigen Teams. So ist Fairness hergestellt, es gibt einen Heimvorteil, der genutzt oder nicht genutzt werden kann, potentiell Verlängerung oben drauf. Nachteil: In einem Spiel statt in zweien ist das Glück ein stärkerer Faktor.

    Liebe Grüße,
    Der Abstauber

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