Montag, 17. August 2015

Worst of des "Welcome to the Bundesliga" Wochenendes

Als wären wir nie weg gewesen...

Das ist zumindest die Erkenntnis vom Freitag Abend: Direkt in der ersten Halbzeitanalyse diskutieren wir zum ersten Mal über die Auslegung des passiven Abseits... Und vor allem gibt "Vollzeitexperte" Mehmet Scholl zu, dass er von Fußball und vor allen von den Regeln gar nicht so viel Ahnung hat. Willkommen in Deutschland, dem wohl einzigen Land, wo man als Experte keine Ahnung haben muss...

Aber es ging ja direkt weiter: Nach 49 Minuten hätte Emir Spahic bereits zum ersten Mal in seinem neuen Trikot vom Platz fliegen müssen. Auch hier gilt: alles beim alten. Aber irgendwo in den wiedergefundenen Unterlagen von Peter Knäbel steht halt, dass das genau der Mann ist, der dem HSV gefehlt hat...
Und hey, es haben sich ja auch gewisse Fortschritte gezeigt: Immerhin dauerte es dieses Mal ganze 69 Minuten, bis man völlig auseinander brach. Und dementsprechend kassierte man auch "nur" 5 Tore und nicht 8.
Und hey, am Ende hielt man das Meisterschaftsrennen sogar länger offen, als man das vorher geglaubt hätte... Und ja, in einer imaginären Blitztabelle übernahmen die Bayern erst in der 87. Minute die alleinige Tabellenführung. Also ungefähr 86 Minuten später als erwartet. Das einzige, was mich an der Stelle überrascht... ist ja der Fakt, dass Pep Guardiola in diesen 86 Minuten nicht ein Mal hingerichtet worden ist... ich meine, der brauchte 87 Minuten um 5 Tore gegen den HSV erzielen zu lassen... als Bayern-Trainer... in einem Heimspiel. Was für eine unwürdige Leistung...

Aber hey, die eigentliche Glanzleistung des HSVs wollen wir an der Stelle nicht unter den Tisch fallen lassen: Das entscheidende Tor zur Tabellenführung (und zum eigenen letzten Tabellenplatz) gab mit Matthias Ostrzolek ein Hamburger... Und damit liefert man auch den endgültigen Beweis ab: Als Hamburger fällt man lieber in die Embryohaltung zurück als wirklich Widerstand zu leisten...

Wo man allerdings dann doch merkt, dass die Bundesliga eine Sommerpause hatte... ist die Samstags-Nachmittags-Konferenz... zumindest in der ersten Halbzeit. Schließlich vielen in der ersten Halbzeit insgesamt 4 Tore... 2 davon waren richtig schön... also abgesehen davon, dass man gegen Marcel Heller durchaus auch mal einen Zweikampf führen kann... und dass das andere Traumtor von Theo Gebre Selassie erzielt wurde... ins eigene Tor... am treffendsten beschrieb er es selbst: "So ein Lupfer ist nicht einfach. Wenn ich das versuchen würde, würde es nie gelingen."
Bleiben also die 2 Tore vom Spiel Leverkusen - Hoffenheim. Wovon eines von Stefan Kießling erzielt worden ist... der ja bekannter Weise gegen Hoffenheim sogar dann ein Tor zugeschrieben bekommt, wenn er am Kasten vorbeischießt.
Die allgemeine Reaktion auf die erste Halbzeit war ein "Da fehlt halt noch die Feinjustierung..."
Das wirklich faszinierend: Letztes Jahr begann der Bundesliga-Samstag statistisch gesehen genau so. Ebenfalls mit 4 Toren in 5 Halbzeiten. Anscheinend braucht der durchschnittliche Bundesligist wirklich 45 Minuten um auf Betriebstemperatur zu kommen. Und anscheinend hilft einem da eine Vorbereitung auch nur bedingt weiter.

Raul Bobadilla: Da lobt man den ein Mal... und dann fliegt er zum 2. Mal in Folge vom Platz... vor allem in einer: "Hey, ich habe heute Nachmittag noch was anderes vor" Aktion... in der es formell auch noch Freistoß für Augsburg gab... was Bobadilla natürlich nicht davon abhielt den nächsten Gegner auf Hüfthöhe anzuspringen... obwohl er bereits verwarnt war...

Und ja, wegen der ersten Gelben Karte führen wir zum ersten Mal in der neuen Saison die klassische Debatte, ob man für den Armeinsatz im Gegnergesicht unbedingt Gelb zeigen muss... anders ausgedrückt: Das einzige, was dieses Wochenende fehlte, war ein Handspiel im Strafraum... in einem entscheidenden Moment (schließlich reklamierte Rafihna in München ein Mal auf Handelfmeter, anstatt einfach im 5 gegen 3 ein weiteres Tor zu erzielen...). Oh und natürlich die Torlinientechnologie, die an diesem Wochenende ebenfalls keiner brauchte... und höchstwahrscheinlich niemand brauchen wird, aber es ist gut, dass wir die haben...
Wobei wir an der Stelle festhalten müssen: Vor dem Freistoß, der am Freitag zum 1:0 führt, war der Ball im aus... Was für ein Skandal!!! Vor allem, wo wir jetzt doch die Technik haben um festzustellen, ob der Ball über der Linie war oder nicht! Wenn wir die schon haben, sollten wir sie auch in allen kritischen Phasen anwenden!!! Und ja, diese Argumentation wird irgendwann noch mal ernsthaft vorgetragen werden...

Roy Beerens: Wo wir schon bei dummen Aktionen sind. Beerens hat sich anscheinend die Aktion von Bobadilla genau angeguckt und sich gedacht: Hey, das kann ich viel besser als du...

Mevlüt Erdinc: Es ist ja auch nachvollziehbar, dass alle Verantwortlichen in Hannover auf die ganzen anderen Szenen hinweisen... aber der gemeine Fußballfan wird sich nur an den erbärmlichen Elfmeter erinnern.

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