Oder: alles bleibt wie es war.
Natürlich ist es gerade DAS beherrschende Thema: Bayern kauft Borussia Dortmund auf. Im Gesamtpaket für 550 Millionen...
Und die logische Konsequenz: Die Dortmunder Funktionäre sind sauer. Repräsentativ sei hier Joachim Watzke zitiert: "Ich habe vor dem FC Bayern immer sehr viel Respekt gehabt, ihnen teilweise Bewunderung entgegengebracht. Im Moment fällt mir das etwas schwerer."
Aber wenn Watzke das Werk der Bayern wirklich bewundert hat, dann durch die Augen eines 11 Jährigen Jungens. So naiv, dass ihn die derzeitige Entwicklung überraschen könnte, kann ein erfolgreicher Vereinspräsident doch gar nicht sein. Oder hat er ihn das Gerede über die Angst vor Spanischen Verhältnissen wirklich abgenommen? Am Ende hatte Jürgen Klopp gleich den meisten Durchblick, als er eher von Schottischen Verhältnissen gesprochen hat...
Was die Bayern gerade machen ist keinesfalls innovativ. Aber sie haben es perfektioniert. Nur werden halt die Summen jedes Mal etwas größer. Aber die letzte ernstzunehmende "Nervensäge" Werder Bremen kann auch ein Lied davon singen, wie es ist, wenn die Bayern bei einem wildern.
Miroslav Klose, Claudio Pizarro, Valerien Ismael und sogar Tim Borowski holte man sich vom direkten Konkurrenten. Und nur der Vollständigkeit halber: Mit Mario Gomez holten sie sich auch einen Schlüsselspieler eines weiteren Deutschen Meisters für viel Geld. Einzig der VfL Wolfsburg kann von sich behaupten, dass ihr Einbruch ohne ein wildern des Rekordmeisters zustande kam...
Bayer Leverkusen wurde noch nicht mal Meister. Trotzdem mussten sie Lucio, Michael Ballack, Ze Roberto und Robert Kovac Richtung München ziehen lassen... Wie schon bei den Bremern in relativ kurzer Zeit.
Der Generation Otto Rehagel wurden in Bremen Mario Basler und Andreas Herzog abgenommen. Den Gladbachern (obwohl deren Aderlass Richtung Real Madrid größer war) Karl Del'Haye und Lothar Matthäus... Und immer flossen für die Zeit unglaublich hohe Ablösesummen. Was gar nicht wie ein Vorwurf klingen soll, denn die Bayern können es sich halt leisten. Mit den 3 Titeln im Landesmeisterpokal unter der Generation Beckenbauer, Müller, Hoeneß und Breitner (die Jungs waren zwischen 74 und 75 so etwas wie das Barca von heute: abgesehen vom Europameister Titel haben die alles gewonnen...) haben sie sich eine Basis geschaffen, die sie bis heute munter ausbauen. Und sie können es sich halt auch leisten, bei der Konkurrenz einzukaufen um diese klein zu halten. Gleichzeitig war der einzige Leistungsträger, der auf dem Zenit seines Schaffens den FC Bayern verlassen hat, Michael Ballack. Und den haben sie dann versucht klein zureden.
Was jetzt passiert, ist also wenig innovativ. Aber es ist halt auch ein verdammt erfolgreiches (und verdammt sicheres) Erfolgskonzept. Überraschender wäre es, wenn Bayern wirklich bei Mario Götze aufhören würde und sich nicht noch Lewandowski und Reus holt.
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