Dienstag, 12. April 2011

Ich bin der perfekte Bayern Trainer

Ja, wirklich. Zumindest Spaß werden sie mit mir auf jeden Fall haben.
Aber ganz ehrlich: der Bayernvorstand hat genau so viel Schuld am Scheitern Louis van Gaal wie er selbst. Einen Trainer, der eines der erfolgreichsten Jahre der Vereinsgeschichte (und das Champions League Finale ist nun mal bei den finanziellen Möglichkeiten der Engländer, Real Madrid und Barcelona was besonderes) muss ich doch ganz anders stützen. Wenn der im Trainingslager sagt: "Ich setzte auf Thomas Kraft" dann sage ich doch auch öffentlich: "Der Trainer hat viele großartige Talente gefunden und gefördert. Ich nenne einfach mal Holger Badstuber und Thomas Müller. Wegen seiner Nase für Talente kamen wir so weit. Wenn er in Thomas Kraft ein ähnliches Talent sieht, stehen wir voll hinter ihm."

Stattdessen wurde von Tag eins so getan, als wäre es nicht Hans-Jörg Butt, also ein durchschnittlicher Bundesligatorwart, sonder Oliver Kahn persönlich, den er da auf die Bank setzt. Und jetzt die ganze "Scheiße" an Thomas Kraft festzumachen ist dem Jungen gegenüber einfach nur unfair (Mir geht gerade wieder die "Ich würde nie jemanden persönlich Schaden wollen" Haltung von der Manuel Neuer Debatte ein: Genau das tut er gerade, ob sich der Kraft von diesen Aussagen erholen wird und noch eine Chance auf eine Bundesligakarriere bekommt... (Obwohl Michael Rensing die ja auch bekommen hat... irgendeiner wird sich finden.))
Und ganz ehrlich: Die "Scheiße" ging doch hinten spätestens los, als Lucio verkauft wurde. Oder noch früher, als Daniel van Buyten als Abwehrchef geholt wurde... Aber solange Louis Erfolg hatte, war das alles egal.
Was uns zu der nächsten dreisten Lüge (jetzt wäre das Plakat angebracht) von Uli Hoeneß bringt: "Erfolg ist etwas, aber Spaß machen ist das andere." Ich hab mal eine Neuigkeit für alle: Erfolg ist alles beim FC Bayern. Selbst wenn man als Wunsch-Konzepttrainer, der langfristig etwas aufbauen soll, kommt. Und die harten Fakten belegen es. In den letzten 15 Jahren hat ein Trainer eine Titellose Saison überlebt. Ottmar Hitzfeld im Jahr 2002. Und der holte vorher 3 Meisterschaften und die Champions League. Die anderen Trainer, die es sich nach der Wende unter Hoeneß erlauben konnte, keine Titel zu holen: Jupp Heynckes und Erich Ribbeck 91 und 93. Sicherlich kein Zufall, dass Heynckes jetzt vor seinem dritten Trainerjob bei den Bayern steht... Und Erich Ribbeck... ja, ich bin auf irritiert...

Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster: Wenn die Bayern Torwarttalent und Trainer im Winter gestützt hätten, wären die Bayern heute auf Champions League Kurs. Die Bayern-Fans haben zumindest das richtiger gemacht, als ihr Vorstand. Stellt euch vor, die hätten in der Phase auch noch Neuer gefordert...
Aber immerhin kann ich mich jetzt wieder dem Hoeneß-Bashing widmen, damit ist mein Universum wieder im Reinen...

1 Kommentar:

  1. DANKE!

    Endlich mal jemand der meiner Meinung ist ...ich stimme mit allem was du geschrieben hast uneingeschränkt zu. Aber Hoeneß hat nicht nur Lucio rausgeekelt, er hat auch einen Haufen Geld (12 Mio.) für Breno bezahlt und noch ein paar andere Flops gelandet. Kraft ist nur das Bauernopfer in der Geschichte und v.Gaal hatte schon lange erkannt, dass man mit Hoeneß als Präsident nicht ungestört arbeiten kann.

    Was die erwähnten Saisons ohne Titel unter Ribbeck angeht: Das war vor 18 bzw. 20 Jahren, da war der FC Bayer noch nicht der FC Hoeneß und da konnte er nicht einfach mal so einen Trainer entlassen.

    Was mir schon seit einiger Zeit, vor allem aber seit Anfang der Saison aufgefallen ist, ist diese Alleinherrscher-Mentalität von Hoeneß, die nach der Sache mit den "Lügner-Plakaten" jetzt ja wohl einen grotesken Höhepunkt erreicht hat.

    Nebenbei: Wie siehts denn mal mit einer Prognose zu den Absteigern aus ...5 Spieltage vor Saisonende bietet sich das doch an, oder?

    AntwortenLöschen