Ausgangslage: Borussia Mönchengladbach ist derzeit wohl DER Weiterbildungsverein Europas... Was halt faszinierend ist... also wenn euch die Medien etwas von "Der neuen Fohlen Elf" erzählen... vergesst bitte nicht, dass ganze 3 Spieler (Patrick Herrmann, Tony Jantschke und Tsiy William Ndenge) wirklich Gladbacher Fohlen sind... Der Rest sind junge Talente, die Gladbach als den nächsten wichtigen Schritt in ihrer Entwicklung ansehen...
Max Eberl hat sich da echt eine Nische geschaffen. Denn das man in Gladbach deutlich besser wird, haben ja sowohl die Spieler als auf die anderen Vereine mitbekommen... Also Chelsea London wird zeitnah keine interessanten Spieler an den HSV mehr ausleihen, aber an Gladbach? Gerne wieder. Ein Matthias Ginter hätte sich für beinah jeden Verein in Deutschland entscheiden können... Aber er verzichtet aufs Internationale Geschäft oder den Abstiegskampf und wechselt nach Gladbach... als 2. amtierender Weltmeister... Vincenzo Grifo verzichtet ebenfalls auf das eine Jahr Europa League, weil ihm ein Wechsel nach Gladbach trotzdem mehr bringen könnte...
Wer soll es richten? Das liegt natürlich hauptsächlich an einem Mann: Max Eberl. Dass der das Angebot als Handlanger von Uli Hoeneß und ohne großen Aufwand Titel zu erringen um in Gladbach sein Werk weiter voranzubringen... auch wenn es wahrscheinlich nie in einem Titel enden wird... Ist eine der ganz großen Überraschungen der letzten Jahre. Da entscheidet sich jemand gegen das Geld und gegen die Titel... aber für die Liebe.
Und Eberl ist halt einer dieser Manager, denen man mittlerweile blind vertrauen kann... der bei Beliebtheitsumfragen selbst Angela Merkel schlagen könnte... Und zwar nicht nur in Gladbach.
Dazu hat er mit Dieter Hecking den Gegenentwurf zum Jugendwahn gefunden: Den wohl einzigen aktuellen Bundesligatrainer, der sich nach einer Entlassung keine Sorgen ums nächste Angebot machen muss... Um mal eine absurde Zahl in den Raum zu werfen: 14 von 18 Bundesligatrainern haben vor ihrer derzeitigen Anstellung nie einen Bundesligisten in leitender Position geführt. Die Ausnahmen sind Hasenhüttl (seine 2. Station), Gisdol (ebenfalls mit seiner 2. Chance), Breitenreiter (der seine 3. Chance schon "nur" bei einem Zweitligisten bekam) und eben Hecking... Der bei seinem 5. Bundesligisten unter Vertrag steht... nur um mal zu verdeutlichen, wie schnell sich das Trainerkarussell derzeit wirklich dreht: Die jungen Leute werden bewusst verpflichtet, bekommen höchstens 2 Chancen und dann kommt der nächste Junge... die gute alte Armin Veh, Felix Magath oder Peter Neururer Trainerkarriere, in der man gefühlt überall mal war, wird es heutzutage kaum noch geben... Früher war das die Regel. Und Hecking wirkt da wie ein Relikt aus einer vergangenen Zeit.
Wen werden sie vermissen? Das ist ja genau die Vereinsphilosophie: Wenn niemand weg wechseln würde, hätte man definitiv was falsch gemacht...Mahmoud Dahouds Wechsel schmerzt im ersten Augenblick. Aber einen Dahoud nicht gehabt zu haben hätte mehr weh getan. Und Dahoud war ja auch schon "nur" der Granit Xhaka Ersatz. Jetzt will man mit Denis Zakaria den nächsten groß machen. Und sich darauf verlassen, dass man den 2019 dann vermissen wird. Gladbach wird dann Probleme bekommen, wenn sie es nicht mehr schaffen, interessante Leute weiterzubilden...
Leischtungschträgscher:In Gladbach? Also wie lange kann man den auf dem "Stefan Effenberg wollte Eberl mal enthaupten" Pferd noch rumreiten... Ich meine, Eberl hat seit dem ein Angebot der Bayern abgelehnt und Effenberg war mal Trainer in Paderborn... ist nicht so gut gelaufen... Aber ganz ehrlich: Seit diesen Tagen ist gefühlt nichts mehr passiert in Gladbach...
Best Case Szenario: Von wegen Loyalität... die Bayern haben einfach nicht genug bezahlt... muss ganz Mönchengladbach entsetzt fest stellen, als Max Eberl sie Richtung Paris St.Germain verlässt. Was soll daran so gut sein? Nun ja, das eigentliche Genie Steffen Korell wird befördert und nicht mehr durch Max's Arbeit eingeengt und behindert. Gladbach wird 2020 Meister.
Worst Case Szenario: Abnutzungserscheinungen? So was gibt es doch nicht bei einem Manager. Dieses Jahr hatte man einfach nur Pech... Mit Verletzungen, Schiedsrichterentscheidungen, den Platzverhältnissen, dem Regen, der Sonne... aber am Management kann das nicht gelegen haben... das versuchen sich die Gladbacher zumindest nach ihrem überraschenden Abstieg einzureden... Aber Eberl hat seine Magie anscheinend wirklich verloren... bis sie dass allerdings gemerkt haben, stehen sie mit einem Bein in der Dritten Liga...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen