Dienstag, 25. Oktober 2011

was wurde eigentlich aus den Jungen Wilden?

man könnte jetzt eine Pokal-Vorschau machen, immer fleißig auf die Außenseiter setzen und hinterher bei dem einem Fall, wo man richtig liegt, behaupten, man hätte es ja vorher gewußt... oder man macht was "vernünftiges"...

Der VfB Stuttgart hat sich zu so etwas wie einem Elite-Ausbildungs-Verein entwickelt. Was unter anderem daran lag, dass sie schon vor Dortmund und Schalke einfach pleite waren und diesen Weg gehen mussten. In den letzten 10 Jahren gab es 2 Generationen von "Jungen Wilden" die entweder bis in die Champions League oder sogar bis zum Meistertitel stürmten. Keine schlechte Bilanz. Vor allem, wenn man bedenkt, was aus den Stuttgarter Himmelsstürmern geworden ist... Und wenn die alle in Stuttgart geblieben wären... hätte der VfB jetzt eine richtig geile Mannschaft... oder auch nicht...

Mit Phillip Lahm und Mario Gomez haben 2 Spieler den "Absprung" zum FC Bayern geschafft. Damit haben sie schonmal aus rein fußballersichen Aspekten alles richtig gemacht... Menschlich... nun ja... Dazu kommt noch ein Sami Khedira, der nach einer starken WM auf einmal zu Real Madrid musste und sich dort entgegen jeglicher Erwartung sogar durchgesetzt hat...

Der Rest... Kevin Kuranyi wurde auf Schalke mehr geduldet als geliebt...8 Bundesligasaisons in Folge mit mehr als 10 Toren muss man erstmal bringen. 52 Einsätze in der Nationalmannschaft klingen auch nicht schlecht... Dennoch durfte er irgendwie nur bei den verkackten EM Turnieren wirklich mitspielen und wurde am Ende von Jogi Löw viel zu früh ausgemustert... Und Nationaler Meister wird er wohl nie werden... dennoch hatte er nach Lahm und Gomez wohl die beste Karriere nachdem er Stuttgart verlassen hat...

Aliaksander Hleb wechselte zum großen FC Arsenal und auch der konnte sich dort sogar durchsetzen. Leider wollte er nach 3 Jahren weiter zum FC Barcelona und seit dem wird er als Leihspieler herumgereicht...

Bei Thomas Hitzlesperger stellten die Stutgarter selber fest, dass er eigentlich gar nicht so gut ist... Um seine Nationalmannschaftskarriere zu retten (Weil Hitzlesperger aus irgendwelchen Gründen einer der Löw-Lieblinge ist, der trotzdem im Verein spielen muss), wechselte er erst nach Italien, dann zurück nach England. Mittlerweile hofft er darauf, dass Felix Magath ihn wieder aufbauen kann, aber selbst das sieht eher schlecht aus...


Ioannis Amanatidis war letzte Rückrunde der Sturmführer der harmlosen Eintracht Frankfurt. Aber immerhin mitreißende Interviews hat er gegeben. Am Ende wollte Frankfurt ihn nur noch loswerden...

Chrisitan Tiffert hat sich letzte Saison völlig unerwartet nach 2 Jahren in der 2. Liga als Führungsspieler beim 1.FC Kaiserslautern geoutet...

Andreas Hinkel ist froh, dass wenigstens der SC Freiburg glaubt, dass er ihnen in der Verteidigung helfen kann... auch wenn er in seinen 2 Spielen 2 teure Kopfballduelle verloren hat...

Serdar Tasci ist als einziger immernoch da, was irgendwie auch kein all zu gutes Zeichen ist... Seine Nationalmannschaftskarriere scheint mit 24 schon beendet zu sein...

Roberto Hilbert ist mittlerweile in der Türkei angekommen, einer Liga in der man sich nicht wirklich sicher sein kann, ob die Spiele wirklich gespielt werden, oder doch von vorne herein verschoben sind...

Christian Gentner hatte den Absprung eigentlich schon geschafft, ist auch nochmal als Stammspieler Meister geworden, hat dann aber den Fehler gemacht zurückzukommen. Jetzt wird er recht schnell ausgepfiffen und sitzt nur noch auf der Bank...

Danijel Luboja träumt immernoch vom ganz sicher kommenden Angebot von Real Madrid oder Chelsea London. Stattdessen taucht er regelmäßig in den Internationalen Kicker-Randnotizen auf und es wird freundlich vermerkt, dass er der beste Spieler der schlechtesten Mannschaft in Land x war...

Und Timo Hildebrandt... ist quasi der Katalysator für diesen Post. Schließlich hat er selber schon zugegeben, dass er Stuttgart nie hätte verlassen sollen...

All diese Spieler galten in Stuttgart als mehr oder weniger große Talente. Alle waren sie beteiligt an 2 Stuttgarter Aufschwüngen. Wenn man all die 14 Spieler in ihrer Stuttgarter Hochform zusammenbekommen könnte, hätte man eine ziemlich geile Elf... Und die fehlenden Positionen würde man mit Spielern, die viel zu früh zur TSG Hoffenheim abgewandert sind, ersetzen...
Irgendwie haben es aber nur 3 dieser 14 Spieler wirklich die Karriere gemacht, die man sich von ihnen erhofft hat... der Rest ist eigentlich weit unter ihren damaligen Möglichkeiten geblieben (und ja, das schließt auch Kevin Kuranyi ein. Wie gesagt: Keine Nationale Meisterschaft...) und alle sind sie frühzeitig aus der Nationalmannschaft ausgeschieden...
Lustiger weise gilt auch das Prinzip: Wie man's macht, macht man's verkehrt... die meisten haben versucht, woanders bessere zu werden und sind daran mehr oder weniger gescheitert... manche von ihnen versuchten mit einer Rückkehr die alte Magie aufleben zu lassen. Und Tasci ist einfach da geblieben und stagniert trotzdem...
Ob das ein völlig normaler Vorgang ist? Ob die Dortmunder am Ende froh sein werden, wenn auch nur 3 ihrer jungen Helden eine Weltkarriere einschlagen? Keine Ahnung... mir ist es halt nur auf Grund der "Comebacks" von Hildebrandt und Hinkel aufgefallen, dass da aus 2 für Stuttgart große Generationen am Ende wenig bei raus gekommen ist...

3 Kommentare:

  1. Wirklich interessanter Artikel! Ich meine klar ist bekannt, dass Gomez und Lahm mal bei VfB gespielt haben und auch an Hinkel erinnert man sich noch ganz gut wenn man in den lezten paar Jahren einigermaßen regelmäßig Bundesliga geschaut hat. Aber das auch Luboja und Amanatidis (ok, als Eintracht-Fan weiß man das) zum Output der Stuttgarter Jugendarbeit gehören ist wohl einer ganzen Menge Leute entgangen!

    Pluspunkte gibt es von mir dafür das nicht auf Kuranyi rumgehackt wurde ...klar sah das bei ihm alles nicht so elegant aus, aber an seiner Effektivität können sich ein ganzer Haufen Bundesligastürmer (von Podolski bis Kießling) ein Beispiel nehmen... und die letzte Saison der Eintracht so positiv umschrieben wurde.

    Weiter so!

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  2. Hier wird aber schon auch lustig durcheinander geschmissen. Danijel Ljuboja ist 2005 im Alter von ca. 27 Jahren von Paris an Stuttgart verliehen worden. Ihn als Produkt der Stuttgarter Jugendarbeit zu bezeichnen halte ich da an sich schon für sehr gewagt, hatte er doch schon 7 Jahre Ligue 1 auf dem Buckel.

    Erschwerend hinzu kommt, dass er in besagter Meistersaison 06/07, die hier als Referenz ausgegeben wird, um die zweite Generation zu definieren, gar nicht beim VfB Stuttgart gespielt hat, sondern an den Hamburger SV ausgeliehen war!

    Sorry, aber das ist Unsinn, ihn hier mit aufzulisten.

    Roberto Hilbert stand bei seinem Wechsel zum VfB übrigens relativ kurz vor seinem 22. Geburtstag und Thomas Hitzlsperger war sogar schon 23 Jahre alt, als er bei Stuttgart anheuerte. Das funktioniert das auch nur noch mit viel Wohlwollen.

    Philipp Lahm wird natürlich vielfach mit den jungen Wilden assoziiert, aber genau genommen war er damals ja auch nur von den Bayern (II.) ausgeliehen an den VfB.
    Und wenn man es ganz genau nimmt (also Deiner Definition folgt), dann gehörte er weder zur ersten, noch zur zweiten Generation, da er nach dem Champions League-Einzug 2003 zum VfB kam und relativ weit vor der Meistersaison (2005) wieder zurück zum FCB ging.

    Die Idee für den Beitrag fand ich sehr spannend, aber die Umsetzung, muss ich ganz ehrlich sagen, ist relativ schlampig ausgefallen.

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  3. herzlichen Glückwunscb... sie haben erkannt, dass Dinge in diesem Blog überspitz und übertrieben dargestellt werden...
    Danijel Ljubija ist definitiv ein Sonderfall... so was wie der Podosli 1,PI. Ich kann mich irgendwie nur daran erinnern, dass er, als Stuttgart ihn loswerden wollte, behauptet hat "ich warte auf Angebote von Real Madrid" (hey, ich bin Blogger, muss ich die Quelle suchen?) Seit dieser Aussage gurkt er bei Tabelllenletzten oder halt in Polen rum... natürlich ist er kein "Junger Wilder", aber als sich selbst überschätzender Spieler Zielgruppe Nummer 1 in diesem Blog..,

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