Donnerstag, 21. Januar 2021

Worst of der "Schalke und Mainz sind so schlecht" Hinrunde.

Es ist echt faszinierend. Also diese beiden Mannschaften, die ja an sich für erfolgreichen Bundesligafußball standen, haben zusammen weniger Punkte geholt, als der 1.FC Köln alleine. Nämlich nur 14. Köln steht auf dem Relegationsrang. Und es ist ja nicht mal so, dass die Kölner viele Punkte haben...

Also um mal festzuhalten, wie historisch schlecht das ist: Der VfL Bochum und der MSV Duisburg kamen 1994/95 zusammen auf 15 Punkte... Das war die letzte Saison, in der ein Sieg nur 2 Punkte wert war...  Zu Zeiten der 3 Punkte Regel waren die 20 Punkte von Nürnberg und St.Pauli aus der Saison 2001/02 "Der Tiefpunkt"... Das ist dann der Zeitpunkt für einen wirklichen Tasmania-Vergleich. Also ja, da muss man immerhin die Ergebnisse auf 3 Punkte pro Sieg umrechnen, damit Tasmania und Karlsruhe zusammen nicht schlechter abschneiden als Schalke und Mainz. Aber es ist mit einfacher Mathematik machbar:

Wir haben tatsächlich eine Konstruktion gefunden, in der Tasmania nicht mehr für das schlechteste Bundesliga-Niveau aller Zeiten steht.

Und damit das so bleicht, hat Christian Heidel direkt seinen einzigen brauchbaren Stürmer abgegeben... Das eigentliche Highlight kommt aus Bielefeld, die humorvoll auf die Klaas Jan Huntelaar Rückkehr geantwortet haben. Mit einem "Wir haben uns noch nicht damit beschäftigt, Ex-Arminen wie Bruno Labbadia oder Stefan Kuntz einzustellen"... Hey, für die schlechten Witze bin ich zuständig!

Aber schon bei Bielefeld wird das eigentliche Problem deutlich. Denn bei allem Respekt vor der Mühe, die die sich geben: Eigentlich sollte ihre Lage so hoffnungslos sein, dass ihnen nicht zu scherzen zumute ist. Aber da man gegen Schalke, Mainz und Köln 9 Punkte holte, steht man 10 Punkt vor einem direkten Abstiegsplatz.

Und ganz ehrlich: Die Kölner sollten eigentlich abgeschlagener Tabellenletzter sein. Also was die anbieten, ist so weit weg von "bundesligatauglich". Aber es reicht halt doch, um Schalke und Mainz deutlich hinter sich zu lassen, weil man halt gegen die "direkte Konkurrenz" 6 Punkte holte. Und nach 17 Spieltagen fällt einem auf: Einer von den 3en darf in die Relegation. Zwangsweise. Oder es trifft halt doch noch die Arminia.

Auch auf der Ebene darüber überdecken die Kellerkinder vieles. Dass die Hertha 10 Punkte hinter dem Big City Club aus Berlin steht... ist eigentlich nicht akzeptabel.  Die Mannschaft hat still und heimlich weniger Punkte geholt als unter Jürgen Klinsmann und Ante Covic. Jetzt überlegt man, ob man Michael Preetz noch weitere Spieler holen lässt... obwohl er bereits 140 Millionen in Ablöse stecken ließ. Besser geworden ist deswegen trotzdem nichts. Also ganz ehrlich: Warum Preetz seinen Job noch hat, bleibt irgendwie ein Rätsel. Seine einzige wirklich Vorqualifikation ist doch, dass er unter einem Hoeneß gelernt hat. Dem definitiv schlechteren der beiden Brüder. 

Und klar, vor 5 Jahren wirkte es so, als wäre man auf dem richtigen Weg. Aber seit dem geht es doch sehr konstant bergab. Und wenn die letzten 12 Monate uns eines gelehrt haben, dann dass man Preetz nicht endlos Geld zur Verfügung stellen möchte... denn er ist halt Dieter Hoeneß Schüler.

Aber hey, es sind 10 Punkte auf einen direkten Abstiegsplatz. Das wird schon gut gehen.

Als nächster Kandidat fällt den Augsburgern aus, dass Heiko Herrlich gar keinen Pragmatismus walten, sondern Anti-Fußball spielen, lässt. Die beiden Angreifer Florian Niederlechner und Alfred Finbogasson sind zusammen seit knapp 1600 Minuten ohne Bundesligatreffer... Die Leistungskurven zeigen steil nach unten. 

Nach oben zeigt sie angeblich bei Werder Bremen. Und das, obwohl man sich praktisch denselben Scheiß zusammenwurschtelt wie in der Vorsaison. Also letztes Jahr holte man in der Rückrunde 17 Punkte mit einem Torverhältnis von 19:28. Jetzt sind es 18 Punkte mit 19:25 Tore. So sieht Stillstand aus. Aber dieser Stillstand reicht halt, um 11 Punkte Vorsprung vor einem direkten Abstiegsplatz zu haben. Also gibt es keinen Grund an Florian Kohfeldt zu zweifeln. Dabei muss man aber auch festhalten, dass man 10 seiner 18 Punkte gegen die "furchtbaren 4 vom Tabellenende" holte. Und einen weiteren Sieg gegen Augsburg in einem absoluten Grottenkick. Wenn Werder also gegen "richtige Bundesligisten" antritt, ist ihre Bilanz ungefähr so grausam, wie die von Schalke 04. Der Abstand zum Abgrund ist geringer, als man denkt.

Aber am Ende wird es doch reichen. Also Schalke und Mainz müssten beide 26 Punkte holen, damit der Abstiegskampf für Werder nochmal richtig spannend wird. Und auch Bielefeld und Köln müssten deutlich zulegen. Dass das Alles passiert, ist doch sehr unwahrscheinlich.

Um mal so eine einfache These in den Raum zu werden: Wenn Schalke und Mainz nicht so historisch schlecht abschneiden würden, wären Labbadia, Gisdol, Herrlich und Kohfeldt inzwischen schon entlassen. Und das wäre nicht zwingend etwas schlechte für die entsprechenden Clubs, da bei keinem dieser Trainer irgendwelche Fortschritte zu erwarten sind.

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