Dienstag, 19. November 2013

Kaum sagt man mal, dass man vielleicht doch mal einem Franz Beckenbauer zuhören sollte...

Da legt der auch schon ein richtig Dickes Ei. Nur für diejenigen, die es weitestgehend ignoriert haben: Auf den WM Baustellen in Katar herschen unwürdige Zustände. Mindesten 44 Gastarbeiter aus Nepal sollen sort schon gestorben sein... Aber Franz Beckenbauer war selber vor Ort und hat dort keine Sklaven (also Menschen in Ketten) gefunden... obwohl Amnesty International schon vor Ort ist... und lieber einen Aufschrei sehen würde als ein "ist uns doch egal"... Und sogar der Katar selbst hat eingeräumt, dass die Zustände auf den Baustellen alles andere als ideal sind... Nur unser Kaiser verschließt mal ganz einfach die Augen vor dem Problem...

Was ich aber am faszinierensten finde: dass nicht etwa unsere großen, sachlichen und kritischen Sportmedien dieses Thema aufgreifen, sondern die Jungs von der Heute Show... Auf Kicker.de findet man einige Menge Infos zu den Zuständen im Katar... ein Verweis auf Franz Beckenbauer fehlt aber völlig. Wenn man auf Sport1.de Franz Beckenbauer sucht, findet man jede Menge Kritik... Von ihm an den Zuständen beim HSV zum Beispiel... Aber anscheinend muss da jemand einen alten, senilen Mann heilig halten...

Vor allem, weil man beim Katar anscheinend genau hingucken sollte... Und ganz ehrlich: wenn die im Katar 44 Gastarbeiter zu Tode gewirtschaftet haben, sollten sie sich mit Aussagen wie "Niemand nimmt uns die WM 2022 weg" nicht all zu weit aus dem Fenster lehnen... Dass sollten eigentlich Vorgänge sein, die für eine Fifa untragbar sind... Schließlich lässt die Fifa gerne Statements gegen Rassismus und Diskriminierung vor wichtigen Spielen vorlesen...

Und bevor die Fifa solche Pseudo-Aktionen wieder aufnimmt, sollten sie mal die Gelegenheit nutzen und ein ein richtiges Statement setzen: Die Ausbeutung von ausländischen Arbeiten fällt nämlich unter Rassismus... Und 44 Tote für eine WM sind definitiv zu viele...

Aber gut, am Ende werden irgendwo and irgendwenn Gelder geflossen sein, die dieser jetzt nicht zurückzahlen kann... deswegen wird da nichts passieren...

Und dabei kann ich Michel Platinis ursprüngliche Argumentation sogar nachvollziehen. Er hat halt (offiziell) für Katar gestimmt, weil es in dieser Region noch nie eine Fußball-WM gab... und soll dieses Volksfest den Menschen dort verwehrt bleiben, nur weil die klimatischen im Sommer alles andere als ideal sind? Das ist doch kein wirkliches Gegenargument... vor allem, wenn die klimatischen Bedingungen in Brasilien auch als schwierig gelten... und dort regt sich noch keiner auf, dass die Spiele bei 40 Grad und 90% Luftfeuchtigkeit um 13 Uhr angepfiffen werden müssen, damit wir sie hier in Europa zu einer halbwegs angenehmen Tageszeit sehen können...

Dass sich der Veranstalter dagegen als die Menschenwürde missachtender Ausbeuterstaat entwickelt... und das obwohl man eines der reichsten Länder der Welt ist, und genügen Öl hätte um seinen Arbeitern goldene Scheiß-Häuser zu bauen.... DAS ist ein Argument gegen eine WM im Katar...

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