Mittwoch, 18. Juni 2014

Entscheiden Einwechselspieler die WM?

Oder zumindest die Gruppenphase?

Wenn man aus dem bisher gesehenen einen Trend ableiten will, dann wohl den, dass eine Führung bei diesem Turnier keineswegs sicher ist... Oder anders ausgedrückt: Wer Eins Null führt... der sollte sich zumindest nicht all zu sicher sein...
Am Ende sollten die Mexikaner wahrscheinlich froh sein, dass ihre ersten beiden Versuche im Spiel gegen Kamerun nicht gezählt haben...

Bereits 7 Mal konnte die Mannschaft, die mit 1:0 in Führung ging, am Ende nicht gewinnen... Und einzige Mexiko, Chile, Kolumbien, Frankreich und Deutschland gewannen ihre Spiele nach der Führung ohne zwischenzeitlich wenigstens den Ausgleich zu kassieren...

Dafür gibt es natürlich logische Gründe. Denn die Standart-Ansetzung bei einer WM ist ja: Favorit gegen Außenseiter. Nur gibt es bei der WM ja offiziell keine Kleinen mehr. Die haben alle taktisch aufgeholt...

Deswegen gibt es im wesentlichen 2 Spielverläufe: Der Exot stellt sich durch individuelle Aussetzer (Wilson Palacios, Pepe, Sergio Ramos, Iker Cassillas...) unglaublich dumm an und fliegt vom Platz/ kassiert einfache Gegentore. Gegen 10 Mann kann dann der Favorit den sicheren Sieg einfahren...

Oder aber, der Exot stemmt sich mit allem was er hat gegen die Niederlage... und geht vielleicht sogar in Führung. Aber dann kommen halt die Einwechselspieler nun ja... ins Spiel. Am deutlichsten wurde dies bei der Elfenbeinküste und Didier Drogba. Als Trainer Lamouchi seinen Top Star brachte, ging noch mal ein richtiger Ruck durch die Mannschaft und das Spiel wurde postwendend gedreht. Japan konnte dagegen nur Endo, Okubo und Kakitani bringen... 3 Spieler, die in der heimischen J-League spielen... oh, und wo wir schon dabei sind: mit Masahiko Inoha hat man sogar einen Spieler im Kader, der in der heimischen 2. Liga unter Vertrag steht... wenig überraschend konnten die Japaner am Ende nicht zulegen...

Genau so liefen die Spiele von Ecuador und Algerien ab. Und der einzige haushohe Favorit Uruguay, der am Ende eine völlig überraschende Niederlage einstecken musste, brachte mit Gonzalez, Lodeiro und Hernandez ebenfalls Spieler aus der "Wo spielen die eigentlich sonst? Keine Ahnung" Kategorie.

Wer ab der 60. Minute noch zulegen kann, wird am Ende Weltmeister werden... Und dummer Weise habe ich erst vorgestern ausführlich erörtert, wie viele Champions League Profis bei Deutschland auf der Bank sitzen...

Australien - Niederlande: Sein wir kurz ehrlich: Die Australier waren schon gegen die nicht besonders beeindruckenden Chilenen fast chancenlos... und Holland wird Vorrunden-Weltmeister werden... Wahrscheinlich genau so souverän, wie sie 2008 Vorrunden-Europameister wurden... nur um sich im K.O. Spiel in die Hose zu machen...

Spanien - Chile: Die spannendste Frage dieser WM: Hat sich Spanien schon mit dem Ende ihrer Ära und der frühen Heimreise abgefunden, oder werden die sich noch mal richtig wehren... Und wo wir schon dabei sind: War das 1:5 gegen Holland der letzte relevante Auftritt von Xavi?

Kamerun - Kroatien: Nur um mal festzuhalten, wie unfair der Fußball und die Schiedsrichter doch sein können: Kroatien landet dank einer dreisten Schwalbe von Fred auf der Verlierer-Straße. Mexiko hat Glück, dass Cüneyt Cakir bei Marcelos genau so dreisten Versuch besser hin guckt... auch wenn er (wie auch später bei dem Foul von Thiago Silva) nicht die logische Konsequenz der Bestrafung zieht...
So holt Mexiko einen und Kroatien keinen Punkt gegen den Gastgeber... was wiederum bedeutet, dass Mexiko im direkten Duell garantiert ein Unentschieden reicht... Ich will ja nur mal verdeutlichen, dass sich der erste krasse Fehlpfiff durchs gesamte Turnier ziehen könnte...

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