Mittwoch, 28. November 2012

Nun wird Luiz Adriano also doch gesperrt


Für diejenigen, die bis heute noch nicht gesehen haben, worum es geht.

Für diese Aktion wurde Luiz Adriano jetzt für ein Spiel gesperrt. Obwohl er im Gegensatz zu Szabolc Hustzi Gegen keine einizge Regel verstoßen hat.

Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen diesen beiden Szenen: Das eine ist unfair, aber ein reguläres Tor, dass andere ist großer Sport, aber das, was danach kommt, ist halt laut Regeln verboten. Diese Regeln mögen völlig bescheuert sein, aber sie existieren.

Jetzt wurde Luiz Adriano auf Grund eines "Verstoßes gegen die Verhaltensregeln" für ein Spiel gesperrt. Und die UEFA greift damit ins Sphären ein, in denen sie eigentlich nichts zu suchen hat: Denn wie gesagt: er hat keine einzige der offiziellen Fifa-Regeln gebrochen. Nur die ungeschriebenen Gesetze des Fair Plays. Und durchsetzen müssen diese Gesetze andere...

Zum Beispiel der Trainer, der sich ja immer vor seine Spieler stellen sollte, aber in diesem Fall ihn auch einfach sofort (noch während er jubelt) auswechseln könnte. Frei nach den Motto: Gegen einen unterlegenen Gegner brauchen wir solche Aktionen einfach nicht. 
Oder als Mitspieler, die Nordsjaelland sofort zum Ausgleich kommen lassen können (was einige ja auch vor hatten... und am Ende auch geglückt ist...)
Oder als Fans, die (und zwar, auch wenn das nicht passieren wird, auch die eigenen) die Adriano jetzt permanent auspfeifen, beleidigen und mit Flüchen belegen können. Wenn der Junge diese Saison in einem Auswärtsspiel noch einen Ballkontakt ohne permanente Pfiffe erlebt, läuft irgendetwas verkehrt.
Oder als Gegenspieler, die jetzt gerne auf die Maik Franz-Methode zurückgreifen können... Oder sogar Jermaine Jones mäßig fragen: "Welcher ist dein angeschlagener Fuß? Der Linke? Oh, ich trete da mal zufällig drauf..." Natürlich nicht so unanständig abseits des Balles, wie Jones das mit Marco Reus gemacht hat.... aber für Profis gibt es bestimmt auch innerhalb der Regeln Möglichkeiten...

Kurz gesagt: es ist ein Gentlemens Agreement, dass gebrochen wurde. Und auch die Männer sollten ihm deswegen deutlich machen, dass er dort einen Fehler gemacht hat. 
Wirklich absurd wird es ja erst, wenn man sich die Sperre im Detail anguckt: Dank es 5:2 (nun kann man behaupten, dass das eine unfaire Tor bei insgesamt 5 Treffern nicht ganz so wichtig war... muss man aber nicht) ist Schachtar Donezk bereits sicher fürs Achtelfinale qualifiziert. Sie haben den direkten Vergleich mit Chelsea London dank der Auswärtstore gewonnen (2:1 und 2:3) und können also nicht mehr in die Europa League absteigen. Bei einer Niederlage droht also lediglich ein Abstürzen auf Platz 2 (und damit ein stärker Gegner im Achtelfinale... wie der FC Porto...). Damit wird dem Trainer Mircea Lucescu lediglich die Entscheidung "Schone ich meinen Topstürmer? Oder geh ich mit allem, was ich habe, auf den Gruppensieg?" abgenommen... 
Gleichzeitig wird nicht Nordsjaelland durch die Strafe bevorteilt, sondern Chelsea und Juventus Turin... Wie das halt so bei nachträglichen Sperren üblich ist: Die betroffene Mannschaft hat nix davon...
Natürlich ist diese Sanktion immer noch besser als die vom Kicker-Chefredakteur Rainer Holzschuh geforderte lebenslange Champions League Sperre... gerade weil sie genau genommen eben eine Farce ist und (wenn wir davon ausgehen, dass sie sich eh fürs Schonen entschieden hätten) keinen Einfluss auf das weitere Turnier hat.
Jetzt kann die UEFA behaupten: guckt mal, wir haben wirklich was fürs Fair Play getan... und gleichzeitig müssen sie keine Einspruchs und Klagewelle befürchten, die garantiert gekommen wäre, wenn ein Spieler, der sich rein regeltechnisch nichts zu Schulden kommen lassen hat. für 3 oder 4 Spiele gesperrt wird...

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