Immerhin hat Rudi Völler sich eine schöne Woche für diese Kritik rausgesucht... immerhin ging es für die Deutschen Mannschaften in der Champions League gegen Lille, Arsenal London und Real Madrid. Also eine englische Woche, auf die man ausnahmsweise nicht verzichten will... Trotzdem sind es dieses Spiele, die daran Schuld sind, dass sich unsere Spieler am Belastungslimit bewegen...
Wobei man Rudi fast schon hoch anerkennen muss: als Ex-Nationaltrainer sieht er die Notwendigkeit eines Testspiels sogar ein... nur denn Sinn halt nicht. Er würde sich einen unbedeutenden und unterlegenen Gegner wünschen... wie Schweden... oh never mind. Aber in Rudis Testspielwelt lässt man die ganzen etablierten Spieler zu Hause und guckt sich an, ob die Nachrücker überhaupt die Hymne beherrschen. Denn sein wir ehrlich: viel mehr würde man aus einem Länderspiel einer B-Elf nicht ziehen können.
Aber auf einmal erscheinen die spielerischen Darbietungen der Deutschen Nationalmannschaft bei großen Turnieren (angesiedelt irgendwo zwischen "Urgh" und "Würg") erstaunlich logisch: Wenn man als Nationaltrainer mit den Testspielen so wirklich gar nichts anfangen kann, kommt dabei am Ende halt auch gar nichts rum...
Der nächste Punkt ist: Wenn wir eine perfekt geölte Maschine wären... So ein bischen wie die Spanier. Die brauchen ihre Freundschaftsspiele wirklich nur, um rauszukriegen, wer bei der Hymne mitsingt (und wenn man sich das als Spanier traut, ist man mit ziemlicher Sicherheit ein Terrorist...) Aber die Deutsche Nationalmannschaft braucht gerade jetzt starke Testspiel-Gegner. Oder glaubt ihr, wie werden das passende Defensivsystem am Doppelspieltag gegen Kasachstan einstudieren? (Ok, ich glaube wir werden unter Löw niemals ein passendes Defensivsystem einstudieren... aber egal.)
Der Kicker lässt nebenbei wieder einmal eine Chance aus, darauf hinzuweisen, wo die Belastung gestiegen ist und wo sie gleich geblieben ist. Aber zurück zu Champions League.
Real Madrid und ihre fiese Freistoß-Strategie. 88. Minuten hat Dormund alles richtig gemacht. Schön die Freistöße bis 20 Meter vor dem Tor abgegeben und darauf gehofft, dass Cristiano Ronaldo das Ding dann schon 20 Meter übers Tor knallt... hat auch gut funktioniert, bis ausgerechnet ein gebürtiger Gelsenkirchener im letzten Versuch sagte: jetzt lass mich mal... Und wenn sie bei Real irgendwann einmal merken, dass es gefährlichere Freistoßvarianten als die Ronaldo-Pose gibt... könnte das eine richtig gute Mannschaft werden...
Roman Neustädter: Genau diese Pässe in die Tiefe sind so schwer zu verteidigen... vor allem, wenn sie vom eigenen Mann kommen... Denn damit hebt man de facto (nach Fifa-Regelauslegung) sogar das Abseits auf. Besser kann man seine eigene Abwehr nicht ausschalten...
Arsene Wenger: Einer der größten Verfechter des schönen, schnellen und offensiven Spiels... muss in der Schlussphase 2 mal wechseln nur um Zeit zu schinden... und um seiner Mannschaft wenigstens einen Punkt zu sichern... Und er muss Lukas Podolski an der Stelle auswechseln (anstatt ihn nur zu diesem Zwecke zu bringen)... Kann man seine Kapitulation deutlicher unterschreiben?
OSC Lille: Der Anspruch (Wir wollen wenigstens einen Punkt in der Gruppenphase holen) sagt ja eigentlich schon alles... Aber das Ergebnis? Urgh. DAS war Champions League? Ganz ehrlich: ich habe gefühlte Zweitligisten gesehen, die sich mehr gewehrt haben als der OSC gestern... (und ja, der Zweite Link führt zu Fortuna Düsseldorf...)
Manchester City:
Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Barcelona: Ok, gegen Chelsea letzte Saison mag es noch Zufall gewesen sein... Aber auch Celtic Glasgow wäre mit der Stellungskrieg- und Schützen-graben-Taktik zumindest bis in die Verlängerung im direkten Vergleich gekommen... Und das auch nur, weil Barca 2 Spiele in Folge in der 94. Minute ein Tor erzielen konnte... Anders ausgedrückt: jegliche Hoffnung, dass diese Saison noch einmal irgendjemand mit Barca mitspielt, wurde an diesem Wochenende begraben...
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