Freitag, 13. August 2021

Eine Individuelle Saisonvorschau: Mark Uth

 Genau genommen gibt es in Köln genau 3 Pläne für die neue Saison:

1.: Hoffen, dass Fürth, Bochum und Bielefeld sich dieses Jahr noch dümmer anstellen als Werder und Schalke im letzten Jahr. Das ist, dank der eingeschränkte Möglichkeiten durchaus im Rahmen des Vorstellbaren. 

2.: Dass Steffen Baumgart wirklich ein Trainergenie ist und in Paderborn nur an den begrenzten Mitteln gescheitert ist. Auch dies ist durchaus möglich. Andererseits gibt es genügend Trainer von Kaspar Hjumland bis Stale Solbakken, deren Spielideen nur in schwächeren Ligen funktionierten und die in der Bundesliga an ihre Grenzen kamen. Ein ausführlicheres Beispiel für dieses Phänomen ist die Karriere von Jos Luhukay. Und wenn die Kölner ganz großes Pech haben, stellen sie fest, dass sie auch Florian Kohfeldt hätten verpflichten können.

Baumgart ist ja selber so ehrlich, dass er 3 Mannschaften hinter sich lassen muss, um seinen Platz zu behalten. 

3.: Dass Mark Uth in seine Heimat seine alte Form wieder findet. Wobei dieses "Alte Form" auch relativ ist. Uth hat eine richtig gute Saison unter Julian Nagelsmann gespielt. Und Nagelsmann hat schon ganz andere Stürmer gut aussehen lassen. Danach beging er den sichersten Karriere-Seppuku und wechselte nach Schalke. Damit reihte er sich in die Liste legendärer Schalke-Angreifer ein. Am Ende erzielte er in 48 Spielen in Gelsenkirchen 5 Tore. Und muss sich langsam mit der Frage beschäftigen, ob er nicht doch in die Liste der Marius Ebbers Angreifer gehört... Was, Ehre wem Ehre gebührt, mein Stammleser seit der ersten Stunde Phil gleich gesagt hat. Bisher konnten die 5 Tore im letzten Halbjahr auf Köln diese Kategorisierung verhindern.

Da Köln sich von Horst Heldt getrennt hat und keinen wirklichen Experten auf der Managerposition hat, wird es schwierig weitere externe Verstärkungen zu finden. Abgesehen davon hat Köln auch einfach nicht das Geld, um solche Spieler mal eben zu verpflichten. Und ja, auch wenn sich Heldts Bilanz nicht immer absolut brillant aussieht, so ging es doch bei jedem Verein nach seinem Abgang deutlich weiter bergab. Jetzt hat er, ohne große Möglichkeiten zu haben, einen Kader zusammengestellt, der sich zumindest in die Relegation retten konnte... Das einzige, was man ihm wirklich vorwerfen konnte, ist ja das Festhalten an Markus Gisdol, der vielleicht ein guter Verwalter, aber kein guter Bundesliga-Trainer ist. Diesen Fehler hat Heldt aber korrigiert und das faszinierende Talent Baumgart für den Verein begeistern können. Und genau dieser Baumgart ist jetzt auch richtig begeistert, dass Heldt schon wieder weg ist

Realistisch gesehen muss Baumgart jetzt 20 Scorerpunkte aus Mark Uth herauskitzeln, wenn er auch 2023 noch Trainer bei diesem Verein sein möchte. 

Und auch die eingangs erwähnte Konkurrenz wird gespannt auf Uth gucken. Wenn der weiterhin als technisch netter Spieler, dem es aber leider an jeglichem Durchsetzungsvermögen fehlt, auftritt, wird das ihren Weg zum Klassenerhalt wesentlich erleichtern. Damit könnte Uth den gesamten Abstiegskampf mitprägen.

Wobei das natürlich auch keine Neuigkeit ist. Also jeder der offensichtlichen Abstiegskandidaten muss seinen einen Angreifer finden, der ihnen 10 Tore verspricht. Der Unterschied zu den Bochumern, Bielefeldern und Fürther ist allerdings, dass dieser Stürmer vorher benannt werden kann... während die anderen... öhm... auf Havard Nielsen, Simon Zoller und Florian Krüger hoffen müssen. Wovon Krüger immerhin behaupten kann, dass er U21 Nationalspieler ist... Uff... Vielleicht reichen doch 5 Uth Tore zum Klassenerhalt... Auf einmal sieht Plan 1 doch verdammt gut aus...

1 Kommentar:

  1. Es war mir eine Ehre!

    Aber vielleicht gehört Mark Uth auch in die Kategorie von Spielern, die nicht per se zu schlecht für die Bundesliga sind, sondern einfach nur in bestimmten Konstellationen (Trainer/Mitspieler)funktionieren?

    Ich denke da z.B. an Spieler wie Großkreutz oder Schmelzer die mit Klopp in Dortmund Meister geworden sind, danach aber nie wieder so wirklich einen Fuß auf den Boden bekommen haben. Klar spielt ein Trainer wie Klopp eine riesige Rolle, aber für jemanden der als Stammspieler Meister geworden ist sollte es doch zumindest zum mittlerem Bundesliga-Niveau reichen... umgekehert wurde z.B. ein Perisic in der Zeit bei Dortmund aussortiert, was aber seiner Karriere nach zu urteilen wohl kaum an mangelnder Qualität und Einstellung gelegen hat. Oh und als Frankfurt-Fan ist Kostic da natürlich auch ein Beispiel.

    Ausserdem habe ich die Befürchtung dass es statt Köln auch Mainz erwischen könnte, der Kader sieht bisher nicht Bundesliga-tauglich aus.

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