Mittwoch, 18. August 2021

Eine individuelle Saisonvorschau: Patrick Herrmann

 Nebenbei habe ich echt nicht durchgeplant, wie viele Spieler auf diese "Die dürften die Saison prägen" Liste kommen. Ich weiß nur, wo ich am Ende aufhören werde... und das wird dann auch niemanden überraschen.

Kommen wir aber... nun ja... zum ersten Negativbeispiel.

Und da muss eines vorweggesagt werden: Patrick Herrmann ist ein wunderbarer Fußballer. Bei 2/3 aller Bundesligisten wäre er unumstrittener Stammspieler. Und auch charakterlich muss er ein einwandfreier Bursche sein, schließlich hat er jahrelang die Rolle als Ergänzungsspieler angenommen, anstatt sich einem anderen Verein anzuschließen, bei dem er Stammspieler sein kann. Er hat verstanden, dass er in dieser Rolle auch mal Champions League spielen kann und darf und gleichzeitig Borussia Mönchengladbach helfen kann.

Aber genau da beginnt halt auch das Problem: In diese Champions League will Gladbach wieder einziehen. Oder es sollte zumindest ihr Anspruch sein. Schalke hat sich verabschiedet, damit sind Leverkusen, Wolfsburg und Gladbach die 3 realistischen Kandidaten auf Platz 4. Und ich bezweifle, dass dies mit Herrmann als Stammspieler auch erreichbar ist.

Herrmann hat nebenbei in seinen 378 Bundesligaspielen nur 54 mal durchgespielt. Er wurde für mich überraschender Weise noch öfters aus- als eingewechselt. 

Nur um das mal zu verdeutlichen: Das letzte Mal war Herrmann 2013/14 unumstrittener Startelfspieler. Damals wurde Gladbach Sechster.

Aber nach allem, was man so hört, ist er DER Gewinner der Gladbacher Vorbereitung und soll in genau dieser Rolle in die Saison gehen. 

Und Herrmann ist halt auch schon 30. Also wenn ausgerechnet er derjenige ist, der in diesem Sommer einen entscheidenden Entwicklungsschritt vorwärtsgemacht hat, ist auch das ein schlechtes Zeichen für die Fohlen. Denn es bedeutet auch nur, dass Embolo, Plea und Hofmann diesen Schritt doch verpasst haben. Und das Hannes Wolf nicht die erhoffte Verstärkung ist.

Natürlich kann es sein, dass Herrmann eine der wenigen Ausnahmen ist und mit 30 nochmal einen entscheidenden Schritt nach vorne macht. Wahrscheinlicher ist aber irgendwie, dass Gladbach einfach in diesem Sommer schwächer geworden ist und deswegen auf Herrmann setzen muss. Zumindest derzeit, man hat ja genügend Optionen, die noch ins Laufen kommen können, sodass Herrmann wieder seine an sich beste Rolle übernehmen kann: Die des Edeljokers, der reinkommt und für Bewegung sorgt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen