Montag, 4. Dezember 2017

Worst of des "mal wieder so eines von diesen" Wochenende

Es war auch mal wieder an der Zeit... dass die Bayern-Verfolger kollektiv versagen.
Keine der Mannschaften auf den Tabellenplätzen 2 bis 6 konnten am Wochenende ihr Spiel gewinnen... nur der Rekordmeister war mal wieder als einziger unbeeindruckt.

Am wenigsten überraschend kam das ganze bei Borussia Mönchengladbach... Schließlich waren sie die 9. Mannschaft, die nach einem Sieg gegen die Münchener am folgenden Wochenende keine 3 Punkte nachlegen konnten. Keine Statistik beschreibt das Problem der Bundesliga besser...

Leverkusen und Dortmund können wenigstens behaupten, dass sie ja gegen eine andere Spitzenmannschaft spielen mussten... und am Ende ist Wendell persönlich Schuld daran, dass sich diese beiden Mannschaften unentschieden trennten... also wenn der Brasilianer nicht vom Platz fliegt... Absurder Weise war ausgerechnet Roman Bürki der beste Dortmunder... weil die Werkself den Torhüter zu 4 Großtaten zwang... Bei 7 Chancen fingen sich die Borussen nur ein einziges Tor... Drauf kann man doch aufbauen... dass sich der Gegner bei 27% Ballbesitz trotzdem 7 Torchancen erspielte... Man braucht derzeit noch nicht mal den Ball um gefährlich vor das Dortmunder Tor zu kommen...

Der große Rivale auf Schalke... schaffte es derweil gegen den hoffnungslosen Tabellenletzten und jetzt endlich wieder Chaos-Club aus Köln Unentschieden zu spielen... trotz der obligatorischen, eigentlich im Zeiten des Videobeweises unmöglichen Fehlentscheidungen in Sachen Platzverweis... wie immer zu Lasten der Kölner...

Und während man als RB Leipzig in Hoffenheim durchaus verlieren kann... Muss man dabei Serge Gnabry wie einen designierten Bayern-Spieler aussehen lassen? Also so schlecht muss man erst Mal verteidigen... Offensichtlich hat nur einer der beiden Star-Trainer die Trainingswoche effizient genutzt...

Und die Bayern? Spielen noch nicht mal gut... Ließen es über eine Stunde lang so aussehen, als würde man in den Gleichschritt der Konkurrenz verfallen... nur um dann doch noch genau den Arbeitssieg einzufahren, der für die anderen zu oft unerreichbar bleibt.
Dieses Jahr ist die Meisterschaft dann doch wieder absolut langweilig... Als Jupp Heynckes in einem Anfall von Panik übernehmen musst, lag man noch 5 Punkte hinter den Dortmundern... Jetzt liegt man 10 Punkte vor dem eigentlich größten Rivalen... und 6 Punkte vor dem Rest... Ja, man hat sich in 7 Spielen 15 Punkte Vorsprung auf den BvB erarbeitet... Und immerhin noch 5 auf RB...
Während man in den Vorjahren noch wenigstens behaupten konnten, dass die Bayern unter Jupp und Pep halt überragend gut waren... werden sie dieses Jahr hauptsächlich deswegen mit massig Abstand Meister werden, weil die Konkurrenz so verdammt schwach ist. Das ist schon enttäuschend.
Nur um mal zu verdeutlichen, wie extrem der "Werteverfall" in der Bundesliga derzeit ist: Sven Ulreich ziert das Cover der heutigen Montagsausgabe... weil wir anscheinend keine besseren Gesichter mehr haben... "Der anonymisierte Bayern-Torwart packt aus"...


Das wirklich absurde spielt sich aber eigentlich am anderen abgeschlagenen Ende der Tabelle ab... also da schreibt man jahrelang darüber, dass man das Chaos beim 1.FC Köln vermisst... und dass es ja irgendwie traurig ist, wie seriös die unter den neuen Spinner-Präsidenten geworden sind... Und dann kommt plötzlich raus, dass das ganze nur eine Schein-Seriosität war...
Es ist halt wirklich absurd, wie viel der Erfolg so überdeckte... also dass jetzt rauskommt, das das Kongeniale Duo Schmadtke-Stöger sich eigentlich gar nicht ausstehen kann... eigentlich kann man das nur glauben, weil dem Duo Schmadtke-Slomka vor Jahren dasselbe passiert ist...
Irgendwie ist es schon komisch... also wie kann es sein, dass Schmadtke mit den Menschen, mit denen er äußerst erfolgreich zusammen arbeitet, menschlich so gar nicht zurecht kommt... also so sehr gar nicht, dass man das am Ende unmotiviert gegen den Baum fährt...
Wie kann man (anscheinend, den Kicker-Bericht Glauben schenkend) eigentlich die Menschen, mit denen man gemeinsam erfolgreich ist, derart beneiden?

Da fällt mir sofort die spannendste Konstellation der Bundesligageschichte ein: Eine Trainer Thomas Tuchel neben dem Manager Jörg Schmadtke. MAKE IT HAPPEN!!! Da wird doch am Ende einer das Haus des anderen anzünden... nachdem man vorher 2 Meistertitel getrennt voneinander aber doch irgendwie gemeinsam gefeiert hat. Das wäre definitiv das unterhaltsamste Sozial-Experiment aller Zeiten.

Dass Stögers Ära in Köln mit einem unberechtigten Platzverweis wegen einer angeblichen Schwalbe von Yuya Osako zu Ende ging... nachdem vorher Leon Goretzka natürlich nicht des Platzes verwiesen wurde... auch wenn die (egal ob das jetzt gewollt war oder nicht) Fernsehbilder ziemlich nach Tätlichkeit aussahen... Und ja, da kriegt Goretzkas "einen freien Kopf für das Sportliche" haben eine ganz neue Bedeutung...
Aber um das mal ganz ernsthaft zu fragen: Wie kann man als Videoassistent diese Szene sehen und dann nicht sagen "Du, Schiri, schick den mal runter..."?

Dass Peter Stöger es nebenbei geschafft hat sein eigenes Ego zurück zustellen und die Mannschaft seriös (und am Ende sogar halbwegs erfolgreich) auf das Spiel einzustellen... ist wohl eine der absurdesten Trainerleistungen dieses Jahrtausends... Es gibt nicht viele Menschen, die auf ein "Am Montag wirst du entlassen" mit einem "Ok, dann liefere ich am Sonntag nochmal richtig ab" reagiert hätten...

Sein Nachfolger Stefan Ruhenbeck hat sich jedenfalls schon mal von seinen A-Junioren verabschiedet, bevor die Profis wussten, was Sache ist... und sich dann richtig hohe Ziele bis zur Winterpause gesetzt: "Ich hole keinen einzigen Punkt." Klar, er sagt danach noch einiges relativierendes. Aber eigentlich ist dieser Aussage nichts hinzuzufügen...

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