Donnerstag, 29. September 2016

Yeah!!! Ich kann auf Kommentare reagieren!!!

Oder muss sogar...
Dass passiert mir auch zum ersten Mal... Danke Goebbels.

Da sind wir auch schon beim ersten wesentlichen Teil. Ja, der "Goebbels wäre stolz auf sie" Teil war nicht mal mehr grenzwertig. Der war zu hart. Aber... genau deswegen habe ich ihn eingebaut.
Zum einen als Teil des Kompetenztrainings. Wenn ihr euch gedacht habt "Boah, das war zu krass" oder "jetzt versprüht der aber selber Hass" habt ihr das Rätsel gelöst.
Und ja, auch bei den Leuten, die ihr mögt, müsst ihr trotzdem aufpassen, wann sie die Grenzen überschreiten und zu weit gehen. Ich würde sogar behaupten gerade dann. Es ist einfach sich über die Bild-Zeitung aufzuregen und den Bildblog zu verfolgen um die ganze Zeit wissend mit dem Kopf zu knicken, wenn die offensichtliche Fehltritte von Feindbilden aufgezeigt werden. Viel schwieriger ist es, die Zeitungen, die man selber abonniert hat (denen man also blind vertraut) kritisch zu hinterfragen. Das ist aber genau so wichtig.

Der Zweite Punkt, warum ich den Satz eingebaut habe: Als Blogger darf ich das. Also unsachlich werden. Das ist ja das schöne an Blogs: Sie bestehen meistens aus den Meinungen Einzelner. Ein Blogger darf sich darüber ausheulen, dass sein Verein gestern wieder verpfiffen worden ist, auch wenn der Kicker schreibt, dass der Schiedsrichter bei allen kritischen Entscheidungen gegen deinen Verein richtig lag... Dabei geht es halt auch mehr um das Gefühl, wie dicht deine Mannschaft an einem besseren Ergebnis war. Wenn der Verteidiger doch nur eine Viertel Sekunde später eingegriffen hätte, wäre das der Elfmeter gewesen. Und der Linienrichter hätte doch einfach mal bei dem hauchdünnen Abseits die Fahne unten lassen können. Da hätte ihm niemand einen Vorwurf gemacht...

Und ja, auch als Journalist dürfte man das. Wenn man das als entsprechenden Kommentar kennzeichnet. Wenn man allerdings am nächsten Morgen für seine Lokalzeitung über das Spiel berichtet, muss man dann halt in der Lage sein, das Spiel trotz der knappen und unglücklichen Situationen gegen "seine Mannschaft" sachlich zu beurteilen. 


Viel spannender ist allerdings das Argument, was an der Stelle immer vorgebracht wird:

"Eine sachliche Diskussion mit/über RB wird von RB-Seite nicht gewünscht."

Also zum einen... wird dieser Vorwurf von Fan Seite direkt im nächsten Kommentar widerlegt. Man findet offensichtlich sehr wohl Freunde von RB, die sich mit der Problematik "Verein" auseinander gesetzt haben und die eine Diskussion, ob das ganze von DFL Seite eigentlich korrekt abgehandelt wurde, führen können und wollen...

Meine Erfahrung mit RB Fans ist halt, dass man mit denen durchaus auch über die Probleme in dem "Projekt" reden kann... Aber nicht, wenn man die Diskussion mit einem "Rattenball Leipzig" anfängt. Dann machen die meisten von denen sofort dicht. Und ja, das macht sie auch nur zu ganz normalen Fanatikern... Versuch mal mit 1860 Ultras über Hasan Ismaik zu reden. Da wird der auch ganz schnell sehr aggressiv werden.

Aber gerade der Vorwurf, dass der Verein diese Debatte selber gar nicht führen will... ist absurd. Hey, Breaking News: Karl-Heinz Rummenigge hat auche keine Lust auf eine wirkliche und sachliche Debatte darüber, ob "seine" Champions League Reform fair und gerecht ist. Der will nur seinem Verein noch mehr Millionen zuschieben.
Und dieser Verein will auch nicht darüber debattieren, ob ein staatlich anerkannter Steuerhinterzieher eigentlich das Aushängeschild eines Aushängeschildes sein kann.
Der Hamburger SV will auch nicht, dass sich irgendjemand damit beschäftigt, dass sie einen sehr fragwürdigen Freistoßpfiff in einer sehr fragwürdigen Institution brauchten, um die Klasse zu halten... und das der Titel "Bundesliga-Dino" mit dem "ist 2015 eigentlich abgestiegen" Sternchen versehen werden müsste.
Und, um das Feld etwas weiter zu machen: Angela Merkel will sich auch nicht fragen lassen, was ihre eigene Politik eigentlich für einen Einfluss auf die AfD hatte...

Dass die Leute, über die man kritisch diskutiert, selber relativ wenig Interesse an der Debatte haben, ist halt in Deutschland kein ungewöhnliches Phänomen... Das sollte aber nicht dazu führen, dass man sich nicht sachlich und kritisch mit solchen Themen auseinandersetzt. Es wird natürlich etwas komplizierter, wenn der Ursprung der Debatte nicht an der Debatte teilnimmt. Das ist aber keine Entschuldigung dafür, diese Debatten nicht zu führen. Eher im Gegenteil. Gerade wenn sich das Gegenüber nicht mit sachlichen Argumenten beschäftigen will, sollte man sich mit diesen Bewaffnen. Denn dann kann sich das Gegenüber nicht mit einem "Mit solchen Fanatikern kann man halt nicht diskutieren" raus reden. Was ja ihr einziges Ziel in dem Diskurs ist.

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