Dienstag, 22. Oktober 2013

Nie wieder Wembley!!!

Warum eigentlich?

Gibt es was geileres als das Wembley-Tor von 66? Das Ding ist über 40 Jahre alt... die meisten von uns waren noch nicht mal geboren, als dieses Tor erzielt wurde. Und trotzdem haben wir alle sofort die Bilder vor dem Auge:
Verlängerung im WM Finale. Größer geht es nicht. Vor allem, wenn es gegen den Gastgeber geht. Gemeinsam mit Uwe Seeler und Franz Beckenbauer. So viel Heiligkeit muss man erst Mal auf den Fußball-Platz bringen... als Verlierer...
Und dann passiert es: flache Flanke von Rechts. Torschuss von... es muss eigentlich Hurst gewesen sein, warum hätten sie ihm sonst die Ritterehre gegeben? Der Ball geht... definitiv an die Unterkante der Latte. Aber von dort? Ein Deutscher Verteidiger (gefühlt Jürgen Kohler) köpft das Ding zur Ecke... Aber das Linienrichter signalisiert Tor... Und wo warst du eigentlich, als das Wembley Tor viel? Meine Mutter ist 60er Jahrgang...

Und für diejenigen, die wirklich nicht wissen, worum es geht:

Nebenbei ein besonderes Lob an Horst-Dieter Höttges für die Vorlage zum 2:1 der Engländer...

Aber ganz ehrlich: wisst ihr noch, mit welchem Fuß Andi Brehme in dem WM Finale 1990 in Rom den entscheidenden Elfmeter geschossen hat? Da gab es (trotz zweier Platzverweise für die Argentinier) keinerlei Diskusionen... Dazu war es ein bescheidenes Spiel (und eine bescheidene WM, die erste in der es anfing um Taktik zu gehen...).

Aber über das Wembley Tor kann man sich bis heute streiten... und allein schon dass die Deutschen Medien glauben, es gäbe in einem WM Achtelfinale eine Möglichkeit zur Revanche für diese Fehlentscheidung... in einem ACHTELFINALE... die einzige wahre Chance zur Revanche gäbe es doch in einem WM-Finale... bei allen anderen Situationen wird der Engländer mit den Schultern zucken und sagen: Egal, wir haben mit dem Tor damals den Pokal gewonnen, was habt ihr danach eigentlich geholt? Oh, Dritter, sehr beeindruckend...

Aber ganz ehrlich: Der Begriff Wembley ist so bezeichnend für den Fußball. Gibt es eine andere Sportart, in der man über ein Finale derartig lange debattieren kann? Das einzige, was mir spontan einfällt, ist das Olympische Finale im Basketball aus dem Jahre 1972. Und damals sind die Amerikaner wohl systematisch beschissen worden... Und für die jüngeren unter uns, die sich nicht mehr an den Kalten Krieg erinnern können und den Endkampf von Rocky IV, in dem aus einem einfachen Boxkampf eine Schlacht des Kalten Krieges wird, für übertrieben hält: Das war damals wirklich so und das Olympia Finale 72 beweist es...

Und selbst dass ist, weil es halt "nur" ein Olympisches Finale war und an diesem Tag noch 1000 andere olympische Entscheidungen anstanden, nicht mit einem WM-Finale vergleichbar. Schließlich steht zumindest für den Fußball-Fan die Welt an diesem Tag komplett still... Und jeder guckt gebannt hin... Und dann so eine Szene... Ein Spiel, über das man noch ewig diskutieren wird...

Und wie sollen diese Diskusionen den Fußball bitte Schaden? Und jetzt behauptet nicht, dass es um zu viel geht um solche Fehlentscheidungen stehen zu lassen... Wirklich? Kriegt der aktuelle Fußball-Weltmeister einen eigenen Sitz im UN-Sicherheitsrat? Nicht dass ich wüsste... Es ist nur ein Spiel... Nicht mehr und nicht weniger... 

Stellen wir uns mal vor es hätte im Jahre 66 die Torlinientechnologie schon gegeben... Glaubt ihr, wir würden 40 Jahre später noch über dieses Spiel und diese Szene reden? Oh, ja, das war doch das WM Finale, in dem Hurst fast das 3:2 geschossen hat... Hat Höttges nicht in dem selben Spiel das 2:1 für die Engländer vorbereitet? Keine Ahnung.

Solche Szenen machen den Fußball aus. Gerade weil so wenige, aber entscheidende Tore, fallen, wird die Debatte "Tor oder nicht" immer eine heftige sein. Und die Torlinientechnologie wird sie uns nehmen. Wenn wir immer definitiv wissen, dass der Ball nun mal drin war, wird sie auch dem Fußball was nehmen. Und das alles nur, weil wir dieses Spiel viel zu wichtig nehmen...

2 Kommentare:

  1. Hallo Passives-Abseits,

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    Mit freundlichen Grüssen,
    Patricia Fortea

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