Dienstag, 14. September 2021

Eine interessante Ansicht zur WM in Qatar

 Kommt von Amnesty International. Die sagen nämlich: Spielt und nutzt die Gelegenheit.

Eine WM in diesem Land könnte eine der wenigen Möglichkeiten sein, um auf die Missstände im Land hinzuweisen, während die ganze Welt zuschaut. Man könnte die Idee von Freiheit in die Köpfe der Einwohner zu pflanzen.

Das sollte man ernster nehmen als Franz "Ich habe keine Sklaven gesehen" Beckenbauer... aber trotzdem muss ich irgendwie denken: Die sind ganz schön naiv bei Amnesty International.

Also falls die den Sport sonst nicht so verfolgen: Wir hatten Olympische Spiele in Peking und eine Fußball-WM in Russland. Was einem auch nur zum Schluss bringt: Warum betrachtet man die Scheichs eigentlich kritischer als den Zaren und Winnie Puuh?

Oh und als Bawful Bonus Stat gab es eine WM und Olympische Spiele in Brasilien, das hat der indigenen Bevölkerung, den Schwulen und dem Regenwald vor Ort richtig geholfen... 

Praktisch zeigt sich doch, dass die korrupten und menschenverachtenden Staaten ein derartiges Turnier nur für ihre eigene Propaganda nutzen und es hinterher genau eben nicht zu den entscheidenden Fortschritten in der Gesellschaft kommt. Denn Sport ist zwar wichtig, aber sooo wichtig ist er dann auch wieder nicht.

Aber ich muss ja zugeben, dass ich Amnesty International mehr in meine Entscheidung einfließen lassen werde, ob ich diese WM überhaupt gucke und am Ende darüber blogge. Und final entschieden habe ich das nicht.

Ich ignoriere die Qualifikationsspiele ja nicht nur, weil mich belangloser Fußball einfach nicht interessiert, sondern weil ich noch nicht endgültig entschieden habe, wie ich mit diesem Turnier umgehe. Und solange das nicht der Fall ist, schreibe ich auch nicht über die Qualifikation. Wenn schon Boykott, dann richtig. Mach ich bei Beyoncé ja auch nicht anders...

Nicht, dass es wirklich relevant ist, ob ein bescheidener Blogger mit furchtbarem Layout und 20 Lesenden wirklich die WM boykottiert... aber hey, Gedanken machen darf man sich ja.

Ganz großartig wird es dann, wenn Toni Kroos dann sagt, man sollte auf jeden Fall daran teilnehmen, aber die Bühne nutzen. Toni Kroos, der demonstrativ aus der Nationalmannschaft zurückgetreten ist, weil er an diesem Turnier am Ende doch nicht mehr teilnehmen will...

Also Toni Kroos könnte einer der wenigen deutschen Nationalspieler sein, der genügend Persönlichkeit besitzt, um diese Kritik anzuführen. Der ist sowohl in seiner Entwicklung als auch in seinem internationalem Standing so weit, dass er sich eine Positionierung leisten und mit dieser vielleicht auch was erreichen kann. Aber er zieht dann doch zurück.

Wenn er wirklich der Meinung ist, dass man diese Bühne nutzen muss, dann soll er dies doch machen. Mit der ganz klaren Aussage, dass er sich während des Turniers hauptsächlich zu den Zuständen im Qatar äußern wird, seinen Rücktritt zurücknehmen und seine Reichweite nutzen, um was zu erreichen.

Stattdessen lehnt er sich zurück und sagt den anderen, dass sie doch bitte etwas machen sollen. Das ist besser, als über andere, die etwas unternehmen, zu fluchen... aber eben auch nicht viel besser.

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