Montag, 22. März 2021

Ich würde ja auch gerne über was anderes schreiben, aber

 Schalke 04. Womit soll man sonst anfangen. Beim 0:1 dachte ich noch: Das ist doch ein Fortschritt, immerhin hat William das Gegentor nur vorbereitet und nicht wie letzte Woche selber erzielt... Und damit ist er auch der erste Schalker, der unter Domitrios Grammozis ein Tor vorbereitete...

Aber dann warf sich Frederik Rönnow, also der einzige halbwegs stabile Schalker, den Ball zum 3:0 selbst ins Tor... frei nach dem Motto: Was Mustafi kann, kann ich viel besser. Nebenbei das 5. Eigentor der Saison. Der Rekord steht laut Kicker bei Sieben. Das ist doch ein realistisch erreichbares Ziel... Damit hätte man wenigstens etwas Historisches auf der Habenseite.

Wobei ich mich ja gerade frage, wo die Tasmania Vergleiche plötzlich hin sind. Also nur, weil man deren Sieglosserie doch nicht eingestellt hat, ist man ja noch nicht aus dem Schneider. Denn Tasmania gewann damals unfassbare 2 Spiele in ihrer einen Saison. Schalke hat bisher nur einen.

Und mittlerweile das Niveau erreicht, wo sich jeder Trainer Sorgen um seinen Job machen muss, falls er gegen Schalke verliert. Marco Rose hat den Aufbaugegner jedenfalls dringend gebraucht. Nach der Länderspielpause kommt Peter Bosz, der gerade auch eher wie ein Abstiegskandidat (und gegen diese gar nicht) punktet. Bosz hat am Ende Glück, dass Dortmund immer wieder in ihre alten Muster verfällt, Gladbach seit dem Rose-Wechsel eingebrochen ist und Schalke... halt Schalke ist. Sonst würde viel deutlicher auffallen, wie bescheiden die Entwicklung in Leverkusen gerade ist. Die Länderspielpause sollte er auf jeden Fall nutzen, um die Achterbahnfahrt, von der er gesprochen hat, wieder einzuleiten. Da es derzeit nur bergab geht, wäre eine Achterbahn ja ein Fortschritt...

Apropos Länderspielpause: Die sollten wir genießen. Denn sie gibt uns 14 Tage länger das Gefühl, dass die Meisterschaft noch nicht entschieden ist. Dann gewinnen die Bayern zur Not auch Knapp in Leipzig und macht den Deckel drauf. 

Der Unterschied zwischen den Bayern und Leipzig wurden halt dieses Wochenende mehr als deutlich: Die einen spielen zwar stark, mühen sich aber zu unnötig knappen Ergebnissen. Die anderen schießen ihre Gegner selbst zu 10. ab. Dass Stuttgart hinterher ein 0:4 in Überzahl als Lehrstunde abtut, sagt doch alles über den Abstand der Bayern zum Rest der Liga aus.

Was sich auch nie Ändern wird, sind die Bedauerlichen Einzelfälle. Diese Woche war Markus Schmidt und Günter Perl dran. Dabei hätte es gar keinen VAR gebraucht, ein einfacher Blick auf Makoto Hasebes Oberschenkel hätte ausgereicht, um zu erkennen, dass da definitiv etwas Foul war...

Und natürlich hat der VAR in allen anderen Situationen gut funktioniert. Auch wenn man bei Jude Bellinghams Handspiel die Frage stellen muss, warum das nicht gleich gesehen wird. Aber dieser eine Fall Hasebe ist schon wieder so extrem, dass all die anderen Beispiele überstrahlt werden, weil es halt einfach nicht nachvollziehbar ist, wie 2 Bundesligaschiedsrichter diese Szene sehen und sich dann denken "Oh, der Hasebe hat sich wahrscheinlich selber gerizt, das Tor können wir geben." Zum Glück war es kein entscheidendes Tor.

Steffen Baumgart sprach, als er mal wieder opfer nicht nachvollziehbarer Entscheidungen wurde, auch etwas extrem wichtiges an. Also für diejenigen, die die Zweite Liga (wie ich sonst auch) nicht so intensiv verfolgen: Schiedsrichter Osmers gab Collins die Gelb-Rote Karte wegen Spielverzögerung... bei einem Einwurf. Das ist etwas, wo ich ja voll dafür bin. Mein eigener Beitrag zu schnellen Einwürfen ist aus dem Jahr 2012... Man sollte die Verzögerung von Einwürfen viel schneller und konsequenter bestrafen. Am besten in dem man der anderen Mannschaft den Ball gibt, wenn der Einwurf nicht nach X Sekunden ausgeführt worden ist. 

Das ganz große Problem ist aber: Wenn man die Regel, die Osmers angewendet hat, konsequent anwendet, beenden wir kein Bundesligaspiel mehr. Und das ist dann ja das Problem, welches Baumgart mit der Entscheidung hat. Die wirklich interessante Aussage ist aber folgende:
"Nach zwei Tagen ist uns dann allen klar, was wir alles falsch gemacht haben und die Schiedsrichter alles richtig. Das wird man uns dann wieder erklären."

In diesem Satz steckt sehr viel Wahrheit.  Denn die DFL wird am Ende wieder eine Statistik veröffentlichen, in der es dann heißt, dass 95 % der VAR-Entscheidungen korrekt waren. Unter anderem, weil sie einen Grund finden werden, warum ein blutiger Oberschenkel nicht zwingend aus einem Foulspiel resultieren muss. Das an sich sehr schwammige Regelwerk wird halt dann immer so ausgelegt, dass es keine Fehlentscheidung gab.... weil zu viele Fehlentscheidungen ja ein schlechtes Licht auf die Schiedsrichter abgeben würde. Da erklärt man lieber, warum nicht nachvollziehbare Entscheidungen doch korrekt waren, dann stimmt wenigstens die Statistik. Und auf die kann man hinterher verweisen.

Das ist alles einfacher, als sich wirklich kritisch mit den angebotenen Leistungen zu beschäftigen.

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