Dienstag, 27. Oktober 2020

Worst of zum 5. Spieltag

 Jetzt, wo Augsburg und Leverkusen auch durch sind... da muss man ja drauf warten, hätte ja sein können, dass da irgendwas passiert, wofür sich Fußballdeutschland interessiert...

Obwohl, sein wir ehrlich: Die wenigsten von uns werden am Wochenende bemerkt haben, dass die beiden noch gar nicht gespielt haben. Es war schon eine "Starke Fairplay Aktion" das Spiel auf einen Zeitpunk zu legen, wo es niemanden stört.

Fangen wir also mit dem relevanten an: Schalke 04, der 1.FC Köln und Mainz 05. Die unheilige Dreifaltigkeit im Abstiegskampf. 3 Mannschaften, die so schlecht sind, man muss sich irgendwie die Frage stellen, ob man dieses Jahr ohne einen einzigen Sieg über die Relegation die Klasse halten kann. Mannschaften, bei denen man es als Fortschritt betrachtet, wenn sie mal im Gegnerischen Strafraum an den Ball kommen. 

Immerhin haben die Mainzer tatsächlich mal 2 Tore erzielt. Geholfen hat das natürlich trotzdem nicht, weil die hinten so unbeholfen sind.

Und die Schalker... sind so freundlich, dass sie den einen Fan, der sich in Gefahr gebracht hat und das Derby im Dortmunder Stadion gesehen hat, jetzt auch noch zum nächsten Heimspiel einzuladen. Die Arme Sau muss sich jetzt 2 Schalke Spiele in Folge im Stadion angucken... Gilt das nicht als Folter? Also ich gehe ja mittlerweile davon aus, dass die Schalker Fans Corona erfunden haben, damit sie den Scheiß nicht mehr im Stadion sehen müssen. Oder dass sie zumindest bewusst ihren R Wert in Gelsenkirchen hoch halten.

So wird dann Köln zum großen Gewinner des Spieltages, weil sie gegen einen Aufsteiger zumindest 75 Minuten lang Bundesliganiveau imitierten. Das reicht halt derzeit schon. Wobei der richtige Ausdruck halt auch "der einzige Nicht-Verlierer" sein muss.

Man kann sich derzeit echt nur schwer vorstellen, wie diese Mannschaften mehr als 15 Punkte sammeln wollen... aber hey, einer von denen wird am Ende die Klasse halten.

 

Bruno Labbadia und der falsche Fokus. Es regt mich ja nichts so auf, wie wenn Leute sich wegen den Falschen Dingen aufregen. Und diese Woche war halt Labbadia dran, der beim Platzverweis für den frisch eingewechselten Deyovaisio Zeefuik in der Sportschau "mehr Fingerspitzengefühl" verlangte...
Nun mag ich da in der Minderheit sein... aber ich will eigentlich Fußball gucken, nicht taktische Fouls sehen. Und es gibt wenig destruktiveres als dieses schnelle und einfache Foul, sobald dann mal Tempo aufgenommen wird. Das dürfte allen Nicht Schalke Fans so gehen. Aber bei Schalkern muss man das relativieren, die wissen halt auch nicht, wie das aussehen soll, wenn einer ihrer Spieler Tempo aufnimmt.
Diese taktischen Fouls müssten eigentlich viel konsequenter mit Verwarnungen geahndet werden. Am besten auch schon in der gegnerischen Hälfte. Aber nur bei den mega offensichtlichen Zeefuik Vorfällen greifen die Schiedsrichter wirklich zur Karte. Die manchen das schon so selten wie möglich. Und sich dann über den Schiedsrichter aufzuregen, wenn dein eigener Spieler sich einfach dumm anstellt...

Vor allem hätte Labbadia ja einen völlig berechtigten Ansatzpunkt gehabt. Aber wahrscheinlich war das zu früh im Spiel, wer erinnert sich nach Abpfiff noch an das, was in der ersten Minute passiert ist. Was war passiert? Nun ja, Dodi Lukebakio wird im Strafraum in einen Zweikampf mit Willi Orban verwickelt. Orban greift zu regeltechnisch fragwürdigen Methoden. Lukebakio wird dadurch eindeutig an einem besseren Abschluss gehindert, sucht diesen aber trotzdem. Der eventuell fällige Elfmeterpfiff bleibt genau deswegen auf. Denn wenn ein Stürmer nicht theatralisch zu Boden geht, kann es ja nicht so schlimm gewesen sein.
Lukebakio macht also genau das, was wir von Profis sehen wollen... und er wird dafür bestraft. Wenn Labbadia darauf nach dem Abpfiff als erstes Hinweisen würde. Mit einem "Ich will meinen Spielern nicht sagen, dass sie sich fallen lassen müssen, aber sein wir ehrlich: Wenn er das in dem Moment macht, gibt es den Elfmeter für uns."

Und darüber müsste man auch mal offen und ehrlich reden. Denn das passiert nicht zum ersten Mal. Der Videoassistent sollte doch dazu führen, dass die Stürmer sich nie fallen lassen und immer den Abschluss suchen, weil sie genau wissen: "Ich habe nichts zu verlieren, den Elfmeter kriege ich auch, wenn ich aufs Tor gehe..." Stattdessen ist die Realität immer noch eine andere: Lasst euch lieber fallen, da gibt es die größere Torchance für uns.
Und meine größte Hoffnung bei der Einführung des VAR war, dass genau solche Szenen trotzdem zu Elfmetern führen.
Nun wird jeder Leipzig Fan behaupten, dass das nie im Leben ein Elfmeter war, was das Grundproblem des Fußballs bleibt: Es gibt so viele "Kann Entscheidungen", dass man immer alles durch die Vereinsbrille für einen auslegen kann.
Aber das man sich als Stürmer immer noch auf die exzentrischen Schauspieleinlagen verlassen muss, um die Vereinsbrille zu schärfen und den Schiedsrichter zu überzeugen, ist schon irgendwie Schade. Und machen wir uns nichts vor: Wenn Lukebakio da zu Boden geht, reden alle ganz anders über die Szene.

 

Karl-Heinz Rummenigge, Vollidiot der Woche: Jetzt ist es selbst ihm aufgefallen: Der anstehende Spielplan ist absolute gnadenlos. So gnadenlos, dass die Bayern froh sein müssen, dass sie trotz Positiven Corona Befundes ein Champions League Spiel austragen müssen. Was zum Glück geht. 

Aber trotzdem will Kalle sich "genau so viel Sorgen" um die Belastung wie um die Finanzen. Und dann schwadroniert er darüber, wie schön das beim Supercup geregelt war.

Auch wenn ich mich an der Stelle ständig wiederholen muss. Wenn Rummenigge sich wirklich "Sorgen" um "die Belastung der Spieler" machen würde, hätte er sich öffentlich dafür eingesetzt, dass beide Supercup-Finale abgesagt werden. Und sich zumindest bei einem der beiden (dem Deutschen... offensichtlich) auch durchgesetzt. 

Oder er hätte zumindest dafür gesorgt, dass alle Ü28 Stars und der gerade frisch von einem Kreuzbandriss genesene Leroy Sané diese Spiele auslassen. Als klare Ansage vor der Kadernominierung. Mit genau dem "Ich mache mir einfach ganz große Sorgen um die Belastung der Spieler". Dann könnte man ihm das auch abnehmen. Aber so hat er sich eindeutig positioniert und die Finanzen als wesentlich wichtiger eingestuft. Ist halt so, da kann er behaupten, was er will.

Aber wie immer muss sich Rummenigge keinerlei Sorgen machen, dass irgendwer nach bohrt. Das ist doch nicht die Aufgabe eines Journalisten, dessen Job besteht darin, dem Rummenigge eine Plattform für seine Propaganda zu geben. Wo kämen wir denn da hin, wenn man den Leuten erklärt, dass Kalle gerade wieder Bullshit labert... vor allem würde einem dann ja auffallen, dass er 24/7 nichts anderes macht.

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