Donnerstag, 16. März 2017

Der Aufstieg in die Dritte Liga: Wie lösen wir jetzt dieses Problem?

Also dass die Aufstiegsrunde in die 3. Liga unfair ist, wurde zwar letztens von Claus-Dieter Wollitz  angesprochen (und er hat es damit sogar in den aktuellen Montags-Kicker geschafft), das ist aber einfach keine Neuigkeit.

Genau genommen wissen wir das alle seit 2013... dem ersten Jahr als das eingeführt worden ist... als die Sportfreunde Lotte mit 86 Punkten einen Neuen Rekord für die Regionalliga West aufstellte... und als Belohnung dafür RB Leipzig in den Aufstiegs-Play-Offs zugewiesen bekam. Nur um dort dann in der Verlängerung zu scheitern...
Dabei geht es noch nicht mal direkt darum, ob man als Meister direkt aufsteigen sollte oder nicht... Sondern hauptsächlich darum, dass es extrem unfair ist die beiden besten Mannschaften gegeneinander antreten zu lassen.
Also das "System" sollte zumindest so gefixt werden, dass mit ziemlicher Sicherheit die besten Mannschaften aufsteigen... und nicht diejenige, die einfach nur das Losglück hat und den Meister aus der schwächsten Staffel zieht..

Nun gibt es verschiedene Varianten dieses Problem zu lösen: Am einfachsten erscheint, dass man die Meister direkt aufsteigen lässt...

Aber auch das führt zu einigen Problemen. 5 Absteiger in einer 20er Liga sind halt verdammt viel. Nun könnte man die Zahl natürlich auf gesunde 4 Absteiger kürzen, in dem man einfach die Regionalliga Bayern abschafft... und ja, man könnte extrem viele Probleme lösen, in dem man einfach Bayern abschafft, aber da scheitern wir seit Jahren dran.

Die andere Lösung wäre es, die Anzahl der Drittligisten so weit zu erhöhen, dass nicht mehr ein Viertel der Liga absteigen muss um die Regionalligisten aufsteigen zu lassen.  Das Problem hierbei ist ja... dass (wie Borussia Dortmund gerade feststellen musste) der regelmäßige Spielbetrieb in der Dritten Liga nicht immer garantiert werden kann. Also da es dort kaum Rasenheizungen gibt, müssen Spiele halt häufiger verlegt werden.
4 mehr Spieltage würden halt auch 4 zusätzliche englische Wochen bedeuten... oder ein verschieben des Ligabetriebes in den Winter... Klar, das würde gehen... man müsste aber damit leben, dass man bis in den April hinein keine begradigte Tabelle hat, weil noch Nachholspiele anstehen...

Aber ja, das wäre die einfachste Lösung. Eine Erweiterung der 3. Liga auf 22 Mannschaften mit 5 Absteigern.

Es sei denn... man wird kreativ... und führt eine "echte Aufstiegsrunde" ein. Also weg vom Losglück, hin zum fairen Wettbewerb "Jeder gegen Jeden." Das Problem hierbei ist natürlich: Bei 6 teilnehmenden Mannschaften wären das 10 zusätzliche Spieltage. Auch wenn man die bis in den Sommer laufen lassen würde... Effektiv müsste man dafür die Spieltage der Regionalliga auf 26 verkürzen. Also die Teilnehmer auf 14 Mannschaften beschränken... das mag für die Aufstiegsaspiranten, die 3 lukrative Heimspiele bekommen, sympathisch erscheinen... für den Rest eher nicht.

Man kann sich aber auch mal wirklich auf Kreative Lösungswege begeben. Denn es muss ja nicht "Jeder gegen Jeden" spielen. Einige dieser Spiele (der Tabellenführer gegen den Tabellenzweiten der Aufstiegsrunde, wenn die ersten 4 Aufsteigen) würden echt bedeutungslos werden... und der Frage wie der sichere Aufsteiger beim "Ich brauche dringend 3 Punkte" Kandidaten auftreten wird, sollte man vielleicht auch aus dem Weg gehen...
Am Besten... in dem man eine Option des eSports nutzt: Die so genannte "Losers Bracket" und das "Double Elimination System."
Was ist damit gemeint? Nun ja, man erstellt sich einen Turnierbaum aus allen teilnehmenden Mannschaften. Und Aufsteigen wird derjenige, der als erstes 2 Spiele gewonnen hat. Ausscheiden kann man aber erst, nachdem man 2 Niederlagen gesammelt hat. Das Problem ist hierbei natürlich, dass man dafür dann 8 Mannschaften braucht, damit es funktioniert... aber es werden sich ja schon Tabellenzweite finden, die daran teilnehmen wollen...

Nehmen wir Carl Zeiss Jena,Viktoria Köln, Borussia Dortmund II, SpVgg Unterhaching, SV Meppen, ETSV Eiche Flensburg, Waldhof Mannheim und SV Elversberg als Teilnehmer.
In der ersten Runde spielen die Tabellen-Ersten gegen die Tabellen-Zweiten und die Ossis gegen die Bayern.
Jena -Haching,

Köln - Elversberg,

Meppen - Dortmund

Mannheim - Flensburg.

In Runde 2 spielen dann die Sieger Jena - Köln und Mannheim - Dortmund aus wer definitiv aufsteigt.
Während die Verlierer Meppen - Elversberg und Haching - Flensburg ausspielen, wer definitiv nicht aufsteigt.

Und in der letzten Runde spielen dann die Verlierer der Gewinner Runde (Sagen wir Köln und Dortmund) gegen die Gewinner der Verliererrunde (Haching und Meppen) aus wer die letzten beiden Aufsteiger sind.

Die Vorteile dieses Systems: Das Losglück würde zumindest weitgehend eliminiert werden. Nur weil du in der ersten Runde gegen den Konzernriesen-Mäzen-Klub spielst, bist du nicht direkt vom Aufstieg ausgeschlossen. Es gibt aber gleichzeitig keine Bedeutungslosen Spiele, sondern es muss jeder immer alles geben um aufzusteigen, was die Möglichkeiten der Wettbewerbsverzerrung eliminiert und das Interesse der Fans steigert. Und das ganze dauert maximal 6 Spiele (davon ausgehend, dass wir natürlich ein Rückspiel brauchen, sonst ist es doch wieder Losglück), anstatt der 10, die das "Jeder gegen Jeden" System benötigen würde. Man könnte das ganze quasi in 20 Tagen durchziehen. Man müsste das Teilnehmerfeld der Regionalligen also nicht auf 14, sondern nur auf 16 Mannschaften beschränken.
Der ganz große Nachteil ist natürlich... dass es ein neues System ist, mit dem sich der traditionelle Fan erst Mal auseinander setzen müsste... aber der würde schon irgendwann verstehen, dass das besser ist als das bisherige System...

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