Donnerstag, 30. Mai 2024

So war das ursprünglich mal geplant

 Auch wenn es bis zur dritten Ausgabe gedauert hat.

Olympiakos Piräus ist der erste griechische Europacup Sieger. Punkt. Nicht ersmals seit 1873, sondern einfach nur der Erste. Das gab es seit Achilles und Odysseus nicht mehr.

Dazu stand mit Club Brügge eine belgische Mannschaft im Halbfinale. Zum ersten Mal seit 1991/92... Damals, als es den Pokal der Pokalsieger noch gab. Also den eigentlichen Vorgänger der Conference League.

Und ja, vor der Turbokapitalisierung durch die Einführung der Champions League, die den Abstand zwischen den großen und den kleinen Ligen extrem vergrößert hat, war es relativ normal, dass die belgischen Mannschaften im Europacup erfolgreich waren. 1978 Brügge stand  im Finale der Meisterklasse und der RSC Anderlecht gewann den Europacup der Pokalsieger. Damals ging das alles noch.

Aber mittlerweile... die letzten 13 Europa League Sieger kamen aus Spanien, Italien, England und Deutschland. In den letzten 30 Jahren konnten nur 6 Mannschaften aus anderen Ländern diesen Wettbewerb gewinnen. 2 davon wurden durch russische Oligarchen gesponsort. In der Champions League sind Porto und Amsterdam die einzigen Ausnahmen der letzten 30 Jahre. Portos Sensationssieg kam aus dem Jahr 2004. Das bedeutet, dass sich diesen Titel in den letzten 20 Jahren 4 Länder geteilt haben.

Oder dass 52 der letzten 60 Titel an die großen 4 Ligen vergeben worden sind. Das sind 86 %... Selbst die Milliarden von PSG konnten daran nichts ändern. Das ist schon bedenklich, wenn man nicht ignoriert, dass die UEFA ja aus 55 Nationalverbänden besteht, aber nur 7 % dieser Mitglieder um die Titel mitspielen...

An der Stelle muss ich auch direkt zugeben: Ich interessiere mich 0 für die Europa Conference League. Das wird auch niemanden hier überraschen, schließlich habe ich mehr als deutlich gemacht, wie egal es mir ist, ob sich Hoffenheim, Heidenheim oder Freiburg für diesen Wettbewerb qualifiziert. Wenn mich das tangiert hätte, wäre das Saisonfinale ja nicht so langweilig geworden. Ich habe auch keine einzige Sekunde dieses Wettbewerbes gesehen. Punkt. Also nicht "Diese Saison" sondern "jemals".

Aber im Gegensatz zu diversen Egomanen wie Uli Hoeneß oder Joachim Watzke, die sich über jeden Wettbewerb, an dem sich nicht teilnehmen, beschweren, aber nichts gegen die Erweiterung der Klub-WM haben, muss es für mich im Fußball nicht immer nur um mich gehen.

Das habe ich ja auch schon "damals" bei der Einführung der Nations League deutlich gemacht: Für die großen Nationen, die eh zur EM fahren, sind das bessere Testspiele, aber für die kleinen Nationen wird das der Wettbewerb. Und weil die "großen 4" ihre 7. oder 8. beste Mannschaft (und jeweils auch nur einen Teilnehmer) schicken, wird die Conference League der Wettbewerb für die 51 anderen Verbände werden. Und natürlich wird San Marino jetzt nicht um den Titel mitspielen. Aber KF Ballkani Suhareka, Klaksvik Itrottarfelag, Spartak Trvana und Zrinjski Mostar nahmen an der Gruppenphase teil. Ich lasse euch jetzt rätseln, welche dieser Mannschaften von den Farörer Inseln kommt.

Auf einmal nehmen Nationen, der Europacup Saison sonst im August beendet ist, bis November an dem Wettbewerb teil. Und alles, was "wir Deutschen" dafür machen müssen, ist... den 1. FC Heidenheim als Teilnehmer stellen. Das tut doch keinen weh, bringt den kleinen Fußballnationen aber was.

Jetzt muss RB Leipzig sich nur noch fragen, wie sie für die 2025/26er-Saison in diesen Wettbewerb absteigen, damit sie ein Finale Heeme spielen können. Was super schwierig ist, schließlich muss man irgendwo zwischen Platz 6 und 8 landen, weiß aber vorher nie, welcher Platz jetzt wirklich reicht...

Und ja, in Deutschland ist der Titel für Piräus eine Fußnote, die schon am Tag danach durch die erste Pressekonferenz von Vincent Kompany ersetzt wird... aber in Griechenland ist das DIE NACHRICHT. Dort konnte endlich das Gesicht von Otto Rehakles auf Platz 1 der Schlagzeilen ersetzt werden...

Dienstag, 28. Mai 2024

Das Marcel Schuhen Mysterium

 Oder eine Fortsetzung zu meiner Analyse der Situation der Stammtorhüter vor einigen Monaten.

"Damals" habe ich ja durchaus streitbar ausgeführt, dass einige Bundesligatorhüter nur im Kasten stehen, weil sie halt schon immer da waren. Deswegen werden sie irgendwann zu Führungsspieler, zum Kapitän und gelten als unersetzlich... was auch direkt dazu führt, dass keine echte Konkurrenz verpflichtet wird.

Dabei ist es am Ende oftmals erschreckend egal, wer wirklich im Tor steht. Also Bayer Leverkusen wurde mit Lukas Hradecky souverän Meister und stürmte mit Matej Kovar ins Finale der Europa League. Erst nach der Finalniederlage zog Xabi Alonso den Schwanz ein und stellte doch seinen besseren Keeper und nicht den Pokal-Keeper in Berlin ins Tor. Aber wenn Kovar 34 statt 1 Bundesligaspiel bestritten hätte, wäre Bayer doch trotzdem Meister geworden, weil die Stabilität und Souveränität nicht im Tor begann, sondern im Tor endete.

Und das ist erschreckend häufig der Fall. Wenn man auf dem Transfermarkt einen Stabilisator für die Defensive (nennen wir ihn Granit Xhaka) findet, steigt der Notenschnitt von 3,09 auf 2,94, ohne dass sich der Torwart groß weiterentwickelt. Oder wollt ihr mir wirklich erzählen, dass Hradecky sich mit seinen 34 Jahren nochmal deutlich verbessert hat? Und dann wird man mit einem ordentlichen Torhüter auf einmal Meister...

Nebenbei muss ich hier jetzt nochmal einschieben, dass man entgegen meiner damaligen Behauptung doch einen deutlichen Unterschied zwischen den RB Leipzig Torhütern bemerkt. Mit Janis Blaswich lag man auf Platz 5, mit Péter Gulácsi war man plötzlich unschlagbar. An der Stelle muss ich zugeben, dass ich den Ungarn falsch eingeschätzt habe, der ist tatsächlich ein Unterschiedspieler.

Jetzt betritt Marcel Schuhen den Chat. Der hat gerade auf den ersten Blick eine der grausamsten Bundesligajahre aller Zeiten hinter sich. Darmstadt kassierte 86 Gegentore. Auf einen ähnlich schlechten Wert kam zuletzt Schalke 04 in der Saison 2020/21. Getoppt wurde dieser Wert zulerzt 1979/80 von Dieter Burdenski. Sollte es uns eigentlich zu denken geben, dass wir in den letzten 4 Jahren 3 der schlechtesten Defensive der letzten 40 Jahre erleben durften? Denn Greuther Fürth kassierte ja auch über 80 Gegentore... Und zwischen Schalke 2021 und Werder 1980 kassierte NIEMAND 80 Tore. Das sind Zahlen, die sonst nur in den Wilden 70ern erreicht wurden...

Die meisten Vereine werden auf die 86 Gegentore schauen und sich denken: Der taugt nichts. Wer so oft hinter sich greift... Bei einem genaueren Blick war Schuhen aber nur ein einziges Mal richtig schlecht. Ausgerechnet im Heimspiel gegen Bochum, wo man also wirklich hätte punkten können, schrieb sich Schuhen seine einzige 5,0 ins Notenheft. Er hat dann noch eine 4,5 gegen Augsburg in Angebot... Ansonsten waren seine Leistungen immer mindestens ordentlich.

Und das hinter einer Vordermannschaft, die weit weg von Bundesligatauglich war. Ich verlinke hier mal demonstrativ das den Abstieg endgültig besiegelnde Tor: Schuhen hielt den Traum vom Klassenerhalt mit mehreren starken Paraden am Leben, aber Matej Maglica stolpert an einer einfachen, flachen Hereingabe vorbei, weshalb Nikola Dovedan aus 5 Metern einschieben musste. Da kannst du ganz sachlich als Torhüter einfach nichts machen. Schuhen wurde vom Kicker zum Spieler des Spiels gekürt.
Als logisches Ergebnis saß Schuhen die Wochen darauf auf der Bank... Und Hoffenheim machte aus 6 Chancen 6 Tore, bevor sie den Spielbetrieb einstellten. Da konnte man kurz erahnen, wie viel schlimmer die Saison ohne Schuhen gelaufen wäre.

In der "Gesamtabrechnung" kommt da dann nach Notenschnitt Platz 13 unter den qualifizierten Torhütern raus. Minimal schlechter als Manuel Riemann, Frederik Rönnow oder Kevin Trapp. Aber besser als Manuel Neuer...
Wisst ihr, was an der Stelle mal ein spannendes Experiment wäre? Wie würde Schuhen hinter einer halbwegs kompetenten Abwehr aussehen? Wie viele Gegentore würde er kassieren, wenn er von richtigen und gestandenen Bundesligaspielern umgeben wäre? Also stellt euch den Mann mal in Bremen vor. Würde Werder wirklich schlechter abschneiden?

Theoretisch sollten sich die letzten 10 der Tabelle mal gründlich mit Schuhen beschäftigen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der absurd viel Geld kosten würde. Und schlechter als Zentner oder Zetterer ist er bestimmt nicht. Man könnte da einen wirklichen und offenen Konkurrenzkampf ausrufen.

Aber das will ja im Tor niemand. Deswegen beschäftigt sich Werder Bremen lieber mit Markus Kolke oder Phillip Kühn... 2 Torhütern, die gerade aus der 2. Liga abgestiegen sind. Die wollen eine Ablöse für Kolke zahlen, obwohl der gerade mit seinem Patzer den Abstieg von Hansa Rostock besiegelt hat. Was jetzt keine übertriebene Kritik an Kolke sein soll, der hat jahrelang überragend gespielt und "wir" sind ja nur "seinetwegen" überhaupt aufgestiegen. Aber die Leistungskurve zeigte in den letzten 2 Jahren eher nach unten. Und jetzt will Werder den?
Aber Werder will halt nicht an der Hierarchie wackeln. Das ist denen wichtiger, als ein potenzielles Upgrade günstig zu verpflichten.

In Mainz wird Zentner im Tor stehen, weil der sich halt vor Jahren gegen Florian Müller durchgesetzt hat. Und wer sich gegen ein großartiges Talent durchsetzt, muss ja ein Guter sein. Wolfsburg guckt sich lieber in Liga 2 um und verpflichtet den Schalker Torhüter Marius Müller als "Konkurrent" für den Neuzugang Kamil Grabara. Denn der bringt die wichtigste Qualifikation mit: Er ist eben kein richtiger Konkurrent.

Die Aufsteiger werden mit ihren Aufstiegshelden im Tor in die Saison gehen. Was nebenbei auch gut für Schuhen sein dürfte, denn es ist mehr als fragwürdig, ob Kiel und St. Pauli besser sein werden als Darmstadt. Und noch so eine Saison hinter einer überforderten Hintermannschaft dürfte seinen Ruf endgültig ruinieren.

Der SC Freiburg hat wenigstens die Ausrede, dass man einen verdammt jungen Torhüter hat, von dem man noch einige Entwicklungsschritte erwarten kann. Aber wenn Noah Atubolu diesen Schritt nächste Saison nicht geht und der SC ohne Christian Streich in den Abstiegskampf rutscht, wäre es dann nicht geil eine wirkliche Option für den Notfall in der Hinterhand zu haben?

Und zumindest Augsburg und Mönchengladbach haben eigentlich keine Ausreden. Finn Dahmen und Jonas Omlin streiten sich um den Titel "Schlechtester Stammtorwart"... also zumindest nach Kicker-Notenschnitt. Omlin ist da bei einer 3,71... Sein Ersatzmann Moritz Nicolas hat auch keine Bäume ausgerissen. Das sind 2 Vereine, die sich unabhängig von Schuhen um ein Upgrade kümmern sollten. Gerade in Gladbach ist das wirklich lustig, weil die ja angeblich jeden Stein umdrehen wollen. Und dort ist es auch am offensichtlichsten, dass es seit dem Abgang von Yann Sommer bergab geht. Da ist der Schluss, dass man auf dieser Position ein Upgrade braucht, naheliegend. Gucken wir mal, ob die da auch drauf kommen.

Wie nebenbei auch der VfL Bochum, wo noch niemand genau weiß, wie die Situation um Manuel Riemann ausgehen wird. Aber ich bleibe dabei: Selbst wenn Riemann bleibt, dürfte Schuhen ein Upgrade sein.

Nun kann es natürlich auch sein, dass Schuhen gar nicht auf dem Markt ist, weil er loyal zu Darmstadt steht, wo er ja auch schon seit 5 Jahren spielt. Aber wenn man sich die Gerüchteküche so anschaut, scheint sich ja niemand auch nur im Ansatz mit ihm zu beschäftigen, da wird die Loyalität nicht mal getestet. Und das ist schon ein eher fahrlässiges Vorgehen.

Aber am Ende ist es bei den Stammtorhütern halt wichtiger, den Status Quo zu erhalten, als einen wirklichen Konkurrenzkampf auszurufen. Und deswegen werden nächste Saison schlechtere Torhüter als Schuhen in der Bundesliga spielen.

Donnerstag, 23. Mai 2024

Direkt nachdem sie das "Vize-Kusen" Meme beerdigt haben

 Macht Bayer Leverkusen eiskalt "The most Vize-Kusen thing ever". Und verliert gegen Atalanta Bergamo.

Klingt übertrieben? Ist es aber gar nicht. Denn Bergamo gewann seinen einzige großen Titel im Jahr 1963. Dazu haben sie unter dem aktuellen Trainer Gian Piera Gasperini zuletzt 3 Pokalfinale seit 2019 verloren. Das letzte vor 7 Tagen gegen Juventus Turin... Wie buchstabiert man VIZEmo?

Also nur so zum Vergleich: Selbst der zwischenzeitlich in die 3. Liga abgestiegene Gegner am kommenden Wochenende holte "seinen letzten Titel" 1998. Wenn die gewinnen sollten, mussten sie also nicht annähernd so lange auf einen Titel warten, wie Bergamo. Und sie haben seit diesem letzten Titel auch "nur" ein einziges Finale verloren. Die sind nicht annähernd so verflucht, wie Bergamo. Wobei natürlich eine weitere Finalniederlage noch die Kirsche auf der dann doch wieder Vize-Kusen Torte wäre. Dann können die "Wir können alles, außer Finale" Merch drucken.

Aber hey, am Freitag wird Uli Hoeneß einen Weg finden, Thomas Tuchel die Schuld für die Finalniederlage an einem Wettbewerb zuzuschieben. Frei nach dem Motto: Ademola Lookman hat doch bei unserer Zweitfiliale in Leipzig gespielt, wieso haben wir den nicht geholt? Aber Tuchel wollte ja unbedingt einen erfahrenen 6er haben, anstatt einfach den offensichtlichen Lookman Transfer zu fordern. Und mit dem kann man ja offensichtlich auch Leverkusen schlagen. 

Man muss aber an der Stelle auch einfach mal Respekt an Bergamo geben. Wie die Leverkusen 90 Minuten lang bearbeitet haben, war schon beeindruckend. Die haben denen gar keinen Raum zur Entfaltung gegeben... was in den letzten 51 Spielen nur Borussia Mönchengladbach geglückt ist. Wobei man "geglückt" hier wörtlich nehmen muss, Bayer schaltete dort definitiv in den "Gomez der Woche" Modus und hätte das Spiel locker gewinnen können.

Hier ist ja das faszinierendste an dieser beeindruckenden Saison: Man hatte selten das Gefühl, dass Bayer Leverkusen glücklich zu seinen zahllosen späten Toren kam. Die haben diese Treffer meistens mit einer brutalen Konsequenz erspielt. Entweder weil sie den Gegner müde und mürbe gearbeitet haben, oder weil von außen die richtigen Anpassungen kamen. Aber Bergamo schaffte es bis zum Schluss Bayer in unangenehme Situationen zu zwingen. Die doppelten weiterhin konsequent an der Außenlinie und machten alle Räume nicht nur eng, sondern zunichte. So blieb es bei einem Chipball von Florian Wirtz, den Juan Musso anfangen musste und einigen Fernschüssen. Der einzige Abschluss im Strafraum kam in der 59. Minute von Jeremy Frimpong nach einem suboptimalen Klärungsversuch des Torhüters. Er schoss den Ball so deutlich drüber, dass Paris ihm direkt einen Vertrag angeboten hat.

Wann haben wir es zuletzt erlebt, dass jemand dieser Elf so konsequent jegliche Luft zum Atmen nimmt? Und das Narrativ, dass Bayer an diesem einen Tag einfach nicht gut war, ist mir zu einfach. Bergamo hat auch verdammt gut verteidigt und bis zum Schluss ihre eigenen Konter konsequent ausgespielt. Die hätten dieses Spiel ja auch noch höher gewinnen können. Es war echt beeindruckend, wie Bayer Leverkusen der Zahn gezogen wurde. Und das muss man auch einfach mal respektieren.

Mittwoch, 22. Mai 2024

Zeit um mich nicht bei Deniz Undav zu entschuldigen.

 Ich hab mich da ja nicht so... wenn ich nichts falsch gemacht habe, muss ich ja trotzdem reagieren.

Nebenbei fand ich Undavs Aussage im Februar, dass Stuttgart und Leverkusen die beiden besten Mannschaften in Deutschland sind, gar nicht schlimm. Damit spricht er ja auch nur seinen eigenen Anspruch aus und kündigt nebenbei an, sich nicht auf dem erreichten auszuruhen.

Dass sie das dann auch noch in der Liga durchgezogen haben, ist wirklich beeindruckend. Sie hätten die Saison ja auch mit einem Sieg aus den letzten 9 Spielen ausklingen lassen können und hätten trotzdem eine überragende Saison gespielt... und sich sicher für die Champions League qualifiziert...
Also wie dies Eintracht Frankfurt gemacht haben könnte. Und ja, es gibt ein Universum, in dem sich die Eintracht mit 47 Punkten in die Königsklasse einzieht, weil Dortmund plötzlich Real Madrid schlägt. Ausgeschlossen ist dies nicht.
Nebenbei ist es faszinierend, wie krass Frankfurt den Endspurt verkackt hat. Die sind in der Liga 6. geworden und haben sich sicher für die Europa League qualifiziert. Und selbst ohne die Champions League Erweiterung hätte es bei einem Pokalsieg von Bayer für die Qualifikation gereicht. Wenn jemanden der Eintracht vor der Saison gesagt hätte, dass sie entweder Europa League spielen oder diese knapp verpassen, hätte man das sofort unterschrieben. Aber bei einem Sieg aus 9 Spielen vermeidet man sich plötzlich zu ein Bekenntnis zu Dino Toppmöller. Vor der Saison hätten nur völlig absurde Konstellationen wie "Der Trainer wird beim Koksen erwischt" zu einer Entlassung führen können, während man auf Platz 6 steht. Jetzt könnte genau dies passieren.

Nebenbei leben wir in einer Welt, in der entweder Kaiserslautern oder Heidenheim im Jahr 2024 europäisch spielen werden, weil ja nicht nur Frankfurt, sondern auch Freiburg und Augsburg den Endspurt verkackt haben. Und weil Werder Bremen zu spät in die Gänge kam. Oder weil Wolfsburg doch lieber mit dem Abstiegskampf flirtet, als sich um die Conference League zu kümmern. Wer 2020 darauf gewettet hat, dass Heidenheim oder Kaiserslautern in den nächsten 5 Jahren europäisch spielt...

Genug des Worst ofs, zurück zu Undavs "die 2 besten Mannschaften Deutschlands" Aussage: Denn selbst diejenigen, die Undav dafür kritisiert haben, müssen sich jetzt nicht wirklich entschuldigen. Klingt blöd, ist aber so. Natürlich hat Stuttgart in der Liga einen Punkt mehr als der Rekordmeister aus München geholt. Das ist beeindruckend. Aber ist es höher einzuschätzen, als das Halbfinale in der Champions League zu erreichen? Und dort im Rückspiel gegen Real Madrid in Führung zu gehen? Am Ende scheiterte man nur an einem Patzer des angeblich besten Torwarts der Welt. Oder des ehemals besten Torwarts der Welt... eines von beidem. Objektiv betrachtet ist Platz 3 und eine Teilnahme an einem europäischen Halbfinale besser, als Platz 3 und international nicht teilgenommen.

Und dann ist da ja noch die Borussia aus Dortmund, die in der Liga deutlich weniger Punkte geholt hat, aber ins Finale der Champions League eingezogen ist. Dabei haben sie sich in der wohl schwersten Gruppe des Turniers als Gruppenerster durchgesetzt. Also in meiner Vorschau wurde die ja als die einzige spannende Gruppe vorgestellt, weil vorher nicht ersichtlich war, ob Dortmund, Newcastle oder der AC Mailand 2. wird. Ein wahrer Experte wie Didi Hamann hat behauptet, Dortmund würde in dieser Gruppe letzter werden

Und klar, im Achtelfinale hatten sie ein wenig Losglück, dass sie gegen PSV Eindhoven antreten durften. Ich erinnere mich noch an den englischen Kommentator, bei dem ich das Spiel gesehen habe, der nur meinte, dass alle anderen Viertelfinalteilnehmer auf eine dieser beiden Mannschaften treffen wollen...

Dann haben sie im Viertelfinale Atlético Madrid und im Halbfinale Paris St. Germain geschlagen. Das sind schon Mannschaften, die zur gehobenen Klasse gehören... auch wenn beide den Wettbewerb noch nie gewinnen konnten, standen sie schon im Finale. Natürlich kann man jetzt behaupten, dass sie Manchester City oder Real Madrid, also den absoluten Schwergewichten, aus dem Weg gegangen sind. Aber Losglück sieht doch irgendwie anders aus. Wobei man bei dem Niveau, auf dem ab dem Viertelfinale agiert wird, überhaupt fragen kann, wie Losglück das aussehen soll... Denn da gibt es ja nur das "Hoffentlich nicht City oder Real" Gebet, der Rest ist egal. Dass die beiden dann aufeinander getroffen sind, war wohl das eigentliche Losglück.

Auf jeden Fall ist es jetzt schwierig, die Saison des VfB Stuttgarts in Perspektive zum BvB zu setzen. An guten Tagen waren die Stuttgarter durchaus besser, als die Borussen. Schließlich haben sie alle 3 Spiele gewonnen. Trotzdem wäre dieser VfB in der Vorrunde der Champions League gescheitert. Das dürfte jetzt keine krasse These sein. 

Das macht ja auch diese Saison der Dortmunder so frustrierend und es unmöglich, sie richtig einzuordnen. Wenn man Konstanz als wichtigstes Kriterium nimmt, ist der VfB die 3. beste Mannschaft in Deutschland. Wenn man sich die Höhepunkte anguckt, ist es der BvB... 

Und nebenbei könnte sich die vielleicht 4. beste Mannschaft Deutschlands zur besten Mannschaft in Europa krönen. Und dann würde Frankfurt mit 47 Punkten in die Champions League einziehen, in der Deutschland 6. Vertreter hätte. Worauf hin dann die UEFA sofort diese Auslegung ändert... Und dann könnten Heidenheim UND Kaiserslautern in den europäischen Wettbewerb einziehen... Das ist so absurd, da muss man jetzt eigentlich auf einen Sieg von Dortmund und auf eine Niederlage von Bayer Leverkusen wetten..

Montag, 13. Mai 2024

Thomas Müller vs Mathy Tel

 Ein absurder Vergleich.

Also für Kontext: Ich hab den Fehler gemacht, mich in den Kommentarspalten bei Youtube rumzutreiben. Wobei, so falsch war das ja gar nicht, ich hab ja am Ende gewonnen. Da ging es dann um Thomas Tuchel und die mangelhafte Talententwicklung, die ihm die blinden Hoeneß-Anhänger anscheinend wirklich vorwerfen.

Mein Gesprächspartner meinte dann, dass Louis van Gaal es ja auch hinbekommen hat. Mein erstes Totschlagargument war: Nun ja, van Gaal holte damals 70 Punkte... nur reichte das halt für die Meisterschaft. Tuchel ist nach 33 Spieltagen bei 72. Und er hatte im Champions League Halbfinale weniger Pech als Tuchel. Objektiv gesehen hat van Gaal nur im DFB-Pokal eine deutlich bessere Saison gespielt. Aber er musste sich halt nicht mit diesem Bayer Leverkusen messen. Dem Vergleich hätte er auch nicht standgehalten.

Viel lustiger ist aber: Im Wesentlichen setzte van Gaal auf 2 Talente: den 20-jährigen Holger Badstuber und den nach dem 5. Spieltag 20 Jahre alt werdenden Thomas Müller. Wenn es um wirkliche "Teenager-Einsätze" geht, kommt Müller auf 6 (inklusive Pokal). Dazu David Alaba auf 3 und Diego Contento auf 9. Breno kam vor seinem 20. Geburtstag auf einen Einsatz.

Währenddessen kam Aleksandar Pavlovic vor seinem 20. Geburtstag am 3.5. auf 16 Einsätze... und Mathys Tel auf... Error 404 File not yet found. Also der ist ja erst Ende April 19 geworden. Der hat noch 11 Monate Zeit... Er kam in dieser Saison trotzdem schon auf 39 Einsätze. Das ist für einen 18-Jährigen beim Rekordmeister ein absurd hoher Wert. 

Also um das mal zu verdeutlichen: 11 Monate vor seinem 20. Geburtstag hat Tel 51 Einsätze in der Bundesliga und 12 in der Champions League in der Vita stehen. Und 3 Spiele im DFB-Pokal. In diesen Einsätzen hat 15 Tore erzielt. Dazu wird noch ein fettes "Plus X" kommen. Da dürften locker weitere 30 Einsätze amstehen, wenn der nächste Trainer ihn nur halbwegs so konsequent fördert, wie Tuchel das getan hat.

Thomas Müller als die Referenz für positive Talententwicklung kam an seinem 20 Geburtstag auf 9 Bundesligaeinsätze. Er erzielte am Abend vor dem 20. Geburtstag seine ersten beiden Bundesligatore... Gegen Dortmund. Natürlich. Aber er kam da als Einwechselspieler zur Pause. Erst an seinem 20. Geburtstag wurde der "Müller spielt immer" Mythos begründet.

Tel ist einem Müller im direkten Vergleich meilenweit voraus. Es wird nur immer vergessen, wie jung der Mann immer noch ist. Aber der ist mehr als nur im Soll. Der ist auf dem Weg zu einer richtig großen Karriere.
Ein weiterer Vergleich: Ein Jamal Musiala kam zu seinem 20. Geburtstag auf 16 Bundesligatore und auf einen einzigen Treffer in der Champions League. Das sind Werte, die Tel locker toppen sollte. Die 51 Bundesligaspiele hat er ja jetzt schon auf dem Buckel.

Da haben wir Pavlovic, der auch einen Großteil der Saison als Teenager erlebte und jetzt im EM Kader steht, noch nicht mal mit einberechnet. Wenn man sich die Bilanz dieser beiden Spieler anguckt, ist Tuchels Bilanz bei den Talenten sogar besser als die von van Gaal, weil er auf deutlich jüngere Spieler deutlich nach vorne gebracht hat. Trotzdem muss sich Tuchel jetzt diesen Scheiß anhören. 

Und all das nur, weil Bayer Leverkusen eine überragende Saison gespielt hat. Eine absolute Rekordsaison. Die Bayern persönlich haben nur 1 Mal mehr Punkte geholt, als diese Werkself am Ende haben könnte. Also falls die am letzten Spieltag auch gewinnen. Hier muss man nochmal festhalten, dass alle Verantwortlichen und Fans vollkommen zufrieden mit der Entwicklung dieser Talente wäre, wenn man mit 75 Punkten Meister werden würde. Was auch oft genug reichen dürfte. Da es dieses Jahr dafür aber eben keinen Titel gibt, soll dieselbe Arbeit plötzlich Scheiße sein? Das könnt ihr doch keinen erklären.

Aber immerhin hat ja auch deswegen niemand Bock auf den Job. Und jeder, der irgendwie behauptet, dass Tuchel die eigenen Talente nicht ordentlich gefördert hat, labert absoluten Bullshit.

Worst of des "Wer hat sich denn jetzt den Wettbewerb verzerrt?" Wochenendes

Das ist ja gerade die größte Frage. Weil Borussia Dortmund halt 110 % gegeben hat und dadurch einen Systemcrash auslöste. Passiert, wenn man die CPU übertaktet. 

Und ganz ehrlich: Dass Dortmund da nicht voll fokussiert war, ist doch auch einfach menschlich. Da wird dann halt deutlich, dass es für 75 % der Liga um nichts mehr geht. Aber das ist ganz sachlich gesehen auch völlig normal.

Allein schon, dass Hoffenheim mit 2 völlig unmotivierten Auftritten in den Abstiegskampf eingegriffen, indem sie den Bochumern und Mainzern 3 Punkte geschenkt haben. Also in genau der Phase, in der es für die scheinbar um nichts mehr ging, sie aber gegen hoch motivierte Gegner antraten.

Oder Darmstadt, die gerade ihren einzigen bundesligatauglichen Spieler auf die Bank setzen, damit ihr Ersatztorwart keinen einzigen Ball hält. Bei denen fällt das wahrscheinlich nicht auf, weil sie eh verloren hätten... aber mit Marcel Schuhen vielleicht "nur" 3:0. Was irgendwie auch kritisch ist, weil Hoffenheim plötzlich Frankfurt jagt und dafür dringend ein ordentliches Torverhältnis braucht. Da war es fast schon fahrlässig, dass die bei 6:0 den Offensivbetrieb eingestellt hätten. Bei einem 8:0 hätte ein eigener Sieg bei Frankfurter Niederlage garantiert gereicht, um die einzuholen. Wenn man bedenkt, dass Frankfurt gerade weniger Punkte holt, als Mainz oder Bochum, ist das doch die krassere Wettbewerbsverzerrung.
Und ja, bei einem Sieg der Hoppenheimer gegen diese Saison ja auch immer wieder mal den Wettbewerb verzerrende Bayern könnten die plötzlich auf Platz 5 springen und sich dann mit 46 Punkten für die Champions League qualifizieren, falls Dortmund den Henkelpott holt. Und an Freiburg ist man schon vorbeigezogen. Der Einfluss aufs Finale ist mindestens genauso krass, wie in Dortmund.

Nebenbei ist so was gar nicht soo ungewöhnlich. Letztes Jahr hat Bayer Leverkusen sein bisher letztes Pflichtspiel gegen Bochum verloren, als es für die Werkself um nichts mehr, für die Bochumer um den direkten Klassenerhalt ging. Im Jahr davor sicherte sich der VfB Stuttgart mit einem Sieg gegen den Tabellensiebten aus Köln den Klassenerhalt.
Klar, in Köln war es nicht soo offensichtlich, wie jetzt bei den Dortmundern. Aber überraschende Siege gegen unmotivierte Gegner kommen immer wieder vor. Genauso wie die nicht aus München kommenden Europacup Teilnehmer immer wieder nach den rauschenden Festnächten verkatert ihre Punkte in der Bundesliga liegen lassen. Kann etwas, dass immer wieder vorkommt, wirklich Wettbewerbsverzerrung sein, oder gehört das doch einfach irgendwie dazu? 

Und ja, Union hat einen gewissen Nachteil, weil der SC Freiburg jetzt, aufgrund der Wettbewerbsverzerrung der Darmstädter, Punkte holen muss, während Heidenheim, Wolfsburg und Bremen die Saison ausklingen lassen können. Also ja, die haben noch theoretische Chancen auf Rang 8, irgendwie bezweifle ich aber, dass die dafür nochmal an die Leistungsgrenze gehen werden.

Obwohl... Also ich muss jetzt doch mal meinen digitalen Hut vor Ole Werner ziehen. Den habe ich ja mehr oder weniger offensichtlich angezählt. Jetzt hat Werder plötzlich nur eines der letzten 6 Spiele verloren. Und das gegen Bayer Leverkusen. (Kurzer Einschub: Dass Bayer auch beim Stand von 3:0 noch 2 Tore in den letzten 10 Minuten erzielt... die machen das, weil sie wollen, nicht weil sie müssen...) Dieses Wochenende hätten die Hanseaten auch RB Leipzig schlagen können. Man hat in der Schlussphase auf einmal die Konter konsequent zu Ende gespielt, anstatt einfach nur zu beten, dass RB nichts mehr auf die Reihe bekommt. Man war richtig unzufrieden, dass man bei einer Spitzenmannschaft nur einen Punkt geholt hat. DAS sind genau die Fortschritte, die ich sehen wollte. Wenn man jetzt nicht komplett in den Wettbewerbsverzerrungsmodus schaltet, kann man wirklich auf diesem Saisonende aufbauen. #PassivesAbseitsLeserwissenesexklusiv.

Sonntag, 12. Mai 2024

Die Sportschau-Redaktion: Vollidiot der Woche

 Ihr hattet eine einzige Aufgabe: Uns nicht vorher zu erzählen, wie der Abstiegskampf ausgeht. Also konkret das Duell 1. FC Köln gegen Union Berlin. Das einzige wirklich relevante Spiel an diesem Samstag.

Wie irrelevant das "andere Abstiegsduell" war, zeigte ja Borussia Mönchengladbach, die Tobias Jantschke und Patrick Herrmann einwechselten, damit die sich ihren letzten Applaus im letzten Heimspiel abzuholen. Dafür kann die Sportschau nichts. Dass die aber Herrmann direkt nach dem Spiel interviewen und er dann so locker erzählt: "Da gibt es dann noch das eine oder andere Bier und es wird wahrscheinlich noch ein bisschen länger gehen."
Auch würden die Fans nicht so entspannt mit ihren Altstars feiern, wenn der Klassenerhalt noch nicht sicher ist. Und Gerardo Seoanes Aussage deutet auf den gesicherten Klassenerhalt hin. Das kann man so einfach nicht zeigen.

Das sind keine Aussagen, die jemand bringt, der nächste Woche noch mindestens einen Punkt holen muss. So was sagt man in dem Moment nur, wenn der eigene Klassenerhalt sicher ist. Und die Sportschau kündigt ja selber an, dass Gladbach jetzt dem Lokalrivalen aus Köln die Daumen drücken muss, was sie unter normalen Umständen nie machen würden.

Jeder Sportschau-Zuschauer mit mehr als 3 Gehirnzellen muss jetzt also erkannt haben, dass Köln dieses Spiel zwangsweise gewinnen WIRD. Obwohl das eigentlich unvorstellbar war, stand es doch immer fest. Also als Union mit 2 Toren vorne lag. Als Köln sich unfassbar harmlos präsentierte. Als die ersten Fans sich bereits verabschiedeten, weil sie nicht mehr daran glaubten, dass hier noch was passiert... wusste ich immer, dass noch was passieren wird. Dass Köln nicht nur ausgleicht, sondern 2 Treffer erzielt. Und genau das geschah dann auch zur allgemeinen Überraschung auch.

Das war wahrscheinlich der emotionalste Moment im gesamten Abstiegskampf. Das hätte auch jeden neutralen Zuschauer aus den Sitzen gerissen. Also wenn man nicht vorher schon gewusst hätte, dass das Spiel noch gedreht wird.

Die Interviews aus Gladbach vor dem Spiel in Köln zu zeigen, ist aus sportjournalistischer Sicht ein katastrophaler Fehler. Also ganz ehrlich: Wer auch immer das zu verantworten hat, sollte entlassen werden. Da gibt es auch keine Entschuldigung für. Selbst wenn die "uns Zuschauer" nur für so dumm halten, dass wir den groß angekündigten Zusammenhang zwischen dem Ergebnis in Köln und dem Klassenerhalt der Gladbacher nicht verstehen. Dann ist das immer noch eine unfassbare Beleidigung ihres eigenen Publikums.

Donnerstag, 9. Mai 2024

Der VAR tötet die Emotionen!

 Da muss man nach jedem Treffer 30 Sekunden warten, ob man jubeln darf!!! Wie furchtbar!

Ich habe diese Argumentation ja immer für Blödsinn gehalten. Denn in engen Spielen wartet man ja nicht einfach nur, man zittert vor Spannung. Und ich will ganz ehrlich sein: Die Minuten 91 bis 93 waren die intensivsten, die ich seit Ewigkeiten live gesehen habe. 95 % des Stadions hofft und betet, dass sie gleich komplett eskalieren dürfen und das geschlossene Dach einen ultimativen Belastungstest von unten aushalten muss. Gleichzeitig zittern die 3000 mitgereisten Bayern-Fans (und dieses Mal waren es ja wirklich mitgereiste Bayern-Fans und nicht nur die Erfolgsfans der Stadt), ob ihr Traum vom Finale weiterlebt. Und dann explodiert dieses Gefühlsgelage, als die falsche Entscheidung korrigiert wird. Wow. Und ja, das hätte schon ein bisschen schneller gehen dürfen, aber trotzdem war das ein absurd intensiver Moment. Selbst für den relativ neutralen Zuschauer.

Und 10 Minuten später hätten wir das direkt nochmal erleben dürfen... nur war das dem Schiedsrichter zu viel Stress, deswegen pfiff er lieber übermotiviert wegen angeblichen Abseits.

Dafür kann man jetzt auf Thomas Tuchel rumhacken... was ja das eigentliche Ziel der Saison ist. Fallbeispiel gefällig? Sport1 kritisiert die Auswechslungen von Jamal Musiala und Harry Kane... Obwohl die sich direkt disqualifizieren, weil sie einem 60 Minuten lang unsichtbaren Musiala eine 2,5 geben. Von einem Spieler mit diesen Möglichkeiten muss man deutlich mehr erwarten.
Vor allem kann selbst der einzige Kritiker von Thomas Müller nachvollziehen, dass man in diesem Moment dessen Erfahrung und Übersicht einwechselt. Müller hätte die dringend nötige Entlastung organisieren können. Natürlich verkackt er das, weil er den einen aussichtsreichen Konter mit einem furchtbaren Pass ruiniert. Aber in der Theorie ist dieser Wechsel voll nachvollziehbar.Kane hatte halt Rücken. Da ist eher die Frage wichtig, warum der am Wochenende gespielt hat? Und jedem Experten mit mehr als 2 Gehirnzellen wird ja bewusst sein, dass Tuchel Kane nur auswechselt, weil er verletzt runter muss. Wer das nicht erkennt, disqualifiziert sich eher selbst als Experte. In diesem Moment mit Eric Maxim Choupo-Moting einen frischen Stürmer zu bringen, der vorne die Bälle festmachen und zur Not Standards verteidigen kann, ergibt ebenfalls Sinn. Ein 6. Verteidiger hätte nicht wirklich geholfen.

Die Wechsel sind absolut nachvollziehbar. Aber es ist halt einfacher auf Tuchel rumzuhacken, als Manuel Neuer zu kritisieren. Wenn der nicht seine bestmögliche Oliver Kahn 2002 Imitation auspackt, kommen die Bayern weiter. Oder wenn ein Joshua Kimmich nicht deutlich seine Grenzen aufgezeigt bekommt. Der war in diesem Champions League Halbfinale auch als Rechtsverteidiger überfordert... Wenn die beiden die Leistungen bringen, die man von ihnen erwarten sollte, ziehen die Bayern ins Finale ein.

Wobei das auch wieder eine dieser absurden Geschichten des Fußballs ist. Denn wenn man sich das Spiel angeguckt hat, lautete gerade zu Beginn der 2. Halbzeit die Frage nicht "Ob Real Madrid trifft?", sondern nur "Wann trifft Real." Aber es war zum ersten Mal seit Ewigkeiten (Ich würde behaupten seit dem Pandemie-Champions-League-Finale) dass Neuer einfach nur "nö" sagte. Das war genau der Neuer, vor dem ich Angst habe, weil ich ja immer will, dass dessen Teams verlieren. Aber dieser Neuer hatte sich zuletzt verdammt gut versteckt. Und dann lässt er den einfachsten Ball nach vorne abklatschen und einen ehemaligen Hannover 96 Angreifer erzielt ein Tor...

Was nebenbei auch nur bedeutet, dass mit Niclas Füllkrug und Joselu 2 ehemalige Hannoveraner im Champions-League-Finale stehen... Und eine verdammt wichtige Rolle im Halbfinale gespielt haben. Wer das in seinem Saison Bingo hatte, kann jetzt abkassieren. Wenn es dann noch direkt neben "Alphonso Davies trifft in der Champions Leauge... mit rechts" stand, gewinnt man plötzlich doppelt. Diese internationale Saison bleibt absurd.

Auf der anderen Seite ist Paris St. Germain offiziell der Hamburger SV dieses Wettbewerbes: Die sollten diesen Wettbewerb eigentlich gewinnen können, stellen sich aber immer wieder in den entscheidenden Momenten unfassbar dumm an.
Und ja, Paris selbst wird auf die 6 Allutreffer verweisen. Aber wenn man konsequent am Tor vorbeischießt, trifft man halt im besten Fall den Pfosten. Und Paris schoss konsequent in bester Position am Tor vorbei. Im Hinspiel dachte ich mir noch nichts, als Fabian 2-mal aus aussichtsreicher Position vorbei köpfte. Kann ja mal passieren.
Aber als Ousmane Dembélé in der 31. Minute den Ball aus etwas spitzen Winkel, aber aussichtsreicher Position, nicht mal aufs Tor brachte, dachte ich zum ersten Mal "Die sind so blind!" Als Angreifer in einem Champions League Halbfinale muss ich solche Bälle aufs Tor bringen. Zumindest hin und wieder. In der 63. Minute schoss dann Gonçalo Ramos "aus aussichtsreicher Position deutlich über das Tor". Dazwischen und danach hatten sie 2 Pfostentreffer. Einen aus der Distanz, einen aus spitzen Winkel. Marquinhos verfehlte das Tor in der 82. Minute ebenfalls, da hatte ich aber bereits abgeschaltet, weil ich davon ausging, dass Paris eh nie aufs Tor schießen würde. Kylian Mbappé traf mit einem abgefälschten Ball die Latte. Da musste Gregor Kobel tatsächlich ein Mal eingreifen.
Meine persönliche Reaktion auf die "Es gibt nur Freistoß und keinen Elfmeter" Entscheidung in der 62. Minute? Jetzt erspart der Schiedsrichter denen die Peinlichkeit eines "Kick it like Beckham" Elfmeters. Denn ich bin absolut überzeugt davon, dass die Ausführung ungefähr so ausgesehen hätte. Optional habe ich auch diese Version im Angebot.

Aber wisst ihr, welcher Name hier viel zu selten auftaucht? Gregor Kobel. Der musste in der 2. Halbzeit 2 Paraden zeigen. ZWEI. Ich ging ja davon aus, dass die einen überragenden Torwart brauchen, um in dieser Runde zu bestehen. Kobel's Leistungen waren ordentlich (2-mal die Kicker Note 2,5), aber eben nicht überragend. Wahrscheinlich hätte man das Finale auch mit Manuel Riemann erreicht. Also ich nutze Riemann hier demonstrativ als Beispiel für einen durchschnittlichen Bundesligatorwart...
Und klar, Kobel kommt am Ende auf 5 Paraden. Bei 30 Torschüssen von Paris ist das aber eine erbärmliche Quote. Und er kommt auf diese 5 Paraden auch nur, weil er aus reiner Langeweile einen vorbeigehenden Schuss von Mbappé abwehrte. So kann man seine Quote auch steigern. Aber im Wesentlichen bestand Kobels Arbeitsnachweis aus einer Rettungstat, einigen souveränen "Die muss er aber auch halten" Paraden und ganz viel "Kobel kann nur hinterherblicken und hat Glück, dass der Ball am Tor vorbeirauscht." Oder dass der Ball ans Allu klatscht.

Ich behaupte ja an der Stelle immer, dass die Wiederholung von Glück Können sein muss. Also wenn Real Madrid (oder in der Liga die Bayern) immer wieder späte Treffer erzielen und Spiele noch drehen, ist das kein Glück, sondern Konsequenz. Das sind halt 2 Mannschaften, die in voller Überzeugung und mit der nötigen Klasse bis zur letzten Sekunde aufs gegnerische Tor spielen, wo andere entweder schon aufgeben, oder mit einem Unentschieden zufrieden wären.
Im logischen Schluss muss dann die permanente Wiederholung von Pech auch einfach Unfähigkeit sein. Das Paris immer wieder und mit brutaler Konsequenz aus aussichtsreichen Position am Tor vorbeischießt, ist vielleicht gar kein Pech.

Jetzt muss man an der Stelle festhalten, dass wir hier nicht über irgendeinen Verein reden, sondern dass die von den Milliarden eines Ölimperiums finanziert werden. Die haben in diesem Sommer 210 Millionen Euro in Kolo Muani (der dann im Hinspiel eingewechselt wurde und im Rückspiel komplett auf der Bank saß), Ramos und Dembélé investiert... nur damit die das "Am Tor vorbeischießen" perfektionieren. Während der Siegtorschütze im Hinspiel ganze 17 Millionen Ablöse gekostet hat. Nebenbei war das auch keine Ausnahme. In dem von mir bevorzugten Stream war die Rede von 130 herausgearbeiteten Torchancen und "nur" 19 Toren. Die UEFA zählte offiziell 214 Abschlüsse, von denen "nur" 65 aufs Tor gingen. Dortmund brachte 61 von 155 Versuchen aufs Tor. Real Madrid ist bei 68 von 199. Nur die ebenfalls nicht im Finale stehenden Bayern haben eine ähnlich schlechte Quote. Es ist aber schon bezeichnend, dass sich Paris mit Abstand die meisten Abschlüsse erarbeitet hat, die Bayern und Real aber trotzdem mehr Tore erzielt haben. Und Dortmund mit 59 weniger Versuchen nur 2 Tore weniger hat. Es ist also gar nicht so überraschend, dass die konsequent am Tor vorbeischossen... (Fun Fact: Arsenal London war bei 19 Toren aus nur 126 Abschlüssen. Arsène Wenger wird aufgrund dieser Effizienz angewidert abwenden. #notmyArsenal)

Aber hey, immerhin stellte man sich dieses Jahr erst im Halbfinale so unfassbar dumm an. Nachdem man zuletzt im Achtelfinale gescheitert ist, ist das doch ein Fortschritt.
Und das soll die Dortmunder Leistungen gar nicht schmälern. Die haben das ja schon sehr gut gemacht und Paris selten unbedrängt zum Abschluss kommen lassen. Dass Mats Hummels in seinem gehobenen Alter eine absurd gute Champions League Saison spielt, konnte niemand vorhersagen. Man muss nebenbei auch nochmal festhalten, dass das gerade Deutschlands Innenverteidiger Nummer 5 ist. Also der hat es (wie auch Nico Schlotterbeck) nicht mal ins Aufgebot der Nationalmannschaft geschafft. Zur überraschenden Entwicklung von Füllkrug hab ich letzte Woche schon alles gesagt. Und auch wenn einige ein Vorrundenaus vorhergesagt haben, weil sie ja auch eine brutale Gruppe zugelost bekamen, stehen sie jetzt sehr verdient im Finale. Und die können ja nichts für die Inkompetenz ihres Gegners.

Dienstag, 7. Mai 2024

Was soll man zu dem Saisonfinale noch neues schreiben?

 Es sollte auf jeden Fall als das schlechteste aller Zeiten in die Annalen eingehen. Und dieses Wochenende machte das mehr als deutlich, weil man ja vorher immer noch auf die 2. Liga schielen konnte.

Da gab es am Freitagabend extrem relevante Spiele im Aufstiegsrennen. St.Pauli hätte ausgerechnet beim großen Lokalrivalen den Aufstieg klarmachen können. Doch dieser HSV darf sich jetzt "Stadtmeister" schimpfen, herzlichen Glückwunsch. Aufsteigen wird doch eher St.Pauli.
Der Sieg der Nicht-Aufstiegsexperten setzte aber plötzlich Fortuna Düsseldorf unter Druck, die aber ihre eigene Pflichtaufgabe relativ souverän löste. Trotzdem war da einiges drin...

Und danach gab es dann Hoffenheim - Leipzig... eines dieser Spiele, für das sich der neutrale Fan nur interessiert, wenn einer der beiden absteigen könnte. Also in der Hoffnung, dass einer absteigt, schaltet der Traditionsfan da vielleicht ein. Hoffenheim sicherte sich den "Das reicht eventuell für Europa" Platz mit einem Unentschieden.

Am Samstag verspielte Hansa dann innerhalb weniger Minuten eine elementar wichtige Führung im Abstiegskampf. Ein Sieg hätte einem sogar die Möglichkeit auf den direkten Klassenerhalt bewahrt. Fürth verschießt in der Schlussphase einen Elfmeter, der den Braunschweigern einen Punkt im Abstiegskampf bewährt. Und der 1. FC Kaiserslautern untermauerte mit einem überraschend deutlichen Sieg gegen Magdeburg, dass sie wenig Interesse daran haben, wieder als Pokalsieger abzusteigen. 3 Spiele mit massiven Auswirkungen im Kampf um den Klassenerhalt.
Und danach gab es dann 4 Bundesligaspiele, in denen es im Wesentlichen um die Frage ging, ob Augsburg nochmal Druck auf Platz 7 ausübt. Man entschied sich mit einem 1:5 gegen Dortmunds B-Elf beeindruckend dagegen. Dass die so leblosen Überreste aus Augsburg, die zuletzt Bochum und Mainz 3 Punkte geschenkt haben, noch eine Chance auf eine Teilnahme am Europacup haben, ist so absurd. Dass sie sich so leblos zeigen, beweist auch nur, wie egal es den Spielern ist. Im Wesentlichen ging es am Samstagnachmittag nur darum, dass sich niemand verletzt...

Die ersten 5 Spiele waren also vollkommen irrelevant. Abgerundet wurde der Samstag dann durch das statistisch wichtige Spiel zwischen Köln und Freiburg... in denen die Kölner dann eindrucksvoll nachwiesen, dass ihnen einfach die nötige Qualität in der Offensive fehlt und sie quasi als Absteiger feststehen. Dass diese Mannschaft die letzten beiden Spiele gewinnen, kann sachlich gesehen ausgeschlossen werden.

Immerhin gaben sich Union Berlin und Bochum richtig viel Mühe. Das Spiel alleine entschädigte irgendwie für all das belanglose gekicke vorher. Beide Mannschaften warfen zumindest in der 2. Halbzeit alles rein, was sie auf Lager hatten, zeigten aber auch, warum sie da unten drin stecken. Aber so sollte eigentlich jedes Spiel in dieser Saisonphase sein. Oder zumindest so 4 oder 5 von 9.

Frankfurt verteidigt derweil mit 1 Sieg aus 7 Spielen Platz 6. Bayer Leverkusen lässt einen Florian Wirtz in der Liga mittlerweile ganz zu Hause, es reicht aber trotzdem locker. Wer die Frankfurter in den letzten 7 Wochen gesehen hat, kann niemanden erklären, warum die an der Europa League teilnehmen dürfen, das wird sich aber nicht verhindern lassen.

Zum Abschluss wehrte sich Heidenheim tatsächlich vorbildlich, obwohl sie schon sicher gerettet sind. Das hält den Kampf um den Relegationsrang spannend. Aber es bleibt dabei: Realistisch gesehen spielen Bochum, Mainz und Union aus, wer in der Relegation gegen Düsseldorf die Klasse hält. Und alle anderen Spiele sind komplett irrelevant. Das sind dann im Schnitt 6 von 9 Spiele. Da kann man halt echt nichts rausholen...

Freitag, 3. Mai 2024

Die Europacup Saison wird immer seltsamer

 Und das, obwohl Bayer Leverkusen sein Spiel völlig ohne Drama gewonnen hat. 

Aber nach dem Mittwoch muss man sich irgendwie mit einer absurden Frage beschäftigen: War Niclas Füllkrug besser als Kylian Mbappé? Kicker.de ist davon so was von erschlagen, dass sie bis jetzt (Stand Freitag 15:27) noch keine Noten vergeben und niemanden zum Spieler des Spieles ernannt haben... weil sie das halt auch nicht mit gutem Gewissen so drucken können.

Aber ganz ehrlich: Wie Füllkrug den Pass von Nico Schlotterbeck mit rechts verarbeitet und dann mit links direkt abschließt... das war schon große Klasse. Und wie der direkt danach Marcel Sabitzer das 2:0 technisch hochwertig auflegt. 2 Aktionen, die ich Füllkrug vielleicht gegen den Hamburger SV in einem Aufstiegsendspiel zugetraut hätte, wo man einfach etwas mehr Platz hat. Aber in einem Champions League Halbfinale? No way.

Jetzt muss ich mich ernsthaft mit der Frage beschäftigen, ob Füllkrug in seinem 31. Lebensjahr nochmal einen deutlichen Entwicklungsschritt nach vorne gemacht hat. Denn er halt ja auch schon im Viertelfinale gegen Atlético Madrid getroffen. Dass vorher die ersten anfingen, die Minuten zwischen den Toren zu zählen, ist das doch fast egal. 

Und das ist halt wichtiger, als man denkt. Vor diesen beiden Champions League Spielen hätte ich mir wenig Sorgen gemacht, wenn ein Füllkrug als Mittelstürmer Nummer 1 in das EM-Turnier startet. Der hat ja schließlich in den K.O. Phasen noch nie getroffen. Das ist doch nicht der Stürmer, der dann in den wirklich wichtigen Spielen den Unterschied ausmacht. 

Deswegen habe ich emotional auf Füllkrug gehofft, schließlich will ich ja nicht, dass Deutschland Europameister wird. Und sachlich für Kai Havertz argumentiert, weil der schon nachgewiesen hat, dass er ein Champions-League-Finale mit einem Tor entscheiden kann. Seitdem ist Havertz 2 Mal untergetaucht und Füllkrug hat 2 Mal den Unterschied ausgemacht...

Wobei Fußball auch so eine faszinierende Sportart ist. Denn erstens ist es nicht zu erklären, wie Paris in diesem Spiel ohne eigenen Treffer bliebt. Auch wenn Mbappé weitestgehend blass blieb, hatte man genügend Großchancen für einen eigenen Treffer. Die Expected Goals lagen jeweils bei 1,7. Mit leichten Vorteilen für Dortmund.

Vor allem hätte Füllkrug eigentlich 2 Tore schießen müssen. Also die Vorlagen von Jadon Sancho muss Füllkrug eigentlich verwerten. Also wenn er als Stürmer so gut sein soll, wie ich das gerade beschrieben habe. Und wie er es in der ersten Halbzeit zumindest angedeutet hat. Der war wesentlich einfacher, als das erzielte Tor, Füllkrug will aber seinen Schienbeinschoner aus Werder Zeit ein Denkmal setzen, anstatt den Vollspann zu nutzen...

Und das ist am Ende auch irgendwie ein Problem. Also wenn man, was sachlich gesehen das wahrscheinlichste ist, in Paris verliert, ist am Ende Füllkrug Schuld am Ausscheiden. Und dann wird der 2. Fehlschluss richtig weh tun. Bei einem 2-Tore-Vorsprung würde ich ja an ein Weiterkommen glauben... ein Treffer wird am Ende nicht reichen. Aber die Fans werden sich nur an das Traumtor erinnern und nicht an die vergebenen Chancen...

Nebenbei können sich die Dortmunder jetzt einreden, dass sie ja "aus eigener Kraft" die Champions League Teilnahme gesichert haben. Schließlich war es ihr Sieg, der den 5. Startplatz ermöglichte. Das können die Ultras dann als scheinheilige Ausrede nehmen, wenn sie nächstes Jahr nicht gegen die Aufblähung des Formates protestieren, obwohl sie eigentlich nur nachweisen, dass sie nur gegen die Kommerzialisierung der Anderen sind. Wenn man selber von so einem Scheiß profitiert, hat man da plötzlich keine Probleme mit.

Und ja, wenn die konsequent wären, würden sie bei jedem Heimspiel in der nächsten Saison die Tennisbälle mitbringen. Das werden sie aber nicht tun.