Freitag, 31. Juli 2020

Worst of des "Es fehlt an einem Sportlichen Konzept" Sommerlochs

Was soll ich sagen... es ist halt gerade wenig los. Also schafft man sich seine Themen selbst.

Was dann häufig dazu führt, dass man sich Mannschaften anguckt, denen es gerade nicht so gut geht und deren Lage analysiert. Worauf dann immer der "es fehlt an einem Sportlichem Konzept" folgt. Ist halt so. Ist auch unleugbar.

Aber sind "Sportliche Konzepte" nicht völlig überbewertet? Gibt es die eigentlich wirklich? Klar, einige wenige Vereine wie der SC Freiburg kann sich das auf die Fahne schreiben. Aber der Rest?

Gehen wir einfach mal den am besten geführten Verein in Deutschland angucken. Und das sind halt immer die Bayern. Wie sieht deren "sportliches Konzept" eigentlich aus?

Und klar, da kommt dann "Mia san Mia!" Das Problem daran ist: Das ist ein arrogantes Selbstverständnis, aber kein wirklicher Plan. Jedenfalls nicht wirklich. Und da kann man auch alles drauf klatschen, was man will. Im wesentlichen läuft alles auf ein "wir wollen Meister werden" hinaus. Immer und immer wieder.

Aber wenn man sich mal anguckt, wie oft im Detail oder sogar in der Groben Ausrichtung dieses Konzept über den Haufen geworfen worden ist. Der Trainer, mit dem man jahrelang zusammen arbeiten wollte, entlassen wurde, weil man ein Mal keinen Titel holte... Und ja, der letzte Trainer, der ohne Titel in München bleiben durfte, war Jupp Heynckes... Ende der 80er. Nur bleiben die Bayern halt selten ohne Titel, deswegen fällt es kaum auf, wie schnell die Trainer weg sind, wenn die Titel in Gefahr geraten. Aber guckt euch einfach mal an, wie schnell Niko Kovac trotz Doublegewinn abgesägt worden ist... das sind eigentlich Moves, die man vom konzeptlosen Hamburger SV erwartet, nicht vom seriös geführten Rekordmeister. Trotzdem machte man es praktisch schon zum 2. Mal in 3 Jahren, denn auch Carlo Ancelotti konnte man gar nicht schnell genug ersetzen...

Gehen wir mal schnell durch, wie oft die Bayern ihren Masterplan über Bord geworfen haben. Alles begann ja mit der Generation Beckenbauer, Müller, Meier. Also als die eigene Jugendarbeit die Bayern an die absolute europäische Spitze führte und man 3 Jahre in Folge die Champions League gewann.
Aber hier ist so ein unschönes Detail: Bereits in den 80ern wurde diese Idee zu "Wir verkaufen unsere Talente um den Verein zu sanieren" "weiterentwickelt". Darüber redet heute natürlich niemand mehr, aber Karl-Heinz Rummenigge musste im Jahr 1984 an Inter Mailand verkauft werden, damit der Verein saniert werden konnte. Dafür reichten damals noch 11 Millionen Mark...

Das lag halt unter anderem daran, dass man mit Jean-Marie Pfaff seinen ersten internationalen Star gekauft hat. Also das war der erste "Wir holen einen großen Spieler" Transfer aus dem Jahre 1982.

Nun muss ich zugeben, dass ich über die 80er Jahre selber wenig sagen kann, weil ich da noch nicht in der Lage war den Fußball so detailiert zu verfolgen. So alt bin ich halt noch nicht. Und eine legendäre Übergeneration wie in den 70ern fehlt da halt. Aber in den 90ern war der neuste heiße Scheiß dann: Wir kaufen unsere Talente vom Karlsruher SC. Alles, was da halbwegs geradeaus laufen kann, kommt zu uns. Oliver Kreuzer, Oliver Kahn, Mehmet Scholl. Michael Tarnat, Michael Sternkopf und Thorsten Fink werden da in einer Ran-Bilderserie aufgezählt. Der eigene Nachwuchs bestand zu der Zeit... aus Markus Babbel. Und wurde sonst weitestgehen vernachlässigt. Und ja, aus dieser Zeit kommt eigentlich die "Bayern kauft die Bundesliga kaputt" Theorie. Und zumindest beim Karlsruher SC kann man das durchaus so sehen. Obwohl all die Spieler natürlich auch woanders hin gewechselt wären.

Hasan Salihamidzic war dann das eine überraschend erfolgreiche Exponat der "Wir holen uns alles, was laufen kann... und das möglichst Ablösefrei" Phase. Also die hat ja nie wirklich aufgehört. Aber da wurden halt auch so Namen wie Jan Schlaudraff ein Mal kurz ausprobiert und mit Gewinn weiter gereicht. Die Liste der derart gescheiterten Talente ist verdammt lang. Bei Karlsruhe konnte man ja noch behaupten, dass 5 von 6 Spielern es in den Stammkader geschafft haben... bei vielen späteren Transfers war das nicht mehr der Fall.
Den Champions League Titel 2001 holte man im Wesentlichen, in dem man gestandene Deutsche Profis aus dem Ausland zurück in die Heimat holte. Also Lothar Matthäus, Jürgen Klinsmann und Stefan Effenberg sein symbolisch genannt. Eine derartige "Rückholaktion" war für die Bayern auch mal was neues.
Oh und das, was in den 90ern Karlsruhe war, wurde dann zu Bayer Leverkusen, von denen man sich Michael Ballack, Lucio, Paolo Sergio holte. Man kauft halt immer bei der direkten Konkurrenz ein.

Dann kam ganz plötzlich die "Wir über-korrigieren und holen uns internationale Stars." Phase. Also man kann sich das ja kaum noch vorstellen, aber die Bayern wurden in diesem Jahrtausend mal nur Vierter. Und damals bedeutete Platz 4 einen Abstieg in den "Cup der Verlierer." Also holte man für richtig viel Geld Luca Toni und Franck Ribery. 2 Spieler, die sich im Sommer zuvor im WM Finale gegenüber standen. Es war das letzte Mal, dass die Bayern nicht mindestens dritter wurden. Aber das "Konzept" hieß halt "sobald es eng wird, greifen wir mal richtig tief in die Tasche um das zu reparieren". Und dieses "Konzept" hat man sich zwangsweise im Sommer 2007 ausgedacht...

Dazu stolperte man wieder in eine herausragende eigene Generation um Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Toni Kroos und Thomas Müller, die den Kern des nächsten Champions League Sieges 2012 stellten. Back to the roots. Obwohl ja auch diese eigene Generation durch Ribery und Arjen Robben erweitert wurde. Darauf ruhte man sich dann so sehr aus, dass kaum noch eigene Talente eine echte Chance bekamen.

Dafür entwickelte man praktisch mit dem Robben Transfer einen neuen Tick: Man kaufte sich jeden Sommer einen Star dazu. Und ab 2012 erweiterte man als neue Idee sein Beuteschema um den internationalen Transfermarkt, anstatt nur (mittlerweile bei) Borussia Dortmund zu plündern. So kamem Javi Martinez, Tiago, Mehdi Benatia, Aturo Vidal, Douglas Costa, Renato Sanchez, Corentin Tolisso, Kingsley Coman, Lucas Hernandez und jetzt Leroy Sané für jeweils mindestens 20 Millionen Mark seit Sommer 2012. Das einzige Jahr, in dem auf einen derartigen Transfer verzichtet wurde, war 2018.
Hier muss man halt auch hervorheben, dass solche Transfers vor Ribery und Toni die absolute Ausnahme darstellten. Was natürlich auch daran lag, dass man nicht beliebig viele ausländische Spieler verpflichten durfte. Aber die "Wir verpflichten jedes Jahr einen Star aus dem Ausland" Strategie aus diesem Jahrzehnt hat mit dem "Wir bauen unseren Erfolg auf unserer eigenen Jugend aus" Idee von den 70er Jahren gar nichts mehr gemeinsam. Nebenbei hat man Real Madrid und seine "Intertgalaktischen" immer dafür ausgelacht, dass sie sich jedes Jahr unbedingt einen Star holen müssen. Mittlerweile macht man das irgendwie selber...

Und das sind nebenbei nur die neuen Konzepte auf dem Transfermarkt. Nebenbei hat man sein Produkt auf dem Rasen auch immer wieder angepasst. Von defensiv strukturiert (oder kontrollierter Offensive, wie man das im Neusprech sagt) unter Trappatoni und Rehagel zu gnadenlosem Offensivfußball unter Pep Guardiola. Von diesem großen Gestalter ging es dann direkt weiter zum reinen Verwalter Ancelotti, der halt praktisch nur auf die individuelle Klasse gesetzt hat. Dazwischen gab es noch Klinsmanns legendäre Budda-Statuen und absolutes Chaos auf dem Platz. Das einzige, was all diese Spielphilosophien geeint hat, war: Solange du damit Titel holst, ist uns der Rest egal.

Was ist also das sportliche Konzept der Bayern? Habe Erfolg und wirtschafte seriös. Das ist auch schon alles. Diese 5 Worte sind die einzigen, die konstant relevant waren, seit dem Uli Hoeneß selber die Stiefel geschnürt hat. Sie blieben erhalten, als er ins Büro gewechselt hat und auch als er in den Knast musste, wurde nach diesen einfachen System weiter gearbeitet.

Und das ist abgesehen vom "habe Erfolg, Geld spielt keine Rolle, im Zweifelsfall gehen wir halt pleite" Konzept das einzige, welches wirklich existiert. Warum funktioniert dieses System bei den Bayern? Nun ja, weil sie, Uli Hoeneß sei dank, immer fähige Entscheidungsträger in ihren Reihen hatten. Also ja, das eigentliche Konzept lautete nur: Habe den besten Manager der Liga.

Wie quasi schon bei meinem Loblied auf Max Eberl festgestellt wurde: Das einzige, was wirklich wichtig ist, ist ein guter Manager/Sportdirektor/Sportvorstand. Wenn man den gefunden hat, werden alle anderen Entscheidungen relativ einfach. Man muss halt nur noch aufpassen, dass man den nicht komplett freidrehen lässt. Und ihn regelmäßig überprüfen, weil es durchaus passieren kann, dass er die neusten Entwicklungen im Sport verpasst und dann einfach irgendwann kein guter Manager mehr ist.

Nehmen wir mal spaßeshalber den Hamburger SV.... also das Paradebeispiel im "Es fehlt an einem Konzept". Seit Jahrzehnten. Aber eigentlich fehlt es ihnen nur an einem guten Manager, der die richtigen Entscheidungen trifft und so den Verein in die Erfolgsspur zurück bringt... und dabei seriös wirtschaftet. Und wofür der dann auch immer steht... das ist dann genau das "Konzept", welches der HSV braucht.

Sportliche Konzepte sind so ein bisschen was wie Diskussionen über Gott. Die können bei einer Flasche Wein unter Akademikern wunderbar und lustig sein. Es hat aber für die praktische Arbeit und eigentliche Entscheidungsfindung keinerlei Relevanz. Die richtigen Leute finden ist das einzige, was wirklich zählt.
Und um nochmal den Bogen zu schlagen: Gerade wenn man bedenkt, wie zufällig die Gladbacher am Ende über Eberl gestolpert sind und wie sie den fast wieder loswerden wollten... Es ist ja nicht so, dass das derzeit in Gladbach so gut funktionierende "Konzept" aus einem langjährigen Plan entstanden ist, sondern man ist im Panikmodus darüber gestolpert.
Auf der Gegenseite hatte man bei Werder Bremen das Gefühl, dass die Übernahme des Vereins von Leuten wie Marco Bode und Frank Baumann langfristig geplant worden ist... was aber nicht bedeutet, dass es kein bescheuertes Konzept ist...

Dienstag, 28. Juli 2020

Kurzes "Ihr wusstes es Exklusiv" Update

Als Nachtrag zum gestrigen Beitrag: Die MLB, also die größte Baseball Liga der Welt und eine der 4 großen Amerikanische Sportsligen, an denen "Soccer" nicht rankommt, hat ganze 4 Tage gebraucht, um ihren ersten Internen Coronaausbruch zu erleben. Und die MLB war die Liga, die sich gegen eine "Bubble-Konstruktion" (also alle Teams treffen sich in Disney World und spielen dort in einem geschlossenen System) und für das Bundesligakonzept mit Heim- und Auswärtsspielen entschieden haben. Also abgesehen von dem Team aus Kanada, das hat de facto nur Auswärtsspiele... Denn Kanadier haben gerade echt besseres zu tun als Amerikaner einreisen zu lassen...

Nun ist es natürlich schwieriger an das Hygienekonzept der MLB zu kommen, aber Dinge wie "nicht auf den Rasen spucken" sollen da auch drin gestanden haben. Und es wird halt geklärt, dass man außerhalb des Spielfeldes immer einen gewissen Abstand halten soll... selbst bei der Nationalhymne, die ja sonst das Heiligtum der Amerikaner ist. Auf dem ersten Blick steht da schon verdammt viel vom DFL Konzept drin...

Trotzdem hat es halt nicht lange gehalten. Und jetzt spekulieren alle, wo sich das Virus innerhalb der Mannschaft so krass ausgebreitet hat? Im Bus? In der Kabine? Am Flughafen? Und es kann halt keiner nachvollziehen, wie das Virus sich in den Mannschaftskreis geschlichen hat.

Oh und auch bei Real Madrid gibt es gerade in der Phase zwischen La Liga und Champions League einen positiven Coronafall. Immerhin so glücklich getimed, dass es keinen Einfluss auf die Spielpläne hat. Aber anscheinend reichen im Zweifelsfall 3 Tage Urlaub, um sich doch zu infizieren.

Das soll halt nur verdeutlichen, wie viel Glück die DFL gehabt hat, dass es hier nicht zu ähnlichen Vorfällen gekommen ist. Und natürlich kann man sein Glück durchaus auch erzwingen. aber das kann man halt auch nicht alleine.

Je mehr ich drüber nachdenke, um so mehr komme ich zu dem Schluss: Dass die Bundesliga so reibungslos funktioniert hat, hat weniger mit deren Hygienekonzept zu tun und verdammt viel damit, dass wir diese Krise als Ganzes relativ gut im Griff haben. Oder hatten, denn die 2. Welle soll ja unterwegs sein.
Das soll auch gar keine Kritik an der DFL und deren Arbeit sein. Man sollte sich aber bewusst sein, dass die Ausbrüche in anderen Sportligen nicht an deren Unfähigkeit liegt... genau so wie unser erfolgreicher Durchlauf nicht nur auf unserer überlegenen Planung liegt. Es gab halt haufenweise Faktoren, die für den Erfolg entscheidend waren, auf den die DFL keinerlei Einfluss hatte.

Also nur als ganz dummes Beispiel: Wenn jetzt die Fleischfabrik vom Tönnies nicht in Gütersloh, sondern in Paderborn gestanden hätte... hätten dann da noch Bundesligaspiele stattfinden dürfen? Dass wir uns mit dieser Frage gar nicht beschäftigen mussten, liegt halt hauptsächlich daran, dass es in Gütersloh keine Bundesligamannschaft gibt. Und das ist wiederum reines Glück. Und nur um mal zu erwähnen, wie knapp wir daran vorbei geschrammt sind: Gütersloh und Paderborn trennen keine 50 km. Und Tönnies hat ja überall seine Schlachthöfe... Dass er da keinen Bundesligaspielort zum Hotspot gemacht hat, war halt auch reines Glück. Und dessen muss man sich halt auch mal bewusst werden.

Montag, 27. Juli 2020

Passives Abseits Leser wissen es exklusiv: Es wird mehr Corona Fälle geben

Normalerweise wird hier ja gerne darauf hingewiesen, wie oft ich mit mehr oder weniger extremen Thesen Recht behalten habe. Dann mach ich mir nen Bier auf und beweihräuchere mich an meiner Weitsicht. Aber hin und wieder greift man auch daneben. Und dann greift man im Fall von Pal Dardai bei der Anerkennung des Fehlers wieder ins Klo... ups.

Und genau so einen Fall hatten wir auch gerade wieder. Es war ja meine persönliche Überzeugung, dass wir vor Saisonende über einen erneuten Abbruch reden müssen, weil es weitere Covid-19 Fälle geben wird. Weil das Hygienekonzept viel zu optimistisch angelegt wurde und es keinerlei Pläne gab, was passiert, wenn es einen positiven Fall gibt. Und die Fälle bei Dynamo Dresden gaben mir ja recht. Dass die DFL vorher nicht mit den örtlichen Behörden darüber geredet hat, was passiert, wenn es positive Fälle gibt, war unfassbar naiv. Und deswegen versucht Dresden jetzt zu klagen. Das hätten die gleich machen sollen... oder auf ein Aussetzen der Relegation pochen... aber Weitsicht war noch nie Dresdens Stärke. Die können halt nur so weit gucken, wie das Dynamo Licht gibt... und jeder, der sein Fahrradlicht noch mit so einem Teil betrieben hat, weiß, dass das nicht sonderlich viel Licht gibt...

Aber abgesehen von diesem einen wirklich unfairen Fall... kamen wir perfekt durch den Re-Start. Die Fans haben sich weitestgehend (also bis auf den Klassenerhalt bei Union Berlin) vorbildlich verhalten. Das liegt bestimmt auch daran, dass die Bayern-Fans eine Meisterschaft nicht mehr wirklich auf der Straße feiern, ist halt Buisness as usual... Und ja, ich habe irgendwie auch befürchtet, dass die Ultras einen Abbruch herbeiführen werden und das dann als wichtigen Protest gegen die Kommerzialisierung auslegen. Das hätten die auch gekonnt. Aber sie haben halt doch drauf verzichtet und stattdessen "nur" Plakate im Stadion aufgehangen.

Aber bevor ihr verächtlich nach Liverpool guckt, sollte euch eines bewusst werden: Wenn Borussia Dortmund Meister geworden wären, hätte es dieselben Schlagzeilen auch im Ruhrgebiet gegeben. Und wenn Bielefeld wirklich existieren würde, hätten die da auch den Aufstieg entsprechend gefeiert.

Aber selbst wenn... wären diese Fälle ja für die geschlossene Leistungsgesellschaft egal gewesen. Also in Berlin wurde ja gefeiert, weil das Saisonziel sicher war. Und man raffte sich trotzdem zu einer ordentlichen Leistung am letzten Spieltag auf. Ein wirkliches Eingreifen in die in die Tabelle gab es deswegen nicht.

Hier ist halt meine Frage: Lag das wirklich am Hygienekonzept der DFL, oder war das einfach nur "Glück"? Also das Vorreiterprojekt aus Deutschland ist ja von vielen anderen Nationen dann so übernommen worden. Also bei unseren Nachbarn aus der Schweiz wurde vor 2 Wochen über einen erneuten Abbruch diskutiert, weil es beim FC Zürich 10 Coronafälle gab und sie deswegen mit ihrer Reservemannschaft antreten mussten. Der FC Zürich hat wenig überraschend die letzten 4 Spiele allesamt verloren. Immerhin verspielt man so "nur" die Europa League und nicht gleich den Klassenerhalt.

In Russland durfte der FK Rostow ein Mal ausschließlich mit Jugendspielern antreten, weil die eigene Profimannschaft noch in Quarantäne war und die Show halt wieder losgehen musste. Man verlor 1:10. Auch wenn deren weiterer Saisonverlauf die Frage mit sich bringt: Hätte Dynamo Dresden vielleicht auch einfach ein Spiel mit der Jugendmannschaft abschenken sollen und dadurch den Terminkalender entspannen?
Nebenbei, als kleiner Fun Fact, rettete der FK Sotchi, also der Gegner der Jugendmannschaft, sich praktisch mit genau diesem Spiel. Wenn die da nur Unentschieden spielen, fehlen ihnen Plus 9 Tore und 2 Punkte, dann sind sie hinter Samara. Nur um mal zu erwähnen, wie krass die Corona Auswirkungen auf die Erstliga Tabellen im Ausland sind.

Oh und die Aufstiegsfrage in Spanien kann gerade schlecht geklärt werden, weil CF Fuenlabrada gerade in einem Hotel in La Coruna in Quarantäne sitzt... 

Die hatten ja auch alle ein Hygienekonzept. Ob das jetzt nicht so gut umgesetzt worden ist... oder ob wir in Deutschland als gesamte Gesellschaft und unabhängig von der DFL dafür gesorgt haben, dass das bei uns "gut" ging... das ist halt die Frage nach dem Huhn und dem Ei.

Also unser derzeitig größtes Corona Problem ist ja, dass wird auf Grund der dann irgendwann ergriffenen Maßnahmen zu gut durch die Krise kamen... und die Regierung sich deswegen jetzt Vorwürfe von Verschwörungstheoretikern machen lassen muss. Ich bin schon 2 Mal über solche Demos gestolpert und musste dann unbedingt sicher stellen, dass die mich nicht heimlich als Demonstrant mit zählen... Aber man kann ja an anderen Ländern gut erkennen, wie sich die Krise entwickelt hätte, wenn die Gesundheit nicht an erste Stelle steht, sondern die Wiederwahl... Und ja, in den USA verläuft der Start der MLS wesentlich schlechter als die Bundesliga. Da wurden direkt einige Mannschaften komplett ausgeschlossen, weil sie zu viele Corona Fälle hatten.

In erster Instanz sollten wir alle froh sein, dass es bei "uns" so glatt gelaufen ist. Und wir sollten nur wegen der "Erfolge" im Land nicht leichtsinnig werden. Also ehrlicher Weise muss man ja sagen "noch leichtsinniger"...
Dass die deutsche Fußballsaison vernünftig durchgezogen werden konnte, ist ein Grund zum Durchatmen, aber es ist kein Anlass seine Masken wegzuwerfen und exzessiv zu feiern.

Bleibt gesund und nehmt Rücksicht auf andere. So als motivierende Botschaft am Ende...

Donnerstag, 23. Juli 2020

Quo vadis, Bundesliga 2020: Bayern München

Bringen wir es zu Ende. Und gucken wir mal, wie viel Neues wir bei den Bayern finden.

Als aller erstes müssen die Bayern halt aufhören Spieler zu verpflichten, um die Konkurrenz zu schwächen... und sich in der Breite zu verstärken. Natürlich behauptet ein Karl-Heinz Rummenigge, dass man das noch nie gemacht hätte. Aber das ist derselbe Typ, der euch auch eiskalt anlügt, wenn er behauptet, dass die Bayern die Allianz-Arena ohne staatliche Fördergelder gestemmt haben, obwohl man für den Stadionneubau auch mal eine U-Bahn Station ausbauen und verlegen musste... woran sich dann doch wieder Stadt und Land beteiligt haben... Also ja, Rummenigge ist gut darin, die eigenen "Leistungen" zu verklären und beschönigen. Der will ja auch bis heute nicht einsehen, dass die Bayern von den Leistungen ihrer Nationalspieler bei den großen Turnieren profitieren und die Millionenumsätze in der Bundesliga durchaus durch die immer günstig getimten Weltmeistertitel beeinflusst worden sind.

Nehmen wir mal als Paradebeispiel Michael Cuisance. Den holte man sich aus Gladbach um... also.. nun ja... die 2. Mannschaft zu verstärken? Die Bank zu wärmen? Auf die Frage, ob Bayern Meister wird, hatte Cuisance jedenfalls 0 Einfluss... aber er hätte die Borussia auf Platz 3 führen können. Das ist einer der klassischen "Wir bedienen uns in der Liga, um uns in der Breite zu verstärken" Transfers. Und genau die Schaden der Liga. Und erfahrungsgemäß hilft das den Spielern auch nur bedingt, siehe Baumjohann oder Schlaudraff.

Nebenbei habe ich überhaupt kein Problem damit, wenn sich die Bayern Spitzentalente wie Mario Götze unter den Nagel reißen, auch wenn das am Ende auch nur nicht funktioniert hat. Oder halt jetzt die beiden jungen Talente aus Hoffenheim für die Jugend. Aber man holt sich halt zu viele Talente als "Risikoanlage". Wobei es ja eigentlich für sie eine "Risikolose Anlage" ist, denn im schlimmsten Fall schwächen sie halt die Konkurrenz, verlieren aber selber nichts. Der Anspruch bei der Talentverpflichtung muss "Supertalente holen" heißen. Alles andere kann sich auch woanders entwickeln und man kann es sich dann für 15 Millionen mehr an Ablöse holen. Das ist aber auch ein alter Schuh.

Das neue und eigentlich spannende Projekt in München ist ja Jochen Sauer. Also die Bayern haben anscheinend genau den Schritt gemacht, den die Dortmunder dringend machen müssen: Sie haben erkannt, dass die Jugendarbeit nicht die Arbeit macht, die sie muss und sich entsprechend neu aufgestellt. Jetzt sind sie nebenbei auch Drittliga Meister. Und das ist ein gutes Zeichen für die gesamte Liga.

Denn sein wir mal realistisch: Dass die Bayern-Talente direkt beim Rekordmeister durchstarten, ist eher unwahrscheinlich. Das ist aber auch gar nicht notwendig. Man kann die ja, wie man es früher auch gemacht hat, für 2 Lehrjahre verleihen. Möglichst in die Bundesliga. Die Beispiele Philipp Lahm und Toni Kroos beweisen ja, dass davon alle Beteiligten profitieren. Also wenn die Bayern für jeden Cuisance, den sie aus dem Talentpool rausziehen, 2 andere brauchbare Spieler in die Bundesliga abgeben, gewinnen am Ende alle. Und der Anspruch der Bayern muss nicht zwingend sein, dass man jedes Jahr einen Spieler für die eigene Mannschaft ausbildet. Der Anspruch muss sein, dass ein Kroos oder ein Lahm bei ihnen die beste Ausbildung in einem hochwertigen Umfeld genießt, während man nebenbei jedes Jahr brauchbare Bundesligaprofis ausbildet.

Der wirklich spannende Name lautet da also Jonathan Meier, den die Bayern an Mainz 05 verkauft haben.

Nebenbei ist es an der Stelle auch völlig albern über eine 2. Mannschaft in der 2. Liga zu philosophieren, nur weil man nach Jahrzehnten tatsächlich mal einen guten Jahrgang hat. Denn auch für einen Zweitligastar ist der Sprung zu den Bayern nach wie vor zu groß. Das eigentlich sinnvolle wäre dagegen, um im ganz großen Rahmen zu sprechen, eine Reserverunde für alle Bundesligisten. Natürlich müssten das alle Bundesligisten auch entsprechend ernst nehmen und wenn man bedenkt, wie viele ihre 2. Mannschaft komplett abgemeldet haben... Aber gerade für die Bayern wäre das extrem sinnvoll.

Lasst mich das mal an einem anderen Beispiel als Cuisance erklären. Dieser würde aber auch gut funktionieren. Wir nehmen aber Joshua Zirkzee. Zirkzee ist sowieso ein spannendes Studienobjekt, weil er beweist, wie weit weg der Bundesligakader der Bayern vom Rest entfernt ist. Denn Zirkzee, obwohl eigentlich für die 2. Mannschaft eingeplant, hat in der Bundesliga doppelt so oft getroffen wie in Liga 3. Obwohl er mehr als doppelt so viele Minuten in der 3. Liga abgerissen hat.
Das ist nebenbei genau das, was ich mit dem Thomas Müller Effekt immer meine: Die Bayern haben so viele (für die Bundesliga) herausragende Akteure in ihren Reihen, dass es selbst eher durchschnittlichen Mitläufern wie ein überragender Stars aussehen. Wenn man sie dann allerdings in ein normales Umfeld mit gleichstarken Mit- und Gegenspielern aussetzt, kommen sie nicht annähernd so gut klar.
Aber der Fakt, dass selbst recht erfolglose Drittligastürmer in der Bundesliga eine überragende Trefferquote aufweisen, wenn sie neben Robert Lewandowski spielen, sollte doch die Bayern motivieren, ihre eigenen Talente wesentlich aggressiver in die erste Mannschaft einzubauen. Zumindest als Einwechselspieler. Gerade falls die 5 Wechsel erhalten bleiben.

Aber so was ist natürlich wesentlich einfacher zu koordinieren, wenn die Reservemannschaft am Tag vor oder nach dem Bundesligaspiel in derselben Stadt spielt. Dann lautet die Frage nicht mehr "In welchem Kader sollte Zirkzee stehen", sondern "Wie viele Minuten kann er am Wochenende maximal spielen?" Gerade wenn man bedenkt, dass Zirkzee und Cuisance zusammen 30 Mal ohne "Einsatz im Kader" auf der Bank saßen.
Es bleibt natürlich festzuhalten, dass die Bayern ihre Möglichkeiten da schon weitestgehend ausreizen und Zirkzee auch so oftmals in beiden Kadern gestanden hat. Aber anstatt auf 16 Einsätze in Liga 3, würde er dann auf 30 in der Reservemannschaft kommen.

Natürlich ist das Hauptproblem bei dieser Reserverunde das Spielniveau. Also das sollte halt schon regelmäßig mindestens auf Drittliga Niveau bewegen, damit die Idee Sinn ergibt. Das wäre für alle Mannschaften extrem sinnvoll, allein schon weil man dann seine von Verletzungen zurück kommenden Spieler wieder vernünftig an den Wettbewerb heranführen kann, ohne das es in einer tabellarisch relevanten Liga zu Wettbewerbsverzerrungen kommt. Und ja, eigentlich sollten die Bundesligisten auch ein gewisses Interesse daran haben ihre jungen Stars im eigenen Haus an die Bundesliga heranzuführen. Also das Mannschaften wie Bayer Leverkusen lieber verleiht als die 500.000, die so eine Reserve zusätzlich kosten würde, in die Hand zu nehmen, ist mehr als bedenklich. Eintracht Frankfurt hat diesen Schritt so weit bereut, dass sie ihn rückgängig gemacht haben.
Man kann dann an den Leistungen in dieser Liga auch gut abschätzen, wie ernst die Bundesligisten ihre Talentförderung wirklich nehmen. Und die cleveren Talente gehen zu den Vereinen, die ihnen von U19 über die Reserve einen Weg in die erste Liga aufzeigen... und nicht zu den Vereinen, die sagen "Dann schicken wir dich 2 Jahre weg, vielleicht wird da aus dir etwas..."

Und selbst wenn Bayern II dann auch in der Reserveliga so überlegen ist, dass die alles gnadenlos abschießen... vielleicht ist das ja auch für alle die beste Vorbereitung auf die harte Realität "Bundesliga"...

 Es gab ja jahrelang das "Meme", dass Real Madrid sich von ihren eigenen ehemaligen Talente, die aber im eigenen Verein nichts wert waren, abschießen ließ. Und das ist dann immer als Vorwurf formuliert worden, obwohl es auch nur bedeutete, dass Real Madrid auf einem ordentlichen Niveau ausbildet. Selbst wenn viele ihrer Spieler nicht gut genug für einen absoluten Spitzenverein sind, so sind sie immer noch in der Lage, diesen vor Herausforderungen zu stellen.
Den Bayern ist dies verdammt lange nicht mehr passiert, denn die haben halt nur Marco Friedl und Felix Götze ausgebildet. Und ja, Felix Götze dürfte einer der ganz wenigen Bayern-Azubis sein, die in den letzten 10 Jahren gegen die Bayern getroffen haben. Jetzt könnte man langsam in die Position kommen, dass einem so was regelmäßiger passiert. Und das ist ein gutes Zeichen für die Liga.

Dienstag, 21. Juli 2020

Quo vadis, Bundesliga 2020: Borussia Mönchengladbach

Ups... ich hab nen Benioff und Weiss gebaut... I kind of forgot about Borussia Mönchengladbach.

Aber dann lächelt Max Eberl mich von kicker.de an... und ich so: Verdammt, das könnte der wichtigste Mann der Bundesliga sein. Und bevor ich das lesen konnte, wurde es auch schon wieder runter genommen... Interessant.

Aber ja, die Lösung für Borussia Mönchengladbach ist einfach: Sie müssen Max Eberl halten. Und dafür sollten sie vielleicht mal einen Titel holen. Also praktisch den DFB Pokal oder die Europa League, denn das ist das realistische Ziel. Dafür müsste man natürlich an der Champions League scheitern, aber das kriegen die schon hin...

Denn Max Eberl ist gerade der beste Manager der Bundesliga. Auch wenn Hasan Salihamidžić gerade von allen über den grünen Klee gelobt wird, weil er ein überragendes Talent gefunden hat. Ein Hasan hat aber auch ganz andere Voraussetzungen. Wenn man die Eberl geben würde...

Mir ist dabei gerade etwas aufgefallen: Der Manager (oder wie auch immer man den Posten jetzt bezeichnet) ist die wichtigste Position in einem Verein. Das fängt offensichtlich bei den Bayern an, die halt über 30 Jahre lang von Uli Hoeneß geprägt wurden. Trainer, Spieler, Präsidenten und Platzwärte kamen und gingen. Man hätte sogar Lothar Matthäus zum Greenkeeper machen können und wäre trotzdem weiterhin Meister geworden. Aber ein Hoeneß Abgang in den 90ern und alles hätte zusammenbrechen können. Zum Glück fing der mit dem Steuerhinterziehen erst später an...

Aber auch wenn man sich die Konkurrenten anguckt. Also mit der Ausnahme von Borussia Dortmunds Meisterschaften in den 90ern, für die Michael Meier verantwortlich war... und das ist langfristig ein legendär schlechter Manager... Und klar, der konnte kurzfristige Erfolge einfahren, aber langfristig führte er dich in Richtung Konkurs.

Aber alle anderen "langjährigen Herausforderer" der Bayern wurden immer durch herausragende Manager geprägt. Werder Bremen hatte mit Willi Lemke und Klaus Allofs 2 davon und war dementsprechend 2 Mal Bayern-Jäger Nummer 1. Am Ende ist gar nicht Florian Kohfeldt das Problem in der Hansestadt, sondern Frank Baumann, der halt Stand Jetzt nicht in der Lage ist, Klaus Allofs zu ersetzen.
Und natürlich wurde Allofs am Ende auch alt und verpasste die neusten Entwicklungen. Aber solange der richtig gut war, spielte Werder konstant international.

Bayer Leverkusen hatte jahrzehntelang einen Rainer Callmund. Natürlich eine streitbare Persönlichkeit. Aber Bayer war vor und nach seiner Ära nie annähernd so erfolgreich, wie unter ihm. Und die Ära geht vom DFB Pokal Gewinn 1988 bis zum Vize-Kusen Jahr 2002. Callmund war dabei an 2 Stellen Visionär:
1. Dem Abwerben von Spielern aus der noch existierenden DDR. Wenn sie ihn gelassen hätten, hätte er neben Ulf Kirsten und Andreas Thom auch noch Matthias Sammer geholt... und Spoiler: Dann wäre er auch Meistermanager...
2. Dem scouten und integrieren von Brasilianischen Stars und Talenten. Das mag heute total normal wirken. Aber in den  90ern, wo man eh nur 3 Ausländische Spieler auf dem Platz haben durfte... und wo das Reisen zu Scouting noch nicht mit Google Earth und Youtube zu erledigen war. Das Paradebeispiel wie viel besser als der Rest Bayer beim Integrieren von Südamerikanern war, sie mal Zé Roberto genannt. Der war bei Real Madrid schon gescheitert und wurde dann in Leverkusen zu dem Musterprofi, der später bis Mitte 40 spielen konnte und wollte.

Bei Borussia Dortmund soll die Ära Michael Zorc demnächst zu Ende gehen. Eine Ära mit 3 Meisterschaften, 2 Pokalsiegen und einem Champions League Finale. Und ja, Zorc war nie der lauteste Typ. Den Job des nervigen Außenministers hatte dort immer Joachim Watzke intus. Und viele verbinden den Aufstieg der Borussia mit dem Übertrainer Jürgen Klopp. Aber Zorc hat bei Meier die richtigen Lektionen gelernt, dessen Trümmerhaufen zusammen gekehrt und ein neues Fundament errichtet. Und natürlich hat man sich, wie erst vor kurzem erörtert, in eine Sackgasse manövriert, in der es schwierig wird, weitere Titel zu holen. Aber vielleicht geht Zorc ja auch deswegen in den Ruhestand.
Die eigentlich spannende Frage lautet: Kann Sebastian Kehl die Arbeit seines Mentors fortführen, oder wäre er (wie ein Baumann halt) in der 2. Reihe besser aufgehoben.

Max Eberl, um den Bogen zu schlagen, steht für mich mit all diesen Managern auf einer Stufe. Auch wenn ein Stefan Effenberg, der ihn vor Jahren mal stürzen wollte, nicht glauben wird. Auch wenn seine Erfolge sich noch eher mit Florian Kohfeldt messen, als mit seiner eigentlichen Konkurrenz. Aber zum Glück für die Gladbacher hat der dem Werben der großen Bayern bereits ein Mal widerstanden. Was aber auch alles über die eigentliche Wertschätzung seiner Arbeit sagen sollte: Die Bayern haben den im Visier.

Hoffentlich hat er bis zum Ende der Ära Salihamidžić genügend Titel gesammelt, dass er sagen kann "Ich muss nicht zu den Bayern"... Das ist ja nebenbei das andere faszinierende an Eberl: Der ist "erst" 46 Jahre. Der hat noch 10 gute Jahre vor sich. Mindestens. Also Zorc holte seine erste Meisterschaft in Eigenverantwortung mit 49. Allofs war 2006 48 Jahre alt.
Es wirkt halt schon so, als sei Eberl ein Alter Hase, der seit Ewigkeiten dabei ist. Aber andere werden in dem Alter noch als junges, aufstrebendes Managertalent gehandelt.

Mich bringt das alles aber zu einer anderen Frage: Warum vergibt der Kicker eigentlich keinen Titel "Manager des Jahres", aber den des "Trainer des Jahres"? Als Manager wird man von den 11 Freunden ausgezeichnet... Wenn überhaupt. Dabei wird meistens erst der Manager gefunden und der stellt dann den überragenden Trainer ein... und verpflichtet die Spieler. Trotzdem denken wir bei den Äras (Rehagel, Schaaf, Klopp) immer erst an die Trainer und selten an die Manager. Es sei denn (siehe Callmund und Hoeneß) die Manager holen wirklich mit mehreren unterschiedlichen Trainern ihre Erfolge. Wobei selbst da denkt man bei Vize-Kusen erst an Christoph Daum und Klaus Topmöller...

Nebenbei kann man ja auch an anderen Vereinen oder Situationen erkennen, wie wichtig ein guter Manager ist. Bleiben wir da erst mal in Gladbach: Vor Eberl war das ein Chaosclub, der auf dem Weg zur Fahrstuhlmannschaft war. Die "Sportlichen Leiter" zwischen 2005 und 2008 hießen Christian Hochstätter, Peter Pander und Christian Ziege. Alles Leute, denen heute niemand mehr echte Verantwortung im Profibereich zuschieben würde...
Vorher gab es faszinierender Weise 2 Äras: Helmut Grashoff führte den Verein während der glorreichen 70er, Rolf Rüssmann übernahm danach für immerhin noch ordentliche 80er und 90er Jahre. Unter Rüssmann holte man immerhin noch den DFB Pokal 1995. Oder anders ausgedrückt: Den bis heute letzten Titel der Vereinsgeschichte. Und natürlich ging es auch unter Rüssmann schon bergab, aber richtig finster wurde es halt erst in der experimentellen Phase danach. Und aufwärts ging es erst wieder, als ein fähiger Manager gefunden wurde. Durch Zufall, weil man ja weiterhin auf das "Wir nehmen einfach ehemalige Spieler" Konzept setzte, aber man fand einen.

Hier kommt jetzt etwas schockierendes: Der Name "Grasshoff" taucht im Wikikedia Artikel 1 mal auf, obwohl er von 1966 bis 1991 Manager war: Er kreierte das erste Maskottchen. Das war bestimmt seine einzige relevante Leistung.
Wenn wir an die Ära der 70er Jahre denken, reden wir halt zuerst von Hennes Weisweiler und Günter Netzer. Obwohl Netzer den Verein 73 verließ... Also die 3 Meisterschaften in Folge wurden ohne Netzer geholt... Der Trainer war in der 2. Hälfte des Jahrzehnts Udo Lattek...

Natürlich ist es im Nachhinein schwierig zu beurteilen, wie die Arbeit von Grasshoff im Detail aussah. Aber es ist schon irgendwie auffällig, dass er die einzige Konstante der erfolgreichsten Zeit der Vereinsgeschichte war und dass die Fohlenelf nie wieder auch nur annähernd auf dieses Niveau kam.

Um ein anderes Negativbeispiel zu bringen: Der letzte wirklich gute Spordirektor des Hamburger SVs war... ähm... Günter Netzer? Fest steht: Man hatte seit 1977 18 unterschiedliche Sportvorstände oder Manager. Halt sportliche Hauptverantwortliche. Und zwischenzeitlich war die Position auch offiziell "vakant". Da ist die Frage, warum es mit dem HSV seit den 80er Jahren konstant bergab geht auch leicht beantwortet: Sie haben es nie geschafft einen Manager zu finden, der den Verein und eine Ära prägt. Und beim HSV wird ja auch in schöner Regelmäßigkeit aufgezählt, wie oft dort der Sportdirektor ausgetauscht wird. hsv1887.de hat nach Peter Knäbel einfach aufgehört, weiter mitzuschreiben, weil es eh keinen Sinn mehr macht... Trotzdem kommt kaum jemand auf die Idee, die Äras der einzelnen Vereine an den Managern zu fixieren. Also bis auf ganz wenige Ausnahmen wie Christian Heidel in Mainz.

Nur um mal zu verdeutlichen, wie schlimm es ist: Wenn ich nach "Bundesliga, Manager des Jahres" suche, ist die 2. Antwort eine englischsprachige Auflistung der vom Kicker ausgezeichneten Trainer. Warum ehrt der Kicker nicht auch die Sportdirektoren in einem ähnlichen Stil? Um mal festzuhalten, wer da wirklich die überragende Arbeit abliefert.

Aber ja. Max Eberl könnte das wichtigste Individuum für die Bundesliga sein, wenn es darum geht eine Herausfordernde Liga für den über allem stehenden Rekordmeister zu erschaffen. Und er wird dafür nie die angemessene Anerkennung bekommen, selbst wenn es ihm gelingt...

Donnerstag, 16. Juli 2020

Quo vadis, Bundesliga 2020: Borussia Dortmund

Kommen wir zu dem eigentlichen Ansatz dieser Serie. Was muss der eigentlich designierte Herausforderer Nummer 1 machen, damit sie ein wirklicher Herausforderer für die Bayern und damit Kandidat für die Deutsche Meisterschaft werden.

Denn als erstes werde ich mal folgende These in den Raum werfen: So, wie es derzeit läuft, wird Borussia Dortmund niemals Meister. Pokalsieger vielleicht, dafür reichen ja so ein paar gute Spieler. Aber konstant auf 34 Spieltage die erforderliche Leistung zu bringen, wird unmöglich sein.

Und das ist keine Mentalitätsfrage. Also nicht vordergründig. Es ist eine Frage der Teamstruktur.
Also Dortmund bezeichnet sich ja gerne als bester Ausbildungsverein in Europa. Sie sind aber genau genommen nur der beste Weiterbildungsverein. Eine Zwischenstation für die Hochtalentierten.

Das sieht man ja auch, wenn man sich die Situation um Jude Bellingham genauer anguckt. Also falls euch der Name, wie mir bis vor kurzen auch, nichts sagt: Das soll das nächste Mega-Talent aus England sein, der sich aber den Schritt direkt in die Premiere League nicht zutraut. Also geht er mit 17 Jahren in die Bundesliga. Und weil der Ruf der Dortmunder so gut ist, stechen die bei solchen Transfers sogar die Bayern aus.

Aber hier ist das Problem: Wenn man Bellingham fragt, warum er nach Dortmund geht, sagt er so was wie "Das ist der beste Schritt für mich. Dortmund ist der Verein, bei dem ich mich am besten weiterentwickeln kann."
Kein "Das ist die legendärste Tribüne Europas, da will ich unbedingt mal vorspielen." Oder "Ich war schon immer Dortmund Fan." Was immerhin bedeutet, dass die Talente ehrlich sind. Das führt aber halt zu dem großen Problem, dass es bei der Borussia seit Jahren hat: Sobald die Talente ihren Zwischenschritt erledigt haben, wollen sie sofort weg.
Das war bei Ousmane Dembele am deutlichsten. Aber auch Christian Pulisic ist mit 21 Jahren schon zu Chelsea gewechselt. Und jetzt ist Jadon Sancho wohl der nächste, der vor einem Abgang steht, bevor er 22 Jahre alt ist. Nächsten Sommer, Spoiler, wird Erling Haaland auf dem Transfermarkt erscheinen. Im Jahr darauf dann Giovanni Reyna und eben Bellingham. Vielleicht bleibt letzterer ein Jahr länger.

Wenn Dortmund es schaffen würde aus dem Quartett Haaland, Sancho, Bellingham und Reyna 3 Mann bis 2022 zu halten, würde ich sie zum Meisterschaftskandidaten Nummer eins in der Übernächsten Saison erklären. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass dies geschieht, ist so was von gering, dass sie vernachlässigt werden kann.
So wird Dortmund auch weiterhin phasenweise begeisternden Fußball spielen, aber auch immer unter den Entwicklungsschmerzen der Übertalente leiden. Die sind ja bei Haaland sogar wörtlich zu nehmen, denn anscheinend ist er körperlich noch nicht so weit die Dauerbelastung Profifußball zu verkraften. Und sobald er das über 50 Spiele im Jahr kann, wechselt er zu Real Madrid. Davon hat Dortmund aber wenig. Und ja, das Problem wurde hier schon mal ausführlich erörtert...

Das wirklich schockierende an der besten Talentschmiede Europas ist halt: Keiner von denen kommt wirklich aus der eigenen Jugend oder Region. Damit hat halt auch keiner von denen in Dortmund Bettwäsche geschlafen. Und auch deswegen versucht jeder so schnell wie möglich den für sich persönlich nächsten Schritt zu gehen. Da man es selber nicht schafft solche Spieler grundlegend auszubilden, fehlt es dann halt an entscheidenden Stellen an Identifikation. Und da reicht es ja zu sagen "Ich bleibe noch 2 Jahre, zu Liverpool oder Barca kann ich auch noch mit 24 Jahren wechseln."

Um das mal praktisch zu erklären: Dortmund hat 8 A-Jugendmeisterschaften gewonnen. Das ist praktisch Platz 2 hinter dem VfB Stuttgart. Aber wenn ihr euch den derzeitigen Kader der Deutschen Nationalmannschaft anguckt, haben sie da einen einzigen Spieler für "ausgebildet". Und das "ausgebildet" steht deswegen in Anführungszeichen, weil man Marco Reus mit 16 vom Hof gejagt hat.
Nur so zum Vergleich: Joshua Kimmich, Timo Werner, Segre Gnabry, Bernd Leno und Sebastian Rudy spielten in der U17 für den VfB Stuttgart und wurden hinterher Nationalspieler. Lukas Klostermann und Leon Goertzka spielten in der Nachbarschaft beim VfL Bochum. Man könnte also im Umfeld durchaus brauchbare Talente finden. Genau genommen hat aber ein verdammter Zweitligist eine erfolgreichere Jugendarbeit als Borussia Dortmund.
Und ja, bei der Jugendarbeit geht es nicht vorrangig darum Titel zu sammeln, sondern gehobene Bundesligaspieler auszubilden. Und daran scheitert Dortmund auf eklatante Art und Weise.

Ob Leon Goretzka in Dortmund geblieben wäre, wenn sie in im Alter von 16 Jahren geholt hätten, ist natürlich spekulativ, Aber es ist schon auffällig, dass ein Marco Reus sich gegen einen Wechsel entschieden hat und irgendwann beschloss: Eine Meisterschaft mit meinem Herzensverein ist mehr wert als 4 bei den Bayern. Da versuche ich lieber weiter hier auf Titeljagd zu gehen.
Und wenn man noch 2-3 weitere Talente auf ähnlichem Niveau und mit derselben Einstellung finden würde. Also ich sag mal demonstrativ Benedikt Höwedes auf Schalke. Der hätte gerade nach 2014 zu wesentlich besseren Vereinen wechseln können, musste aber am Ende vertrieben werden, weil... ähm... nun ja, Schalke halt. Aber da findet man solche Spieler.
Jonas Hector und Timo Horn in Köln. Selbst dieser Chaosklub hat es geschafft, seine Leistungsträger emotional so sehr an sich zu binden, dass die in die 2. Liga gegangen sind.Weil man sie halt auch schon als Jugendspieler in ihren Reihen hatte.

Dortmund muss halt seine Jugendarbeit komplett umkrempeln. Weg vom "Wir holen Titel, teilweise mit internationalen `'Stars'." Hin zum "Wir bilden wirklich selber Verstärkungen für unsere 1. Mannschaft aus." Damit die dann mit 23-25 Jahren eine Achse bilden, um die man wirklich was aufbauen kann. Und die selber auch den Anspruch haben: Ich gehe hier erst weg, wenn ich Meister geworden bin. Oder ich versuche es zumindest 5 bis 6 Mal, bevor ich verzweifelt aufgebe.

Und ja, die Dortmunder Führung hat nach dem Fall Dembele viel darüber geredet, dass so etwas nicht mehr passieren wird. Dass man im Zweifelsfall auch mal auf Geld verzichtet und die Spieler auf die Tribüne setzt. Praktisch gesehen hat man Pulisic, Abdou Diallo und Achraf Hakimi trotzdem ziehen lassen. Deswegen gehe ich ja auch davon aus, dass Sancho diesen Sommer den Trend fortsetzt. Praktisch hat sich also nichts verändert.
Und natürlich hatte man bei Hakimi als Leihspieler keinen direkten Einfluss. Aber dass der anscheinend lieber zu Inter Mailand wechselt, wo die Gesamtsituation eher schlechter als in Dortmund ist, zeigt, wie schlimm das Problem genau genommen ist und wie schnell die Talente weiter ziehen.

Solange man nur eine Durchlaufstation für Top-Talente ist, wird es einem immer an der Konstanz fehlen, die man braucht um die Bayern vom Thron zu stürzen.

Aber irgendwie bezweifele ich, dass den Borussen schon aufgefallen ist, dass ihre Jugendarbeit nicht annähernd so gut ist, wie sie selber glauben. Die Beweihräuchern sich an ihrer überragenden Scoutingabteilung (zu recht) und den errungenen Titeln, die aber halt wenig wert sind. wenn dabei keine guten Spieler raus kommen. Jedenfalls habe ich noch keine Stimmen gehört, dass diese Institution mal kritisch durchleuchtet werden müsste. Anders als zum Beispiel bei den Bayern... zu denen kommen wir dann als nächstes.

Mittwoch, 15. Juli 2020

Quo vadis, Bundesliga 2020: RB Leipzig

Ruhe bewahren? Kann es so einfach sein? Aber ja, RB Leipzig muss gerade gar nichts ändern und einfach langfristig evaluieren, ob ihr "Wir kaufen nur junge, entwicklungsfähige Spieler" Konzept wirklich bis ganz oben führt oder nicht. Und gerade auf den letzten Metern braucht man einen langen Atem.

Klar, in erster Instanz tut es weh, dass man erst Naiby Keita und dann Timo Werner an die "Elite" der Premiere League verkaufen musste. Aber sachlich gesehen ist es doch ein gutes Zeichen, dass Mannschaften auf gehobenen Verhältnissen ankommen müssen, damit die Topspieler den Verein verlassen. Als konkreten Vergleich würde ich da mal Eintracht Frankfurt anbringen: Die müssen 2 ihrer 3 Spitzenspieler an einen Abstiegskandidaten aus England und ein alterndes Team in einer kaputten Liga au Italien verkaufen. Wenn West Ham United bei einem Leistungsträger anfragt, lacht der die aus und bleibt in Leipzig. Zumindest scheint das derzeit die Entwicklung der Lage zu sein... jetzt wo ich das sage, wird wahrscheinlich als nächstes Yussuf Poulsen zu West Ham wechseln... oh... aber alles zu seiner Zeit.

Wenn man die ganzen "Kommerz ist Kacke" Emotionen mal raus lässt, ist ja das spannendste am Projekt RB, wie schnell man sich aus dem "Nichts" ein Spitzenteam formen kann. Und ja, als Traditionsfan darf man das Scheiße finden, darum geht es nicht. Aber RB ist da gerade auf einem ziemlich guten Weg. Aber genau genommen hat man auch den einfachen Teil des Weges hinter sich, die letzten Meter bis zu den Gifpeln werden die Schwersten.

So steht man nach 4 Jahren in der Bundesliga zum ersten Mal unter den Top 8 in der Champions League. Das ist ja irgendwie das Ziel, welches man langfristig konstant anpeilt. Neben dem einen oder anderen Titel. Aber gerade um von der Top 8 zu einem echten Titelkandidat aufzusteigen, braucht man halt dann doch einen relativ langen Atem.

Also praktisch erklärt kaufte sich ja Roman Abramowitsch sich 2003 bei Chelsea London ein. Danach spielte man eine ganze Weile im Dunstkreis der Titelanwärter mit. Irgendwie war allen klar, dass der ganz große Wurf nicht ewig verhinderbar sein würde. Gedauert hat es trotzdem 9 Jahre. Und klar, man wurde verdammt schnell 2 Mal Meister, man hatte allerdings auch eine ganz andere Grundlage als RB Leipzig.

Dafür kann Leipzig halt von den Fehlern der Anderen lernen... Und es vermeiden sinnlose Ablösesummen in Spieler wie Damien Duff zu stecken. Es gibt halt gerade in der Anfangsphase verdammt viele Spieler, bei denen man sich fragt: War es wirklich nötig 25 Millionen für die zu bezahlen?

Manchester City ist nebenbei in Jahr 8 des großen "Wir erkaufen uns den maximalen Erfolg" Konzepts... und warten immer noch auf ihr erstes Champions Leauge Finale. Aber von denen kann man lernen, dass man sich gute Anwälte für die Prozesse beim CAS leisten sollte... und wenn man die hat, kann man machen, was man will.

Die spannende Frage bleibt halt: Wann wird RB doch die Nerven verlieren und versuchen auf dem Transfermarkt richtig fett zuzuschlagen? Und wird das dann wirklich helfen.

Entscheidend ist dabei dann natürlich die eigene Jugendarbeit. Also RB Leizpig sind ja in einer wirklich angenehmen Position: Sie können den Bereich Mitteldeutschland relativ konkurrenzlos abarbeiten. Ich verdeutliche das gerne am Beispiel Rene Adler: Wenn man vor 20 Jahren als junger, talentierter Leipziger Talent eine Bundesligakarriere anstreben wollte, musste man mit 15 die Stadt verlassen und Richtung Westen ziehen. Es wird dann immer romantisierend erzählt, wie Adler auf dem Dachboden von Rüdiger Vollborn gelebt hat. Obwohl das eigentlich eine grausame Geschichte ist, weil da ein 15 jähriger sein komplettes Soziales Umfeld hinter sich lassen musste...

Mittlerweile kann man da einfach in Sachsen bleiben. Oder als Hallenser endlich mal auf die Gute Seite wechseln. Halle existiert ja de facto nur, damit Leute, die für Leipzig nicht gut genug sind, irgendwo in der Nähe eine Asyl finden und zum Numerus Clauses Flüchtling werden können... aber anderes Thema.

RB Leizpig muss halt auch mal dafür sorgen, dass aus der eigenen Jugendakademie wirklich bundesligataugliche Spieler hervorgebracht werden. Möglichst konstant. Und selbst wenn sie für die Leipziger nicht gut genug sind, können sie mit diesen Talenten immer noch die Liga in der Breite verstärken.

Aber stand Jetzt hat RB Salzburg immer noch mehr Bundesligaspieler ausgebildet als die Leipziger. Und ja, nicht nur wegen den 15 Transfers "innerhalb des Vereins". Das belegt aber auch, dass bei RB Leute am werkeln sind, die wissen, wie man Jugendspieler aus- und weiterbildet. Nur ist von dieser Kernkompetenz wenig in Sachsen angekommen.
Aber dass es in dieser vor RB doch recht karg besetzten Gegend eine 5 Sterne Akademie geben soll, kann kein schlechtes Zeichen für die Bundesliga als ganzes sein.

Das bringt uns dann doch zu... Yussuf Poulsen. Und da muss ich eines vorwegnehmen: Ich mag diese Art Spieler. Sein "Mythos" ist ja, dass er als quasi einziger all die Entwicklungsschritte von Regionalliga bis Champions League mitgemacht hat. Und ich sage seit Jahren: Wenn der irgendwann nochmal den Killerinstinkt vor dem Tor entwickelt...
Aber dann fiel mir auf: Poulsen ist de facto der Thomas Müller von RB Leipzig. Also ein Spieler, der extrem davon profitiert, dass er überqualifizierte Mitspieler neben sich hat. Der von diesen Mitspieler extrem profitiert. Der sich dann aber über Jahre hinweg den Ruf erarbeitet hat, dass es ohne ihn irgendwie nicht geht. Der sich aber auch in der Kabine einen Status erarbeitet hat, der dazu führt, dass es ohne ihn nicht geht...
Also das ist ja, für den etwas größeren Rahmen, das faszinierende am Trainerwechsel von Niko Kovac zu Hansi Flick: Kovac wollte genau genommen nur einen Thomas Müller langsam aber sicher aussortieren. Was ja auch vernünftig erschien, schließlich hat man ja gerade einen Coutinho für genau die Rolle hinter Robert Lewandowski geholt. Und sich damit zumindest theoretisch ein Upgrade zugelegt. So stand Müller dann bei 5 benoteten Spielen und 4 Torvorlagen, bis es zur, man muss es ja so nennen, großen Meuterei gegen Eintracht Frankfurt kam. In der Thomas Müller ein 6 bekam... Und als Dank dafür von Flick zum bedingungslosen Stammspieler ernannt... und dann löste ein Müller all die Probleme, die sich vorher unter Kovac aufgestaut haben. Aber genau genommen war das die eine wirkliche Veränderung, die Flick vorgenommen hat.
Das Problem daran? Müllers letzter guter Auftritt in einem Champions League Viertel oder Halbfinale ist Jahre her. Die Wahrscheinlichkeit dass er sich plötzlich gegen die hochkarätigere Konkurrenz in den entscheidenden Champions League Spielen durchsetzt... also ich befürchte ja seit Jahren, dass ich da einen Statcurse auslöse, aber bisher ist der nicht wirklich gekommen.

Um den Bogen zu RB zu schlagen: Ich habe das Gefühl, dass Poulsen genau dieselbe Rolle in Leipzig einnimmt. Also er ist eigentlich nicht mehr gut genug für die Ansprüche des Vereins, hat aber eine derart wichtige Rolle als Leader, dass er immer sofort gebracht wird, wenn es mal im Ansatz nicht läuft... was dann aber dazu führt, dass an sich bessere Spieler sich nicht durchsetzen können und das Weite suchen.
Als ganz praktisches Beispiel sei hier der Fakt genannt, dass Matheus Cunha mittlerweile bei der Hertha spielt, obwohl da von den reinen fußballerischen Fähigkeiten eher der Poulsen hingehört. Aber es gab halt kein konstantes Vorbeikommen für Cunha an der Vereinsikone. Auch wenn der zumindest langfristig definitiv der bessere Stürmer sein wird. Falls er es nicht schon ist. Und so hält dann ein Spieler die Weiterentwicklung eines ganzen Vereins aus, weil man emotional zu sehr aneinander hängt... und ja, das passiert einem sogar als Dosenverein...

Ich habe das ungute Gefühl, dass RB die Bayern erst dann herausfordern kann, wenn sie Poulsen aussortiert haben... so leid mir das dann für den tut.

Montag, 13. Juli 2020

Quo vadis, Bundesliga 2020: VfL Wolfsburg

Am 34. Spieltag ist etwas außergewöhnliches passiert: Der 7. war richtig sauer und enttäuscht. Und das ist ein verdammt gutes Zeichen.

Also dass der VfL Wolfburg als gefühlt erste Mannschaft seit dem Platz 7 reicht hinterher nicht sagt "Super, wir haben uns für die Europa League qualifiziert, da haben wir jetzt so richtig Bock drauf, auch wenn es die Vorbereitung kompliziert macht... dafür haben wir ja das ganze Jahr hingearbeitet.", sondern mit einem schlechten Gefühl in die Sommerpause geht, ist eine neue und gute Entwicklung... weil halt ihr Anspruch am Ende eigentlich noch höher war. Und Mannschaften mit höheren Ansprüchen sind etwas gutes für die Bundesliga.

Das große Problem daran ist halt, dass sie nicht auf das eigene 0:4 gegen die Bayern sauer sind, sondern darauf, dass Dortmund eine Leistung am Rande der Wettbewerbsverzerrung abgeliefert hat. Und das ist halt das grundlegende Problem, welches sich in der Bundesliga ändern muss: Wenn man selber den Anspruch hat um Platz 5 und 6 mitzuspielen, dann kann man eine 0:4 Heimspielniederlage nicht einfach so hinnehmen. Auch wenn es gegen die Bayern geht. Und klar, knapp verlieren kann man so ein Heimspiel gegen den Meister. Aber eine Hohe Niederlage als Gottgegeben hinnehmen und sich hinterher beim Vizemeister beschweren...

Da sind wir ja beim eigentlichen Grundproblem der Bundesliga: Selbst Mannschaften mit hohen Ansprüchen akzeptieren Heimniederlagen gegen die Bayern einfach so. Damit haben die Bayern dann so 3 wirklich ernst zunehmende Spiele im Jahr. Und das auch nur, wenn Dortmund sich nicht gerade einscheißt, weil es gegen die Bayern geht.

Und genau dieses "Wir werden maximal 3 mal im Jahr wirklich gefordert, es sei denn, wir werden nachlässig" führt dann zu den Problemen, die die Bayern in den letzten Jahren auf der ganz großen Bühne hatten. Damit die Liga wieder spannender und besser wird, muss auch eine Mannschaft wie Wolfsburg im eigenen Stadion eine Herausforderung für die Bayern darstellen.
Und das ist ja keine Corona-Geisterspiele-Ausnahme. Die letzten 4 Heimspiele hat man mit 1:15 Toren verloren. Man hat in diesem Jahrzehnt ein einziges Heimspiel gegen die Bayern gewonnen. Es wurde ja 2015 das "Gastspiel bei den Bayern ist wie ein Zahnarztbesuch" Meme erschaffen. Wolfsburg beweist halt, dass es unwesentlich angenehmer ist, wenn der Zahnarzt zu einem kommt... Und das muss sich dringend ändern, wenn es mit der Bundesliga vorwärts gehen soll.

Freitag, 10. Juli 2020

Quo Vadis, Bundesliga 2020: TSG 1899 Hoffenheim

Auch wenn die jetzt vorgezogen werden und wir mit der tabellarischen Reihenfolge aufhören. Aber weil es so brandakuell ist: Was sollten die Hoffenheimer machen, um das allgemeine Niveau zu steigern.

Schritt eins scheinen sie dabei schon mal erfolgreich absolviert zu haben: Nicht Florian Kohfeldt verpflichten. Manchmal hat man auch Glück. Dummer Weise ist das nach Michael Schiele schon der 2. Trainer, der lieber woanders arbeitet. Das ist nur bedingt ein gutes Zeichen. Gerade weil der Job in Hoffenheim ja schon einer der Interessanteren ist. Weil man halt wirklich in relativer Ruhe mit einigen spannenden Talenten zusammen arbeiten und diese entwickeln darf. Andererseits beweist der Fall Schreuder halt auch, dass man sich nicht davor scheut harte Cuts zu setzen, wenn es nicht passt. Jetzt sucht man den nächsten "mit dem hat keiner gerechnet" Trainer und hofft, dass man wieder richtig liegt. Aber das ist ja die Vereinsphilosophie und von daher haben sie einen gewissen Vertrauensvorschuss verdient.

Die eigentlichen Probleme in Hoffenheim hören auf die Namen Armindo Sieb und Mamin Sanyang. Da muss erst mal eindringender Einschub kommen. Also dass ausgerechnet die Hoppenheimer sich jetzt über das "wildern" der Bayern in ihren Reihen aufregt... genau die Hoffenheimer, die mal gefühlt eine ganze B-Jugend aus Stuttgart verpflichtet haben.
Auch wenn das anscheinend so weit verjährt ist, dass man dazu bei Google nichts mehr findet, so gibt es auch in Hoffenheim "ganz gewöhnliche Vereinswechsel gibt es spätestens in diesen Leistungsklassen U 19 und U 17". Wer ohne Sünde sei, werfe den ersten Stein. Also als praktisches Beispiel: Man holt ja selber einen Stefan Posch für die U19 aus Österreich. Und gräbt damit Admira Wacker das Wasser ab. Dann muss man auch damit Leben, dass andere dies bei einem selbst auch machen.

Und natürlich ist der Transfer der beiden angeblichen Übertalente Armindo Sieb und Mamin Sanyang genau einer dieser problematischen Wechsel, auf die die Bayern meiner Meinung nach verzichten sollten. Denn obwohl man es sich leisten könnte (und es der Bundesliga helfen würde), diese Talente in Hoffenheim reifen zu lassen und dann für eine angemessene Ablöse zu verpflichten, schlägt man lieber jetzt zu... praktisch nur, damit die anderen nichts davon haben. Gute Einstellung.

Aber das Hoffenheimer Problem ist ein anderes: Warum konnte man die beiden nicht sachlich vom Bleiben überzeugen? Oder wenigstens ihre Berater? Warum hat man es nicht geschafft, den eigenen Talenten zu vermitteln, dass in Hoffenheim bleiben für sie das Beste ist?

Und das lässt sich ja sachlich belegen. In Hoffenheim ist die Durchlässigkeit zwischen Jugend und erster Mannschaft doch am höchsten. Also jedes Jahr gibt doch mindestens ein 20-Jähriger sein Debüt... Nebenbei könnte das wirklich Schreuders Problem gewesen sein, denn dieses Jahr gab es nur 3 U20 Spieler: Christoph Baumgartner, Lucas Ribeiro und Ikay Ekmkies. Aber das dürfte echt eine Ausnahmesaison gewesen sein. Und selbst in einem relativ schlechten Jahr hat man immer noch einen 20 jährigen Stammspieler.
Aber ja, reden wir von dem Verein, in dem Dennis Geiger, Philipp Ochs, Nadiem Amiri und Niklas Süle frühzeitig zu verdammt viel Einsatzzeiten kamen. Und der immer wieder Jugendspieler rein wirft.

Auf der anderen Seite stehen halt die Bayern. Und wenn man sich die mal genauer anguckt, war der letzte Spieler, der es direkt aus der Akademie in die erste Mannschaft geschafft hat... Thomas Müller. Das ist verdammt lang her. Der letzte Jugendspieler, der es wenigstens nach ein paar Lehrjahren (ausgerechnet in Hoffenheim) zum Stammspieler geschafft hat, war David Alaba. Der ist jetzt auch schon 28 und überlegt, ob er nochmal was anderes machen will...
Die Generation um Luca Scholl und Gianluca Gaudino muss als komplett gescheitert gelten... Scholl ist komplett in der Versenkung verschwunden und spielte zuletzt in der Regionalliga Bayern...

Und natürlich haben die Bayern das erkannt und wollen ihre Jugendarbeit umstellen. Aber will ich wirklich der 17 jährige sein, der rausbekommt, ob diese Umstellungen funktionieren oder nicht? Lasst das doch andere austesten.
Auch wenn die Drittliga-Meisterschaft ein beeindruckender Ansatz ist, bleibt halt auch festzuhalten: Der Sprung von der 3. Liga zu den Bayern ist größer als der von der Hoffenheimer U19 in die Bundesliga. Aber dazu mache ich mir vielleicht später mal ausführliche Gedanken... Da ist er, der Teaser für die nächsten Ausgaben...

Es bleibt halt festzuhalten, dass das Niveau in der ersten Mannschaft der Bayern verdammt hoch ist. Es ist echt naiv davon auszugehen, dass sich viele Talente da direkt durchsetzen können. Also ja, das wahrscheinlichste Szenario ist, dass Sieb und Sanyang zwischenzeitlich ausgeliehen werden, damit sie in der Bundesliga Spielpraxis bekommen. Das Hoffenheimer Problem ist, dass sie die beiden nicht davon überzeugen konnten, dass diesen Schritt "Bundesliga Spieler werden" bei ihnen am Besten vollzogen werden kann.

Da kann man sich dann in die hilflose Opferrolle ergeben und über die Bayern jammern. Oder man sorgt mit weiterer erfolgreicherer Jugendarbeit dafür, dass sich die nächsten 17 jährigen doch für ihren "Heimatverein" entscheiden, weil sie dann verstanden haben, dass dies für sie selber sinnvoller ist. Die Überzeugungsarbeit muss da aber aus Hoffenheim kommen, sie können nicht davon ausgehen, dass die Bayern sich zurück lehnen und abwarten.

Donnerstag, 9. Juli 2020

Positionsbeschreibung: Bundesligatorwart

Wir unterbrechen die Quo Vadis Serie für eine andere, ebenfalls unwichtige Institution: Den Positionsbeschreibungen.
Also weil es sich ja schon in einen Quo Vadis Parts (Sollte Schalke 04 Geld für einen Torwart ausgeben?) hinein geschmuggelt hat und ich den Gedanken schon mehrfach hatte, wollte ich ihn mal festhalten: Wie wichtig sind eigentlich die meisten Bundesligatorhüter? Und dann wollte ich diese Frage mit ein paar "Fakten" hinterlegen.

Meiner Meinung nach ist es in 80% der Fälle ziemlich egal, wer wirklich im Tor steht. Also klar, man sollte keinen absoluten Vollpfosten zwischen den Pfosten stehen haben. Aber den wenigsten Bundesligisten geht es ja so. Das dichteste Beispiel für "Der ist halt nicht gut genug" war Tomas Koubek in Augsburg. Aber selbst da bleibt festzuhalten: Auch mit ihm stand Augsburg seit dem 10. Spieltag über den ominösen Strich. Obwohl man einen Torhüter auf der Linie hatte, der sehr viel Unruhe und Unsicherheit ausgestrahlt hat.
Genau diese Personalie zeigt aber, wie gefährlich es ist 7,5 Millionen Euro in einen Torwart zu investieren. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass man hinterher nicht relevant besser da steht als vorher, ist verdammt hoch.

Und wenn man sich Torhüterleistungen über die Jahre anschaut, fällt einem auf, dass dieselben Spieler dann sehr unterschiedliche Leistungen bringen. Nehmen wir mal spaßeshalber Jiri Pavlenka. Die letzten 2 Jahre war das jemand, der an der internationalen Klasse gekratzt haben soll. Selbst in seinem schlechteren Jahr hatte er noch einen Notenschnitt von 2,85. Dieses Jahr kam er dann auf einen eher grausamen Schnitt von 3,17. Und es wurde darüber diskutiert, ob man den nicht "als Zeichen an die Mannschaft" auf die Bank setzen sollte.
Woran könnte das gelegen haben? Vielleicht daran, dass Niklas Moisander und Theodor Gebre Selassie mittlerweile halt alt geworden sind. Dass man sich mit Ömer Toprak ein eingeplanter Fixpunkt für die Defensive immer wieder verletzungsbedingt passen musste. Und das Davy Klaassen sich eine grausame Halbserie als Stabilisator im Mittelfeld gönnte. Als dies sorgte dafür, dass auch der vorher stabile Pavlenka von der allgemeinen Verunsicherung anstecken lies. Denn er ist halt doch kein Führungsspieler, sondern nur ein Mitläufer: Wenn es gut läuft, sieht er auch gut aus... sonst halt eher nicht so.
Ein anderes offensichtliches Beispiel hier für ist Alexander Nübel: Solange die Abwehr stabil stand, sah er aus wie der designierte Neuer-Nachfolger. Als um ihn herum alles zusammenbrach, ging auch er mit unter. Jetzt wird ihn auf Schalke niemand wirklich vermissen.

Genau so geht das halt bei fest allen Torhütern in unserer ersten Liga. Und das ist nicht mal was ungewöhnliches oder problematisches. Es ist nur etwas, dessen man sich bewusst sein muss. Nehmen wir als letztes Beispiel mal den Kader des SC Freiburgs: Dort teilten sich verletzungsbedingt Alexander Schwolow und Mark Flekken die Position zwischen den Pfosten. Und am Ende hat Flekken, also die eigentliche Nummer 2, sogar den etwas besseren Notenschnitt. Trotzdem wird über einen Wechsel von Schwolow für 8 Millionen Euro spekuliert.
Ich werfe hier mal folgende These in den Raum: Für Freiburg ist es vollkommen egal, wer von den beiden nächste Saison im Kasten steht. Wichtig ist, dass die defensiven Stabilisatoren Heintz, Günter und Koch bleiben. Nebenbei fällt einem dabei auf, wie fies die Notenverteilung im Kicker ist, denn das alle alle drei einen schlechteren Notenschnitt haben als alle Torhüter außer Kubek und Rune Jarstein, erscheint irgendwie unfair. Aber es gibt halt überhaupt nur 3 Verteidiger mit einem 2,X Notenschnitt. Vielleicht sollte man da mal als Kicker drüber nachdenken, ob man die falschen Ansprüche stellt. Gerade wenn man feststellen sollte, dass die Verteidiger am Ende wichtiger sind als die Torhüter.
Jedenfalls wird sowohl Schwolow als auch Flekken nächste Saison wesentlich schlechter aussehen, wenn die 3 erwähnten Verteidiger den Verein verlassen und der SC Freiburg sie nicht adäquat ersetzt bekommt. Denn sowohl Flekken als auch Schwolow sind ganz normale Bundesligatorhüter.

Dessen muss man sich halt bewusst sein, wenn sein Verein gerade einen neuen Torhüter suchen will oder muss: Es gibt da nur verdammt wenige, die wirklich einen Unterschied machen und solange man nicht komplett ins Klo greift, ist es ziemlich egal, wen man dann verpflichtet.

Mittwoch, 8. Juli 2020

Quo vadis, Bundesliga 2020: Bayer Leverkusen

Als erster halbwegs seriöser Beitrag zu dem Thema, was in der Bundesliga passieren muss, damit die Bayern auch mal wieder gefordert werden. Oder damit es vielleicht mal wieder einen anderen Meister gibt. Und ja Bayer Leverkusen gehört zu genau den Mannschaften, die dies schaffen müssen. Dabei gibt es natürlich kurzfristige und langfristige Ansätze. Der kurzfristige ist einfach: Behaltet Kai Havertz. Also zumindest noch für die eine Saison. Und dann muss man sich entscheiden, ob, so hart das klingt, man den nicht lieber ins Ausland verkauft... was natürlich am Ende Havertz entscheidet, es ist ja ein Transfer und kein Menschenhandel...

Langfristig muss man halt Tom Bartels ignorieren. Ich habe ehrlicher Weise nur die letzten 10 Minuten gesehen, aber dass Bartels den Leverkusenern verkaufen wollte, sie könnten auf ihre Leistung "stolz" sein, hat mich schon wieder aufgeregt. Warum? Weil man sich gegen die Bayern, die einige Gänge runter geschaltet haben einige Torchancen erarbeitet hat? Von denen man jede hätte nutzen müssen um das Spiel zu gewinnen?
Und ja, Kevin Volland bekommt den Titel "Gomez der Woche"... Wobei, so ungeschickt der über den Ball getreten hat, wäre das eine Beleidigung für das Original. Denn den Ball hat Gomez beim Versemmeln von Großchancen schon meistens getroffen.
Aber selbst wenn Volland das 1:2 macht. Also auch nur den Anschluss und nicht den Ausgleich... dann kommt Bayer dadurch nur bedingt zurück ins Spiel. Denn die Bayern haben ja gerade nach dem Re-Start nachgewiesen, dass sie nach ihren eingelegten Ruhephasen durchaus sofort wieder das Tempo anziehen können. Also praktisch hat man das im Halbfinale gesehen, wo Eintracht Frankfurt den Ausgleich erzielt, die Bayern aber humorlos 5. Minuten später wieder in Führung gehen. Wer also glaubt, dass die Bayern wirklich ins schwitzen kommen, wenn der Anschlusstreffer fällt, hat sich in den letzten Monaten so gar nicht mit Fußball beschäftigt. Also ja, Tom Bartels glaubt dies natürlich.

Wobei das Problem ja ein anderes ist: Tom Bartels ist halt mehr Verkäufer als Journalist. Der will den "paar Hanseln, die sich noch für Bayern erdrückende Dominanz interessieren" einreden, dass sie gerade wieder was ganz tolles gesehen haben. Dass Bayer nach einem grandiosen und tapferem Kampf knapp gescheitert ist... und nicht, dass das Finale nach 24 Minuten praktisch entschieden war. Das ist so ein allgemeines Problem bei Sportreportern. Anstatt uns zu erklären, was da wirklich auf dem Rasen passiert, erschaffen sie Szenarien, wie das Spiel nochmal spannend werden könnte. Auch wenn diese Szenarien extrem unrealistisch sind. Denn sie wollen halt, dass wir nicht abschalten.

Nebenbei ist das immer bei den RAN NFL Übertragungen am aller schlimmsten. Da werden ständig "Ein Touchdown, eine 2 Point Conversion und dann ein erfolgreicher Onside Kick, und schon haben wir ein spannendes Spiel" Szenarien in den Raum geworfen. Also für diejenigen, die keine Ahnung vom Football Vokabular haben: Die beschriebene Kombination klappt ein mal in 10.000 Versuchen...


Genug Medienkompetenztraining. Wo waren wir? Ach ja, Quo Vadis Bayer Leverkusen? Bayer muss sich eingestehen, dass sie verdammt weit weg davon waren die Bayern wirklich zu fordern. Man hat am Finale nur teilgenommen... und das auch nur, weil man im Halbfinale gegen einen Regionalligisten antreten durfte. Vorher Paderborn, Stuttgart und Union Berlin. Also ja, der "stärkste" Gegner war eine Mannschaft, die gerade ihre erste Bundesligasaison gespielt hat. Bei all dem Losglück war es echt keine Leistung ins Pokalfinale einzuziehen. Es sollte als Selbstverständlichkeit angesehen werden. Und im Finale hat man dann versagt.

Genau so wie man in der entscheidenden Saisonphase gegen Schalke und die Hertha versagt hat. Man ist buchstäblich in die Europa League abgestiegen. Und das könnte bei der Personalie Havertz richtig schmerzhaft werden.
Dabei muss man sich damit beschäftigen, warum man nach dem herausragenden Re-Start (11:3 Tore und unter anderem gegen den direkten Konkurrenten Borussia Mönchengladbach) so viel Schwung verloren hat. Und ja, nach dem 28. Spieltag sah Bayer Leverkusen wie der Topkandidat auf Platz 4 aus. Danach kamen aber "nur" noch 3 eher zähe Siege. Jetzt könnte man sich einreden, dass 63 Punkte und ein Torverhältnis von +17 seit 2004 immer für Platz 4 gereicht haben. Und das man ja eine richtig überragende Saison gespielt hat. Aber genau diese Selbstzufriedenheit hilft halt weder Bayer noch der Bundesliga weiter.

Es ist viel wichtiger rauszukriegen, warum man am Ende so eingebrochen ist. Und das war ja nicht nur der "Meine Zukunft beschäftigt mich gerade so sehr, dass ich mich nicht auf die Gegenwart konzentrieren kann" Havertz, der deutlich nachgelassen hat. Es war der gesamte Kader. Und klar, andere Mannschaften haben das noch schlechter hinbekommen. Das bedeutet aber halt nicht, dass man selber gut war.

Genau da muss die kritische Analyse der Saison anfangen. Die guten Nachrichten aus Leverkusen lauten: Wenn man sich die Benders so anhört, haben die das definitiv vor.

Dienstag, 7. Juli 2020

Rapid Relegation Reaction

Immerhin... die allergrößte Peinlichkeit hat Werder Bremen sich in der 94. Minute erspart: Den Klassenerhalt in der Relegation ohne selbst erzieltes Tor zu schaffen. Das wäre auch mehr als passend gewesen, schließlich hat Bremen, wenn man die Spiele gegen hilflose Paderborner und vollkommen unmotiviererte Kölner (aka 2 Spiele am Rande der Wettbewerbsverzerrung) rausrechnet, in der Bundesligasaison 31 Tore erzielt. Das ist ein Wert, der praktisch nie zum Klassenerhalt reicht (außer man ist der Hamburger SV).
Nebenbei passierte einem all das, während man von einem überragenden Trainer, der für ansehnliches Offensivspiel steht, trainiert wurde... Trotzdem erzielte man vor dem Köln Spiel im Jahr 2020 in 8 Heimspielen EIN EINZIGES TOR! Eines.
Und weil das alleine nicht reichte, blieb das vom Offensivgenie Florian Kohfeldt trainierte Team gegen einen aufstrebenden Zweitligisten 180 Minuten lang ohne eigenen Treffer.
Das sind alles Dinge, bei denen man zugeben muss: Nicht mal der HSV hat das geschafft...

Und das bringt mich zu dem eigentlichen Skandal dieser Relegation. Also ja, auch der HSV hat es mal geschafft, nur dank der auswärts erzielten Tore die Klasse zu halten. Aber die haben wenigstens in einem ausverkauften Stadion vor einer hitzigen Kulisse gespielt. Nicht vor kurzzeitig 50 Fans, die wieder aus dem Stadion gebracht werden mussten.

Nur um das mal festzuhalten: Werder Bremen hält auf Grund der Auswärtstore eines Geisterspieles die Klasse. Nachdem die Bundesliga mit im Durchschnitt 2,3 Heimsiegen pro Spieltag eindeutig nachgewiesen haben, dass der Heimvorteil in der Corona Krise vollkommen irrelevant ist.

Ich bin ja praktisch seit Einführung der Relegation dafür, dass der Zweitligist einen relevanten Vorteil bekommt. Einfach als Anerkennung dafür, dass statistisch gesehen 3 von 4 Relegationsteilnehmer (Kiel, Union und Heidenheim definitiv) ihre historisch beste Saison gespielt haben. Dieser Vorteil wäre für mich sehr einfach zu definieren und umzusetzen: Steht es nach Hin- und Rückspiel Unentschieden, steigt der Zweitligist auf. Und ja, die "Europapokal Auswärtstor Regel" wird dafür auch ausgesetzt.

Es wäre auch einfach fairer, wenn der Zweitligist bei 2 torlosen Unentschieden den Aufstieg feiert. Also rein logisch gesehen. Denn der hat ja, wie schon erwähnt, eine herausragende Vorleistung gebracht. Während der Bundesligist meistens die schlechteste Saison seit 50 Jahren spielt. Wenn man dann also dem Bundesligisten eine weitere Chance gibt, sollte man wenigstens auch diesen Verein dazu zwingen, das Spiel aktiv zu gestalten. Das Geschehen selbst in die Hand zu nehmen. Was man auf Grund seiner deutlich besseren finanziellen Möglichkeiten auch eh können sollte.

Fun Fact: Mit dieser Regelung wäre der HSV 2 Mal an der Relegation gescheitert. Und jetzt Werder. Aber ich bin ja der einzige, der glaubt, dass man den Abstieg verdient hat, wenn man die schlechteste Saison seiner Vereinsgeschichte spielt...

Nebenbei wollte ich mal erwähnt haben, dass selbst die Schnarchnasen von der Uefa erkannt haben, dass die Auswärtstorregel nicht mehr zeitgemäß ist. Also selbst wenn Fans im Stadion sind. Ohne ist es vollkommen albern deswegen die Klasse zu erhalten. Wenn selbst die Uefa so was erkennt und ändern will... warum kriegt es dann die DFL nicht hin... Und ja, es wäre kein Problem gewesen beim Re-Start bekannt zu geben, dass die Relegation, wenn sie schon statt finden muss, dieses Mal ohne "Auswärtstor-Regel" kommt und es bei Gleichstand in die Verlängerung geht... weil der Heimvorteil "Fanunterstützung" halt ausfällt. Aber die denken ja mal wieder nur bis zur eigenen Nasenspitze...

Aber hey, immerhin wurde die Leihe von Davie Selke verlängert... und man muss 11 Millionen Euro Ablöse für Bittencourt und Toprak zahlen, hat sein Transferbudget praktisch schon aufgebraucht... Anders ausgedrückt: Wenn Kohfeldt nicht deutliche Fortschritte macht, wird das nächste Saison kaum besser werden.
Oder... die Gerüchte in Hoffenheim Bewahrheiten sich und dort hat man wirklich Interesse an diesem Jahrhunderttalent. Das könnte echt die eleganteste Lösung sein: Man kann den Trainer wegloben, Kohfeldt kann in einem neuen Umfeld und mit einem besseren Kader wirklich nachweisen, ob er so gut ist, wie viele glauben und Bremen kann den Neustart mit sagen wir Markus Weinzierl wagen. Also sie müssen darauf hoffen, dass sie die Augsburger Version von Weinzierl bekommen.

Nebenbei ist es echt lustig, dass die Relegation und das DFB Pokalfinale exakt gleich endeten: Mit einer minutenlangen Diskussion, ob das jetzt für einen Handelfmeter reicht oder nicht. Obwohl die Elfmeter vollkommen irrelevant waren. Ok, Werder hätte sich ein wenig besser fühlen können, wenn sie wenigstens ein Relegationsspiel gewonnen hätten. Das war aber die einzige Auswirkung dieser beiden Elfmeter. Obwohl... angeblich kann Bayer Leverkusen ja "stolz" auf seine Leistung sein, weil man immerhin 2 Tore gegen die Bayern erzielt hat, aber dazu morgen mehr.,.

Und während es in Heidenheim wenigstens nur eine Minute dauerte... vergingen in Berlin zwischen dem Handspiel und der Ausführung des Elfmeters 3 Minuten. Das ist einfach viel zu lange.
Absurder Weise hätte man auch einfach fix die Einstellung, die nachweist, dass die Abseitsentscheidung falsch war, einschieben können, den Vorteil nach dem fragwürdigem Handspiel weiter laufen lassen und dank der Torlinientechnologie den Treffer geben.
Also nur um das nochmal festzuhalten: Die haben 3 Minuten nach der Einstellung gesucht, die ein fragwürdiges Handspiel als Teil einer eh schon komplizierten Regel nachzuweisen... und wenn sie zu dem Schluss gekommen wären "War kein Handspiel", hätten sie dann noch 5 Sekunden gebraucht um die Abseitsstellung zu klären... Da wir in Deutschland sind, hätte man erst den Abstoß ausführen lassen, bevor der Schiedsrichter dann doch nochmal zurück zum Videowürfel geht... Weil wegen beste Liga und so.

Das sind die wirklichen Gründe, warum der VAR immer wieder so schlecht aussieht. Anstatt bei den einfachen und sinnvollen Entscheidungen einzugreifen, wird er bei Grauzonen und Unklarheiten angewendet. Und selten lag beides so dicht beieinander wie in diesen Sekunden.
Das echt keiner der Leute vor den Kameras auf die Idee kam: "Hey, lasst mal fix checken, ob das wirklich Abseits war, das kriegen wir schnell raus." Obwohl das offensichtlich die einfache und praktikablere Lösung war. Aber da landen wir wie immer beim Qualitätsproblem der Schiedsrichter: Ein guter VAR hätte den Schiedsrichter gefragt "Hat die Torlinientechnik angeschlagen? Ja? Dann lasst mal kurz das Abseits klären." Wir haben aber halt keine guten Schiedsrichter mehr.

Sonntag, 5. Juli 2020

Quo Vadis, Bundesliga 202Bluescreen: Hamburger SV

Ernsthaft. Was machen wir mit dir, Lieber HSV? Wie unterhältst du uns weiter? Welche Lösungsansätze für deine schwierige Lage gibt es?

Wie immer gibt es hier einen kreativen Vorschlag. Der natürlich frei von jedem Zynismus ist. Richtig konstruktiv. Und genau deswegen wird er niemals umgesetzt werden.

Also für diejenigen, die es verpasst haben: der Hamburger SV hat zum 2. Mal in Folge den Aufstieg in die Bundesliga verpasst. Und das auf peinlichste Art und Weise. Also selbst de Diekmeier, der im Trikot des HSVs nie ein Scheunentor getroffen hat, half am Ende bei der Mission Klassenerhalt mit, obwohl er mittlerweile in Sandhausen spielt.

Und als ich dieses Meme das erste Mal sah, wurde es mir bewusst: Der HSV braucht ein Rebranding. Eine komplett neue Identität, die man dann gewinnbringend vermarkten kann. So wie es der 1.FC St.Pauli als "DER LINKE VEREIN IM LAND" schon gemacht hat.

Denn der HSV hatte ja jahrelang das Alleinstellungsmerkmal "Einziger Bundesliga-Dino". Man war die eine Mannschaft, die immer in der Bundesliga gespielt hat. Die noch nie abgestiegen ist. Darauf hat man seinen Mythos aufgebaut. Und auch wenn das am Ende ganz schön erbärmlich war, weil nur absurde Ergebnisse in einer unnötigen Relegation halfen, so war es halt doch ein Fakt.

Aber dieser Fakt ist vor 2 Jahren weggebrochen. Jetzt ist man nur noch ein ganz normaler deutscher Fußballverein.

Es sei denn, man guckt genauer hin. Denn dann ist der HSV auf ein mal doch wieder einzigartig. Also nicht obwohl sie schon wieder den Aufstieg verkackt haben, sondern WEIL sie schon wieder den Aufstieg verkackt haben.

Wenn man sich die HSV Geschichte mal genauer anguckt, ist das nichts ungewöhnliches. Also der Verein wurde 1919 durch den Zusammenschluss 3er Vorgängervereine "gegründet" und man spielte direkt um den Titel "Norddeutscher Meister" mit. Einen Titel, den man von 1921-25 durchgängig hielt.
Das bedeutete auch nur: Der HSV startete direkt in der höchsten Spielklasse.
Danach wurde man als 2-facher Deutscher Meister natürlich in der Gauliga Nordmark einsortiert. Während man jetzt in der Super-Gau-Liga 2 spielt.

Danach ging es dann kurzzeitig in der "Hamburger Liga" und ab 1947 in der "Oberliga Nord". Und dann von 1963-2018 in der Bundesliga. Bis zum berühmten ersten Abstieg.

Das bedeutet praktisch: Von 1920 bis 2018 spielte der HSV immer in der höchstmöglichen Spielklasse. Seit 2018 ist dies vorbei. Aber jetzt kann man faszinierender Weise folgendes behaupten: Man ist als einziger Verein seit 1920...
Drumroll pls...
NIE AUFGESTIEGEN!

Jeder noch so beschissene Dorfverein ist doch irgendwann aufgestiegen. Und sei es nur von der Kreisklasse III in die Kreisklasse II. Oder er hat sich doch irgendwann aufgelöst.
Ich meine allein Arminia Bielefeld kommt auf 8 Bundesliga-Aufstiege. Selbst die Schnarchnasen von der BND Truppe kriegen es anscheinend regelmäßig hin in die Bundesliga aufzusteigen. Das ist echt keine Kunst.
Eine Kunst ist es, niemals aufzusteigen. Das schafft sonst keiner.

Da sollte man doch sofort Kapital daraus schlagen. Merchandise entwickeln. Also dass neben jedem ebenfalls Deutschland weit vertriebenen St.Pauli Merchandise Shirt noch ein "HSV! FÜR IMMER UNAUFSTEIGBAR!" Shirt ausliegt. Also zumindest die St.Pauli Fans würden beides kaufen... Das wäre ein Artikel, den man mindestens deutschlandweit vermarkten könnte. Und ein Image, dass man drum herum aufbauen könnte. Alles nach dem Motto: "Aufsteigen kann doch jeder, nie aufzusteigen ist schwer."
Aus ganz Europa würden all die Ultras nach Hamburg reisen, um die einzige Mannschaft, die noch nie aufgestiegen ist, zu sehen. Und wenn man doch irgendwo noch andere Mannschaften findet, die nie aufgestiegen, aber mindestens 30 Jahre alt sind... dann kann man die im Sommer zum großen "Unaufsteigbarmeister" Turnier einladen. Da findet man garantiert auch einen gut dotierten Fernsehvertrag. Alles unfassbare Möglichkeiten, die einem entgehen, weil man seine neue Realität nicht angemessen feiert.

Man könnte nebenbei auch eine ganze Menge Geld sparen. Also einen Kader zusammenzustellen, der im Wesentlichen einfach nicht absteigen soll, ist wesentlich einfacher, als heimlich für die Rückkehr in die Europa League zu planen. Sagen wir das mal so: Eines davon geht mit Aaron Hunt...
Gut, es wird ein wenig komisch wirken, wenn man den Trainer entlässt, weil man auf Aufstiegskurs liegt... Aber verglichen mit all den anderen komischen Entscheidungen, die in Hamburg getroffen worden sind, steht hinter dieser wenigstens ein Konzept... Sogar ein Einzigartiges...
Das Dümmeste, was man machen könnte, wäre: Völlig unmotiviert aufsteigen und dadurch sein Alleinstellungsmerkmal verlieren. Dabei gewinnt man echt nichts.

Und wenn man irgendwann plötzlich in die 3. Liga absteigt... ist das kein Problem. Man hat ja praktisch noch 10 weitere Ligen unter sich, da ist noch genügend Luft.