Donnerstag, 28. Januar 2021

Der Zug ist damit dann abgefahren.

 Die anderen Nationen können aufatmen, Deutschland wird nach der EM nicht von einem der besten Deutschen Trainer betreut. Denn Thomas Tuchel hat jetzt schon einen neuen Arbeitgeber gefunden und hat damit im Sommer keine Zeit mehr.

Hier wurde sich ja vor gar nicht so langer Zeit ausführlich mit dem Problem Nationaltrainer in Deutschland beschäftigt. Wie der DFB es in all den Jahren nie geschafft hat einen guten externen Mann für sich zu gewinnen, sondern einfach nur verdiente ehemalige Nationalspieler genommen hat. Nationalspieler, die vorher meistens Co-Trainer waren. Am Ende ist es ein Wunder, dass man mit diesem Trainer, die abgesehen von der Nationalmannschaft kaum Erfolge als Trainer vorweisen können, so erfolgreich war, wie man war. Und man will sich gar nicht vorstellen, wie das aussehen würde, wenn ein Fachmann diesen Posten übernimmt.

Aber... der DFB arbeitet halt nicht strategisch, sondern reagiert immer nur. Die Nationaltrainer werden traditionell nicht entlassen. Sie gehen traditionell nicht mit einem auslaufen Vertrag in das Turnier, weil das ja ihre Position schwächen würde... auch wenn der Letzte, der das gemacht haben dürfte, 1990 Weltmeister wurde. Und so sucht man dann zur bescheidensten Zeit, wenn alle guten Trainer einen neuen Vertrag haben, nach einem Nachfolger für den spontan zurückgetretenen Übungsleiter.

Genau diesen Zyklus hätte man jetzt durchbrechen können, wenn man mit Jogi Löw offen kommuniziert hätte und ihm mitteilt, dass man nach der EM ohne ihn plant. Das schlimmste, was dir da passieren kann, ist ja, dass Löw direkt hinschmeißt. Was unwahrscheinlich ist, denn auch Löw wird sich nicht mit einem 0:6 verabschieden wollen. Dann könnte man mit Tuchel oder den ja noch verfügbaren Ralf Rangnick offene Verhandlungen führen. Und sehen, wie stark das Interesse der guten Trainer an diesem Posten wirklich ist. Und Ralf Rangnick ist ja gerade auch überall im Gespräch... außer beim DFB.

Aber auch da zeigt sich ja ein strukturelles Problem beim DFB: Wer soll diese Entscheidung treffen und durchsetzen? Präsident Fritz Keller ist gerade mit internen Aufräumarbeiten beschäftigt. Beim DFB gab es halt mal wieder eine Steuerrazzia. Und interne Machtkämpfe im Präsidium. Die sind also wieder mal mit sich selbst beschäftigt.

Und Oliver Bierhoff? Der hat halt seine gesamte "Managerkarriere" auf den Erfolgen von Jogi Löw aufgebaut. Wenn Löw nicht diesen attraktiven, offensiven und auch immer bis zum Halbfinale erfolgreichen Fußball spielen lässt, kann Bierhoff nicht diese Marke Mannschaft inszenieren. Und sich in dieser Marke sonnen. Und das Löw der einzige Trainer war, der schon am ersten Gruppenspieltag konsequent auf Sieg und aufs 2 Tor spielen ließ, habe ja selbst ich nie infrage gestellt, der sonst alles, was er gemacht hat, hinterfragt hat. Dieser Bierhoff hat Löw zu viel zu verdanken, als dass er ihn absägen könnte.

Aber Löw hat ja alle kritisch denkenden Kollegen vom Posten des Sportdirektors vertrieben. Also wenn aus Matthias Sammer mehr als einen Grußonkel gemacht hätte und ihn mit wirklicher Macht ausgestattet hätte... wäre der vielleicht noch da und dann... gut, dann wäre Löw seit dem Vorrundenaus weg. 

Aber genau jetzt wird es halt deutlich, wie schwach der DFB eigentlich aufgestellt ist. Es gibt keinerlei Gegengewicht zum System Löw. Keinen Kontrollmechanismus. Auch nach der desaströsen WM 2018 nicht. Spätestens da hätte man doch jemanden installieren müssen. Das Duo Bierhoff Löw, die ja beide dieses Desaster zu verantworten hatten, sprengen. 

Da aber von sich aus niemand gehen wollte und der DFB niemanden entlässt... ging es in genau der Besetzung weiter. Da ist es gar nicht so überraschend, dass die Entwicklung auch genauso weiter geht. 

Und natürlich kann das alles noch in einem grandiosen EM Triumph münden. Turniere entwickeln immer eine seltsame Eigendynamik. Für die einen positiv, für die andern negativ. Und Löw war ja bis auf 2018 immer gut darin, die Mannschaft dann vernünftig einzustellen, nachdem sie vorher eher wacklig ausgesehen hatte. Aber wir haben den Punkt erreicht, wo eine erfolgreiche EM als Überraschung wahrgenommen werden würde. 

Ich sage es ja seit Jahren: Löws außerordentliche Trainerleistung ist, dass Deutschland nicht als Titelfavorit zur Europameisterschaft fahren wird. Also selbst bei den grausamen 2000er und 2004er Meisterschaften hieß es vorher "Die Deutschen muss man immer auf dem Zettel haben, die sind eine Turniermannschaft." Klar, da war viel Mythos und Verblendung dabei. Aber diesen Mythos hat Löw halt gerade eingerissen.

Mittwoch, 27. Januar 2021

Nachschlag zu den Torhütern: Warum ist Manuel Neuer eigentlich Weltklasse?

Wie konnte das passieren? Vor allem: Warum musste ich da erst von meinem Bruder drauf hingewiesen werden? 

Wir haben es uns alle in der "Der Mann ist halt Weltklasse" Ecke gemütlich gemacht, dass man gar nicht mehr hinterfragt, ob das angemessen ist. Stattdessen feiert der Kicker ihn dafür, dass nur Franz Beckenbauer und Uwe Seeler öfters in dieser Kategorie auftauchten. Und dass er Beckenbauer in einem Jahr einholen wird, denn kritisch hinterfragt wird er ja nicht.

Also klar, es wird darauf hingewiesen, dass die Bayern zuletzt 1991/92 so viele Gegentore kassiert haben, wie diese Saison. Aber das hat doch nichts mit dem Torhüter, Kapitän, Veteran und Führungsspieler zu tun.

Und 2 Spiele lässt der Kicker völlig unter den Tisch fallen: das 4:1 gegen Hoffenheim am bereits 2. Spieltag. Und natürlich das legendäre 0:6 gegen Spanien mit der Nationalmannschaft. Und natürlich musste sich Neuer keines der 10 Gegentore, die er in diesen beiden Spielen kassiert hat, persönlich ankreiden lassen. Er hat aber trotzdem 10 Gegentore in 2 Spielen kassiert. Das sollte einem Weltklasse-Torhüter einfach nicht passieren.

Stellen wir uns mal kurz vor ein Marc Andre ter Stegen hätte beim 0:6 zwischen den Pfosten gestanden. Da hätte es dann am Montag geheißen: Konnte den kompletten Einbruch gegen Spanien nicht verhindern. Das muss man ihm ankreiden.

Aber Neuer, der diese Mannschaft als Kapitän aufs Feld geführt hat, kann da natürlich nichts machen, wenn seine Vorderleute komplett streiken. Das kann man doch von dem nicht erwarten. 

An der Stelle muss man natürlich auch nochmal erwähnen, dass Neuer immer noch einer der wenigen Unterschied-Torhüter ist: Ohne den hätten die Bayern nicht den Vorsprung, den sie jetzt doch genießen. Vielleicht wären sie nicht mal Tabellenführer. Nur, weil er an der Weltklasse für ein halbes Jahr vorbeischrammt, heißt das ja nicht, dass er nicht mehr gut ist. Und ja, bei anderen reichen auch 2 beschissen gelaufene Spiele, um sie aus dieser Kategorie zu entfernen. Wir reden halt auch von dem höchsten Lob, welches eine Rangliste aussprechen kann. Da kann man auch hohe Ansprüche stellen.

Aber von einem Weltklasse-Torhüter muss man doch in solchen Spielen eine andere Ausstrahlung erwarten. Da muss man auch mal erwarten dürfen, dass er, so plakativ das klingt, seine Abwehr einnordet, anschreit und stabilisiert. Er ist halt als Torwart auch immer Dirigent. Die Kapitänsbinde wurde ihm ja nicht zum Spaß verliehen. Nichts davon ist passiert. 2 Mal in einem halben Jahr.

Es ist natürlich davon auszugehen, dass Neuer diesem Problem in der Rückrunde aus dem Weg gehen wird. Aber dass diese beiden heftigen Klatschen im Halbjahreszeugnis so gar nicht auftauchen, ist schon faszinierend.

Also nur mal als Vergleich: Bei Matthias Ginter wird "das Mitwirken beim 0:6" erwähnt. Die Kicker Redaktion hat also nicht komplett vergessen, dass dieses Spiel stattgefunden hat. Bei Leon Goretzka wurde es dann wieder verschwiegen... Vielleicht ist das ja ein gewisser Bayern-Bonus...

Dienstag, 26. Januar 2021

Bundesligatorhüter - Revisited

 Auch wenn der Originalbeitrag noch gar nicht soo alt ist... so muss ich mich halt doch mal selber feiern, weil ich eventuell doch mal recht hatte. Und ja, ich weise auch immer wieder darauf hin, dass echte Experten das nicht müssen, aber echte Experten erkennen auch den Unterschied zwischen Thuram und Plea... und wenn man wie ich in relativer Häufigkeit Namen verwechselt, muss man auch mal darauf hinweisen, dass man manchmal auch was Sinnvolles schreibt...

Und als ich am Montag die Kicker Rangliste der Torhüter in der Hand hatte, musste ich schon schmunzeln. Weil meine Prognose, dass es egal ist, wer in Freiburg im Tor stehen wird, so was von wahr geworden ist.

Also praktisch sollte der SC Freiburg ja Probleme bekommen, wenn sie mit Alexander Schwolow einen absoluten Fixpunkt abgeben müssen. Und Hertha BSC Berlin sollte wesentlich stabiler auftreten, wenn sie einen gestandenen, aber trotzdem noch entwicklungsfähigen Torhüter im Kasten haben. Stattdessen ist Hertha das reinste Chaos und Schwolow hat keinerlei Einfluss auf die Entwicklung der Mannschaft. Er spielt meistens solide, hilft aber nicht wirklich und kann den Einbruch der Mannschaft nicht verhindern.

In Freiburg trat dann aber das Worst-Case-Szenario ein: Kurz vor dem Bundesligastart verletzte sich der designierte Nachfolger Mark Flekken schwer und man stand plötzlich ohne einen Bundesligatorhüter da. Also holte man sich Florian Müller, der gerade den Kampf um das Mainzer Tor verloren hatte.

Und genau dort wird es wirklich spannend. Also im Sommer kamen die Mainzer nach gründlicher Untersuchung zu dem Schluss, dass Robin Zentner der bessere Torhüter ist. Und wer, wenn nicht die Mainzer, soll das beurteilen können? 6 Monate später steht Müller in der Rangliste auf Platz 10, Zentner fehlt dagegen komplett. Hat sich Mainz jetzt für den falschen Torhüter entschieden?

Wahrscheinlich nicht. Also wenn sich die Freiburger Zentner gesichert hätten, würde der jetzt eine sehr solide Saison spielen, weil er von dem sehr soliden System profitiert. Und Müller würde all die Gegentore in Mainz kassieren.

Der Punkt, an dem ich natürlich falsch lag, sind Dominique Heintz und Robin Koch. Also die Freiburger Innenverteidiger der Vorsaison. Denn in der Rangliste stehen Manuel Gulde und Philipp Lienhardt. Und natürlich Christian Günter, bei dem sich irgendwann die Frage stellen wird, was für eine Karriere er hingelegt hätte, wenn er nicht 5 Jahre als Stammspieler in Freiburg verbracht hätte, sondern seine 2. gute Saison als Sprungbrett genutzt hätte. Soll kein Vorwurf an Günter sein, gibt Schlimmeres als als Fixpunkt in Freiburg zu spielen.

Aber das eigentlich faszinierende ist an der Stelle die Arbeit von Christian Streich. Denn das den Freiburgern so viele Stabilisatoren weggebrochen sind, hat man nur kurzfristig zu Saisonbeginn gemerkt. 

Aber zurück zu den Torhütern: Auch diese Hinrunde belegt, dass es, abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen wie Neuer und Sommer fast egal ist, wer da im Kasten steht. Man könnte die Torhüter fast beliebig austauschen, wie es ja im Falls Augsburg - Union buchstäblich passiert ist, ohne dass man einen Unterschied auf dem Platz bemerkt. Also klar Berliner haben eine faszinierende Entwicklung als Mannschaft genommen, aber im Kasten ist die Situation genau so wie im Vorjahr: Manchmal hält der Torwart einen Ball überragend, manchmal winkt er einen haltbaren durch. Und das ist der Status Quo bei mindestens 13 von 18 Bundesligisten.

Viel wichtiger ist es doch, dass der Torwart möglichst selten in die Position gebracht wird, wo er dir den Arsch retten muss. Ob ihm das dann gelingt, ist am Ende auch immer eine Frage von Glück.

Ganz deutlich wird das ja gerade auch wieder in Dortmund. Also da macht es halt auch buchstäblich keinen Unterschied, ob Roman Bürki oder Marvin Hitz im Tor steht. Das wurde hier bereits vor knapp einem Jahr thematisiert. Damals dachte ich noch, dass es ein schlechtes Zeichen für deine Kaderplanung ist, wenn man 2 gleich gute Torhüter, aber halt keinen überragenden, hast. Mittlerweile wurde mir bewusst. Es gibt nur ganz wenige überragende Torhüter, die in der Bundesliga spielen wollen. Und wahrscheinlich gibt es auch international nur 4 oder 5 Torhüter, die wirklich einen Unterschied ausmachen. 

Das macht die Bewertung von Torhütern aber so verdammt schwierig. Sorgt er für die Stabilität in der Abwehr, oder profitiert er nur von dieser? Bringt er diese Stabilität mit, wenn er den Verein wechselt? Macht es wirklich einen Unterschied, wenn man einen seit Jahren in der Kabine etablierten Torhüter absägt, wenn der für vielleicht sogar viel Geld verpflichtete Neuzugang nur unwesentlich besser ist?

Dabei wäre einem wesentlich mehr geholfen, wenn man das Geld in Spieler investiert, die verhindern, dass man sich auf den Torhüter verlassen muss.

Montag, 25. Januar 2021

Worst of des "Kacktor des Monats" Wochenendes

Ist doch schön, dass sich die Profis so solidarisch zeigen. Also vielleicht an den falschen Stellen, aber hey.

Also für diejenigen, die das bisher verpasst haben: Das "Kacktor des Monats" ist eine Kategorie bei Zeiglers wunderbarer Welt des Fußballs. Dort werden seit mittlerweile 10 Jahren die eher ungeschickt erzielten Tore gefeiert. Und es gibt haufenweise Einsendungen von Amateurvereinen.

Nun muss der Amateurfußball ja derzeit ruhen. Bis auf eher unbestimmte Zeit. Das ist für so eine Sendung schon ein Problem: Wie soll man da diese Kategorie vollkriegen? Was machen also unsere Profis aus erster und zweiter Liga? Sie reihen Haufenweise Kacktore aneinander.

Angefangen hat das schon am Freitag mit Roman Bürkis "Kann man so machen... als D-Jugendtorwart" Parade als Torvorlage zum 2:2. Und ja, bei den Treffern drum herum wurde sich richtig viel Mühe gegeben, aber das war eine Aktion, die man so nur in einem Bundesliga-Spitzenspiel erwarten sollte. Beste Liga der Welt halt.

Auch der sonst ja sehr souveräne Peter Gulasci half bei 2 Gegentoren zumindest teilweise mit. Was dann dazu führte, dass der Tabellenvorletzte beim Tabellenzweiten gewann. Wo wir schon vermeidbare Torwartfehler aufzählen: Bei Ralf Fährmann handelte es sich wenigstens um das bedeutungslose 0:4. 

Aber es gab ja weit mehr als Torwartfehler. Das 1:0 der Frankfurter Entstand aus einer Co-Produktion von Nilsson und Piper. Beide tragen das Trikot der Bielefelder. Aber das alleine reichte nicht, Joakim Nilsson stolperte den Ball zum 4:1 selbst über die Linie... 2 Kacktor-Nominierungen in einer Begegnung, da kommt nicht mal Lukas Hradecky, der seine Klobrille gerne entgegengenommen hätte und sogar eine zugeschickt bekam, obwohl er nur auf Platz 2 landete, nicht von sich behaupten.

Freiburgs Ausgleich gegen Stuttgart wird buchstäblich mit einem "manchmal hilft auch der Gegner ein wenig mit." angekündigt. Manchmal? An diesem Wochenende ständig. Zum Nachlesen: Mangala grätscht den Ball zu Demirovic, der den am Boden liegenden Kempf anschießt. Wie in Bielefeld waren auch hier 2 der 3 letzten Ballberührungen vorm Tor vom Gegner. Stark.

Und dennoch... keines dieser Tore sollte in der nächsten Zeigler Sendung auftauchen, denn es gab ja das absolute Überspiel in der 2. Liga. Mit Beteiligung des Hamburger SVs. Sportbild kündigt dieses Spiel als "Tag der Geschenke" an. Und ja, das Spiel ist so grausam, dass ich Bild Videos teile, was ich sonst nie tun würde.

Es beginnt damit, dass Felix Kroos auf der Torlinie rumtochert. Immerhin auf der gegnerischen Torlinie, was an diesem Spieltag keine Selbstverständlichkeit ist. Das 2:0 entstand aus einer Kopfballstafette: 2 Braunschweiger leiteten den Ball zum Hamburger Verteidiger Leistner, der den Ball dem Torschützen in den Lauf legt. Das 2:1 für Hamburg fiel dann nach dem ersten zielstrbigen Angriff des Spiels. Es war aber halt auch schon das dritte Tor. Beim 2:2 schießt Behrendt Terodde an, sodass dem das selber peinlich ist ein Tor dafür zu kriegen. Wenn der Verteidiger da einfach nichts macht, kann der Torwart Fejzic den Ball aufnehmen. Obwohl... dass 2:2 rutscht genau diesem Torwart durch die Hosenträger.  Und beim 4:2 verdaddelt Braunschweig den Ball an der eigenen Grundlinie.

Anders ausgedrückt: Von 6 Toren war eines wirklich heraus gespielt. Und anscheinend geben sich die Zweitligisten gerade richtig viel Mühe, um dem HSV den Aufstieg zu ermöglichen. Was auch sehr solidarisch ist.

Ich hoffe echt, dass Zeigler einfach alle 5 Tore dieses Spieles nominiert. Einfach auch, weil der ja Bremer ist...

Und sonst so? Oh, da gibt es ein sehr schlecht gealtertes Zitat von Bruno Labbadia von vor dem Spiel. Klar, hinterher reden alle über die Entlassung und er die nun bestätigen sollte. Vorher teilte der mittlerweile Ex-Trainer aber folgende Perle mit uns: "Es geht nie darum, die Spieler kaputt zu machen." Es ist immer ein sehr schlechtes Zeichen, wenn man dies als Trainer explizit erwähnen muss... und die allgemeine Reaktion dürfte auch ein "Es sieht aber eher anders aus" gewesen sein.

Und dann ist da noch das endgültige Ende des Meisterschaftskampfes. Also um das zum vielleicht letzten Mal festzuhalten: Als die Bayern im Pokal an Holstein Kiel scheiterten, fragte der Kicker im großen Stil "Ist da wer, wenn die Bayern schwächeln?" Das war am 14. Januar. Seit dem haben die 3 Mannschaften (RB Leipzig, Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund) die ernsthaft in den Raum geworfen wurden an 3 Spieltagen zusammen 2 Siege geholt. Und das auch nur, weil ja irgendwer das Duell Leverkusen Dortmund gewinnen musste...  Anders ausgedrückt: Seit dem der Kicker das Meisterschaftsrennen ausgerufen hat, punkten die angeblichen Konkurrenten wie Abstiegskandidaten: nur in Spielen gegeneinander.

Apropos Abstiegskampf: Schalke hat da entscheidende Entwicklungsschritte gezeigt: Sie waren doppelt so gut wie im Hinspiel und haben nur halb so viele Tore kassiert. Von solchen Sprüngen können andere Vereine nur träumen. Wenn man das auf die gesamte Rückrunde hochrechnet, könnten sie 14 Punkte holen!

Donnerstag, 21. Januar 2021

Worst of der "Schalke und Mainz sind so schlecht" Hinrunde.

Es ist echt faszinierend. Also diese beiden Mannschaften, die ja an sich für erfolgreichen Bundesligafußball standen, haben zusammen weniger Punkte geholt, als der 1.FC Köln alleine. Nämlich nur 14. Köln steht auf dem Relegationsrang. Und es ist ja nicht mal so, dass die Kölner viele Punkte haben...

Also um mal festzuhalten, wie historisch schlecht das ist: Der VfL Bochum und der MSV Duisburg kamen 1994/95 zusammen auf 15 Punkte... Das war die letzte Saison, in der ein Sieg nur 2 Punkte wert war...  Zu Zeiten der 3 Punkte Regel waren die 20 Punkte von Nürnberg und St.Pauli aus der Saison 2001/02 "Der Tiefpunkt"... Das ist dann der Zeitpunkt für einen wirklichen Tasmania-Vergleich. Also ja, da muss man immerhin die Ergebnisse auf 3 Punkte pro Sieg umrechnen, damit Tasmania und Karlsruhe zusammen nicht schlechter abschneiden als Schalke und Mainz. Aber es ist mit einfacher Mathematik machbar:

Wir haben tatsächlich eine Konstruktion gefunden, in der Tasmania nicht mehr für das schlechteste Bundesliga-Niveau aller Zeiten steht.

Und damit das so bleicht, hat Christian Heidel direkt seinen einzigen brauchbaren Stürmer abgegeben... Das eigentliche Highlight kommt aus Bielefeld, die humorvoll auf die Klaas Jan Huntelaar Rückkehr geantwortet haben. Mit einem "Wir haben uns noch nicht damit beschäftigt, Ex-Arminen wie Bruno Labbadia oder Stefan Kuntz einzustellen"... Hey, für die schlechten Witze bin ich zuständig!

Aber schon bei Bielefeld wird das eigentliche Problem deutlich. Denn bei allem Respekt vor der Mühe, die die sich geben: Eigentlich sollte ihre Lage so hoffnungslos sein, dass ihnen nicht zu scherzen zumute ist. Aber da man gegen Schalke, Mainz und Köln 9 Punkte holte, steht man 10 Punkt vor einem direkten Abstiegsplatz.

Und ganz ehrlich: Die Kölner sollten eigentlich abgeschlagener Tabellenletzter sein. Also was die anbieten, ist so weit weg von "bundesligatauglich". Aber es reicht halt doch, um Schalke und Mainz deutlich hinter sich zu lassen, weil man halt gegen die "direkte Konkurrenz" 6 Punkte holte. Und nach 17 Spieltagen fällt einem auf: Einer von den 3en darf in die Relegation. Zwangsweise. Oder es trifft halt doch noch die Arminia.

Auch auf der Ebene darüber überdecken die Kellerkinder vieles. Dass die Hertha 10 Punkte hinter dem Big City Club aus Berlin steht... ist eigentlich nicht akzeptabel.  Die Mannschaft hat still und heimlich weniger Punkte geholt als unter Jürgen Klinsmann und Ante Covic. Jetzt überlegt man, ob man Michael Preetz noch weitere Spieler holen lässt... obwohl er bereits 140 Millionen in Ablöse stecken ließ. Besser geworden ist deswegen trotzdem nichts. Also ganz ehrlich: Warum Preetz seinen Job noch hat, bleibt irgendwie ein Rätsel. Seine einzige wirklich Vorqualifikation ist doch, dass er unter einem Hoeneß gelernt hat. Dem definitiv schlechteren der beiden Brüder. 

Und klar, vor 5 Jahren wirkte es so, als wäre man auf dem richtigen Weg. Aber seit dem geht es doch sehr konstant bergab. Und wenn die letzten 12 Monate uns eines gelehrt haben, dann dass man Preetz nicht endlos Geld zur Verfügung stellen möchte... denn er ist halt Dieter Hoeneß Schüler.

Aber hey, es sind 10 Punkte auf einen direkten Abstiegsplatz. Das wird schon gut gehen.

Als nächster Kandidat fällt den Augsburgern aus, dass Heiko Herrlich gar keinen Pragmatismus walten, sondern Anti-Fußball spielen, lässt. Die beiden Angreifer Florian Niederlechner und Alfred Finbogasson sind zusammen seit knapp 1600 Minuten ohne Bundesligatreffer... Die Leistungskurven zeigen steil nach unten. 

Nach oben zeigt sie angeblich bei Werder Bremen. Und das, obwohl man sich praktisch denselben Scheiß zusammenwurschtelt wie in der Vorsaison. Also letztes Jahr holte man in der Rückrunde 17 Punkte mit einem Torverhältnis von 19:28. Jetzt sind es 18 Punkte mit 19:25 Tore. So sieht Stillstand aus. Aber dieser Stillstand reicht halt, um 11 Punkte Vorsprung vor einem direkten Abstiegsplatz zu haben. Also gibt es keinen Grund an Florian Kohfeldt zu zweifeln. Dabei muss man aber auch festhalten, dass man 10 seiner 18 Punkte gegen die "furchtbaren 4 vom Tabellenende" holte. Und einen weiteren Sieg gegen Augsburg in einem absoluten Grottenkick. Wenn Werder also gegen "richtige Bundesligisten" antritt, ist ihre Bilanz ungefähr so grausam, wie die von Schalke 04. Der Abstand zum Abgrund ist geringer, als man denkt.

Aber am Ende wird es doch reichen. Also Schalke und Mainz müssten beide 26 Punkte holen, damit der Abstiegskampf für Werder nochmal richtig spannend wird. Und auch Bielefeld und Köln müssten deutlich zulegen. Dass das Alles passiert, ist doch sehr unwahrscheinlich.

Um mal so eine einfache These in den Raum zu werden: Wenn Schalke und Mainz nicht so historisch schlecht abschneiden würden, wären Labbadia, Gisdol, Herrlich und Kohfeldt inzwischen schon entlassen. Und das wäre nicht zwingend etwas schlechte für die entsprechenden Clubs, da bei keinem dieser Trainer irgendwelche Fortschritte zu erwarten sind.

Montag, 18. Januar 2021

Worst of des "Chill mal, wir sind hier in Deutschland" Wochenendes

Einen ganz großen Satz direkt vorne weg: Ich habe hier ja unlängst, als Marcel Reif eine lebenslange Sperre gefordert hat, über das Deutsche Wertesystem philosophiert. Und in diesem Wertesystem kommt halt auch die Unschuldsvermutung vor. Deswegen fällt es mir halt schwer, über den "Scheiß-Afghanen", der angeblich gefallen sein soll, zu urteilen. Die Sachlage ist laut Kicker verwirrend. Am Ende hat Nadiem Amiri die Entschuldigung für eine persönliche Beleidigung angenommen.

Außerdem verwirrt es mich, dass anscheinend kein Mikro diese Beleidigung aufgenommen hat, wenn man andere "im Fußball gebräuchliche Beleidigungen" durchaus hören konnte... unter anderem das "Chill mal, wir sind hier in Deutschland."

Und genau genommen ist auch das rassistisch. Also wenn man dem dunkelhäutigen, am Boden liegenden Spieler zuruft, dass er so einen Scheiß hier nicht abziehen muss... Hier steht man auf und spielt weiter. Oder lässt sich in dem Fall vom Gegner aufhelfen und spielt weiter. Man geht halt schon davon aus, dass der Fußball in Deutschland ehrlicher, härter und männlicher ist...

Ja, genau der Fußball, über den sich Chefredakteur Kalrheinz Wild hinterher beklagt. Weil halt die Bundesligaplätze doch viel zu oft als Liegewiese missbraucht werden. Dass die meisten deutschen Schiedsrichter bei internationalen Einsätzen eine wesentlich großzügigere Linie fahren, ist eine allgemein anerkannte Wahrheit. Dass Deutsche Profis wie gerade Timo Werner und Kai Havertz einiges an Eingewöhnung brauchen, wenn sie in eine richtige Männerliga wechseln, ist ebenfalls schwer zu leugnen. Man braucht also schon verdammt viel Ignoranz um zu behaupten, dass "in Deutschland" irgendwie besserer oder ehrlicherer Fußball gespielt wird als woanders.

Trotzdem gehen sie bei Union Berlin anscheinend davon aus. Denn ein derartiger Satz soll ja mehrmals gefallen sein. Man hält sich anscheinend für was Besseres, weil man ein richtiger Deutscher Verein ist. Das ist doch eine wunderbare Einstellung für einen angeblich alternativen Verein. 

Aber anscheinend ja auch völlig normal. Also wenn der "Scheiß-Afghane" nicht im Raum stehen würde, hätten es die anderen Vorfälle niemals bis in die Sportschau geschafft. Deswegen beschreibt der Kicker das ja als "im Fußball üblich". Aufgefallen ist es nur, weil ein Anderer angeblich viel heftiger über die Stränge geschlagen hat. Das gibt mir irgendwie zu denken.

Also wie viel von diesem etwas latenten, nicht ganz so expliziten, Rassismus müssten wir eigentlich jedes Wochenende hören? Müsste man da nicht viel früher eingreifen?

Und damit meine ich jetzt nicht zwingend den Union-Spieler ausfindig machen und so lange sperren wie Marcus Thuram. Sondern viel mehr ein "Man muss sich jetzt deutlich positionieren, dass auch ohne der expliziten Beleidigung rassistischer Scheiß von den Unionern kam... und das sollte in Zukunft unterbunden werden."

Denn wahrscheinlich ist den Unionern gar nicht bewusst, dass "Das hier ist Deutschland, da sind die Dinge besser als in deiner Heimat" Haltung durchaus auch rassistisch ist. Denn man erhebt sich ja nur aufgrund seiner Herkunft über den passenderweise auch noch am Boden liegenden Schwarzen. Aber das sind halt diese kleinen Dinge, die einem noch nicht mal auffallen. An der Stelle sei nebenbei mal dieses Buch empfohlen, welches ich Weihnachten zumindest anlesen konnte. Da wird einem dann auch bewusst, dass Rassismus viel früher beginnt.

 

Lustigerweise geht genau dieses "Chill mal, wir sind hier in Deutschland" Argument auch direkt in den VAR über. Denn genau der hat am Wochenende mal wieder bewiesen, dass wir ein Land von Schauspielern und Simulanten sind. Und dass man damit durchaus Erfolg haben kann. Also der heftigst diskutierte Elfmeter von Stuttgart war ja auf jeden fall eines: Wunderschön zusammengejanckert. Und ja, ich musste im Zuge der Aussage der Unioner wirklich daran denken, dass Deutschland DAS Land ist, in dem ein Typ wie ein Baum namens Carsten Jancker seine Karriere mit einer überragenden Fähigkeit sichern kann: Dem Ziehen von lächerlichen Fouls.

Und ja. Sasa Kalajdzic muss da nicht unbedingt umfallen. Aber dann greift der VAR halt auch nicht ein. Warum sollte er also versuchen auf den Beinen zu bleiben? Dass er dann noch über die Beine seiner Mitspieler gestolpert ist, macht die Sache völlig absurd. Ich habe mich ja hier schon immer bei den "sportlich vorbildlichen" Beispielen darüber aufgeregt, dass der VAR nicht eingreift, wenn man versucht weiterzuspielen. Jetzt haben wir den Punkt erreicht, an dem es sinnvoller ist über die Beine seiner Mitspieler zu stolpern, als den Versuch ein Tor zu erzielen durchzuziehen. Nur in Deutschland. Aber chillt mal.

Vor allem hat ja der DFB Pokal unter der Woche die perfekte Vorlage für den VAR geliefert. Also dass die Bayern ein Abseitstor erzielten und es auch schon am Dienstag einige Fehlentscheidungen gab, war die beste Werbung für dieses neue System. Im Donnerstags-Kicker wurde unwidersprochen davon geschrieben, dass man den immer einsetzen sollte. Und dann verkackt er direkt wieder 2 Elfmeterentscheidungen an einem Bundesligawochenende. So kann weiterhin niemand nachvollziehen, wann der VAR eingreift und wann nicht.

Wobei das halt auch nur wieder beweist, dass wir ein Qualitätsproblem und kein VAR-Problem haben. Aber das ist für die regelmäßigen Leser dieses Blogs auch keine Überraschung.

Und sonst so? Gab es was Lustiges? Also außer dem Fakt, dass die am Donnerstag zu großen Bayern-Verfolgern erklärten Teams aus Leverkusen, Dortmund und Leipzig in den letzten 2 Spieltagen zusammen einen Sieg geholt haben? Wer von solchen Gegnern gejagt wird, kann sich weiterhin sorglose Abwehrpatzer leisten. Nur um das mal festzuhalten: Trotz der großen Bayern-Krise, (die genau genommen nur aus einer Niederlage im Pokal bestand, denn gegen Borussia Mönchengladbach kann man mal verlieren) ist man vorzeitig Herbstmeister... So viel zur Illusion der Spannung. Aber hey, die Dortmunder haben sich wenigstens bemüht...

Dann sollte noch dringend erwähnt werden, dass es bei 4 der 5 "Sportschau oder Sky-Konferenz" Spiele zur Halbzeit 0:0 stand. Lediglich bei Wolfsburg - RB Leipzig passierte etwas vor der Pause. Der Rest des Spieltages war so grausam, dass Luka Jovic in nur 28 Minuten Spielzeit zum "Spieler des Tages" gekürt wurde. An der Stelle sollte man dringend erwähnen, dass Spieler, die nach der 60. Minute eingewechselt werden, normalerweise keine Kicker-Noten bekommen, weil die Spielzeit einfach zu kurz ist. Aber irgendjemanden mussten sie ja zum Spieler des Tages machen.

Aber genau daran wird man sich ja gerade gewöhnen müssen. Also die englischen Wochen stehen erst noch an. Und Mittwoch um 18:30 gibt es dann Schalke - Köln. Das dürften gerade die beiden schwächsten Mannschaften mit Ball sein, die da aufeinander treffen. Und das wird nicht mal in einer Konferenz versteckt. Da gibt es nicht mal Zweitligaspiele, die zeitgleich stattfinden. Aber auch Augsburg, Bremen, Bielefeld, Hoffenheim und die Hertha bieten derzeit einfach nur grausamen Fußball an. Praktisch im Akkord. Und es gibt kaum Aussichten, dass das kurzfristig besser wird.

Das lustigste ist der Satz der ja meistens gut spielenden Suttgarter: Die Arminen sein "komplett angekommen in der Liga." Richtiger wäre der Satz, dass die Liga geschlossen auf Bielefelder Niveau angekommen ist...

Bleibt noch die letzte spannende Frage: Warum beendet David Abraham mitten im Januar und mitten in einer englischen Woche seine Bundesliga-Karriere? Steuert Argentinien am Ende auf einen Lockdown zu und er muss da noch dringend einreisen, bevor das nicht mehr geht? Oder hat er so viel Angst auf ein erneutes Treffen mit seinem Erzgegner Christian Streich? Also ganz ehrlich: Dass die beiden sich noch ein letztes Mal die Hand reichen, bevor Abraham die Bundesliga verlässt, wäre doch wunderbare Poesie. Aber aus irgendwelchen Gründen muss der da schon im Flieger Richtung Heimat sitzen.

Donnerstag, 14. Januar 2021

Endlich ein Grund für Hoffnung?

 Vielleicht wird es ja dieses Mal was. Also vielleicht gibt es diese Saison zumindest ein spannendes Saisonfinale...

Ich muss ja zugeben: Ob die Bayern am Ende Meister werden oder nicht, ist mir relativ egal. Es wäre aber schön, wenn man der Titel nicht schon nach 25 Spieltagen quasi fest steht. Und dann irgendwann am 30. endgültig festgezurrt wird. Ein Traum wäre natürlich eine Entscheidung zum Saisonfinale.

Wobei mir gerade bewusst wird, dass Dortmund am 34. Spieltag der 2018/19 Saison hätte Meister werden können... Und zur Pause lagen die Bayern "nur" 1:0 vorne... das dürfte das spannendste Saisonfinale des gesamten Jahrzehnts gewesen sein. Aber die Dominanz der Bayern ist im Großen und Ganzen so erdrückend, dass von diesem "Finale" wenig hängen geblieben ist.

Aber zum eigentlichen: Gibt es berechtigte Hoffnung, dass die Bayern jetzt wirklich Probleme bekommen, weil sie zum ersten Mal seit 2004 bei einem Zweitligisten verloren haben? Also historisch gesehen müsse Werder Bremen jetzt Meister werden. Denn genau das geschah das letzte Mal, als dieses Szenario eintrat. Und weil das nicht reicht: Auch 1992/93 schieden die Bayern in der 2. Runde des DFB Pokals aus... im Elfmeterschießen... und Meister wurde Werder Bremen. Und 1988 stand es nach 120 Minuten gegen Borussia Mönchengladbach 2:2. Elfmeterschießen gab es damals anscheinend noch nicht aber Meister wurde, ihr habt es erraten, Werder Bremen. Die können das Meister-Merch schon mal vorbestellen. 

Aber sachlich gesehen stehen die Bayern jetzt besser da als in den letzten beiden Jahren. Und da wurden sie am Ende auch souverän Meister. Und es ist ja nicht so, dass der Spielplan der anderen wirklich entspannter ist.

Gerade wenn ich mir RB Leipzig angucke, denke ich jedes Mal: Die betreiben viel zu viel Aufwand um die Spiele dann gerade so 1:0 zu gewinnen. Also der Kicker drückt das mit einer Chancenverwertung von 25% aus. Gut genug für Platz 15 in der Bundesliga. (Fun Fact: Die Chancentabelle, auf die sich der Kicker beruft, findet man natürlich nicht Online. Aber eine lustige Slideshow von 2016. War ja auch mal wieder Zeit, dass man irgendwas Einfaches bei Kicker.de nicht findet...) Und es ist ja nicht davon auszugehen, dass Yussuf Poulsen zu einem eiskalten Vollstrecker wird. Ich bin ja irgendwie davon überzeugt, dass Poulsen der Thomas Müller der Leipziger ist: Also der ist halt da, weil er schon immer da ist und deswegen in der Kabine wichtig... aber auf dem Platz sollte man ihn vielleicht mal ersetzen. Vielleicht verfasse ich dazu mal einen vollständigen Artikel. Aber es fehlt halt ganz vorne noch der letzte Funken Vollstrecker-Qualität, die dann auch dazu führt, dass man regelmäßig ab Minute 60 in den Verwalten-Modus wechseln kann.

Dortmund liegt halt trotz der Schwächephase des Rekordmeisters 5 Punkte hinter dem Tabellenführer. Das sind immer noch die Dortmunder, denen 9 Punkte Vorsprung nicht gereicht hat. So schnell kriegt man den Favre Einfluss nicht aus dieser Mannschaft heraus.

Und Bayer Leverkusen? Ähm... dann doch eher Werder. 

Die Konkurrenz mach also nur wenig Hoffnung. Also die hätten ja vor allem die Schwächephase auch ausnutzen müssen, haben es aber nicht getan. Und praktisch gesehen ist das Ausscheiden im Pokal für die Meisterschaftsambitionen ja etwas Gutes. Schließlich hat man jetzt 3 eigentlich fest verplante Termine, in die man jetzt Trainingseinheiten legen kann. Also ja: Je früher die Bayern aus den anderen Wettbewerben ausscheiden, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie Meister werden.

Aber genau genommen wird diese Meisterschaft woanders entschieden: auf der Trainerbank. Also genau jetzt werden wir herausbekommen, ob Hansi Flick wirklich ein Guter Trainer ist, oder nur von einem historisch einzigartigen Dead Coach Bounce profitiert. 

Also ganz nüchtern betrachtet hat Hansi Flick, nachdem er das Ruder übernommen hat, ja 2 Dinge geändert: Er hat Jerome Boateng und Thomas Müller zurück in die Stammformation befördert. Gerade durch Müller hat er dann die Kabine auf seine Seite gezogen. Und der Rest regelte sich dann zumindest in der Liga wie immer von alleine. Und dann, Ehre wem Ehre gebührt, die Mannschaft fürs Finalturnier fit und motivert zu bekommen. Gerade bei Barcelona hat man gesehen, dass dies keien Selbstverständlichkeit ist. 

Aber jetzt muss Flick halt etwas machen, was er bisher kaum nötig hatte: richtige Trainerarbeit. Also er muss selber die Neuzugänge, von denen keiner so richtig zündet, in diese Mannschaft integrieren. Und dafür sorgen, dass sie zumindest so gut sind, dass es für Holstein Kiel reicht. Oder für den Rest der Liga. Damit die wirklichen Leistungsträger ihre Ruhepausen bekommen können.

Er muss auch dringend dafür sorgen, dass Leroy Sané sich zurechtfindet. Und ja, das ist die Aufgabe eines Trainers. Dazu muss er ein Verteidigungskonzept entwickeln, welches seine überspielten Stars auf dem Rasen umsetzen können. Das kann Joshua Kimmich nicht alleine regeln. Ok, ich gehe davon aus, dass Kimmich das regeln wird. 

Das Ganze ist nebenbei in einem etwas größeren Rahmen wirklich interessant. Also bei der großen "Die Bayern gewinnen dieses Jahr alle Titel" Gala wurde ja die Frage in den Raum gestellt, wie es denn sein kann, dass Hansi "Ich war im Sommer noch nicht mal leitender Angestellter" Flick nicht Trainer des Jahres werden konnte. Sondern ein gewisser Jürgen Klopp. Der hat doch "nur und ausschließlich" die Premiere League gewonnen. Das kann doch nicht mehr wert sein, als all die Titel die Flick geholt hat.

Nun ja. Bei genauerer Betrachtung hat Klopp viel mehr vollbracht. Dafür muss man den Fokus allerdings etwas weiter stellen: Also bereits 2019 hat Klopp mit Liverpool historisches geschafft: Champions League Sieger und 97 Punkte in der definitiv besten Liga der Welt geholt. Und dann schaffte er es den großen Leistungsabfall trotz überspielten Kader mit Klub-WM Teilnahme und Corona Pause die Leistung in der Liga nochmal zu toppen. Wie Klopp es geschafft hat die Gier und den Einsatz bei Liverpool hochzuhalten, ist eine beeindruckende Trainerleistung. Und Hansi Flick zeigt ja gerade, wie schwierig es ist dies zu tun. 

Und das ist auch kein Vorwurf an Flick. Es haben genügend andere auch durchaus fähige Trainer dieselben Probleme. Aber hinterher so zu tun, als hätte der Klopp letztes Jahr nichts geleistet...

Natürlich kann man jetzt Klopp vorwerfen, dass seine Stürmer bei diesem einen absurden Heimspiel gegen Altetico Madrid absurden Chancenwucher betrieben haben... Und deswegen trotz 34:10 Torschüssen nach Verlängerung ausgeschieden ist. Aber das war echt das einzige relevante Spiel, in dem Liverpool über 2 Jahre hinweg nicht die notwendige Leistung gezeigt hat. Aber ein derart pervers hohes Niveau über 2 Jahre zu halten, ist schon einzigartig. Also selbst Pep Guardiolas Ensemble hat 18 Punkte weniger geholt.

Wenn Flick jedenfalls wirklich so gut ist, dass er ein ernsthafter Kandidat für den Titel "Bester Trainer der Welt" ist, korrigiert er den Kurs und führt die Bayern souverän zur nächsten Meisterschaft. Ob er das ist, werden wir in den nächsten 8 Wochen herauskriegen.

Montag, 11. Januar 2021

Worst of des "Union ist wirklich in der Spitzengruppe angekommen" Wochenendes

 Das wichtigste zuerste: Union Berlin ist so ein richtiges Spitzenteam in der Bundesliga. Und ihr so "Häh? Wieso das denn? Die haben doch an diesem Wochenende 'gepatzt'!"

Genau. Wie sich das für einen richtigen Bayern-Jäger gehört, haben sie die sich bietende Gelegenheit Boden auf den Rekordmeister gut zu machen ausgelassen. Genau so wie RB Leipzig, Bayer Leverkusen und der VfL Wolfsburg. Sprich: Von den Top 6 in der Tabelle gewann dieses Jahr nur Borussia Dortmund. Was auch nur wieder beweist, wie weit weg vom richtigen "Bayern jagen" die dieses Jahr sind.

Nebenbei ist es faszinierend, wie eiskalt die Gladbacher einfach mal das 0:1 erzielten. Nach 8 Spielen am Stück lagen die Bayern plötzlich vorne... sogar mit 2:0... die wussten gar nicht mehr, wie sich das anfühlt und verloren natürlich komplett den Faden. Ich gehe ja davon aus, dass die nächstes Wochenende erst Mal vom Anstoß weg ein Eigentor erzielen. 

Aber so ist sie halt, die Bundesliga. Es gibt 2 Dinge, auf die man sich verlassen kann: Bayerns Verfolger patzen ebenfalls, sobald die Bayern mal was liegen lassen. Und Schalke 04 lässt die Gelegenheit historisches zu erreichen einfach so verstreichen.

Sein wir kurz ehrlich: Es war eigentlich seit März klar, dass der "Meister der Herzen" diese Serie auch als "Tasmania der Herzen" beenden würde: Genau ein Spiel bevor es historisch wird. Und das habe ich ja auch am letzten Montag angekündigt. Ich hätte darauf nur halt schon im März wetten sollen. Für mich persönlich ist das natürlich vollkommen irrelevant: Diese Serie bleibt die inkompetenteste Aneinanderreihung von Bundesligaspielen aller Zeiten. Schließlich, und da weisen mittlerweile auch andere drauf hin, (#PassivesAbseitsLeserwissenesfrüher) waren die Voraussetzungen in Berlin damals ganz andere. Selbst der Tasmania Kapitän scheint meinen Blog zu lesen und weist darauf hin. 

Das wirklich schockierende: Schalke ist jetzt plötzlich nicht mal mehr Tabellenletzter. Die rote Laterne geht an Mainz 05. Das ist das eigentliche Problem: Da es Mainz, Köln und Bielefeld gibt, wird es am Ende für Schalke trotzdem reichen. Was schlechte Nachrichten für Simon Terodde sind, denn der hat seine "Dann sichere ich halt nächstes Jahr Schalke den Aufstieg" Plan schon in der Schublade liegen...

Stuttgart und ihr "Heimkomplex". Das ist ja gerade die neuste Lieblingsgeschichte der Liga: Stuttgart spielt auswärts alles in Grund und Boden... hat aber noch nicht ein Heimspiel gewonnen. Wie kann das sein? Warum sind die zu Hause so viel schlechter als Auswärts? Also sie sind auswärts die stärkste Mannschaft der Bundesliga, daheim ein Abstiegskandidat. Wie absurd. Bis man dann, was natürlich sonst niemand macht, etwas genauer hinguckt:

Denn Stuttgart durfte zu Hause bereits gegen Bayern, Bayer, RB und Union antreten. Nächstes Wochenende kommt Gladbach. Man hatte also, abgesehen  von Dortmund, die komplette Europacup-Riege schon zu Besuch. Da muss man als Aufsteiger nicht unbedingt gewinnen. Bleiben also der Auftakt gegen Freiburg, wo die junge Mannschaft noch 50 Minuten brauchte um sich an die Bundesliga zu gewöhnen und schnell 0:3 zurück lag, ein Remis gegen Köln und ein Unentschieden gegen Frankfurt. Genau genommen war das Remis gegen Köln das einzige wirklich enttäuschende Heimspiel. Denn selbst gegen die Bayern hielt man lange Zeit mit und hätte da zumindest ein Unentschieden holen können. 

Wenn man sich die Bilanz gegen die erweiterten Spitzenteams anguckt, ist Stuttgarts Bilanz für einen Aufsteiger mit verdammt vielen jungen Spielern richtig gut. Man hatte halt das Pech, dass das Spiel gegen Dortmund im "Wir bräuchten dringend mal einen neuen Trainer" Modus auswärts stattgefunden hat.

Und ja, absurderweise ist es wahrscheinlich, dass Stuttgart die Hinrunde ohne einen Heimsieg absolviert. Das ist aber kein Anzeichen eines "Heimkomplexes", sondern einfach nur ein sehr ungewöhnlicher Spielplan mt für sie ungünstigen Ansetzungen in Heimspielen. In der Rückrunde, wenn  Bielefeld und Bremen kommt, wird sich das wieder ausgleichen.

Apropos Bremen: Florian Kohfeldt war ja selber überrascht, dass man ausgerechnet in der einen Woche, in der man keinerleis Standardsituationen geübt hat, per Freistoß zum Führungstreffer kam. Bleibt die spannende Frage: Streicht Kohfeldt jetzt jegliches Training, weil "nicht zu üben" ja anscheinend am ehesten hilft?

Freitag, 8. Januar 2021

Habt ihr sie auch genossen?

 Die letzte Woche der Saison ohne Fußball? Also zumindest, wenn man Würzburg - St.Pauli ignoriert. Aber ja: Ab sofort gibt es vielleicht noch den gelegentlichen freien Donnerstag und an sonsten 7 Tage Fußball am Stück. Die eine freie Woche im Februar verbringen die Bayern dann in Katar bei der Klub-WM, weil das halt das Allerwichtigste ist.

Das ist nebenbei der eigentliche Anlass für diesen Post. Denn das eine, was ich nicht verstehen werde, ist das Verlegen des Pokalspiels der Bayern gegen Holstein Kiel wegen einer angeblichen Überbelastung der Spieler. Also klar, der Plan im Dezember war schon hart. Aber rechnen die Bayern mit einem Ausscheiden im Achtelfinale der Champions League? Oder warum gehen die davon aus, dass es Anfang 2021 entspannter zugehen würde.

Die Situation derzeit ist doch wirklich nicht besser, als die im Dezember. Also klar, noch ist sie das, aber in 4-6 Wochen ist man wieder an genau dem Punkt angelangt, an dem man im Dezember auch schon war... nur das dann keine 7 Tage Pause mehr in Sicht ist. Also einfache Rechnung: In der völlig zugepackten November - Dezember Phase hatten die Bayern 11 Ansetzungen. Im Januar - Februar sind es 13 bis 14 Spiele, je nachdem wie weit man in der Klub-WM kommt. Mein Mathe-Abitur sagt mir, dass das mehr sind... Die Belastung wird also eher höher als geringer.

Und gerade wenn es auch noch gegen Holstein Kiel geht und es "nur" der DFB Pokal ist. Also das wäre halt mal eine dieser Gelegenheit gewesen, um Eric Maxim Choupo-Moting in die Start zu befördern. Und Jan Fiete Arp ein wenig Profiluft schnuppern zu lassen. Was macht der eigentlich gerade? Oder umd Joshua Zirkzee ins Schaufenster zu stellen, wenn man den wirklich abgeben will.

Bei allem Respekt vor den Kielern und deren Leistungen in der 2. Liga: Das Spiel wird nicht durch eine Verlegung in den Januar entschieden, die Bayern hätten es auch im Dezember gewinnen müssen. Und auch die Aufstellung ist sekundär, wenn die Bayern-Reserve mit der entsprechenden Einstellung ins Spiel geht, gewinnen sie das mit Sicherheit. Wenn die A-Elf über 90 Minuten so auftritt, wie in der ersten Halbzeit gegen Mainz wird es eng.

Wenn man also wirklich, und nicht nur scheinbar, mit Weitsicht agiert hätte, hätte man eine etwas bessere Reserve im Dezember nach Kiel geschickt. Aber das sage ich ja auch schon seit Wochen. Also dass man Robert Lewandowski schon spätestens vor den letzten Spieltag in den Weihnachtsurlaub schicken sollte etc. pp.. 

Und ganz ehrlich: Wenn man im Pokal scheitert, wird auch keiner nach der Entlassung von Hansi Flick rufen. Wenn er nicht Meister werden sollte, könnte sein Ruf dagegen leiden. Oder ein spontanes Ausscheiden in der Champions League. 

Nebenbei ist das ja eine der Lektionen, die die Engländer schon lange gelernt haben: Da würde niemand auf die Idee kommen in der 2. Pokalrunde seine erste Elf auf das Feld zu stellen. Das würde schon extrem verzweifelt wirken, weil man sich eingestehen muss, dass man zu den Kleinen gehört und nicht mehr um die "Wenger-Trophy" mitspielt. Aber in Deutschland verlässt man sich halt auf seine antrainierten "Wir hatten ja eine Winterpause" Gewohnheiten, anstatt sich mit der neuen Realität zu beschäftigen.

Natürlich wird das den Bayern kurzfristig nicht Schaden. Aber falls ihnen im März und April wirklich die Puste ausgeht... Also so sehr, dass ein anderer Meister wird... Dann sollten sie sich fragen, ob die Herangehensweise an das Duell mit Kiel im Winter wirklich so sinnvoll war.

Natürlich können die Bayern immer noch mit einer besseren Reserve auflaufen. Aber dann muss schon die Frage erlaubt sein, warum man das Spiel unbedingt verlegen musste...

Montag, 4. Januar 2021

Worst of des "Bleibt alles beim Alten, Version 2021" Wochenendes

 Ist das eigentlich die Überschrift von jedem Jahresauftakts? Kann sein... Aber falls der eine oder andere Verein geglaubt hat, Dinge würden sich grundlegend ändern... oder gar "besser" werden, nur weil ein neues Kalenderjahr angefangen hat...

Fallbeispiel 1: Werder Bremen. Die mussten feststellen, dass sie auch 2021 immer noch von Florian Kohfeldt trainiert werden... der immer noch darauf hofft, dass aus Yuya Osako ein brauchbarer Offensivspieler wird. Der einzige wirkliche Fortschritt: Man war nicht mal bemüht. Das soll angeblich an den Reisen nach Berlin liegen... allerdings ist das im Lockdown doch auch kein wirklicher Grund, schließlich haben in Berlin genau so viele Nachtclubs offen, wie in Bremen...

Und man konnte an diesem Wochenende direkt mit ansehen, wie weit Union Berlin mittlerweile an ihnen vorbei gezogen ist. Und das, obwohl Max Kruse verletzt fehlt. Also Urs Fischer regelte innerhalb weniger Wochen genau das, woran Kohfeldt seit  1 1/2 Jahren scheitert: Ein brauchbares Offensivspiel ohne Kruse auf die Beine stellen. Aber hey, ist ja alles kein Problem... schließlich..

 feilt auch der 1.FC Köln im neuen Jahr weiterhin an einem brauchbaren Spielaufbau. Also man hat immer noch einen unförmigen Klumpen vor sich und keine Ahnung, was man mit diesem Runden Ding anfangen soll, wenn man ihn mal hat. Wenig überraschend beschäftigt sich Markus Gisdol nicht so wirklich mit Fußball, denn er versuchte es als "gut" darzustellen, dass man mit dem FC Augsburg lange Zeit mithalten konnte... Ja, genau dem FC Augsburg, gegen den jeder mithält, weil die halt auch selber nichts fürs Spiel machen... Sondern humorlos mit 1:0 gewinnen und die meiste Zeit den Gegner machen lassen. Aber immerhin hat man sich nicht von einer Mannschaft, die selber keinerlei Interesse am "Fußball spielen" hat, auseinander nehmen lassen. Das sind doch mal Fortschritte!

Bei Mainz gibt es nur anscheinend etwas neues. Also es mag jetzt wie eine Sensation wirken, dass Christian Heidel zurück ist... aber ich sag das mal so... die Theorie, dass der nur kurz Schalke herunterwirtschaftet, sich so eines Konkurrenten entledigt und dann zu Mainz zurück kehr, habe ich bereits im Januar 2019 offiziell erstellt. Und jetzt sieht es so aus, als könnte dieser Plan seine Vollendung erfahren. Und wie immer habt ihr es hier zuerst gelesen! 

Nebenbei ist es faszinierend, wie viele Jugend-Nationaltorhüter die Mainzer ausbilden. Vor allem, weil ja keiner von denen hinterher wirklich gut wird. Also Florian Müller ist einer dieser klassischen "Bundesligatorhüter": Ob der jetzt im Kasten steht, oder ein anderer, ist im Grunde genommen egal. Deswegen konnte er sich ja auch über Jahre hinweg nicht gegen Robin Zentner durchsetzen konnte... der allerdings "nur" auf ein U-17 Länderspiel kommt. Jetzt ist mit Finn Dahmen der dritte U-Nationalspieler an der Reihe... Aber keiner von denen ist halt so wirklich gut...

Schalke 04: Das hätte doch funktionieren müssen. Also die Kombination aus "Wir holen Dr.Evil persönlich", "Wir reisen nach Berlin und kriegen da Unterstützung von den Tasmania Fans, die ihren Rekord behalten wollen" UND einem "Dead Coach Bounce" hätte doch die Wende bringen sollen. Dann fällt einem auf, dass selbst Dead Coach Bounces den Schalkern nicht helfen. Also die letzten 5 Trainer konnten ihr Debüt nicht gewinnen... lediglich David Wagner gelang zum Auftakt ein Unentschieden. Der Rest verlor jeweils. Was auch nur bedeutet: Christian Gross war bereits der 3. Versuch mit Hilfe eines "neuen Besens" "den Bock umzustoßen" und die 30 Spiele Sieglos Serie zu beenden.

Jetzt... hat Hoffenheim die einmalige Gelegenheit Bundesligageschichte zu schreiben. Mittlerweile dürften selbst die Schalker Fans an dem "Jetzt haben die es so weit gebracht, Hauptsache Hoffenheim verkackt das jetzt nicht" Punkt angekommen sein. Denn sein wir ganz ehrlich: So kurz vor dem Historischen Moment doch noch einen Sieg einzufahren, wäre schon tragisch. Eine Chance auf diesen Rekord wird es wohl nie wieder geben. Zieht das durch! Ihr könnt das! 

Aber es ist Hoffenheim. Und die haben endlich mal wieder die Chance sich bei allen deutschen Fußballfans so richtig unbeliebt zu machen... das werden sie sich nicht entgehen lassen...

Irgendwo dazwischen liegt immer noch Bielefeld. Also angeblich laut BND Berichten. Und die stellen halt auch langsam fest, dass sie einfach nicht gut genug für diese Liga sind. Und das der BND Einfluss halt nur begrenzt bis in die Bundesliga reicht. Was nicht heißt, auch nur bedeutet, dass der Benin irgendwann Afrika Meister wird, weil Nathan de Medina sonst auspackt. Glaubt ihr mir nicht? Ist doch 2012 schon mal genau so passiert, als Sambia um den ehemaligen Bielefelder Christopher Katongo plötzlich diesen Titel holte... Ich sag's ja nur... und werde mich am Ende ärgern, weil ich Benin und nicht Kap Verde auf meinen Tippschein stehen habe, wenn die beiden plötzlich im Finale stehen...
Also es soll keiner behaupten, dass unser BND nicht "Dinge regeln" könnte... nur für die Bundesliga reicht es bei denen halt nicht...

Bayern München und das "Eine Halbzeit reicht" Prinzip. Das ist halt der entscheidende Unterschied zu RB Leipzig: Die Dosenkicker müssen sich 90 Minuten lang abrackern, damit sie gerade so 1:0 gewinnen. Was beim derzeitigen Spielplan eine ganz schlechte Idee ist. Die Bayern machen in der ersten Halbzeit nichts, liegen 2:0 hinten, werfen dann kurz den Motor an und gewinnen mit 5:2. Und das ist ja auch schon Normalität. Also die Bayern lagen das 8. Mal in Folge in Rückstand, haben aber keines dieser 8 Spiele verloren. Was natürlich ein neuer Bundesligarekord ist. Wenn man in der Liga keine Herausforderungen mehr hat, dann erschafft man sich selber welche.