Die letzte Woche der Saison ohne Fußball? Also zumindest, wenn man Würzburg - St.Pauli ignoriert. Aber ja: Ab sofort gibt es vielleicht noch den gelegentlichen freien Donnerstag und an sonsten 7 Tage Fußball am Stück. Die eine freie Woche im Februar verbringen die Bayern dann in Katar bei der Klub-WM, weil das halt das Allerwichtigste ist.
Das ist nebenbei der eigentliche Anlass für diesen Post. Denn das eine, was ich nicht verstehen werde, ist das Verlegen des Pokalspiels der Bayern gegen Holstein Kiel wegen einer angeblichen Überbelastung der Spieler. Also klar, der Plan im Dezember war schon hart. Aber rechnen die Bayern mit einem Ausscheiden im Achtelfinale der Champions League? Oder warum gehen die davon aus, dass es Anfang 2021 entspannter zugehen würde.
Die Situation derzeit ist doch wirklich nicht besser, als die im Dezember. Also klar, noch ist sie das, aber in 4-6 Wochen ist man wieder an genau dem Punkt angelangt, an dem man im Dezember auch schon war... nur das dann keine 7 Tage Pause mehr in Sicht ist. Also einfache Rechnung: In der völlig zugepackten November - Dezember Phase hatten die Bayern 11 Ansetzungen. Im Januar - Februar sind es 13 bis 14 Spiele, je nachdem wie weit man in der Klub-WM kommt. Mein Mathe-Abitur sagt mir, dass das mehr sind... Die Belastung wird also eher höher als geringer.
Und gerade wenn es auch noch gegen Holstein Kiel geht und es "nur" der DFB Pokal ist. Also das wäre halt mal eine dieser Gelegenheit gewesen, um Eric Maxim Choupo-Moting in die Start zu befördern. Und Jan Fiete Arp ein wenig Profiluft schnuppern zu lassen. Was macht der eigentlich gerade? Oder umd Joshua Zirkzee ins Schaufenster zu stellen, wenn man den wirklich abgeben will.
Bei allem Respekt vor den Kielern und deren Leistungen in der 2. Liga: Das Spiel wird nicht durch eine Verlegung in den Januar entschieden, die Bayern hätten es auch im Dezember gewinnen müssen. Und auch die Aufstellung ist sekundär, wenn die Bayern-Reserve mit der entsprechenden Einstellung ins Spiel geht, gewinnen sie das mit Sicherheit. Wenn die A-Elf über 90 Minuten so auftritt, wie in der ersten Halbzeit gegen Mainz wird es eng.
Wenn man also wirklich, und nicht nur scheinbar, mit Weitsicht agiert hätte, hätte man eine etwas bessere Reserve im Dezember nach Kiel geschickt. Aber das sage ich ja auch schon seit Wochen. Also dass man Robert Lewandowski schon spätestens vor den letzten Spieltag in den Weihnachtsurlaub schicken sollte etc. pp..
Und ganz ehrlich: Wenn man im Pokal scheitert, wird auch keiner nach der Entlassung von Hansi Flick rufen. Wenn er nicht Meister werden sollte, könnte sein Ruf dagegen leiden. Oder ein spontanes Ausscheiden in der Champions League.
Nebenbei ist das ja eine der Lektionen, die die Engländer schon lange gelernt haben: Da würde niemand auf die Idee kommen in der 2. Pokalrunde seine erste Elf auf das Feld zu stellen. Das würde schon extrem verzweifelt wirken, weil man sich eingestehen muss, dass man zu den Kleinen gehört und nicht mehr um die "Wenger-Trophy" mitspielt. Aber in Deutschland verlässt man sich halt auf seine antrainierten "Wir hatten ja eine Winterpause" Gewohnheiten, anstatt sich mit der neuen Realität zu beschäftigen.
Natürlich wird das den Bayern kurzfristig nicht Schaden. Aber falls ihnen im März und April wirklich die Puste ausgeht... Also so sehr, dass ein anderer Meister wird... Dann sollten sie sich fragen, ob die Herangehensweise an das Duell mit Kiel im Winter wirklich so sinnvoll war.
Natürlich können die Bayern immer noch mit einer besseren Reserve auflaufen. Aber dann muss schon die Frage erlaubt sein, warum man das Spiel unbedingt verlegen musste...
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