Montag, 13. Juli 2020

Quo vadis, Bundesliga 2020: VfL Wolfsburg

Am 34. Spieltag ist etwas außergewöhnliches passiert: Der 7. war richtig sauer und enttäuscht. Und das ist ein verdammt gutes Zeichen.

Also dass der VfL Wolfburg als gefühlt erste Mannschaft seit dem Platz 7 reicht hinterher nicht sagt "Super, wir haben uns für die Europa League qualifiziert, da haben wir jetzt so richtig Bock drauf, auch wenn es die Vorbereitung kompliziert macht... dafür haben wir ja das ganze Jahr hingearbeitet.", sondern mit einem schlechten Gefühl in die Sommerpause geht, ist eine neue und gute Entwicklung... weil halt ihr Anspruch am Ende eigentlich noch höher war. Und Mannschaften mit höheren Ansprüchen sind etwas gutes für die Bundesliga.

Das große Problem daran ist halt, dass sie nicht auf das eigene 0:4 gegen die Bayern sauer sind, sondern darauf, dass Dortmund eine Leistung am Rande der Wettbewerbsverzerrung abgeliefert hat. Und das ist halt das grundlegende Problem, welches sich in der Bundesliga ändern muss: Wenn man selber den Anspruch hat um Platz 5 und 6 mitzuspielen, dann kann man eine 0:4 Heimspielniederlage nicht einfach so hinnehmen. Auch wenn es gegen die Bayern geht. Und klar, knapp verlieren kann man so ein Heimspiel gegen den Meister. Aber eine Hohe Niederlage als Gottgegeben hinnehmen und sich hinterher beim Vizemeister beschweren...

Da sind wir ja beim eigentlichen Grundproblem der Bundesliga: Selbst Mannschaften mit hohen Ansprüchen akzeptieren Heimniederlagen gegen die Bayern einfach so. Damit haben die Bayern dann so 3 wirklich ernst zunehmende Spiele im Jahr. Und das auch nur, wenn Dortmund sich nicht gerade einscheißt, weil es gegen die Bayern geht.

Und genau dieses "Wir werden maximal 3 mal im Jahr wirklich gefordert, es sei denn, wir werden nachlässig" führt dann zu den Problemen, die die Bayern in den letzten Jahren auf der ganz großen Bühne hatten. Damit die Liga wieder spannender und besser wird, muss auch eine Mannschaft wie Wolfsburg im eigenen Stadion eine Herausforderung für die Bayern darstellen.
Und das ist ja keine Corona-Geisterspiele-Ausnahme. Die letzten 4 Heimspiele hat man mit 1:15 Toren verloren. Man hat in diesem Jahrzehnt ein einziges Heimspiel gegen die Bayern gewonnen. Es wurde ja 2015 das "Gastspiel bei den Bayern ist wie ein Zahnarztbesuch" Meme erschaffen. Wolfsburg beweist halt, dass es unwesentlich angenehmer ist, wenn der Zahnarzt zu einem kommt... Und das muss sich dringend ändern, wenn es mit der Bundesliga vorwärts gehen soll.

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