Montag, 21. Oktober 2024

Wie geht es denn dem Lazarett so?

 Digitale Helfer gezückt, ich bin halt so ein Typ: Wenn ich behaupte, dass all die verletzten Nationalspieler am Wochenende wieder fit sein werden, muss ich das ja auch nachgucken, wie diese Prognose so ausging.

Wir fangen mal direkt mir Florian Wirtz an, der ja auch angeschlagen ausgefallen ist... und am Samstag tatsächlich nur als Joker gebracht wurde, um den Punktverlust gegen Frankfurt abzuwenden. Den erwähne ich vor allem, weil wieder deutlich wurde, wie absurd gut der Mann ist. Der hebt seine Mannschaft auf ein völlig neues Level. Und ja, er war wieder einsatzbereit, er wurde nur geschont.

Sein Partner in National Crime Jamal Musiala saß tatsächlich nur auf der Tribüne. Der wird also erst in der Champions League wieder fit sein.

Der dritte Offensivspieler im Bund, Kai Havertz, konnte, wie Robin Koch, 90 Minuten lang auf dem Platz stehen. 

Bei RB wurde Benjamin Henrichs nur eingewechselt, war aber Verfügbar. David Raum ist dagegen weiterhin verletzt. Damit standen 2 der 6 kurzfristigen Ausfälle am Wochenende nicht auf dem Platz. Das ist eine bessere Trefferquote als bei Didi Hamann, so werde ich nie zum Experten.

Nebenbei ist auffällig, dass die deutschen Champions League Teilnehmer von den Verletzungen am schlimmsten "gebeutelt" wurden, während die Spieler bei Arsenal und der Eintracht in der Startformation standen. Auch wenn es Arsenal nicht gehlofen hat und die wichtige Punkte im Titelrennen liegengelassen haben. Dabei ist doch noch gar nicht Dezember...

Da bleibt aber die Frage, ob die wirklich noch angeschlagen und verletzt waren, oder ob sie für die wichtigeren Aufgaben unter der Woche geschont wurden. Was sich Bayern und RB halt eher leisten kann, als Arsenal. Klar, ich rede mir meine eigene Statistik schön, aber genau das macht man als Experte halt... Hier stößt man aber auch auf das Problem, dass niemand wissen kann, wie schlimm diese "Rückenprobleme" halt sind. Vielleicht hat Jamal auch einfach unter der Woche beim Umzug geholfen und sein Ausfall hat gar nichts mit dem Sport zu tun...

 

Und sonst so? Da ist die wichtigste Frage: Ab wann muss Christian Streich sich für seine Arbeit kritisch hinterfragen lassen? So, wie die Mannschaft unter Julian Schuster spielt, muss die Frage erlaubt sein, was ein besserer Trainer aus dieser Mannschaft in den letzten Jahren herausgeholt hätte? Ernsthaft... ich war ein wenig überrascht, dass Streich das bei seiner Sportschau-Cameo nicht selber angebracht hat. Ich hätte dem Mann genügend Ironie zugetraut, dass er seine "Analyse" zum aktuellen Saisonstart der Freiburger mt einem "Da sieht man mal, was ein guter Trainer aus der Truppe rausholen kann" beginnt...

In Gladbach hatte Tim Kleindienst das dümmste "Revenge Game" gegen seinen Ex-Verein der Saison. Starke Leistung... Schöner Doppelpack! Das bedeutet aber auch nur, dass Seoane weiterhin sein Trainer bleibt und nicht durch Schmidt ersetzt werden kann. Das wird ihm langfristig nicht helfen.
Kleindiest nach Gladbach könnte nebenbei die neuste Version des Oliver Baumann nach Hoffenheim Wechsels werden: Dieses "Ich gehe zum dem Verein, weil ich da mehr Potenzial sehe"... nur damit der alte Verein an dir vorbeizieht. Und dass ich mir dieser Gedanke durch den Kopf schießt, soll nur als Beleg genutzt werden, wie absurd gut die Arbeit von Frank Schmidt ist.

In München hat Harry Kane erst den Gomez der Woche produziert, um dann einen Hattrick nachzulegen. Das er beides in einem Spiel kann, zeigt auch nur, wie gut der Mann wirklich ist. Nur Schade, dass es dafür keine echten Titel gibt...

Er hatte aber auch Hilfe von Alexander Nübel. Klingt böse, da der Treffer zum 0:1 kein wirklicher Torwartfehler war. Das war halt nur einer dieser "Als designierter Bayern- und damit designierter National-Torwart solltest du solche Bälle halten" Momente. Oder: Ein junger Manuel Neuer hätte den gehabt, der Alte eher nicht.

In Bochum gab es die erste Trainerentlassung der Saison. Sieht fast so aus, als würden die diese Saison mehr als einen Dead Coach Bounce brauchen, um eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben. 

Und natürlich wurde wieder über den VAR diskutiert. Was auch sonst. Das lustigste ist ja Knut Kirchers Erklärung, warum bei der "Rettungsaktion" von Jonathan Tah in letzter Minute nicht eingegriffen wurde: Die Situation war so offensichtlich, dass es gar keine Fehlentscheidung gewesen sein kann, weil der Schiedsrichter ja freie Sicht hatte... Gut, die hat er bei den meisten Handspielen auch, aber Details. 

Also ja, Kircher hat im Kern recht: Es kann nicht sein, dass Felix Brych bei so einer einfachen und übersichtlichen Szene die Hilfe des VARs braucht. Er muss das in "seinem Ermessenspielraum" beurteilen können. Es ist aber ein Problem, wenn alle außer Brych, Kircher und Xabi Alonso zu einer anderen Auslegung der Regel kommen und Elfmeter geben würden.
Es ist auch doppelt lustig, weil Leverkusen selbst vorher einen fragwürdigeren Elfmeter bekommen hat. Also in der 5. Minute hat ein geringerer Pfiff trotz VAR Eingriff zum Elfmeter gereicht. In der 91. reicht mehr Kontakt, obwohl Tah nicht mal die Aussicht auf den Ball hat, nicht aus. Das ist doch logisch, oder?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen