Montag, 29. Januar 2024

Worst of des "Die wirklich wichtige Frage" Wochenendes

 "Wie viele Biere haben sie getrunken?" "Nur eins!" "Ok, dann übernehmen sie mal die Rolle des Schiedsrichters!" Die Bundesliga ist damit endgültig auf Kreisklasse-Niveau angekommen.

Natürlich ist das hauptsächlich eine lustige Anekdote, dass Tobias Krull jetzt Teil Bundesliga-Geschichte ist. Die wird auch immer wieder ausgepackt, wenn Wolfsburg gegen Köln im Spielplan steht. Bis Krull irgendwann genervt seine Nummer wechselt und ihn niemand mehr erreicht. Was für mich das faszinierendste ist: Niemand hat ihn gefragt, ob er VfL Fan ist... und damit für die Rolle des Schiedsrichters ungeeignet.

So ist das halt in Wolfsburg... da gehen Leute hin, gucken Fußball und trinken Bier, weil es nüchtern nicht zu ertragen ist... aber Fans? Wir sind hier nicht bei RB... ähm ich meine bei der Borussia. Tippfehler.

Aber natürlich ist das auch egal, denn er musste ja nicht "unparteiisch" sein, sondern einfach nur die Trainer betreuen. Denn hier wurde wieder deutlich, wie albern der 4. Schiedsrichter ist und wie erbärmlich es genau genommen ist, dass wir den brauchen. Denn der wurde ja nur eingeführt, weil 50-jährige weiße Männer sich nicht benehmen können. Und weil die bei jeder Kleinigkeit reagieren, wie Kinder in der Trotzphase. Deswegen hat man das ja auch zwischenzeitlich eine Frau machen lassen, wann immer die Zeit hatte.

Wenn sich Trainer wie vernunftbegabte Menschen aufführen würden, könnte sich man sich die 1400 Euro sparen... oder an wohltätige Zwecke spenden. Und das sind 12.600 Euro die Woche. Bei 34 Spieltagen macht das 428.000 Euro, die einfach nur ausgegeben werden, weil Trainer keinerlei Selbstbeherrschung haben.

Und der Fall Nenad Bjelica zeigt ja auch nur, wie gut das funktioniert. Und wenn wir nicht Bjelica nehmen, dann nenne wir halt die wöchentlichen emptionalem Eskapaden von Christian Streich. Großartiger Mensch, genialer Trainer... außer er steht an der Seitenlinie, dann setzt bei ihm alles aus. Es ist ja nur bedingt so, dass die Trainer sich jetzt an der Seitenlinie benehmen. Aber es reden sich alle ein, dass es nur noch viel schlimmer und theatralischer wäre, wenn es den 4. Offiziellen nicht geben würde. Warum wird nicht viel häufiger darüber geredet, wie erbärmlich das ist? Warum wird das Schauspiel an der Seitenlinie nicht viel häufiger kritisiert? Wir haben uns so daran gewöhnt, dass es dazu gehört, dass es niemand mehr hinterfragt, ob das nötig ist... und inwieweit das einer Vorbildfunktion entspricht.

Dass Bjelica jetzt zum Beispiel "nur" 3 Spiele Sperre bekommt, ist ein großartiges Urteil für alle Kreisligatrainer...

Anyhow, zum sportlichen... Bayer Leverkusen geht da Glück aus. Wobei auch hier gilt: Können ist die Wiederholung von Glück. Und am Ende hatte Bayer eher Pech, dass Nathan Tella seine Großchance nicht genutzt hat.

Aber ganz ehrlich: Bayer hat nachgewiesen, dass es wenig mit "Glück" zu tun hat, wenn eine Spitzenmannschaft spät trifft... sondern verdammt viel mit der eigenen Überzeugung. Wie zielgerichtet die bis in die Nachspielzeit auf das 1:0 gespielt haben, anstatt sich ausnahmsweise mit einem Unentschieden zufrieden zugeben, war schon beeindruckend. Und sie machten das die dritte Woche infolge. Und nicht nur zu Hause gegen einen Abstiegskandidaten, sondern auch in Leipzig beim Spitzenspiel.
Der lustigste Moment in diesem Spiel kam ja in der 82. Minute, als Borussia Mönchengladbach einen Freistoß zugesprochen bekam. In diesem Moment hatte man 2 Optionen: Das Spiel schnell machen und hoffen, dass man mit einem Konter vors gegnerische Tor kommt um vielleicht mit einem "Lucky Punch" zu treffen... oder die Chance zum Durchatmen zu nutzen und eine Gelbe Karte fürs Zeitspiel zu kassieren. Wenn schon das Tempo rausnehmen, dann richtig. Julian Weigl entschied sich für die 2. Option. In einem Derby. Als eine Mannschaft, die theoretisch auch die Ansprüche hat, unter die Top 6 zu kommen. Falls ihr euch fragt, wie weit weg der Rest der Liga von Bayer und den Bayern wirklich ist.

Gladbach hatte keinen Plan und keinerlei Interesse daran, vor das gegnerische Tor zu kommen. Und anscheinend wusste Xabo Alonso das, schließlich stellte er demonstrativ seinen 2. Torhüter auf. Wenn schon Gladbach bei Bayer so auftritt, dann wissen die, worauf sie sich den Rest der Rückrunde einstellen können. Da werden beinah alle Mannschaften den Bus vor dem eigenen Tor parken und hoffen, dass es irgendwie gut geht.

Und dann werden wir rausfinden, ob Bayer wirklich schon auf Bayern Niveau angekommen sind. Denn von denen wissen wir, dass sie regelmäßig Lösungen für dieses Problem finden.

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