Sonntag, 5. Juli 2020

Quo Vadis, Bundesliga 202Bluescreen: Hamburger SV

Ernsthaft. Was machen wir mit dir, Lieber HSV? Wie unterhältst du uns weiter? Welche Lösungsansätze für deine schwierige Lage gibt es?

Wie immer gibt es hier einen kreativen Vorschlag. Der natürlich frei von jedem Zynismus ist. Richtig konstruktiv. Und genau deswegen wird er niemals umgesetzt werden.

Also für diejenigen, die es verpasst haben: der Hamburger SV hat zum 2. Mal in Folge den Aufstieg in die Bundesliga verpasst. Und das auf peinlichste Art und Weise. Also selbst de Diekmeier, der im Trikot des HSVs nie ein Scheunentor getroffen hat, half am Ende bei der Mission Klassenerhalt mit, obwohl er mittlerweile in Sandhausen spielt.

Und als ich dieses Meme das erste Mal sah, wurde es mir bewusst: Der HSV braucht ein Rebranding. Eine komplett neue Identität, die man dann gewinnbringend vermarkten kann. So wie es der 1.FC St.Pauli als "DER LINKE VEREIN IM LAND" schon gemacht hat.

Denn der HSV hatte ja jahrelang das Alleinstellungsmerkmal "Einziger Bundesliga-Dino". Man war die eine Mannschaft, die immer in der Bundesliga gespielt hat. Die noch nie abgestiegen ist. Darauf hat man seinen Mythos aufgebaut. Und auch wenn das am Ende ganz schön erbärmlich war, weil nur absurde Ergebnisse in einer unnötigen Relegation halfen, so war es halt doch ein Fakt.

Aber dieser Fakt ist vor 2 Jahren weggebrochen. Jetzt ist man nur noch ein ganz normaler deutscher Fußballverein.

Es sei denn, man guckt genauer hin. Denn dann ist der HSV auf ein mal doch wieder einzigartig. Also nicht obwohl sie schon wieder den Aufstieg verkackt haben, sondern WEIL sie schon wieder den Aufstieg verkackt haben.

Wenn man sich die HSV Geschichte mal genauer anguckt, ist das nichts ungewöhnliches. Also der Verein wurde 1919 durch den Zusammenschluss 3er Vorgängervereine "gegründet" und man spielte direkt um den Titel "Norddeutscher Meister" mit. Einen Titel, den man von 1921-25 durchgängig hielt.
Das bedeutete auch nur: Der HSV startete direkt in der höchsten Spielklasse.
Danach wurde man als 2-facher Deutscher Meister natürlich in der Gauliga Nordmark einsortiert. Während man jetzt in der Super-Gau-Liga 2 spielt.

Danach ging es dann kurzzeitig in der "Hamburger Liga" und ab 1947 in der "Oberliga Nord". Und dann von 1963-2018 in der Bundesliga. Bis zum berühmten ersten Abstieg.

Das bedeutet praktisch: Von 1920 bis 2018 spielte der HSV immer in der höchstmöglichen Spielklasse. Seit 2018 ist dies vorbei. Aber jetzt kann man faszinierender Weise folgendes behaupten: Man ist als einziger Verein seit 1920...
Drumroll pls...
NIE AUFGESTIEGEN!

Jeder noch so beschissene Dorfverein ist doch irgendwann aufgestiegen. Und sei es nur von der Kreisklasse III in die Kreisklasse II. Oder er hat sich doch irgendwann aufgelöst.
Ich meine allein Arminia Bielefeld kommt auf 8 Bundesliga-Aufstiege. Selbst die Schnarchnasen von der BND Truppe kriegen es anscheinend regelmäßig hin in die Bundesliga aufzusteigen. Das ist echt keine Kunst.
Eine Kunst ist es, niemals aufzusteigen. Das schafft sonst keiner.

Da sollte man doch sofort Kapital daraus schlagen. Merchandise entwickeln. Also dass neben jedem ebenfalls Deutschland weit vertriebenen St.Pauli Merchandise Shirt noch ein "HSV! FÜR IMMER UNAUFSTEIGBAR!" Shirt ausliegt. Also zumindest die St.Pauli Fans würden beides kaufen... Das wäre ein Artikel, den man mindestens deutschlandweit vermarkten könnte. Und ein Image, dass man drum herum aufbauen könnte. Alles nach dem Motto: "Aufsteigen kann doch jeder, nie aufzusteigen ist schwer."
Aus ganz Europa würden all die Ultras nach Hamburg reisen, um die einzige Mannschaft, die noch nie aufgestiegen ist, zu sehen. Und wenn man doch irgendwo noch andere Mannschaften findet, die nie aufgestiegen, aber mindestens 30 Jahre alt sind... dann kann man die im Sommer zum großen "Unaufsteigbarmeister" Turnier einladen. Da findet man garantiert auch einen gut dotierten Fernsehvertrag. Alles unfassbare Möglichkeiten, die einem entgehen, weil man seine neue Realität nicht angemessen feiert.

Man könnte nebenbei auch eine ganze Menge Geld sparen. Also einen Kader zusammenzustellen, der im Wesentlichen einfach nicht absteigen soll, ist wesentlich einfacher, als heimlich für die Rückkehr in die Europa League zu planen. Sagen wir das mal so: Eines davon geht mit Aaron Hunt...
Gut, es wird ein wenig komisch wirken, wenn man den Trainer entlässt, weil man auf Aufstiegskurs liegt... Aber verglichen mit all den anderen komischen Entscheidungen, die in Hamburg getroffen worden sind, steht hinter dieser wenigstens ein Konzept... Sogar ein Einzigartiges...
Das Dümmeste, was man machen könnte, wäre: Völlig unmotiviert aufsteigen und dadurch sein Alleinstellungsmerkmal verlieren. Dabei gewinnt man echt nichts.

Und wenn man irgendwann plötzlich in die 3. Liga absteigt... ist das kein Problem. Man hat ja praktisch noch 10 weitere Ligen unter sich, da ist noch genügend Luft.

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