Nicht wirklich. Am Ende war das ein Wochenende des Stillstandes.
Ganz vorne sind Bayern und Dortmund mit souveränen Heimsiegen im Gleichschritt marschiert. Ob Dortmund Meister werden kann, entscheidet sich praktisch am nächsten Wochenende, wenn RB Leipzig in der Allianz-Arena zu Gast ist. Und die Dortmunder dachten, es wäre moralisch schwierig, auf einen Schalker Sieg zu hoffen.
Dann hat der SC Freiburg sich ganz souverän mit einer Niederlage das Ticket für die Europa League gesichert. Und Union Berlin ist einen entscheidenden Schritt Richtung Champions League gegangen. Aber jetzt mal ganz ehrlich: Ist es wirklich relevant, wer von den beiden am Ende Vierter wird und nächstes Jahr in der Königsklasse verprügelt wird? Beide spielen doch jetzt schon die beste Saison der Vereinsgeschichte. Also selbst als Freiburg damals Dritter wurde, holten sie nur 46 Punkte. Auch wenn das fairerweise noch vor der Einführung der 3 Punkte für einen Sieg war. Aber es ist zumindest die beste Saison dieses Jahrtausends.
Egal, wie das am Ende ausgeht: Beide werden von einer großartigen Saison reden. Und auch wenn es RB wird: Am Ende ist es auch gut für den deutschen Fußball, dass nur einer der beiden in die Königsklasse einzieht. Allein schon, weil beide in Lostopf 4 landen könnten und damit vor einer richtig schweren Gruppe stehen.
Im Keller geht für die Hertha langsam das Licht aus. Aber da könnte ja eh so richtig das Licht ausgehen. Aber ja, die hätten gegen Köln punkten müssen, haben sich aber lieber von ihrem ehemaligen Stürmer Davie Selke abschießen lassen.
Ansonsten hat nur Bochum sein 6-Punkte-Spiel gegen Augsburg gewonnen. Für den Rest gab es relativen Stillstand, wie sich das ja eigentlich gehört. Damit hat sich die Ausgangslage für Stuttgart, Schalke und Hoffenheim nicht wesentlich verändert: Ein Sieg aus den letzten 2 Spielen könnte reichen, aber man braucht eher 4 Punkte, um auf der sicheren Seite zu stehen.
Nur so als Gegenbeispiel: In der 2. Liga haben Bielefeld, Nürnberg, Braunschweig, Rostock und Fürth gepunktet. Also alle Mannschaften, die theoretisch noch im Abstiegskampf stecken. Damit wird es für Regensburg und Sandhausen richtig finster und sie haben nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt über die Relegation. Gleichzeitig teilten sich St. Pauli und Düsseldorf die Punkte und sicherten damit dem HSV faktisch zumindest die Teilnahme an der Relegation. Und Paderborn machte in Heidenheim das Rennen um die direkten Aufstiegsplätze wieder spannend. So sieht ein 32. Spieltag, an dem auch wirklich was passiert ist, aus.
Im Wesentlichen hat dieser Spieltag also, abgesehen für Bochum, nur 90 Minuten von der Uhr genommen. Alle Mannschaften haben jetzt etwas weniger Zeit, um ihre Ziele vielleicht noch zu erreichen. Oder sie haben die Zeit bis zum Saisonende ohne größere Verletzungen rumgebracht.
Als dritte Option hat Borussia Mönchengladbach sich souverän in eine Trainerdiskussion gespielt, weil sie in der ersten Halbzeit halt nur physisch anwesend waren. Ich finde es ja immer lustig, wenn Spieler hinterher im Interview behaupten, dass der Trainer die Mannschaft noch erreicht, obwohl sie das auf dem Platz nicht wirklich angedeutet haben...
Schön war es trotzdem, um das nochmal kurz festzuhalten. Wir hatten 2 Panenka-Elfmeter, ein Marco van Basten Gedächtnistor und ein Tor mit der Hacke. Insgesamt sind in 5 Spielen mindestens 5 Tore gefallen. Und als Bawful Bonus Feature qualifizierte sich Joshua Vagnoman für den Titel "Gomez der Woche." Wenn Stuttgart am Ende 2 Punkte zum Klassenerhalt fehlen, könnte das sogar der "Gomez des Jahres" werden, aber zum Glück haben Fußballfans ein extrem beschissenes Gedächtnis.
Also ehrlich: Wenn er am 34. Spieltag diese Großchance auslässt, würde der Fehlschuss in einem Atemzug mit Frank Baumann 1999 genannt werden. Da es aber "nur" der 32. Spieltag ist, wird er noch nicht mal in der Saisonzusammenfassung auftauchten.
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