Das war ja noch nicht der Start in die Bundesliga, das war ja nur "ein Warnschuss zur rechten Zeit"... oder? Oder? Verdammt.
Es ist schon faszinierend, wie viele Mannschaften einfach nicht bereit für ein Pflichtspiel waren. Praktisch hat doch nur Borussia Dortmund so souverän verteidigt, wie man es von ihnen erwartet hat.
Ilhas Bebou hat erstmal 40 Minuten gebraucht, um zu merken, dass er gar kein Handball spielt... Was nebenbei noch nicht mal Hoffenheims größtes Problem ist. Insgesamt reichte die Luft nach 10 Wochen Pause nur für 45 Minuten. In der 2. Halbzeit war dann gar nichts mehr von denen zu sehen. Hat eigentlich irgendjemand erwähnt, dass die Hauptaufgabe für Andre Breitenreiter darin besteht, die Spannung hochzuhalten? Sieht schon mal gut aus.
Werder Bremen und der SC Freiburg traten kollektiv gar nicht an. Was in Freiburg hat gar nicht soo ungewöhnlich ist, der VfL Wolfsburg war halt nur noch effektiver, als man es erwarten konnte. Aber dass der SC seine Leistung ein bis zwei Mal so gar nicht auf den Platz bekommt, ist halt relativ normal. Letztes Jahr verspielte man seine Chance auf die Champions League Teilnahme mit einem 1:4 gegen Union Berlin. Im Jahr davor "half" man den abstiegsbedrohten Herthanern zu einem wichtigen 3:0. 2020 verlor man ein Heimspiel gegen Paderborn. 2018 bekam man in Mainz 0:5 auf den Sack.
So seltsam das klingt: So ein Ergebnis ist relativ normal für die Breisgauer. Es belegt halt auch nur, wie eng es für diese Mannschaft wird, wenn sie nicht an ihrem Limit spielt. Man sollte auch nie außer acht lassen, wie dicht an ihrem Limit Freiburg halt regelmäßig spielt. Deswegen mache ich mir auch relativ wenig Sorgen. Und deswegen haben sich die Bayern auch wenig Sorgen gemacht, als Freiburg ihr "Verfolger Nummer 1" war...
Werder Bremen dagegen. Ähm... ja. Hoffen wir mal, dies ein Ausrutscher und nicht der Anfang vom Ende war. Da zeigt sich jetzt der Unterschied zwischen einem Christian Streich, dem man halt einfach zutraut so ein Spiel aufzuarbeiten, und Ole Werner, der dies zum ersten Mal macht. Ok, technisch gesehen zum zweiten Mal, weil sein Gastspiel bei den Bayern schon durch ist, aber es war die erste so nicht erwartbare heftige Klatsche.
In der Summe kamen wir dank des kollektiven Defensivversagens auf 41 Tore. Das sind die meisten seit über 20 Jahren. Und wenn man bedenkt, wie viele Großchancen der VfB Stuttgart liegen gelassen hat, hätten es noch mehr sein können. Was schade ist, schließlich hätte man die Top 10 knacken können, wenn die sich nicht in den "Gomez der Woche" Rausch gespielt hätten.
Nebenbei... hat der FC Augsburg in der Hinrunde gegen RB Leipzig, Bayern München und Borussia Dortmund 7 Tore erzielt und damit 4 Punkte geholt. Das sind ein drittel all ihrer erzielten Treffer. Vielleicht war Dortmunds Abwehr gar nicht sooo schlecht... obwohl sie Nico Schlotterbeck aufgestellt haben.
Bei den Bayern war es echt faszinierend, wie schnell die ihre Neuzugänge integriert werden, Nach 2 Trainingseinheiten hatte ihr neuer Torhüter schon den Neuer-Reklamier-Arm drauf. Das muss er jetzt noch 10 Jahre lang machen, dann kriegt auch Sommer sein eigenes Emote.
Aber falls es jemanden interessiert: Die Bayern haben ihren Vorsprung auf den 2. Platz ganz souverän mit einem Unentschieden ausgebaut. So was gibt es halt nur in der besten Liga der Welt. Jetzt ist die Eintracht mit einer überraschenden Blamage dran.
Aber ganz zum Schluss muss man nochmal den großartigsten Moment des Wochenendes festhalten. Denn Marco Rose hat genau das gemacht, was ich doch immer von Trainern verlange: Er hat sich nach dem Spiel hingestellt und gesagt, dass der Schiedsrichter recht hat. Er gibt ja sogar zu, dass er emotional überreagiert hat. Wenn Trainer häufiger nach dem Spiel so reagieren würden, wäre die Beurteilung der Schiedsrichterleistungen so viel einfacher.
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