Sind wir uns sicher, dass Fredi Bobic nicht einfach nur einen Konkurrenten ausschalten will und danach dann zur Eintracht zurückkehrt? Also den Karriereweg von Christian Heidel folgt? Habt ihr eine bessere Erklärung?
Wenigstens muss er sich dieses Mal keine Nepotismus vorwerfen lassen. Aber ganz ehrlich: Felix Magaths Zeit war doch vorbei. Seine letzten Anstellungen endeten im Desaster. Die davor genaugenommen auch. Was natürlich in Berlin kein Problem ist, da kann halt gerade niemand an langfristige Erfolge denken. Und Magath ist ja der 2. Trainer dieser Saison, der erstmal nur bis zum Saisonende bleiben soll.
Die eigentliche Überraschung ist ja, dass Magath sich das nochmal antut. Also nicht nur unter jemanden zu arbeiten, sondern unter jemand derart dominanten zu arbeiten, wie Bobic das gerade ist. Aber hey, wenn dessen Plan wirklich eine Rückkehr nach Frankfurt ist, kann Magath dann im Sommer wieder seine Doppelposition übernehmen und 20 neue Spieler verpflichten. Vielleicht kann er ja dem Lars Windhorst vermitteln, dass er viel besser mit Geld umgehen kann, als all die Vorgänger. Und dann verpflichtet er als Nächstes für 10 Millionen Max Kruse...
Absurderweise gehe ich trotzdem davon aus, dass das funktionieren wird. Obwohl Magaths letzte erfolgreiche Saison aus dem Jahr 2010 ist. Obwohl seine Methoden aus der Zeit gefallen wirken. Aber für einen letzten Dead Coach Bounce wird es trotzdem noch reichen. Am Ende sind es halt auch nur 2 Punkte auf Arminia Bielefeld und 3 auf den FC Augsburg.
Und ich sag das mal so: Der VfB Stuttgart zeigt ja, wie schnell es gehen kann. Vor 2 Wochen dachte man noch "Das wird halt dieses Jahr nicht, schade eigentlich."... Dann erzielt man die späten Tore auf einmal selber und schon ist man auf dem Relegationsplatz. Das Absurde am Abstiegskampf ist: Man braucht echt nur einen kurzen Lauf und ein wenig Glück, schon ist man zurück im Spiel. Und man muss darauf hoffen, dass der Trainer der Konkurrenz nach deinem eigenen Spiel entlassen wird.
Das ist halt irgendwie der Unterschied zwischen dem Tabellenkeller und den Mannschaften oben: Unten kann man ein spätes Unentschieden mal feiern, oben... oh warte...
TSG 1899 Hoffenheim: Ok, das mag ein wenig eine Überreaktion sein. Schließlich haben die das erste Mal seit 1899 vor mehr als 13.000 Fans gespielt. Hoffenheim hatte ja zwischenzeitlich das Problem, dass sie trotz Einschränkungen das Stadion nicht ausverkauft haben. Da kann man sich schon ein bisschen gehen lassen, wenn man vor ausverkauften Haus spielt.
Aber ganz sachlich gesehen: Dass die Hoffenheimer sich für ein Unentschieden so feiern lassen, nur weil es gegen die Bayern ging. Dass es eine Sensation ist, wenn der Tabellenvierte nicht vom Rekordmeister aus dem eigenen Stadion geschossen wird. Und das auch nur, weil die Bayern sehr großzügig mit ihren Chancen umgegangen sind. Die Reaktion der Hoffenheimer beweist wieder schmerzlich, wie weit weg die Bayern sind und wie ungesund das für die Liga ist. Ganz sachlich haben die Hoffenheimer nichts geleistet, was irgendwie herausragend sein sollte. Sie haben 2 Tabellenplätze verloren. Und so, wie RB Leipzig gerade punktet, kann man zu Hause kaum Punkte liegen lassen, wenn man in die Champions League will. Absurderweise macht es die Freiburger Ausbeute gerade sogar schwierig, mit einem Unentschieden Platz 5 zu sichern. Wenn man aber einfach nur mitspielen will, kann man sich hinterher für ein Unentschieden feiern lassen.
Stellt euch einfach mal selber folgende Frage: Würde Arsenal London sich dafür feiern lassen, wenn sie im Emirates Stadium ein Unentschieden gegen Manchester City holen? Eher nicht, schließlich hat man ja doch den Anspruch wieder in die Champions League zu kommen und da ist ein Unentschieden zu wenig. Hey, auch wenn es "nur" gegen den FC Liverpool geht, können wir das am Mittwoch rausfinden... Atletico Madrid würde ein Unentschieden gegen Real Madrid auf gar keinen Fall so feiern. Die haben aber halt einen Diego Simeone.
Aber genau dieses "Wir sind ja schon zufrieden, wenn wir die Bayern ein wenig fordern und sie uns nicht aus dem eigenen Stadion schießen" Haltung ist und bleibt das Grundproblem der Bundesliga. Dass die Bayern in der Liga so dominant sind, liegt halt nicht nur an den Bayern, sondern auch daran, dass der Rest sich mit viel zu wenig viel zu zufriedengibt. Hoffentlich ändert RB da irgendwann was dran.
Dr. Rainer Koch, Vollidiot der Woche. Oder des Monats. Oder jetzt schon des Jahres. Also ganz ehrlich, wie dumm kann man sich anstellen? Angeblich hat Kom Jong-un dessen Rede gesehen und hinterher verlauten lassen: "Das kann man doch so nicht vor einer Wahl sagen." Du musst denen doch wenigstens die Illusion lassen, dass sie sich aus freien Stücken für dich entscheiden. Wenn man das nicht schafft... wird man halt abgewählt.
Es ist echt faszinierend, wie Koch bis zum Schluss einerseits daran geglaubt hat, dass er fest im Sattel sitzt, andererseits nicht sieht, dass er das Problem ist.
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