Ausgangslage: Jahrelang spielte der FC Augsburg um den Aufstieg in die Bundesliga mit. Jetzt haben sie das Ziel endlich erreicht... und sie mussten irgendwie feststellen, dass die Leistungsträger schon 35, 35, 32 und 31 Jahre alt sind. Und schon in jüngeren Jahren Probleme hatten, in der Bundesliga mitzuhalten.
Viel vorwerfen kann man den Augschburgern eigentlich nicht... außer, dass sie ihren am ehsten bundesligatauglichen Stürmer (und das ist ein Kompliment für Michael Thurk...) vor der Saison ausgemustert haben... Die Augsburger mühten sich redlich, wehrten sich mit allem, was sie hatten, waren vor dem gegnerischen Tor oft zu ungefährlich... und gaben so einen mühsamen Arbeitssieg nach dem anderen an die Gegner ab. Um einfach mal den Englischlehrer der Kinderzimmer Productions zu zitieren: "Das Gegenteil von Gut ist gut gemeint".
Die guten Nachrichten für die Augsburger: der Trend zeigt nach dem selbst die Bayern nur einen mühsamen Arbeitssieg geholt haben steil nach oben. Das gut gemeinte daran: dieses 1:2 ist nach wie vor der größte Erfolg der Augsburger Vereinsgeschichte... Aber: die anderen Vereine da unten sind auch nicht wirklich so viel stärker... und in Augsburg herrscht halt die Ruhe, die die anderen auch dringend bräuchten...
Am besten lässt sich das Augsburger Jahr an Uwe Möhrle festmachen: in der Rückrunde Leistungsträger, führte er diese Mannschaft zum Aufstieg... und musste dann aber feststellen, dass es für die Bundesliga nicht wirklich reicht... also wechselt er in der Winterpause zurück in die 2. Liga...
Wer soll's richten? Da fängt auch schon das eigentliche Problem an: Andreas Rettig. Das Problem: Rettig muss mindestens Zweigleisig planen... und ist selber ab diesem Sommer nicht mehr da... und er muss noch dem einen oder anderen Spieler verkaufen, dass es ganz toll ist, nach Augsburg zu kommen... so toll, dass er selber da weg will...
Aber einen Erfolg kann er sich schon mal anschreiben: Jan Moravek kommt für die Rückrunde aus Schalke. Und Moravek war einer der wichtigen Faktoren in Kaiserslautern, als die noch einen bundesligatauglichen Angriff hatten. Er weiß also, wie man aus bedingt bundesligatauglichen Spielern eine Offensive bastelt... jetzt braucht er nur noch Srdjan Lakic und Ivo Ilicevic und dann ist sogar Platz 7 drin...
Leistungsträger: Natürlich fiehlen gerade zu Saisonbeginn einige Augsburger Spieler durch Patzer und Fehltritte auf... Aber man kann es ihnen irgendwie nicht wirklich vorwerfen... schließlich besteht dieser Kader aus Simon Jentzsch, Jan-Ingwer Callsen-Bracker, Andrew Sinkala, Marcel Ndjeng, Daniel Baier und Nando Raffael... alles Spieler, denen gefühlt schon in den Neunzigern gesagt wurde, dass sie nicht gut genug für die Bundesliga sind... Jetzt haben sie sich in Augsburg zusammengeschlossen um allen zu zeigen, dass sie es doch könnten... und nach einer sehr zähen Anfangsphase... von den letzten 4 Spielen haben sie nur eins verloren. Der Relegationsplatz ist nur ein Punkt entfernt... Und Bushido hat einen Integrationsbambi... warum also nicht?
Was würde Michael Oenning aus dieser Mannschaft machen? Eigentlich klingt es perfekt: Ein Kader, der nur bedingt etwas in der Bundesliga zu suchen hat multipliziert mit einem Trainer, der gar nichts in der Bundesliga zu suchen hat. Dem Mathematiker erscheint dies wie die logische Lösung, die Augsburg retten wird... am Ende kriegt Michael Oenning aber nur den Nobelpreis für Mathematik... als lebender Beweis, dass Minus mal Minus einach nicht Plus ergibt...
Michael Oenning sollte Co-Trainer von Augsburg werden, um im Falle eines drohenden Abstiegs und der Entlassung von Jos Luhukay (so ein Name gehört doch auf das Plakat vom Circus Rincalli, aber nicht in die erste Liga) in den Startlöchern für die nur noch rechnerisch mögliche Rettung der Augsburger zu stehen. Oenning führt den FCA dann kontrolliert und sicher in die 2. Liga, wo er nach saisonübergreifend einem Sieg in 14 Spielen beurlaubt wird. In der Saison 2012/2013 wird Oenning schließlich Synchronsprecher des mittlerweile erblindeten Marcel Reif, mit dem er gemeinsam am 21.12. nach Frankreich aufbricht, um das Ende des Maya-Kalenders und damit der bis dahin existierenden Welt einzuläuten.
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