"Bild beweist: um Erfolg zu haben, muss man sich selbst treu bleiben."
Ich würde mich jetzt gerne über meine Tastatur erbreche. Das würde mir angemessen erscheinen... aber ich sitze im Rechenzentrum der Uni und das ist Videoüberwacht... könnte also zu weitläufigen Problemen führen... die 20 Studenten im Raum gucken jedenfalls alle schon recht kritisch, weil sie dieses Eufen von vorne links hören...
Wo fängt man eigentlich an? Bei Bild, dem größten Schundblatt der Nation? Kai Diekmann würde wahrscheinlich selber zugeben, dass ihm Schlagzeilen, Skandale und die daraus resultierenden Auflagezahlen wichtiger sind als die Wahrheit. Aber dafür gibt es ja einen anderen Blog, der sich damit ausgiebig beschäftigt...
Also zurück zu Felix Magath und dem "sich selbst treu bleiben"... Wie drücke ich es am diplomatischten aus... Felix Magath ist der beste Gebrauchtwagen der Bundesliga... 8 Vereine teilen sich 9 Stationen. Und nur der VfL Wolfsburg dachte sich hinterher: ach, dieser Wagen war so toll, den müssen wir uns unbedingt wiederholen...
Und gerade das "wie" bei seinem "Wolfsburg verlassen" hatte mit Treue wenig zu tun. Für alle, die es vergessen haben: Er hat damals mit Schalke 04 verhandelt, während er mit Wolfsburg mitten im Meisterschaftskampf steckte. Wenn sich das einer seiner Spieler damals (und sogar relativ öffentlich) getan hätte, wäre der Trainer Magath explodiert... und hätte den Spieler auf die Tribüne verbannt... mindestens...
Dass er dann aber 1 1/2 Jahre einfach wieder zurückwechselt, als auf Schalke seine Alleingägne nicht mehr geduldet wurden, setzt dem ganzen die Krone auf...
Aber nicht nur bei der Wahl des Arbeitsplatzes hat Magath eine andere Definition von "treu". Nur um mal nen paar Namen zu nennen: Timo Hildebrandt, Phillip Lahm, Andreas Hinkel, Christian Tiffert, Kevin Kuranyi, Joel Matip, Lukas Schmitz, Christoph Moritz und Julian Draxler. Alle haben eine Gemeinsamkeit: sie waren jung, deutsch und unbekannt, als Felix Magath ihnen ihre Bundesligadebüts ermöglichte... Und Felix Magath war mit ihnen überaus erlfolgreich. Und wenn Magath diesem Kurs auf Schalke weiterverfolgt hätte und nicht Ali Karimi und Angelos Charisteas verpflichtet hätte... wäre er heute noch Superminister auf Schalke...
Andererseits... wenn Magath seinem "gnadenloser Schleifer, der einem die Klasse hält, sich aber sehr schnell abnutzt" Motto treu geblieben wäre... hätte er dieselbe Karriere wie Peter Neuruer gemacht...
Wenn man quasi seinen beschissenen Konzepten treu bleibt, hat man auch nichts gekonnt...
Ich habe mich jedenfalls selber am Wochenende dabei ertappt, wie ich auf einmal für den 1.FC Köln und damit für Lukas Podolski war... nur weil er gegen eine von Magath trainierte Mannschaft antrat... damit ist Magath jetzt offiziell das neue Zentralgestirn dieses Blogs...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen