Bald ist es vorbei. Dann werden schwarze Löcher entstehen, die unser Universum auflösen. Genießt die Zeit, die ihr noch habt und nutzt sie, so gut wie ihr könnt... denn ungefähr so müssen sich die Dinosaurier gefühlt haben, falls sie sehen konnten, wie der sie zerstörende Komet auf die Erde zufliegt. Hoffentlich ist es für uns schmerzloser, wenn sich dieses Universum in ein absolutes, es zerstörendes Paradoxon begibt.
Datum und Uhrzeit stehen nebenbei auch schon fest: 18.05.2024 um 17:34. Vielleicht schaffen wir es bis 17:36, aber das ist halt für gewöhnlich der Zeitpunkt, an dem die Bundesligasaison vorbei ist. Und spätestens seit diesem Wochenende wissen wir, dass es da nur 2 mögliche Ausgänge geben kann:
1.) Bayern München wird Meister. Das ist immer noch das Wahrscheinlichste.
2.) Bayer Leverkusen wird Meister.
Damit wird dann entweder der Vize-Kusen Fluch gebrochen, oder Harry Kane holt seinen ersten Titel. Und damit ist die Welt, wie wir sie kennen, dann vorbei.
Schuld sind natürlich RB Leipzig und Borussia Dortmund. Die hätten es am ehesten verhindern können, kriegen es aber einfach nicht auf die Reihe. Sie sind jetzt schon 8 beziehungsweise 10 Punkte hinter dem Tabellenführer. Und auch wenn das "nur" Bayer Leverkusen ist, so ist das doch eine gigantische Menge. Und dazwischen liegt ja auch noch der Rekordmeister. Also während man 10 Punkte auf Bayer vielleicht noch einholen kann, sind 8 Punkte auf Bayern einfach zu viel.
An der Stelle muss ich auch zugeben, dass ich den Niclas Füllkrug Transfer falsch eingeschätzt hat: Die Borussia braucht den dringend. Ohne den wären sie richtig am Arsch. Das liegt aber auch nur daran, dass Dortmund sich derzeit so schwach präsentiert, dass selbst die Qualifikation für die Champions League in Gefahr geraten könnte. Das müssen sie zwangsweise verhindern. Der Transfer ist also nicht plötzlich gut, weil Füllkrug überraschend stark ist, sondern weil die Dortmunder schlechter sind, als erwartet.
Das liegt auch ganz deutlich an dem Loch, in dem Sebastien Haller. Der ist seit dem 4. Spieltag nur noch Ergänzungsstürmer und kommt auf einen 5,0er Notenschnitt. Zuletzt rotierte er zwischen Tribüne und Kurzeinsätzen. Und das ist vielleicht auch etwas, was die Dortmunder eher im Blick hatten, als ich. Denn diese Formkrise dürfte wenig mit dem verschossenen Elfmeter am 34. Spieltag zu tun haben und verdammt viel mit der Chemotherapie, die er hinter sich hat. Dass er letzte Saison so schnell und so stark zurückkam, war ja eine absolute Überraschung. Dass er danach dann aber irgendwann in ein richtiges Loch fallen könnte, war auch erwartbar. Das wurde aber auch von allen (inklusive mir) ignoriert, weil man halt nicht so gerne über den Krebs redet. Von daher: Fuck Cancer und gebt dem Mann ein wenig Zeit.
Nebenbei hat Harry Kane jetzt schon mehr Tore erzielt, als der Torschützenkönig der letzten Saison. Also um auf der nächsten Ebene zu belegen, wie kurzsichtig der Füllkrug Transfer doch war. Ich bleibe dabei: Marvin Ducksch wäre die bessere Option gewesen, weil er der bessere der beiden Stürmer ist. Der hält jetzt Werder Bremen auf Kurs Klassenerhalt und erzielt unter deutlich schwierigeren Bedingungen mehr Ligatore als sein ehemaliger Sturmpartner. Jünger ist er auch. Und Nationalstürmer darf er sich ab sofort auch nennen. Oh und Fun Fact: Wenn Ducksch die 5 Elfmeter geschossen und jeweils getroffen hätte, wäre er der Torschützenkönig geworden. Man hätte das also ahnen können.
Und ja, ohne Elfmeter hätte Füllkrug die Saison mit 11 Toren beendet. Ich gönne ihm ja seinen Zahltag, aber das war jetzt nicht die großartigste und kreativste Leistung der Dortmunder Scoutingabteilung.
Zum Schluss möchte ich euch die Zusammenfassung des "Nachbarschaftsduells" Darmstadt - Mainz empfehlen. Also nicht, weil es großer Fußball war, sondern um wirklich mal den Kommentator zu loben. Mutmaßlich ist das ja nicht Teil des Plans, aber sonst redet man ja meistens nur über die, wenn sie was falsch machen oder wenn sie eine Frau sind.
Und es ist relativ einfach, ein spannendes Spiel oder ein dramatisches Derby zu kommentieren. Aber ein Spiel, in dem bis zur 88. Minute keinen einzigen Torschuss gibt und das auch emotional so gar nichts hergibt, unterhaltsam zu gestalten, ist eine beachtliche Leistung. Vor allem, weil er es ja auch schaffen muss, ohne den Spielern gegenüber respektlos zu sein. Und man kann ja auch nicht erst in der 88. Minute einsteigen, auch wenn vorher nichts passierte. Also erzählt man, der eigentliche Co-Trainer Geburtstag hat, weil es halt sonst nichts zu bereden gibt. Und die Tochter von Mainzer Trainer Jan Siewert hatte auch Geburtstag was für ein Fest... nur leider halt kein Fußballfest.
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