Montag, 25. September 2023

Worst of eines relativ langweiligen Bundesligaspieltages

 Was soll man dazu schon schreiben? Die ersten 5 in der Tabelle haben allesamt ihr erwartbaren Siege eingesammelt. Langsam erkennt man doch schon, wer um die europäischen Plätze mitspielen will. Auch wenn Stuttgart und Hoffenheim da noch mitschwimmen, was sie wahrscheinlich nicht durchhalten können. Oh und die Bayern haben so hoch gewonnen, dass sie endlich Tabellenführer sind.
Köln und Mainz melden sich derweil für den Abstiegskampf an, aber dass die da zumindest zwischenzeitlich mal reinrutschen ist auch keine große Überraschung. 

Bleibt also Borussia Mönchengladbach, die nach 5 Spielen immer noch sieglos sind, aber ihre 3 Heimspiele gegen Bayer, Bayern und RB absolvieren durfte. Und abgesehen von dem Bayer Spiel sahen die nicht so schlecht aus. Bleibt also eine katastrophale Halbzeit gegen Darmstadt, die aber in Halbzeit 2 repariert werden konnte. Wenn die immer so wie da auftreten würden, würde ich mir Sorgen machen, aber eigentlich sehen die stabiler aus, als eine 2 Punkte Mannschaft.

Da bleiben dann nur noch die kleinen Anekdoten. Bochum hat mal wieder 0:7 gegen den Rekordmeister verloren hat, aber im Gegensatz zum VfL Osnabrück dürfen sie nicht als Nächstes für die Therapiesitzung zum Hamburger SV fahren. Das ist schon ein wenig unfair.
Jetzt wissen wir, welche tröstenden Worte Ron-Robert Zieler nach dem Spiel für Lennart Grill hatte: Mach dir nichts draus, nächste Woche geht's gegen Hamburg... da gewinnt man als Aufsteiger immer.

Ansonsten haben wir erfahren, dass Niclas Füllkrug seine Schienbeinschoner aus Werder-Zeiten behalten hat, weil der, Zitat, "viele Tore damit geschossen hat." Ich dachte, Stürmer erzielen ihre Tore mit dem Fuß. Optional mit dem Kopf. Aber Füllkrug verlässt sich anscheinend aufs Schienbein. Bester deutscher Stürmer!
Davor haute er noch ein "Ich bin ein Freund davon, Dinge nicht auszutauschen, die noch funktionieren" raus. Der eine oder andere Werder Fan wird sich da fragen, warum er unbedingt das Trikot austauschen musste, wo das doch das wichtigste Kleidungsstück sein dürfte.

Das wirklich interessante passierte aber in Frankfurt: Dino Topmöller stimmte zu, dass seine Mannschaft keinen Elfmeter verdient gehabt hätte... und das, obwohl zum Beispiel die Sportschau zu einem anderen Schluss kommt. Und dann findet Christian Streich als nächstes, dass Rot für die Gegenspieler Dina Embimbe und Robin Koch übertrieben gewesen wäre. Wie oft erleben wir es denn bitte, dass beide Trainer bei "Kann" Entscheidungen, die gegen sie getroffen werden, mit dem Schiedsrichter übereinstimmen?

Und dann fragt Streich am Ende: "Warum nicht immer so?" Also ja, warum können die Trainer nicht immer hinterher sachlich auf die Szenen gucken und sagen: "Muss man nicht geben, ist schon in Ordnung!" Es ist total faszinierend, dass Streich davon spricht, dass die Schiedsrichter "granatenmäßig unter Druck" geraten, weil das alles "medial teilweise so begleitet wird". Dass die Trainer aber immer wieder das Öl in dieses Medienfeuer kippen, weil sie es nur äußerst selten schaffen, die Szenen hinterher sachlich einzuordnen, ignoriert er komplett. Er ist ja ein entscheidender Teil dieses medialen Systems. Streich merkt, bei all seiner sonstigen sozialen Kompetenz, anscheinend nicht, dass er ein ganz entscheidender Teil dieses Drucks ist und er selber am Regler drehen könnte, wenn er häufiger wie gestern reagieren würde. Aber nächste Woche wird er sich wieder echauffieren.

Aber das ist ja die wunderbare Kraft des Fußballs: Sie macht aus intelligenten Menschen absolute Proleten. Dagegen kann sich ja selbst ein Streich nur selten wehren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen