Sein wir mal ganz kurz ehrlich: Borussia Dortmund musste dieses Spiel gewinnen, wenn sie Meister werden wollen. Ein Unentschieden bei einem Abstiegskandidaten ist einfach zu wenig. Und Schalke wusste vorher, dass die Konkurrenz (also natürlich abgesehen von Hoffenheim, aber die machen halt ihr eigenes Ding) gepunktet hat. Bochum sogar dreifach, weil Köln halt auch zu diesen inkonstanten Mittelfeldmannschaften, die plötzlich und unmotiviert ein Spiel verlieren, gehört. Damit ist auch für Schalke am Ende ein Punkt... nun ja... vielleicht nicht genug. Drücken wir es so aus.
Und klar, rein emotional nehmen die mehr als nur den einen Punkt mit. Und es kann auch durchaus sein, dass es genau der Punkt ist, der sie am Ende in die Relegation rettet. Es kann aber auch sein, dass die Schalker dieses Unentschieden am Ende zu heftig gefeiert haben.
Gerade wie sie als Tabellensiebzehnter diesen Derby-Nicht-Sieg gemeinsam mit den Fans zelebriert haben, beweist nebenbei auch nur, wie weit die Ansprüche mittlerweile gesunken sind. Früher hätten die Schalker Fans die Mannschaft nach so einem Spiel ausgepfiffen. Und bei der Tabellensituation allgemein eher ein "Wir wollen euch kämpfen sehen" skandiert. Das sind schließlich die Fans, die unruhig wurden, wenn man auf Platz 4 stand.
Diese angepasste Erwartungshaltung soll gar kein Vorwurf sein. Ich finde es aber einfach nur faszinierend, dass ein derart emotionales Umfeld wie in Gelsenkirchen diesen Umschwung hinbekommen hat. Jetzt wäre es natürlich spannend zu sehen, was dort passiert, wenn die mal im Mittelfeld landen. Und dass die Schalker Fans geschlossen hinter ihrer Mannschaft stehen, könnte am Ende den Unterschied ausmachen.
Bayern München schaltete nebenbei in den Über-Arroganz-Modus. Also die wollten Paris mal demonstrativ zeigen, dass es echt gar nicht so schwierig ist, 3 Tore gegen sie zu erzielen. Da muss man nur halbwegs engagiert und konsequent nach vorne spielen. Es wäre also so was von machbar gewesen, aber ihr wolltet ja nicht. Und nebenbei bewies man, dass man gegen seinen Angstgegner um Mergin Berisha, der jetzt 5 Treffer in 4 Spielen gegen die Bayern erzielt hat, einfach genügend Tore erzielen kann, dass einem die Gegentore egal sind. Manchmal geht es halt um wichtigere Dinge als das reine Ergebnis...
Wo ist eigentlich diese Woche Lutz Wagner? Findet der jetzt gerade kein Mikro, in das er sich erbrechen kann? Unter der Woche ging es doch auch. Da hat er eindeutig gesagt, dass das Eingreifen der VAR falsch war. Wenn es dann einen Elfmeter für die Hertha gibt, weil der VAR in der Superslowmo und mit Zeitlupe ein Handspiel erkennt... dann schweigt Wagner natürlich. Wie ich schon am Freitag gesagt habe: Es ist halt wesentlich leichter Stellung zu beziehen, wenn es nicht sein eigener Verantwortungsbereich ist. Und von DFB Seite gibt es ja wieder das totale Schweigen zu diesem fragwürdigem VAR Eingriff.
Nebenbei lässt sich da wieder eines festhalten: Das sind alles Dinge, die ein Challenge System verhindern würde. Denn dann wäre diese Szene einfach durchgelaufen und niemanden aufgefallen. All die anderen kritischen, aber korrigierten Momente (zum Beispiel der Elfmeter für Werder) wären dann auf Anfrage überprüft worden. Und wenn dann tatsächlich mal eine Fehlentscheidung nicht "gechallenged" wird, dann ist der Trainer der Depp, der sich nicht dazu durchringen konnte, die "rote Flagge" zu werfen. Aber wir verweigern ja die einfachen und praktikablen Lösungen, und kritisieren dann lieber die UEFA, wenn es da mal nicht läuft.
Für mich gibt es echt nur noch 2 Lösungen: VAR abgesehen von Abseitsentscheidungen (wo er nebenbei einwandfrei und schnell funktioniert) abschaffen oder eben Challenges einführen. Alles andere ist einfach sinnlos.
Uli Hoeneß, Vollidiot der Woche. Ja, Hoeneß hat sich mal wieder in ein Mikro erbrochen. Und er hat da mal wieder bewiesen, dass er es mit der Freiheit und der Demokratie nicht so genau nimmt. Denn die Pressefreiheit ist einer der Grundpfeiler unserer Demokratie. Jetzt ist er der Meinung, dass ARD und ZDF die Übertragungsrechte der Weltmeisterschaft entzogen werden, weil sie zu kritisch über die Zustände in Qatar berichtet haben. Das ist nebenbei derselbe Mensch, der einem Journalisten mit Hausverbot gedroht hat, weil er zu kritische Fragen gestellt hat, diese Haltung sollte uns also nicht überraschen. Wer nicht nach unserer Pfeife tanzt, wird halt schikaniert und ausgeladen.
Und natürlich war es anstrengend, dass die in den Öffentlich Rechtlichen auch immer wieder über Menschenrechte geredet haben. Aber genau das ist guter Journalismus halt auch: Anstrengend und unangenehm.
Nebenbei können wir jetzt ja festhalten, dass genau das eingetreten ist, was sich die Ölscheiche erhofft und ich befürchtet habe: Es guckt jetzt niemand mehr da hin. Die haben jetzt ihren Image-Gewinn eingestrichen und können jetzt wunderbar weiter auf die Menschenrechte scheißen. Wir sind dagegen weitergezogen und beschäftigen uns halbherzig mit dem nächsten Problem.
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