Also klar, abgesehen von dem Bayern Spiel. Das war halt wie immer nach 15 Minuten entschieden... Nur halt im Gegensatz zu sonst immer dieses Mal gegen den Rekordtitelträger. Vor allem, weil Dayot Upamecano allen beweisen wollte, warum er mit einem jungen Jérôme Boateng verglichen wird. Und weil Lucas Hernandez derzeit anscheinend aus Prinzip Sicherheitsabstand hält... So durften die Bayern Fans ein Mal erleben, wie das so ist, wenn man gnadenlos aus dem Stadion geschossen wird... falls sie das nach dem 1:5 gegen Frankfurt vor 2 Jahren schon wieder vergessen haben.
Joshua Kimmich hoffte wahrscheinlich darauf, dass auch nach diesem Spiel keine sportlichen Fragen gestellt werden, sondern alle nur was über seinen Impfstatus erfahren wollen. Wie angenehm das Interview vom Samstag auf ein Mal wirkte.
Und die Bayern können jetzt nicht mal fix den Trainer entlassen... denn der saß ja unbeteiligt zu Hause. Aber hey, jetzt können sich die Bayern ab März auf die Bundesliga konzentrieren... wie... nun ja... wahrscheinlich fast alle.
Also RB Leipzig liegt souverän auf Kurs Champions League Ausscheiden. Also so komplett ausscheiden. Genauso wie Union Berlin in der Europa Conference League... Was aber eh keiner mitbekommt. Eintracht Frankfurt und der VfL Wolfsburg verabschiedeten sich ja schon nach Runde 1 aus dem DFB-Pokal. Jetzt folgten Bayer Leverkusen und eben die großen Münchener... Bleibt also Borussia Dortmund, die mindestens 3. in ihrer Champions League Gruppe werden... Aber ja, Stand jetzt wird nur noch eine Mannschaft in 3 Wettbewerben aktiv sein... beste Liga der Welt.
Ich frage mich ja eh immer, warum dieses "Jeder kann jeden schlagen" ein Qualitätsmerkmal sein soll... wenn sich dein Tabellenvierter nicht mal gegen einen ambitionierten Zweitligisten aus Karlsruhe durchsetzen kann, ist man vielleicht auch einfach nicht soo gut.
Die wirklich spannende Frage ist ja: Ändern jetzt die anderen Mannschaften ihre Herangehensweise? Also realistisch sind mit Dortmund und RB Leipzig 2 Titelfavoriten übrig geblieben. Und wenn man Glück hat, kegeln die sich gegenseitig raus. Was dann wiederum bedeutet: Man braucht noch 3 Siege bis zum Finale und wenn man dort dabei ist, nimmt man an der Europa League Teil. Falls sie diese Regel nicht heimlich geändert haben.
Bisher waren ja die Trainer im "Das Wochenende ist wichtiger, wir wechseln lieber 6 bis 8 Mal durch" Modus. Hauptsache man verliert nicht in der Bundesliga. Denn realistisch gesehen muss man an 3 deutlich besseren Mannschaften vorbei, um ins Finale zu kommen.
Diese "Ist uns eigentlich egal" Haltung wird ja am besten durch den "Wir lassen im Pokal unseren Ersatztorwart antreten" Trend, der vollkommen sinnlos ist. Nichts ist ja alberner, als der "Wir haben 2 gleichstarke Torhüter" Mythos. Also es gibt ganz wenige Ausnahmen wie in Mainz, als sich Florian Müller und Robin Zentner auch in der Liga regelmäßig abwechselten und kaum ein Unterschied zu bemerken war.
Eigentlich willst du als Bundesliga einen wirklich bundesligatauglichen Torhüter haben... und dann einen Back Up, der sich hoffentlich nicht auf die Nase packt, wenn er mal einen Ball halten muss. Der im besten Fall souverän agiert, aber man will es lieber nicht ausprobieren. Also so jemanden wie Fabian Bredlow. Und dieser muss seine Rolle als Trainingspartner dann loyal ausfüllen.
Nur redet man sich mittlerweile ein, dass ein Bredlow ein so guter Back Up ist, dass man ihm auch im Pokal vertrauen kann. Auch, wenn er dann am Ausscheiden im letzten Jahr Schuld war.
Machen wir es mal an einem aktuellen Beispiel fest: Schon die Manuel Riemann kommt für Michael Esser und verwandelt dann den entscheidenden Elfmeter ist an sich sinnlos. Er wäre immer noch besser so zu wechseln, dass man nicht ins Elfmeterschießen muss. Weil aber immer einer in dieser Lotterie gewinnen muss, glaubt einer der beiden Trainer, dass er alles richtig gemacht hat, wenn er erst in der 118. Minute wechselt. Und Gareth Southgate denkt sich jetzt "Siehste, war doch richtig, nur Pech!"
Nun stimmt Riemann am Ende Esser Sprechchöre an, denn der... wie drücken wir es diplomatisch aus... hat ja mit seiner unglücklichen Aktion vorm 2:2 Riemanns Heldentaten erst ermöglicht. Denn ein brauchbarer Bundesligatorhüter klärt den Ball souveräner. Und natürlich ist das kein klarer Torwartfehler. Aber es ist einer dieser Bälle, bei denen sich deine Nummer 1 von der Nummer 2 abhebt.
Aber obwohl der DFB-Pokal eigentlich der einfachste und schnellste Weg nach Europa ist (gerade derzeit, wo die Bayern das 2. Jahr in Folge in Runde 2 scheitern...), ist es da nicht völlig absurd unnötig ins Risiko zu gehen und diese Chance leichtfertig zu verspielen? Das ist doch am Ende ein eindeutiges "Wir glauben eh nicht daran, dass wir wirklich ins Finale kommen, damit ist es auch egal."
Aber nehmen wir mal die gut gestarteten Kölner: Die ließen in der 2. Pokalrunde erst Mal Mark Uth und Anthony Modeste draußen, damit die am Wochenende fit sind. Steffen Baumgart brachte dann beide, was ja auch gereicht hat. Trotzdem sieht ein "Wir holen den Pott! Wir fahren nach Berlin!" deutlich anders aus.
Oh und eines wichtiges gab es noch: Das personifizierte Böse aus Leipzig verzichtete auf die Einnahmen die Babelsberg generierte, um den Verein zu helfen! Die Turbokapitalisten! DIE MACHEN DEN FUßBALL KAPUTT!
Ich frage mich ja nur, warum das nicht selbstverständlich ist. Also um das mal kurz zu erklären: Die beiden Mannschaften, die im DFB-Pokal gegeneinander antreten, teilen sich normalerweise die Gelder fair auf. Damit, wenn man wie Werder Bremen jahrelang nur Auswärtsspiele hat, keine finanzielle Ungerechtigkeit entsteht.
Das führt dann zu der völlig absurden Situation, dass der FC Bayern mit seinen 100 Millionen Euro Umsatz eine Rechnung an den Bremer SV stellt. Damit dieser Verein seinen Anteil von den 10.000 verkauften Tickets und den ganzen Frust-Bieren an die Bayern weitergibt... obwohl die Bayern gar nicht bemerken werden, ob diese Summe wirklich auf ihrem Konto gelandet ist.
Warum zeigt sich da nicht die gesamte DFL solidarisch und geht konsequent den Weg von RB am Wochenende: Wir lassen den Amateurvereinen ihre Rekord-Tagesumsätze. Denn wenn man nicht Schalke ist und absolut katastrophal gewirtschaftet hat, dann ist man von diesen vielleicht 50.000 Euro auch einfach nicht abhängig. Für die Amateurvereine ist das aber extrem viel Geld. Da sollte es selbstverständlich sein, wo das Geld bleibt. Gerade während der für die Amateurvereine so harten Corona Zeit.
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