Und bevor wir uns falsch verstehen: Ich liebe jeden einzelnen Satz. Da kann man jeden Morgen aufstehen und auf wunderbare Perlen hoffen.
Und im Gegensatz zu dem anderen Senilen Alten schwingt da nicht die Angst mit, dass "covfefe" vielleicht doch die Codes für die Amerikanische Atomwaffen sind. Also ja, ich werde Uli Hoeneß vermissen. Dass bedeutet aber auch nur, dass seine letzten Aussagen gründlichst analysiert gehören.
Nebenbei wurde der Letzte Beitrag hier mit einem "Manuel Neuer hätte die Bayern-Armada hinter sich" aufgehört. Anscheinend kommt die auch schon zum Vorschein, wenn praktisch nichts passiert.
Aber fangen wir mal direkt mit dem allerschönsten Schatz an: ""Wenn man in der heutigen Medienwelt lebt, muss man wissen, was man anrichtet. Wir mussten uns für unsere Pressekonferenz entschuldigen."
Also erstens: Dass Uli Hoeneß diese Pressekonferenz selber wieder auspackt. Der sollte doch als am meisten darauf hoffen, dass dieses Meisterwerk möglichst in Vergessenheit gerät.
2.) Dass Hoeneß, nur weil selbst er eingesehen hat, dass man sich dafür doch mal entschuldigen sollte, glaubt da irgendetwas richtig gemacht zu haben.
3.) Dass er jetzt Marc Andre ter Stegens Aussagen mit diesem Autounfall in Verbindung bringt. Ter Stegen hat nicht völlig unmotiviert und Zusammenhanglos das Grundgesetz zitiert und irgendwas von Menschenrechten geschwafelt... sondern einfach nur festgehalten, dass die Situation für ihn wirklich beschissen ist. Diesen Vorgang irgendwie mit seinen eigenen Aussagen in Zusammenhang zusetzen ist wirklich ein unwürdiges Schauspiel.
Dann behauptet Hoeneß, ter Stegen würde "einen tadellosen Sportsmann" beschädigen. Ähm... also wenn jetzt ter Stegen irgendwas an der Leistung von Neuer kritisiert hätte. Ein "Es kann nicht sein, dass ich hinter dieser Flasche auf der Bank sitze" raus gehauen hätte. Wenn er in irgendeiner Weise das Lebenswerk oder die aktuellen Leistungen kritisiert hätte. Aber er will lediglich ausdrücken, dass die Position, in die Jogi Löw in gebracht hat, für ihn richtig beschissen ist, weil ihm halt unmotiviert Hoffnungen gemacht hat, die man anscheinend nie erfüllen wollte. Neuer ist gar nicht das Ziel von ter Stegens aussagen.
Das bringt uns direkt zum nächsten: Da muss man doch zum Trainer oder Manager gehen und nicht zu den Medien. Also zum einen war Hoeneß mal ein Mensch, der das Spiel mit den Medien perfektioniert hatte. Der immer genau wusste, wann er diese nutzen muss um Reichweite zu generieren und dann bewusst was von sich gegeben hat. Er ist echt nicht der "Das muss man im kleinen Rahmen halten" Typ gewesen.
Und dann ist es halt problematisch zum Trainer oder Manager zu gehen, wenn der Trainer das Problem ist... und wir in der Nationalmannschaft eine Struktur geschaffen haben, wo Löw ausschließlich von engsten Vertrauten umgeben ist. Wenn ein Matthias Sammer noch einen Posten beim DFB hätte, könnte man da hingehen... aber ist es wirklich sinnvoll zu Oliver Bierhoff zu rennen, wenn man ein Problem mit Löw hat.
Und es bleibt halt festzuhalten, dass Löws Menschen- und Mannschaftsführung (also dass, was Rummenigge jetzt von ihm fordert) genau das Problem ist. Wenn Löw gleich gesagt hätte, dass er weiterhin voll auf Neuer setzen wird, dann hätte ter Stegen sich gleich darauf einstellen können oder die Konsequenzen ziehen müssen. Anders ausgedrückt: Genau genommen haben hier alle dasselbe Problem.
Bleibt noch das letzte Highlight, welches einfach nur belegt, wie wenig Hoeneß sich mit Fußball außerhalb seiner ersten Mannschaft beschäftigt: Dass ja niemand auf die Idee kommen würde, zu behaupten, ter Stegen wäre besser als Neuer... Nun ja... einer der beiden steht auf der Liste der 3 besten Torhüter der letzten Sasison... und das ist nicht Neuer. Die Expertenmeinung ist derzeit eher, dass ter Stegen besser ist. Ich erwähne es ja nur.
Das allergrößte daran ist ja... also wenn wir mal kurz ein Gedankenexperiment durchgehen, in dem Neuer vor ein paar Jahren die "Herausforderung Ausland" sucht und die Bayern sich als logische Ersatz ter Stegen verpflichten und ter Stegen würde sich jetzt als Herausforderer positionieren. Dann würde sich die Bayern Vorstände bei denselben Aussagen voll hinter ter Stegen stellen. Aber ihnen fehlt halt die Selbstreflektion und Weitsicht das zu erkennen. Das überrascht mich bei den beiden noch weniger, als bei Fußballprofis...
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