Ausgangslage: Warum von den Fehlern anderer lernen, wenn man die doch selber machen kann? Und ja, Frankfurt hat sich die letzte Stuttgarter Saison angeschaut und sich wohl gedacht: Cool, das wollen wir auch...
Das Problem ist halt: Diese "Rückkehr zur alten Liebe" funktioniert eher selten... Schließlich gab es gute Gründe, warum man sich schon mal getrennt hat. Erschwerend hinzu kommt, dass Armin Veh kein besonders guter Trainer ist... Sonst wäre er nicht wie oft entlassen worden?
Und klar, die Frankfurter erinnern sich hauptsächlich an die beiden erfolgreichen Jahre. Auch wenn das erste davon eigentlich eine Selbstverständlichkeit war... und ja, mit Eintracht Frankfurt aufsteigen ist keineswegs eine "herausragende Trainerleistung"...
Was noch viel schlimmer ist: Die Tendenz zeigte im letzten Veh-Jahr bereits nach unten... und unter Thomas Schaaf eigentlich in die richtige Richtung...
Nun versteht mich nicht falsch... Armin Veh ist kein schlechter Trainer. Man macht nicht so viel verkehrt, wenn man in einer schwierigen Situation steckt, kann er einen da raus holen. Aber ein Mannschaft weiterentwickeln? Was halt zu der Frage führt: Was will Frankfurt eigentlich? Und ja, diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten... Schließlich ist Frankfurt in diesem Jahrtausend zur Fahrstuhlmannschaft verkommen... da ist es vielleicht gar nicht so verkehrt, sich auf 2 Jahre Stillstand mit Armin Veh festzulegen... und danach dann auf Mirko Slomka zu setzen... wenn man die Mannschaft aber wirklich entwickeln will... ich bleibe skeptisch...
Wer soll's richten? Heribert Bruchhagen? Garantiert. Was viele nicht mehr wissen: Als Bruchhagen 2003 in Frankfurt anfing, war das ein absoluter Chaosverein. Seit dem hat sich der Verein zumindest (bis auf einen Rückfall) stabilisiert.
Die Beste Nachricht: Carlos Zambrano ist nach einem nicht mehr nachvollziehbaren "Wechseldrama" doch geblieben. Ernsthaft, hat am Ende noch irgendjemand nachvollzogen, wem Zambrano eigentlich gehört hat? Gut, dass die Fifa dem eine Ende setzen will... warte, habe ich gerade "gut, dass die Fifa" gesagt...
Wen werden sie vermissen? Kevin Trapp und Felix Wiedwald. Das Problem an der Torhüterposition: Sie ist die wohl am schwersten zu bewertende Position in der Bundesliga. Schließlich hat er rein quantitativ den geringsten Einfluss aufs Spiel... hey, wenn alles nach Plan läuft, kommt der gar nicht an den Ball und du gewinnst trotzdem... Vor allem hat jeder zumindest einen ordentlichen Keeper in seinem Kasten stehen. Die Zeiten der Piplicas sind einfach vorbei. Und ja, es wird von einem Bundesligakeeper erwartet, dass er auch mal einen angeblich unhaltbaren hält... Weil das eigentlich unmögliche mittlerweile Standard geworden ist... Das Problem ist deswegen: Der Unterschied zwischen einem ordentlichen und einem guten Torwart sind gravierend. So gravierend, dass man mit einem nur ordentlichen Keeper echte Probleme bekommt. Weil ein souveräner Torwart halt einer kompletten Defensive halt gibt... wenn ich zum Beispiel weiß, dass ich mich auf meinen Torwart verlassen kann, wenn ein hoher Ball in den Strafraum kommt, kann ich ganz anders verteidigen... Ob die Frankfurer Torhüter mehr als ordentlich sind, wird keiner vorhersagen können...
Leischtungschträgscher: Ähm... das ist der Moment, in dem einem auffällt, das Bruchhagen gerade abgesetzt wird... und nur noch ein Jahr bleibt... und dass sein Ersatz als Starker Mann Armin Veh werden soll... bin ich der einzige, der das für einen dämlichen Plan hält? Ernsthaft, warum ersetze ich jemanden, der über 10 Jahre im Verein ist, mit jemanden, der es noch nie mehr als 3 Jahre bei einem Verein ausgehalten hat? Der auch eine Tendenz zum "Wegrennen wenn es eng wird" hat... und ja, Veh ist in Rostock, Frankfurt und Stuttgart nicht entlassen worden, sondern ist selber gegangen... Anstatt (gerade in Stuttgart) die Backen zusammenzukneifen und den Bock umzustoßen... Sagte ich schon: Ich bin skeptisch...
Best Case Szenario: Ein alter Hund lernt keine neuen Tricks? Sagt wer? Armin Veh beweist in dem einen Jahr als Trainer, dass er durchaus einer Mannschaft noch neue Taktiken beibringen kann. Und erreicht Platz 6. Danach wird er endgültig zum Heiligen und zum Vorstandsvorsitzenden auf und führt den Verein für die nächsten 15 Jahre... klingt zu gut um wahr zu sein?
Worst Case Szenario: Ist es irgendwie auch... schließlich ist man in Frankfurt zwar selber stabil... man muss aber damit leben, dass man nicht mehr die Nummer eins in der Region ist... schließlich liegt man in jeder der 15 Saisons hinter den Visionären aus Mainz... Und ab 2020 geht man als Spieler lieber nach Mainz als nach Frankfurt, weil die Mainzer auch international einfach den besseren Ruf haben...
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