Dienstag, 12. Mai 2015

Ist Kevin Prince Boateng wirklich das Problem auf Schalke?

Klar, aus der Ferne ist das schwer zu berurteilen. Wer aber diesen Blog regelmäßig liest, wird meine Antwort kennen...

Und schon letzte Saison war Kevin Prince Boatengs Bilanz eher durchwachsen. Man könnte die These aufstellen, dass Schalke nicht trotz sondern wegen Boateng seine Ziele erreicht hat.
Und ja, Kevin hat diese Saison nachgelassen. Aber ganz ehrlich: Das war doch (bei seiner Krankenakte) abzusehen. Und dass er kein pflegeleichter Spieler sein würde, wussten wir auch alle.Für diejenigen, die es vergessen haben: Boateng hatte den AC Milan gerade in die Gruppenphase der Champions League geschossen... und die Verantwortlichen sagten quasi noch am selben Abend "den könnt ihr haben, den brauchen wir nicht." So was macht man nicht, wenn der entsprechende Spieler ein Vorzeigeprofi ist...

Kevin Prince Boateng hat genau das gemacht und geleistet, was ich von ihm erwartet habe. Nichts von dem, was das in den letzten Jahren passierte, war irgendwie überraschend. Dennoch wird er jetzt öffentlich an den Pranger gestellt. Natürlich von Clemens Tönnies. Money Quote:
"Prince sucht die Fehler schnell eher bei anderen, als bei sich selbst. Einfach mal zu sehen, ob ich etwas falsch mache - das gibt es nicht"
Ich will ja nichts sagen... aber wenn ich die Opposition auf Schalke wäre, würde ich Tönnies genau das vorwerfen: Dass er die Fehler nie bei sich sucht. Er ist in der Hinsicht echt der letzte, der mit dem öffentlichen Finger auf andere zeigen sollte.

Und ja, nur Clemens Tönnies ist Schuld daran, dass die Schalker Saison so im Arsch ist. Ich verweise mal auf den legendären Auftritt im Doppelpass:

Er antwortet auf die entscheidende Frage einfach nur falsch. "Wie können sie Jens Keller schützen?" In dem sie ihm seine verdiente Vertragsverlängerung anbieten. Und ja, es ist immer noch enttäuschend, dass keiner der anwesenden Experten und Journalisten traut, dem Tönnies genau das ins Gesicht zu sagen: "Dann verlängern sie doch morgen seinen Vertrag."
 Stattdessen gibt Tönnies hinterher zu, dass Jens Keller zu Saisonbeginn keine Chance auf eine Weiterbeschäftigung hatte... Muss ich an der Stelle eigentlich noch mal erwähnen, dass Jens Keller der erfolgreichste Schalke Trainer aller Zeiten ist? Unter ihm hatte sich Schalke 2 mal in Folge für die Champions League qualifiziert, was dem Verein vorher noch nie gelungen war. Ohne ihn droht man auch noch die Europa League zu verpassen... und das alles, weil der Erfolgreichste Bundesliga Trainer der Vereinsgeschichte nicht gut genug für eine Vertragsverlängerung war...

Das ist... als hätte Borussia Dortmund nach der 2. Meisterschaft, dem Double und dem Champions League Finale zu Jürgen Klopp gesagt: Du. war ja ganz nett, aber das reicht uns nicht, wir suchen uns für den nächsten Sommer einen neuen Trainer... nur das du Bescheid weißt. Aber Dortmund macht so was nicht. Weil sie (mittlerweile) ein ordentlich geführter Verein sind. Und deswegen könnte Dortmund selbst in dieser absurd verkackten Saison am Ende noch vor Schalke stehen.

Um mal folgende Hypothese in den Raum zu stellen, der wahrscheinlich niemand widersprechen wird: Wenn man anstatt Keller zu entlassen, seinen Vertrag verlängert hätte... dann wäre Schalke 14 Punkte vor Dortmund und immer noch im Rennen um die Champions League Plätze...

So lange Tönnies diesen Führungsstil an den Tag legt, wird Schalke niemals Meister werden. Und wenn doch wird der Meistertrainer hinter entlassen, weil Jose Mourinho im nächsten Sommer vielleicht frei wird. Und ja, das ist einzig und allein sein Fehler. Er hätte Horst Heldt sagen müssen: Entweder du machst Keller eine faires Angebot zur Vertragsverlängerung, oder ich mache es selber.

Und dass dieser Tönnies sich jetzt hinstellt und mit dem Finger auf andere und deren Fehler zeigt... Ich würde mich ja aufregen, aber ich finde es viel zu lustig... Ernsthaft: Tönnies hat in meinem persönlichen Pantheon einen Ehrenplatz. Die Liga wäre so viel langweiliger, wenn er nicht der Despot auf Schalke wäre. Ich hoffe, der macht das noch möglichst lange und kommt nie auf die Idee, die eigenen Fehler zu hinterfragen. Herr Tönnies, machen sie weite so.

1 Kommentar:

  1. Ich finde es auch absolut verrückt, was da gerade bei Schalke abgeht. (obwohl man als HSV-Fan ja recht froh ist, wenn jemand anders mal so eine Grütze veranstaltet^^). Deine Worte gelten sowohl für Tönnies als auch für Heldt und ich denke, es geht einfach nur darum, dass sie auf keinen Fall zugeben wollen, dass das mit di Matteo in die Hose gegangen ist. Selbst wenn Boateng und Sam und Höger Stinkstiefel sind (was ja durchaus sein könnte) liegt das natürlich am Trainer und an der weiteren Mannschaft, damit klarzukommen. Dass nicht der Trainer, sondern Heldt die Spieler vor die Tür setzt, finde ich auch merkwürdig. Ich sehe es schon kommen, dass sie auf Biegen und Brechen weiter an di Matteo festhalten und damit vielleicht sogar nächste Saison noch fieser auf die Nase fallen.

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