Fabian Ernst, Länderspiele: 24
Debüt: 9.5.2002 gegen Kuwait
Fabian Ernst ist der lebende Beweis für die Stärke des Mittelfelds von Werder Bremen unter Thomas Schaaf. Man musste offensichtlich kein wirklich guter Fußballer sein, um in diesem Offensivsystem als Mittelfeldspieler zu glänzen. Anders ist die Karriere eines Ernsts nicht zu erklären. Schließlich legte Ernst in einer einzigen Saison 10 Tore auf. Dafür brauchten andere Nationalspieler ihre gesamte Karriere... Und das Bremer Mittelfeld war in diesen Jahren das spielstärkste der Bundesliga... wenn ein Fabian Ernst dann allerdings in der Nationalmannschaft versuchte, Dinge spielerisch zu lösen... kam das bei raus: Ernst leitet das Ausgleichstor der Niederländer im Gruppenspiel bei der Euro 2004 quasi direkt ein.
Überraschender Weise ging es mit Ernsts Nationalmannschaftskarriere genauso schnell bergab, wie es mit der Nationalmannschaft im Allgemeinen bergauf ging. Den Confed Cup 2005 durfte er noch mitmachen. Danach erlag er allerdings wie so viele Bremer der großen Versuchung Schalke 04. Ernsthaft, Schalke 04 war so etwas wie der Baum der Erkenntnis für die Bremer im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends und Rudi Assauer war die Schlange, die sagte: Beiß zu... Leider war die Allgemeine Erkenntnis dieser Spieler: Eigentlich sind wir nicht so gut. Alle wussten, dass die Vetreibung aus dem Bremer Paradis folgen würde. Und das Schalke am Ende zur Sackgasse werden würde. Dennoch wechselten Oliver Reck, Frank Rost, Fabian Ernst und Aliton allesamt zu den Schalkern.
Ernst kam ohne seine Bremer Komparsen jedenfalls in 3 1/2 Jahren Schalke nicht auf die 10 Torvorlagen, die er in der Bremer Meistersaison auflegte... Und für die Nationalmannschaft durfte er nur noch einmal spielen. Der Wechsel zu Besiktas Istanbul ließ ihn dann endgültig von der allgemeinen Bildfläche verschwinden.
Und so lässt sich Ernsts Nationalmannschaftskarriere in einem Konjunktiv zusammenfassen: Hätte er damals gegen die Niederlande doch nur, wie sich das für einen Deutschen Nationalspieler gehört, den Ball unters Tribünendach gedroschen... Aber er wollte die Situation spielerisch lösen...
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